Breze hat geschrieben:
pancugolo hat geschrieben:
Kompliment! Erst jetzt gesehen, da ich bis gestern Abend unterwegs war.
Danke, und ich hoffe wir bekommen demnächst einen Bericht über das Coloir Cosmique von dir.
Wir hatten leider wirklich Pech mit dem Wetter, das Cosmiques ist leider nicht gefallen
Aber ich lebe noch, das ist doch auch schon was.
Breze hat geschrieben:
pancugolo hat geschrieben:
Zur Einordnung: Der Canalone Joel wird mit S4 auf der Traynard-Skala (S1 - S7) bzw. mit 4.1 E1 (1.1 - 5.5, E1 - E4) auf der etwas granulareren Toponeige-Skala eingestuft.
D.h. du bist eine waschechte Steilrinne gefahren!
Das war mir schon klar, dass diese Abfahrt kein Kindergeburtstag ist
, interessant sind allerdings die Einstufungen anhand der beiden Skalen (oder Skalas
). Wo hast du die her? Gibt's da Listen die alpen- oder sogar weltweit solche Abfahrten einstufen?
Es gibt schon seit längerer Zeit Versuche, die Schwierigkeit im Ski Alpinismus objektiv zu bewerten, ähnlich wie beim Klettern (z.B. UIAA-Skala).
Sämtliche Bewertungssysteme kommen aus dem französichen und italienischen Raum. Deswegen habe ich leider auch nur Dokumente und Links in italienischer und französischer Sprache (müsste ich vielleicht mal übersetzen, wenn ich Zeit habe).
Das älteste System ist die Blachere-Skala, die aber heute nur noch in der italienischen Bergführer-Literatur verwendet wird (MS, BS, OS, MSA, BSA, OSA).
Die Traynard-Skala versucht, die schwierigste Stelle zu bewerten, wobei hauptsächlich die Steilheit bewertet wird. Aber auch der Ausgesetztheit wird Rechnung getragen. Die Skala versucht sich an die UIAA-Schwierigkeitsgrade beim Klettern anzupassen und enthält klassisch die Schierigkeitsgrade S1 bis S6. Der siebte Grad (Steilheit >= 60°) ist aufgrund der besseren Ausrüstung und dadurch größeren Möglichkeiten heutzutage erst kürzlich dazugekommen.
Einer der Schwachpunkte der Traynard-Skala ist, dass es sich um eine
punktuelle Bewertung der schwierigsten Stelle handelt. Bei der Toponeige-Skala hingegegen spielt auch der Gesamt-Höhenunterschied des steilen Geländes eine Rolle. Klassisch umfasst diese Skala die Bewertungen 1.1 bis 5.3 (5.4 und 5.5 erst nachträglich aufgenommen).
Zudem wird die Ausgesetztheit und damit das Risiko im Falle eines Sturzes (und damit auch die phsychische Belastung) separat bewertet (E1 bis E4).
Kritiker wenden ein, das das Toponeige-System zu kompliziert sei.
In vielen Fällen entspricht der Traynard-Schwierigkeitsgrad in etwa dem Toponeige-Grad.
Ein Schwachpunkt aller Skalen ist, dass sie den Verhältnissen nicht Rechnung tragen, insbesondere Schnee- und Sichtverhältnisse. Es ist schon ein Unterschied, ob man eine Route bei Sonnenschein und Pulver/Firn oder im Schneesturm und Bruchharsch fährt.
Die Verhältnisse können 2 ganze Schwierigkeitsgrade ausmachen. D.h. ein an für sich lockerer 2er kann zu einem extremen 4er werden.
Ab S4 (Traynard) oder 4.1 / E3 (Toponeige) aufwärts darf man wohl mit Fug und Recht von Ski Extreme auch bei perfekten Verhältnissen sprechen.