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 Betreff des Beitrags: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: So, 03.05.2009, 16:10 
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Registriert: Sa, 02.08.2008, 21:14
Beiträge: 216
An den diesjährigen Osterfeiertagen erfüllte ich mir quasi so etwas wie einen versteckten Kindheitstraum.

Führte mich unser alljährlicher Sommerurlaub im Kreise der Familie bis zu meinem 15ten Lebensjahr bestimmt 10 mal auf die steirische Seite des Dachsteinmassivs, so blieb mir ein Winterbesuch dieser Gegend in meinen jungen Jahren stets verwehrt.
Als kleiner Junge blickte ich im Sommer sehnsüchtig vom Hochplateau der Ramsau auf die Lift- und Pistenschneisen der 4-Berge-Schischaukel im Ennstal, die damals zwar noch nicht komplett verbunden war, aber in mir Sommer für Sommer das Verlangen nach einem Skiurlaub in dieser Gegend aufkommen ließen.

Vor gut 10 Jahren erfüllte ich mir diesen Kindheitstraum und war danach eher enttäuscht als angetan von diesem Skigebiet, was aber wohl vor allem an den damals herrschenden Schnee- und Wetterbedingungen lag.

Mittlerweile war ich des öfteren in der 4-Berge-Schischaukel zu Gast und konnte dem Gebiet bei guten Verhältnissen auch positive Seiten abgewinnen, zum Stammgast bin ich trotzdem nicht geworden.

Während der letzten Kurzaufenthalte blickte ich, ganz im Gegensatz zu meiner Kindheit, sehnsüchtig von den Niederen Tauern in Richtung Dachsteinmassiv, wohl wissend daß dessen Steile Südflanken auch einige lohnende Abfahrtsvarianten beheimaten. Eine Befahrung dieser blieb mir aber aus verschiedenen Gründen bisher stets verwehrt und so war eines meiner Ziele der diesjährigen Alpinskisaison ein Besuch in einem österreichischem Langlaufmekka :lol:.

Nach einem Abstecher nach Sportgastein am Karsamstag mit Lanschi und Moglrat (Bericht folgt), führte mich mein Weg zurück nach Bischofshofen und von dort über Eben und Filzmoos in Richtung Talstation der Dachstein-Gletscherbahn.

In Hachau, einem kleinen Weiler zwischen Filzmoos und Ramsau, wird erstmals der Blick auf die Südwände des Dachsteinmassivs frei.
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Der Blick fällt natürlich unweigerlich auf die Bergstation der Seilbahn (ganz Links) und auf die darunter liegende Schneeschüssel
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Bei genauerem Hinsehen ist auch der Zustieg zur klassischsten Variante auf der Südseite des Dachsteins und zu den Steilabfahrten der Schwadrinn zu erkennen.
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Kurz darauf beziehe ich mein Quartier im Gasthof Hunerkogel, direkt bei der Talstation der Gletscherbahn. Da mich der Vorangegangene Tag doch ziemlich geschlaucht hatte, fällt mir das Einschlafen kurz nach dem Abendessen und der Sportschau nicht schwer.

Am nächsten Tag lasse ich es gemütlich angehen, und so stehe ich, nach einem reichhaltige Frühstück, erst gegen 10:00 Uhr an der Talstation der Seilbahn, die mich bei strahlendem Sonnenschein ein Stückchen dem Paradies näher bringt.
An der Bergstation nehme ich mir erstmal Zeit für eine kleine Fotosession

Strandfeeling auf dem Skywalk bei der Bergstation
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Blick zum Koppenkarstein mit Austriaschartenlift
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Einfahrt Schwadrinn - wirklich ordentlich Steil
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Gletscherskigebiet mit der Karsthochfläche "Am Stein" dahinter.
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Irgendein Berg in den Hohen Taueren im 18fach-Zoom
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Naja, das ist doch sehr optimistisch...
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Blick zur Talstation mit Türlwandhütte (links der Talstation), Gasthof Hunerkogel (meine Unterkunft, rechts der Talsation) und Hotel Dachstein (am rechten Bildrand)
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Um zumindest mal jeden Lift auf dem Gletscher gefahren zu sein ging es dann erst einmal in Richtung Talstation DSB Mitterstein, welche die einzigen, auch für fortgeschrittene Skiläufer brauchbaren Pisten erschließt.

