Sicilia/Basilicata Februar 2012: Ätna - Piano Battaglia - Sellata/Arioso - LacenoDer Start via Alpe Mondoví:Mittwoch Abend, 22.2., will ich zum 5tägigen Kurzurlaub nach Süditalien starten. Wie nicht ganz anders zu erwarten war, ist natürlich noch das eine oder andere zu erledigen, so dass ich verspätet loskomme, es ist ca. 23 Uhr. Erstes Ziel ist die Alpe Mondoví in den Seealpen oberhalb von Cuneo. Angesichts der noch bevorstehenden 4500km und der hohen Spritpreise lege ich eher den Spargang ein und fahre nur 100-110km/h. Für die Alpe Mondoví genügt mir grundsätzlich auch eine Nachmittagskarte, so dass keine Eile geboten ist.
Mich ärgern zunächst wieder mal die Autobahnpreise der Schweiz, 40€ Vignette + 36€ für ein Wohnmobil durch den Großen St. Bernhard. Letzteres war mir neu. Für diesen Preis kann man auch eine längere, aber mautfreie Route wählen. Doch bald ist angesichts des schönen Morgengrauens der kurze Ärger verflogen und es geht problemlos über Aosta und Turin weiter bis nach Frabosa an der Alpe Mondoví.
Zuhause hatte ich den Foto nicht gefunden, was mich zuerst nicht störte, weil die meisten Gebiete ja schon bekannt und dokumentiert sind. Allerdings kam schon bei der Anfahrt zur Alpe das schwere Gefühl auf, dass man die Stimmung von Seealpen, Apennin und Sizilien doch besser in Bilder als in Worte fasst. Nunja, jetzt schon mittags 11:30 Uhr wollte ich erst mal auf die Ski springen, Bilder hin oder her.
Die Alpe Mondoví ist ja hier schon bestens dokumentiert, z.B.
http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 48&t=38800Sie ist ein ansehnliches Skigebiet mit fantastischem Ausblick über die noch schneebedeckte Poebene, in dem man schon mehr als einen halben Tag braucht, um einmal rumzukommen. Besonderes highlight ist ein alter, 2km langer Einzelsessel auf den Monte Moro mit 800m Höhenunterschied, wobei man die Ski in die Hand nehmen muss und keine Fußrasten die Füße stützen. Der Sessel ist unter „Kennern“ natürlich beliebt. Er ist m.E. in gutem Zustand und wird auch als „seggiovia storica“ beworben. Offenbar will man ihn nicht einer Skigebietsbanalisierung zugunsten einer kuppelbaren 08/15-Bahn preisgegeben? Schön! Man hat ihm kürzlich sogar Sitzpolster verpasst (siehe z.B. Starlis Bericht oben).
(von
http://www.mondole.it/index.php?id=12458)
Wetter und Schnee sind prächtig, lediglich ein paar Kondensstreifen von Flugzeugen stören das Blau des Himmels. Einziger negativer Punkt ist, dass die "obenrum"-Verbintung via Kurven-SL (11 & 12) zwischen Prato Nevoso und Artesina nicht geöffnet ist. Dort hat der Wind zu sehr verblasen. Zum Vergleich, starlis gps-track:
Die herrliche Umgebung lässt in mir die Entscheidung reifen, am Abend nun doch auf die Suche nach einem Foto zu gehen. Ich wollte mir für Bergausflüge sowieso mal eine kleine, möglichst flache Digicam für Hemd- und Hosentasche kaufen, so dass dafür nun wohl der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Nach kurzer Suche stoße ich auf einen IPERCOOP mit einer ansehnlichen Technik-Abteilung. Auch eine kleine, flache, 10MPixel Cam ist schnell gefunden. Mitlauschen des Beratungsgesprächs des Vor-Kunden half mir bei der korrekten Aussprache der Fachbegriffe
„Memory Card“, sprich „Määmori Khardh“, „Batterie / Akku“, sprich „Badderriiiä / come telephonini!“ oder „USB-connection“, sprich „U-Esse-Bäh khonnegdschäneh“), herrlich!
