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 Betreff des Beitrags: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Fr, 24.07.2009, 11:57 
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RetroRebel
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Es ist schon interessant: als ich mich als Jugendlicher Anfang der 90er Jahre mit dem was heute so schön Klimawandel heißt (die Schlagworte jener Zeit waren "Treibhauseffekt" und "Ozonloch und: ja, ich weiß, das ist nicht ganz deckungsgleich), konnte ich häufig im besten Fall mit einem etwas unverständigen Lächeln für die Beschäftigung mit so esoterischen Ökotheorien ernten (oder so ähnlich zumindest). 15 Jahre später hat sich die Welt verändert - aber leider, wie so oft, kaum entwickelt. Plötzlich schaut der kleine Eisbär traurig von seine Minischolle in der UBahnstation unter dem Hauptbahnhof (brav mit Angabe des Spendenkontos der entsprechenden Organisation), Gabriel jettet eben mal konfortabel an einen Gröndlandgletscher, schaut betroffen und macht ein paar werbewirksame Photos (die er vielleicht auch benötigen mag) und sogar die sonst so träge Verwaltung hat am Ende begriffen, wie herrlich einfach eine Umweltplakette bereitwillig Euros in die Kassen spült. Interessanter ist es auf ökonomisch-politischer Ebene, aber auch subtiler: die Elite entdeckt neue Vertriebswege und Marktpoteniale, gerade auch in Zeiten stagnierenden technischen Fortschritts. Da kann man herrlich subventionierte Solaranlagen in verregnete Pinneberg stellen oder jedem A4-Kunden, der den damals steuerbegünstigten Dieselmotor gewählt hat, für ein paar hundert Euro einen Nachrüstsatz für den Rußfilter verkaufen (den es bei franz. Autos schon lange serienmäßig gab). Green-IT ist ein Schlagwort, dass als Verkaufsargument dient - und ... und ... und .

Natürlich hat das nicht alles mit dem Klimawandel im engeren Sinne zu tun - muss es aber ja auch nicht. Solange man sich im selben Aufwind befindet, wird man daran beteiligt - und der Konsument und Kunde kann selten so ein gutes Gewissen habe beim Geld ausgeben.

Und plötzlich steht man da und erklärt denselben Leuten, die einen zehn Jahre zuvor belächelt haben, dass es alles so schlimm nun auch wieder nicht sei bzw. dass es jedenfalls extrem wenig gesicherte Erkenntnisse gibt und das wir - mal ehrlich gesagt - schlichtweg überhaupt keine Ahnung haben, was denn nun genau passiert und wie es funktioniert und noch viel weniger, wo man ansetzen sollte, um etwas zu unternehmen und schon gar nicht, ob das überhaupt nötig ist.

Wenn man genau hinschaut, sieht man das auch immer wieder, die Bühne ist allerdings nicht groß und man muss sich schon ernsthaft mit der Thematik auseinandersetzen, um die Spuren dessen zu finde. Derartiges anzupsrechen ist ja mittlerweile schon fast ein Verstoß gegen pc - man hat, gesellschaftlich betrachtet, natürlich mitlerweile besorgt zu schauen bei dieser Thematik - und selbstverständlich ist das SUV schon mit Biodiesel betankt... Doch zurück zu jenen Spuren, dieser Tage zeigte sich das mal wieder, das Geschrei wegen des Golfsstroms vor ein paar Jahren war nämlich groß.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 59,00.html

Dieser Artikel sei daher empfohlen. So wenig ich sagen will, dass es keinen Sinn macht zu forschen (was auch infam wäre) und so sehr ich begrüße, dass jetzt etwas mehr in dieser Richtung untersucht wird, so sehr macht es - wie eigentlich immer - trotz allem ein wenig die Augen offen zu halten.