Laaangsame DSB mit schwarzer (links) und roter (rechts) Piste.
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Da ich aber nun wirklich nicht zum Pistenfahren hierher gekommen bin führte mich mein Weg ziemlich schnell in Richtung Austriaschartenlift.
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Ein paar Meter oberhalb dessen Bergstation beginnt der Zustieg zum Koppenkarstollen, welcher einen Teil eines Klettersteigs auf den Koppenkarstein darstellt.
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Der Zustieg besteht zu einem Teil aus Eisenhaken und zum anderen Teil aus richtigen Aluleitern, wobei das Begehen mit Skischuhen für mich durchaus eine Herausforderung darstellte. Vor allem auf den Aluleitern habe ich mich ungesichert alles andere als Wohl gefühlt. Die Aussicht auf einen Sturz bei einem Fehltritt aus ca. 20 - 25 Meter Höhe ist nich unbedingt verlockend...
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Mein Respekt denjenigen die vor mir mit geschulterteten Skiern da hoch sind :roll: ; ich hab mir die Skier (und Stöcke) dann doch lieber an den Rucksack geschnallt... :mrgreen:

Oben angekommen ist auch schon das Ende des kurzen Tunnels zu erkennen...
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... an dessen Ausgang erst mal ein Panorama über das Ennstal und die Niederen und Hohen Tauern wartet...
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..bevor zum ersten Mal der Weg zur eigentlichen Einfahrt ins Edelgrießkar ins Blickfeld gerät...
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... welcher zwar gut ausgetreten und somit problemlos zu gehen ist, aber talwärts trotzdem ohne Netz und doppleten Boden steil abfällt. Ein Sturz hätte hier fatale Folgen.
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Bergwärts ist der Weg mit einem Seil versehen (welches ich auch dankbar benutzt habe)
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Nach ca. 150 Meter erreicht man dann den Anschnallplatz.
Mittlerweile ist es ca. 11:30 Uhr und die Sonne hat aus dem Südostseitig ausgerichteten Kar ein Firnparadies gezaubert.