Der Kauf wird sich lohnen…
Als nächstes steht also der „lange Zinken“ bis Kalabrien an. Es ist Donnerstag Abend, und meine Tour-Planung muss ja berücksichtigen, dass einige Skigebiete nur am Wochenende Vollbetrieb haben. Das ist in Mittel- und Süditalien so üblich, weil man sich hauptsächlich nur durch Wochenendegäste über Wasser halten kann. So ging’s also über die Gebirgsautobahnen nach Genua und weiter nach Pisa und Livorno. Die Autobahnen sind so aufregend, dass keine Müdigkeit hochkommt. Hinter Livorno wird’s jedoch flach und langweilig. Zwei CDs halfen mir noch durch Lazio bis südlich von Rom. Doch dann musste mal wieder ne Mütze Schlaf her, also rein ins Bett und bis 6 Uhr gepennt. Ich wollte zwar zu dieser Zeit schon bei Salerno sein, aber das war halt nicht möglich.
So kam es nun, dass mir die baustellenreiche – weil gerade komplett neu designte – Autobahn durch den südlichen Apennin zu Tagesverkehr (und leider nicht nachts) vor der Brust lag. Die Fahrt durch insgesamt 140km einspurige Baustellen hinter untermotorisierten LKW ist entsprechend aufreibend. Dennoch ist die 450km lange Autobahn natürlich nach wie vor „der Hammer“! Aufgrund des Zeitverzugs habe ich dann aber Gambarie, ein kleineres Skigebiet am Aspromonte, aus der Planung gestrichen und mich lieber auf das Wesentliche konzentriert: rüber nach Sizilien. Schließlich ist bestes Wetter vorhergesagt!
Einige Impressionen von der Fahrt durch den südlichen Appennin:
Vesuv im Morgengrauen
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Seltsame Abbaumethode um Strommasten rum
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Nebel im Hochtal von Lauria
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Baustellen, Baustellen, Baustellen. Die komplette A3 wird neu gebaut
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Bei Lauria Nord, Schnee bis in die Tallagen
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Es geht auf Cosenza zu, der Frühling lässt grüßen
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Hinter LKWs geht's langsam. Komplettneubau von Tunnel und Brücken
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Das Cap von Messina mit den riesigen Strommasten - nicht mehr in Gebrauch
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Bei den „Tragetti“ wurde ich allerdings erstmal wieder übers Ohr gehau’n. Ich löste ein Ticket für Camper, ohne auf irgendwelche Kategorien zu achten, und der finanztüchtige Verkäufer hat mir „Camper Super“ für 66€ hin und retour angedreht. Mist. Hab’s zu spät gemerkt, dass wohl auch Autovetture für unsere Größe genügt hätte.
Weiter zum Piano Battaglia:www:
http://www.pianobattaglia.it/ http://www.pianobattaglia.net/Die Überfahrt am frühen Nachmittag hat sich aber dennoch gelohnt, denn die Uhrzeit passte noch genau, um 2h weiter bis oberhalb von Cefalu zum Piano Battaglia in den Alpi Madonié zu fahren. Das ist ein ehemaliges kleines Skigebiet, das aufgrund des Ablaufs der „vita technica“ der 3 Schlepplifte nach 35 Jahren nun nur noch mit kleiner Infrastruktur als Schneespielwiese der Familien aus Palermo und Umgebung genutzt wird. Dort vertrieb ich mir durch kleine Spaziergänge und ausgiebiges Photographieren die Zeit des Sonnenuntergangs. Für eine Skitour war es schon zu spät, aber dieses Gebiet braucht sowieso einen ausgiebigeren Besuch, weil die Tourenmöglichkeiten immens sind.
Auf dem Weg zum Piano Battaglia...
Entlang der Nordküste Siziliens
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Bei Castelbuono geht's ins Landesinnere
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Nach Isnella erreicht man den Pian Zucchi, eine schöne Waldebene auf 1100m Höhe, die auch einige Infrastruktur aufweist. Vieles davon hatte schon bessere Zeiten erlebt.
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Schließlich erreicht man den Pian Battaglia auf 1600m Höhe, ein Schneeloch
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Das ehemalige Skigebiet wurde auf einen Zaberteppich redudiziert, weil die vita technica der beiden Leitner-SL ausgelaufen ist. So sah das Skigebiet um den Monte Mufara bis ca. 2005 aus (von
http://www.pianobattaglia.it bzw.
http://www.pianobattaglia.net)
Heute ist die Situation verlassener, allerdings ist am Wochenende durchaus Schneespaßbetrieb...
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Noch ein Wort zum Schnee: Ich habe es in den vergangenen Jahren nicht wirklich beobachtet, aber Schneemangel scheint dort – zumindest im Februar – ein Fremdwort zu sein. Es liegen 2-3m Schnee auf 1500m Höhe und die Verkaufsstände und Hüttchen müssen ausgeschaufelt werden!
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Sonnenuntergang am Piana Battaglia:
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Panorama gegen Nordwesten, in Richtun Palermo
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