Viel Spaß mit dem Artikel. Bei Gelegenheit poste ich vielleicht ein bisschen mehr.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: So, 02.08.2009, 17:00 
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Du sprichst da ein interessantes Thema an.
Die Wissenschaft ist die eine Seite. Die andere Seite ist die Erwartungshaltung der Medien, der Öffentlichkeit und der Politk. Eine Erwartungshaltung die die Klimaforschung wohl nicht immer so erfüllen kann. Keiner Wissenschaft wird momentan so viel Aufmerksamkeit entgegengebracht wie der Klimaforschung. Deshalb erwartet jeder konkrete Zukunftsprognosen und wenn das nicht geht wenigstens eindeutige Ursachen der bisherigen Entwicklung.
Jeden Tag wenn ich die Zeitung aufschlage und mal wieder Ergebnisse der neusten Klimabeobachtungen lese, bemerke ich auch immer wieder diesen, irgendwie nicht ausdrücklich formulierten aber doch latent und permanent vorhandenen, Unterton des Vorwurfs. Für mich ist jeder neue Klimabericht auch eine neue Schuldzuweisung. Ich soll mich schuldig fühlen, ich soll mein Leben ändern, ich soll Geld ausgeben, ich soll mich gut fühlen, ich soll mich besser fühlen.

Kennt jemand diese herrliche SP-Folge?
http://www.southpark.de/alleEpisoden/908/?lang=en


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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: So, 02.08.2009, 19:23 
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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Mi, 05.08.2009, 23:27 
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trinc, völlige Zustimmung, dass man sich bei Diskussionen lieber nicht auf sog. gesicherte Erkenntnisse der Klimaforschung berufen sollte. Die gibt's sicherlich nur in ganz beschränktem Ausmaß, nur...

::: trincerone hat geschrieben:

Und plötzlich steht man da und erklärt denselben Leuten, die einen zehn Jahre zuvor belächelt haben, dass es alles so schlimm nun auch wieder nicht sei bzw. dass es jedenfalls extrem wenig gesicherte Erkenntnisse gibt und das wir - mal ehrlich gesagt - schlichtweg überhaupt keine Ahnung haben, was denn nun genau passiert und wie es funktioniert und noch viel weniger, wo man ansetzen sollte, um etwas zu unternehmen und schon gar nicht, ob das überhaupt nötig ist.



... genau dieses Argument kann man auch umkehren: Gerade WEIL wir so wenig über das Zusammenwirken der Einzelsysteme wissen - ich sag nur "Mehrteilchensystem Hydrosphäre" - sollten wir mit dem Rauspusten von schwer abbaubaren Stoffen oder der Endlagerung von Zeug, dass Millionen Jahre strahlt, gehörig aufpassen. (Dass dieser Schwenk natürlich nicht von heute auf morgen möglich ist, sollte jedem vernünftig denkenden Menschen klar sein.)

Insofern finde ich den momentanen aktionismus trotz seiner negativen Begleiterscheinungen wie Etikettenschwindel, idiotische Subventionen und ähnliches immerhin besser als millionenfach SUVs an den Mann zu bringen. So gesehen war der Zeitraum Mitte 90er bis zum ersten Uno-Klimareport nach der - oft ideologisch verborten - grünen Welle der 80er eigentlich ein verlorenes Jahrzehnt

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Do, 06.08.2009, 13:18 
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RetroRebel
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Dem stimme ich in der Tat auch grundsätzlich völlig zu. Meines Erachtens passiert das aber quasi kaum, sondern es gibt eher so ein paralleles Phänomen. Einerseits zwingen wir die Leute im verregnete Quickborn immens teure Solarzellen auf die Dächer zu montieren, die dazu hochsubventioniert sind, andererseits gibt es eine Abwrackprämie, die dazu führt, dass tonnenweise Vermögen der Volkswirtschaft sinnlos vernichtet wird, dafür aber schöne neue SUVs und ähnliche Fahrzeuge - natürlich mit Klimaanlage (1l - 1,5l auf hundert Kilometern bei ca. 20 Tagen im Jahr mit mehr als 25°C in Norddeutschland) - kaufen.