Blick auf den riesigen Starthang des Edelgrieß. Am Grat rechts hinunter führen die Steilabfahrten der Schwadrinn.
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Man ist nicht allein hier oben, ganz im Gegenteil. Neben einem Langlaufmekka, ist Ramsau natürlich auch ein Eldorado für Tourengeher und Variantenfahrer.
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Erster Blick über die Wächte ins Kar - eine gigantische Schneeschüssel
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Zoomfotos
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Der Einstieg erfolgt entweder durch eine kleine Hüpfer über die Wächte (ich muss gestehen, ich hab mich nicht getraut :lol:) oder über ein kurzes, stark verbuckeltes Stück am Grat entlang wodurch man die Wächte umfahren kann
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Der erste Hang ist durchaus Steil (schätze so ca. 35 - 40 Grad, je nachdem wo man fährt), aber bei den angetroffenen Verhältnissen (aufgefirnte Buckelpiste) zwar anstrengend aber problemlos zu bewältigen
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Danach ändert sich die Ausrichtung des Kars in Richtung Süden und es wird deutlich flacher, was zu rasanterem Firngleiten verleitet (Ja Firngleiter, ich hab dabei tatsächlich an dich gedacht, und auch für dich waren ein paar Schwünge dabei :wink: .)
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Die Reiteralm rückt ins Blickfeld
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Sommerschi
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Ohne Worte
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allgegenwärtig - Nassschneerutsche
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Bei der Ausfahrt aus dem eigentlichen Kar kommt dann Dolomitenfeeling auf.
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Eine massive Nassschneelawine die es zu queren galt.
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Hinter dem Grat links(Burgstall-Leiten) geht es über die Kraml-Lahn in die Ramsau, rechts haltend kommt man zurück zur Talstation der Gletscherbahn.
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Ich steuere zuerst auf den Grat Richtung Ramsau zu...
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... um aber schließlich doch den direkten Weg diesseits der Burgstallleiten zu nehmen. Auch hier noch Firngenuss vom Feinsten.
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Durch eine kleine Natur-Halfpipe....
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...vorbei an ein paar einheimischen Jugendliche, die eine kleine Schanze bauen :mrgreen: ...
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... führt mich mein Weg schließlich zur wohlverdienten Mittagspause auf der Brand-Alm, welche in unseren Sommerurlauben immer den Auftakt zu unseren Wandermarathons darstellte. Schon damals waren die Speckknödel des Hüttenwirts Fritz ein Gedicht, und auch dieses mal werde ich nicht enttäuscht.
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Die Atmosphäre hier ist so ganz anders als auf einer Hütte in einem "normalen" Skigebiet. Hier ist man als Skifahrer an Ostern eher die Ausnahme. Wanderer und Sonnenanbeter dominieren mittlerweile schon das Publikum und es will so überhaupt keine Hektik aufkommen, weder beim Personal, von denen die Meisten sowieso nur noch 2 Arbeitstage der Wintersaison vor sich haben, und schon gar nicht von den Gästen von denen die meisten zur Verdunkelung der Hautfarbe und zum Plausch mit dem offensichtlich regional bekannten Hüttenwirt hier herauf gekommen sind. Erholung pur!
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Natürlich hat der Wirt auch einen Hund.
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Auf dem Wanderweg geht es schließlich zurück in Richtung Ramsau.
Noch ein letzter Blick zurück auf die malerisch gelegene Brandalm, überragt vom Dreigestirn des Dachsteinmassivs (v.l. Torstein, Mitterspitz, Dachstein)
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An der Bushaltestelle erhalte ich noch einen guten Einblick in die Kraml-Lahn. Vielleicht beim nächsten mal...
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Zwar ist es erst gegen 14:00 Uhr, trotzdem beschließe ich den Skitag zu beenden und ihn auf dem Balkon meiner Unterkunft bei einem kühlen Bierchen ausklingen zu lassen. Morgen ist auch noch ein Tag...

to be continued

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Ich bin aufgewacht, habe aus dem Fenster geguckt, den Schnee gesehen - da war für mich klar: Heute ist kein Training. Doch dann ist der Trainer gekommen und hat gesagt, dass wir rausgehen.

(Freiburgs Abwehrspieler Boubacar Diarra aus Mali über seine ersten Erfahrungen mit Schnee)


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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: So, 03.05.2009, 19:23 
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Woher wusstest du, wie du den Weg wieder zur Seilbahn findest? Scheint ja nicht ausgeschildert zu sein ... ?

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
Meine Berichte sind ab sofort nur noch auf meinem Blog: http://blog.inmontanis.info
Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: So, 03.05.2009, 19:53 
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starli hat geschrieben:
Woher wusstest du, wie du den Weg wieder zur Seilbahn findest? Scheint ja nicht ausgeschildert zu sein ... ?