Für mich ist das im wesentlichen auch eine Frage des konstruktiven oder destruktiven Vorgehens. Wenn Millionen Fördergelder in die Marktreife Entwicklung von Wasserstoffautos und ähnlichem gepumpt würden, dann kann ich damit sehr gut leben, weil dies nachhaltig wirkt und technischen Fortschritt bringt. Wenn man stattdessen in dieser Richtung wenig tut, aber alles was es schon gibt, teurer macht oder sonst beschränkt (Feinstaubplakette für Benziner ist technisch einfach Quatsch, die produzieren gar keinen Feinstaub!), dann nervt mich das sehr. Öko-Steuer, Fahrverbote, hohe Kfz-Steuern: mit Verhinderungspolitik kommt man mE sehr selten voran.

Interessant auch wie ambivalent all dies ist: im Prinzip ist es ja sehr sinnvoll, Häuser so zu konzipieren, dass nicht unnötig Wärmeenergie nach außen abgegeben wird und dem Haus verloren geht. Gleichzeitig haben aber eben jene Vorschriften anerkanntermaßen zu den massiven Problemen mit Schimmelbefall beigetragen, weil eben ein gewisser Luftaustausch durch Außenwände - zumindest je nach Bauweise grundsätzlich - wichtig ist. Für den jeweils Betroffenen ist das gesundheitlich erheblicher näher und relevanter als ein paar Liter Heizöl. Deshalb bin ich bestimmt nicht für einfach verglaste Fenster, aber ich finde es interessant die Komplexität all dessen zu beobachten.

Und zuguterletzt: problematisch ist hier - wie so oft - auch das Steuerungsversagen des Rechts. Da gibt es nun kompliziertest normierte Untersuchung für die Bestimmung der Abgaswerte - nur haben die mir der realen Fahrweise wenig zu tun. Natürlich kann man dann toll sogenannte FSI Motoren konstruieren, die im Teillastbereich und vor allem bei minimaler Last erstaunlich geringe Verbräuche produzieren. In der Realität werden sie dann aber meist doch mit normaler Last gefahren, so dass die zwar die Normverbräuche und Abgasaustoße toll aussehen, die Realität aber oft anders.

Das soll nicht heißen, dass ich nicht gutheiße, was es gerade hinsichtlich der Umwelteigenschaften in den letzten Jahrzehnten für Fortschritte gegeben hat. Und Vergasermotoren aus den 70ern sind - wenn sie 5 Liter Hubraum haben - zwar schon irgendwo geil, aber für den Alltagsgebrauch ist das schon ok, wie es heute ist. Ich will nur dazu anregen, die Augen offen zu halten. Schon in den 80ern (nachdem jahrelang die Kats blockiert wurden), hieß stolz aus der Umweltpolitik, dass endlich das giftige Blei aus dem Benzin verschwände. Stimmte auch (aber nur aus technischen Gründen). Ersetzt wurde es durch das hochgradig karzinogene Benzol! Abschließend sei auch noch mal das Gewichtsproblem genannt. Mein Onkel hatte in den 70s nen sportlichen Wagen, der hatte so 70 PS, wog 700 kg verbrauchte wohl so um die 7 - 8 l und fuhr über 200 km /h.

Mein Wagen wiegt 1400 kg, hat 170 PS, verbraucht 7 - 8l, beschleunigt auf hundert in 8,4s, fährt 230 km/h (offiziell) und ist auch recht sportlich.

aktueller Audi A6 2.8 FSI: wiegt 1660 kg, hat 190 PS, verbraucht 9 - 10l, beschleunigt auf hundert in 8,4s, fährt 237 km/h.

Audi Q7 3.6 FSI: wiegt 2,2 Tonnen, hat 280 PS, verbraucht 12- 14l, bescheunigt auf hundert in 8,5s, fährt 225 km/h.

Interessant, oder? ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Do, 06.08.2009, 13:54 
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Wobei man bei den Autos natürlich berücksichtigen muss, dass die einfach auch sehr viele sinnvolle Sicherheitsfeatures und Komfortaggregate "mitschleppen", die heutzutage einfach Standard und mE für Neufahrzeuge auch oft sinnvoll sind. (Nur zur Klarstellung - Ich meine jetzt nicht den Mercedes Cabrio Nackenföhn oder die Sitzbelüftung, Sitzmassage, den SUV-Trend etc...)
Dazu kommen natürlich die vielen Teile, die die Effizienz steigern und den Schadstoffausstoß verringern sollen. Die müssen aber auch "mitgeschleppt" werden, so dass ein Teil der Reduktion wieder kompensiert wird. Z.B. Sekundärluftpumpen sind Aggregate, deren Sinn ich im gesamten anzweifeln würde.
Insgesamt werden die Autos so schwer, dass auch mein 2002er 318i nicht sparsamer ist, als der alte von 1988. Etwas "schneller" ist er allerdings dennoch.
Dafür gibt es aber z.B. Crashsituationen, die man im neueren Auto überlebt, im Alten nicht.
Das würde mich zwar nicht davon abhalten, ein altes Auto zu fahren, aber bei Neuwagen ist der Fortschritt schon eine gute Sache.

Insgesamt macht auf mich das Steuersystem oft eher den Eindruck, zu einem Großteil der Wirtschaftsförderung zu dienen und weniger dem direkten Umweltschutz.
Die Gesamtökobilanz eines Fahrzeuges, welches 30 Jahre gefahren wird gegenüber 3 Fahrzeugen, die jeweils nach 10 Jahren abgewrackt und durch "umweltschonende" ersetzt werden, möchte ich mal sehen. Da wird die "alte Karre" womöglich noch günstiger dastehen.
Aber sie bringt eben der Wirtschaft eher wenig.
Grundsätzlich sind die neuen Autos sicher besser als die alten und besonders hinsichtlich der Sicherheit hat sich sehr viel Positives getan, nur vom Umwelt/Klimaaspekt her können sie mE aber nicht überall punkten.

Im Bausektor ist man mittlerweile ja an einem Dichtheitsgrad angelangt, wo manchmal schon eine kontrollierte Wohnungslüftung indiziert ist. Nur verbraucht die auch wieder Energie.
Und eine Wohnung, die man oft "nicht lüften darf", ist auch nicht jedermanns Sache.
Auch Wärmepumpenheizungen sind ja gut und schön, nur ist der Stromverbrauch auch nicht gerade ohne. Sicher gibt es viele Sinnvolle Neuheiten. die sollten aber schon differenziert betrachtet werden.
Zurzeit stürzen sich Viele auf "moderne" Holzhäuser mit "effektiver" Dämmung.
da wird alles eingeschäumt und eingeklabt, mit Folien verkleidet und abgeklebt etc....
In Hochlochziegel wird Dämmung injiziert. Das kriegt in 50 jahren keiner mehr auseinander.
Der Markt ist voll von neuen Systemen deren Ausgereiftheit angezweifelt werden kann.
Ob man sich immer bewusst ist, was für einen Sondermüll sich manche da ins Gebäude einbauen über dessen Entsorgung sich vielleicht niemand wirklich Gedanken gemacht hat....?

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Do, 06.08.2009, 23:15 
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RetroRebel
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Zum Thema Kraftfahrzeuge kann ich nur sagen, dass ich in den letzten 15 Jahren bei der Ober- und Mittelklasse keine Veränderungen großartig feststellen kann. Was sich geändert hat, ist der Standard bei Kleinwagen, das stimmt. Aber ein 5er BMW Bj. 1992 im Verhältnis zu einem gleichmotorisierten 5er von 2009 ? Aber gut, da weiß ich es nicht so genau, aber gerade bei Audi hat sich mE nicht viel getan, die Ausstattungen gehen eben nur weiter in die einfacheren Modelle runter.

Also bei Konfortzubehör finde ich schon mal gar nichts, das ist mE quasi dasselbe (wenn man jetzt mal von Spielereien wie automatisch eingeschaltetem Licht und Regensensor absieht). Da bin ich aber auch Purist, ich habe damals extra nach einem Auto gesucht, dass KEINE Klimaanlage hatte (schwer und spritfressend und aus meiner ganz persönlichen Sicht ohnehin nur störend, zudem wartungs- und störungsanfällig). Ich hätte sogar auch auf die el Fensterhebe verzichtet, aber da kommt man gar nicht drum herum (zum Glück waren das solide eMotoren). Ich weiß nicht, aber mir fällt da wirklich nichts eins. Also na ja, so Kleinigkeiten, Funkfernbedienung für das Türschloss und sowas halt, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich das persönlich wirklich überhaupt nicht brauche, im Gegenteil, ich finde es hat mehr Stil ein Auto manuell aufzuschließen, jedenfalls stört mich das Geblinke.

Was die Sicherheit angeht, na ja. Also mit Airbags wird man mittlerweile zugeballert, das war früher nicht so. Ich muss zugeben, dass die mich auch nicht so sehr interessieren, aber das kann ich nachvollziehen, dass einem das wichtig ist (würde mich mal interessieren, ob es solide unabhängige Untersuchungen gibt, wieviel die genau bringen). Aber ansosten fällt mir da auch wenig ein, was in den letzten Jahren neu gekommen ist und sinnvoll ist. Die elektronischen Fahrassisten halte ich, soweit ich sie kenne, allesamt für unnötig bis zu gefährlich - Ausnahme ABS, das ist grandios (beim Audi abschaltbar, daher sehr interessanter Vergleich). Ganz schlimm beim 5er meines Erachtens das variable Lenkgetriebe, man meint man fährt ein Ei. Außerdem will ich auch nicht, dass mein Auto entscheidet, dass ich das Lenkrad verrissen habe und dann nicht dahin fährt, wo ich will.

Meines Erachtens war die große Entwicklung bei der Oberklasse in den 80ern und bei den kleineren Wagen in den 90ern. Seither ist es mE ein bisschen wie mit den Liften und den Schigebieten, eigentlich hat sich nicht wirklich was getan, was jetzt wirklich nötig wäre. Na ja, etwas vom Thema weg... ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Fr, 07.08.2009, 8:18 
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Zum Thema Sicherheit hat sich mE (OK, tendenziell natürlich wesentlich mehr bei kleinen als großen PKW) schon einiges getan.
Airbags sind eine Sache. Ausgefeilte Knautschzonen und stabile Fahrgastzellen sowie Fußgängersicherheit eine andere. Dazu kommen wie angesprochen noch die ganzen Regelungssysteme.
Anhand der Statistiken besonders zu den über die Jahre stark gesunkenen Verkehrstotenzahlen trotz steigendem Verkehrsaufkommen halte ich es schon für extrem wahrscheinlich, dass diese Merkmale auch einen deutlichen Anteil an den sinkenden Zahlen haben.
Sicher gibt es auch wieder einen Anteil Risikokompensation und die Fahrzeuge selbst sind nur einer von vielen Faktoren, aber offensichtlich wird der Straßenverkehr trotz höherer Dichte sicherer.
Wieviel sich wo genau getan hat, ist natürlich auch wieder eine Geschichte.
Ob man die Regelungssysteme jetzt nur braucht, wenn man entweder nicht fahren kann oder zur Kompensation in Autos einsetzt, die ansich vom Fahrverhalten unsicher sind (A-Klasse), kann freilich gefragt werden.

@Komfort: Ich bin mal eine Zeit lang über 30.000km im Jahr gefahren, hauptsächlich Autobahn.
Da habe ich kleine Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik (Klimaanlage gab es natürlich schon vor 30 Jahren, aber sie war eben nicht Standard und kostete beim 5er BMW ca. 10% des Grundpreises extra), niedrigeren Geräuschpegel, ja und sogar den Tempomat und die Bedienelemente am Lenkrad zu schätzen gelernt. Nicht unbedingt alles neu, aber es wird eben immer mehr zum Standard.
Fernbedienung ist ganz nett, wenn man auf dem Balkon steht und das bei Hitze mit offenen Fenstern im Hof geparkte Auto regensicher schließen kann, ohne herunterlaufen zu müssen.
Man braucht das natürlich nicht, aber was braucht man schon wirklich....
Regensensor, Fahrlichtautomatik etc. halte ich für überflüssig bzw. könnte mir sogar vorstellen, dass es mich stört. So wie dieses nervige Gurtwarnsignal in den neueren Autos.

Mittlerweile fahre ich nicht mehr so viel, so dass ich meinem E30 325i schon wieder etwas nachtrauere. (Der Sound allene) Andererseits hätte der dann jetzt um die 300.000km drauf und es wäre auch irgendwie schade gewesen, da mal eben kurz 80.000km drauf zu fahren.
Vielleicht finde ich ja irgendwann nochmal den Allrad davon...

Um zum Thema zurückzukommen:
Bezüglich Verbrauch und Emissionen sehe ich das auch recht skeptisch.
Im Endeffekt hat sich bei den Dieseln verbrauchsmäßig im Vergleich zu den Fahrleistungen wohl am meisten getan.
Bei den Benzinern wurde die effektivere Motorentechnik durch Fahrzeuggewicht etc. wieder fast völlig kompensiert.
Zumindest bei BMW funktioniert das mit den Turbos beim Benziner hinsichtlich günstigem Verbrauch auch irgendwie nicht wirklich. Der 3l 6Z als Sauger (der einzig wahre Motor ;) ist ja noch recht sparsam, während der Biturbo ein ziemlicher Spritfresser ist. Naja, ich mag die Turbocharakteristik ohnehin nicht so. Nur kauft kam jemand noch die Saugmotoren, so dass sie langsam abgeschafft werden.
Interessant ist, dass dann der Benzinverbrauch irgendwie kaum noch jemand zu interessieren scheint, genausowenig wie die meisten Turbodieselfahrer ihre schwarzen Fahnen auf der Autobahn interessiert haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Fr, 07.08.2009, 13:12 
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Zitat:
Klimaforschung
- hier gehts ja eh nur um Autos und Spritverbrauch. :lol:

Ich bin vom Verbrauch meines Passat Diesel angenehm überrrascht. 5 l im Landverkehr, 6,5 l bei Tempomat 150 auf der Autobahn sind für ein 1,6 t Wagen sind durchaus gut.

Gesamtwirtschaftlich gesehen hat sich aber der gesamte Erdölimport Deutschlands in den letzten 40 Jahren kaum verändert. Also muss es doch erhebliche Verbrauchsreduzierungen - natürlich nicht nur bei Autos - gegeben haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Fr, 07.08.2009, 14:47 
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In dem Zusammenhang wäre mal ein belastbarer Wert über den Anteil der verbrannten, fossilen Brennstoffe im Individualverkehr im Verhältnis zum Gesamten Verbrauch interessant.
Hat da jemand eine verlässliche Quelle (Also nicht gerade Greenpeace oder ADAC ;-)

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Sa, 08.08.2009, 9:23 
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@Verbrauchs/CO2-Messungen: ich muss mich derzeit mit einem Kauf eines Wagens beschäftigen, aber es ist - wie trinc völlig richtig geschrieben hat - auch in der Mittelklasse schwer, einen Fortschritt gegenüber 15jährigen Autos zu finden. Unser 13 Jahre alter Megane 95PS Turbodiesel braucht bei einigermaßen normaler Fahrweise 5,5L. Da ist's momentan verdammt schwer, was besseres zu finden, weil die Messnormen ja völlig realitätsfern sind und man mind. 0,5-1L draufrechnen muss. Die hersteller bauen ja absichtlich einen lang übersetzten vorletzten Gang, weil das eben die Norm verlangt, so dass die Autos auf dem Messstand niedrigtourig dahinblubbern und fast nichts emmitieren. Im Normalverkehr schaut das dann ganz anders aus...

@Purist: ganz mein Ding. Der Fiat Qubo wäre z.B. auf meiner Linie ;-)

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Fr, 14.08.2009, 11:12 
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Interessantes dieser Tage:

Wiedermal hat sich in Brüssel jemand überlegt, wir Europäer müssten doch eigentlich bessere Menschen sein und noch mehr das ohnehin schon sehr in Bedrängnis geratene Klima schützen, und wenn wir einfachen Europäer das eben nicht von selbst erkennen, na ja, da müssen halt Verbote her: Weg mit den Glühbirnen!

Tja, das ganze ist schon ein paar Tage her, aber es ist ein Paradebeispiel für gescheiterte und geradezu inverse Brüsseler Politik. Offentsichtlich lassen sich die Menschen nicht nur sehr ungern vorschreiben, was sie alles zu lassen haben, sie scheinen sich auch von dem künstlichen Licht der Energiesparlampen nicht wirklich überzeugen zu lassen. Zum einen ist ja nun auch so, dass niemand Kerzen verbietet, obwohl deren Klimabilanz wohl noch schlechter sein dürfte, zum anderen mag man ja im Keller Energiesparlampen ertragen, aber im Kronleuchter über dem Esstisch???

Na ja, das Resultat ist jedenfalls, dass in den letzten Monaten der Verkauf an Glühbirnen um über 100% gestiegen ist. Vielfach decken sich die Menschen mit Vorräten an Glühbirnen, die für mehrere Jahre reichen. Auch die Händler haben massiv auf Vorrat bestellt, um noch über lange Zeit eine ausreichende Versorgung gewährleisten zu können. Die Hersteller klassischer Glühbirnen dürften sich also freuen.

Weniger rosig sieht es für die Anbieter von Energiesparlampen aus, deren Umsätze sind nämlich eingebrochen.

Tja, und da fragt man sich nun doch eigentlich nur noch: War das wirklich notwendig?

Quelle: ein Spiegel vom Juli, der mir gestern in die Hände fiel.

P.S. Wer noch 100 W Lampen braucht, sollte sich bis zum 1. September damit versorgen, dann tritt nämlich die erste Stufe in Kraft. Alternativ kann man sich hoffentlich noch länger aus der Schweiz beziehen.

P.P.S. Wie geil, in Zukunft wird es vermutlich einen Schwarzmarkt für Glühbirnen in Deutschland geben, man wird Glühbirnen schmuggeln können.. herrlich, Absurdistan, wir kommen!! :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Fr, 14.08.2009, 14:44 
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RetroRebel
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Hab den Artikel damals auch gelesen und mir meinen Teil dazu gedacht. Wasser auf die Mühlen der EU-Kritiker, dabei hatte man doch gerade erst mit der Abschaffung der Gurken-Normierung u.ä. ein paar positive Schlagzeilen generieren können.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Fr, 14.08.2009, 21:30 
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hatte das auch gelesen. Meine Interpretation war allerdings viel banaler: In vielen alten Lampen schauen die derzeitigen Energiesparbirnen einfach besch*** aus. Die Leute kaufen also aus rein ästhetischen Gesichtspunkten und denken gar nicht über Brüssel oder CO2-Bilanzen oder ähnliches nach...

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 Betreff des Beitrags: Re: Klimaforschung
BeitragVerfasst: Fr, 14.08.2009, 21:38 
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RetroRebel
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Na ja, klar. Also die Lampen an sich sind unästhetisch, ihr Licht finde ich - bei allen mir bekannten Modellen, egal wie warm sie angeblich sein sollen - auch nicht einfach nur unangenehm, sondern geradezu verstörend (schlimmer als Neonröhren, die wenigestens ein klares kaltes Blau haben, nicht so ein schmieriges Misch-Masch). Meines Erachtens kommt auch dazu, dass diese Lampen wie auch LED-Leuchten kein breit gestreutes Frequenzspektrum haben, sondern nur wenige Farben, damit ist das dann als wenn man auf VGA am Monitor umschaltet. Würde mich ja freuen, wenn es irgendwann Energiesparlampen gäbe, die bei gleicher qualitativer Leistung weniger Energie benötigen - im Moment finde ich das aber einen faulen Kompromiss.

Ansonsten stimmt mich das traurig: ich bin ein großer Verfechter der europäischen Idee, aber deren Umsetzung, wie sich seit den späten 90ern sehr rapide gewandelt hat (davor war ja alles super), erschrickt mich, weil die zentralistische Bestimmung des Lebens bis in die Details eher an Moskau vor einigen Dekaden oder die DDR erinnert als an eine zukunftsorientierte, offene, pluralistische, freiheitliche Gesellschaft. Manchmal scheint mir vor diesem Hintergrund die EU geradezu antieuropäisch, so paradox das klingt. Ich hoffe sehr, dass aus ihr wieder jene völkerverbindende Institution wird, die sie einmal war und auch immer noch sein kann.

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