ca. 10 Aufenthalte im Sommer a 2 Wochen in meiner Kindheit/Jugend haben mich dort doch etwas ortskundig gemacht :wink: . Auch wenn der letzte Aufenthalt schon fast 20 Jahre zurück lag, so war mir die Gegend durchaus noch vertraut, auch wenn es mein erster Winterbesuch war.
Ich bin ich aber gar nicht auf Skiern zur Seilbahn zurück, da dies von der Brandalm aus ein Stückchen bergauf schieben bedeutet hätte (wäre zur Not aber auch möglich, Gehzeit ca. 10 - 15 Minuten). Mein Weg führte mich über einen (offiziellen) Skiweg in Richtung Talstation der Rittisberglifte, und von dort mit Skibus zurück zur Talstation Gletscherbahn.
Natürlich gibt es auch eine direkte Verbindung zur Talstation, indem man sich nach der Ausfahrt aus dem Kar einfach nach rechts orientiert. Bei gutem Wetter ist die Talstation dann nicht mehr zu übersehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: So, 03.05.2009, 21:34 
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Tolle Bilder. Die Landschaft rund um den Dachstein ist immer ein sehr schönes Erlebnis - zumal bei solchen Wetterverhältnissen. Schöne Doku der Edelgriess. Die Kramllahn-Variante ist - v.a. wenn der Hang frei zu befahren ist, manchmal zerstören alte Lawinenablagerungen grossflächig den Abfahrtsgenuss - die lohnendste Möglichkeit direkt nach Ramsau runter zu kommen.

Bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

P.S.: Die Hunde-Fotos sind sehr süss ...

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Skiing around Vienna


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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: So, 03.05.2009, 23:40 
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jess, hatte schon langsam Südalpen-Overflow hier im Forum bekommen! Sehr gut, weiter so! :D
... sag ich als fast 100%iger Südalpenfahrer :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Mo, 04.05.2009, 13:47 
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RetroRebel
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Oh da werden Erinnerungen wach... (sagt einer, der da mit 1973er Blizzard Fullplast runter gefahren ist... ;)). Die Leiter und die erste Passage machen schon Spaß, das hat den Dachstein für mich in die Liga von Alagna gebracht, was Feeling und Ambience angeht... :)

Ich hab den Sprung über die Wächte gemacht, bei mir war die damals aber auch nicht sehr hoch, halben Meter oder so. Der Hang hätte ich so auf ca. 30 - 35° geschätzt, Mont Fort Starthang unter der Seilbahn, über dessen Steilheilt wir viel gesprochen haben und der wohl etwa 40 - 45° haben dürfte zB ist deutlich steiler.

Eine grandiose Abfahrt, Dachstein rult! Denkt man gar nicht, wenn man schaut was vis-a-vis so abgeht, dass das die gleiche Gesellschaft möglich macht, die unweit entfernt den SeppenJet betreibt... ;)

Was ich bei gutem Tiefschnee für mein Leben gern mal fahren würde ist die andere Strecke, rechts runter, zur Seilbahn. Bei Pulver (und Lawinensicherheit!!) muss das ein Traum sein (allerdings wehe es ist verharrscht oder so...).

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... the echo of a distant time ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Mo, 04.05.2009, 14:38 
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RetroRebel
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Registriert: Di, 27.09.2005, 10:47
Beiträge: 2254
Vielen Dank für den Bericht. Dieser Klassiker reizt mcih auch seit langem.

Fragen habe ich noch zu den Sicherungsmöglichkeiten beim Einstieg:
- Die zweite Leiter hat links und rechts Haltestangen. Sind die dünn genug, dass man die Karabiner eines Klettersteigsets einhängen kann? Dann wäre der Aufstieg zeimlich entspannt.
- Das Seil entlang des Querweges: Ist das vernünftig befestigt und am Weg vom Abstand her so angeordnet, dass man das Klettersteigset benutzen kann?

Ich bin zwar weitgehend schwindelfrei, verfolge aber auf mit Sicherungen versehenen Steigen das Prinzip, mich konsequent zu sichern, wo immer das sinnvoll möglich ist. Nach Anblick der Bilder sehe ich durchaus sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für das Klettersteigset.



À propos Dachstein: Da fällt mir ein, dass ich kürzlich die ersten Bilder für meinen Krippenstein-Bericht bearbeitet habe. In den nächsten Wochen werde ich demnach den Bericht fertig bekommen.

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"


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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Mo, 04.05.2009, 17:50 
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Beiträge: 1212
Wohnort: Tegernsee
Toller Bericht!
Die Gegend steht schon lange auf meiner Liste, auch weil es da ja noch andere Routen mit Adrenalin-Ausschüttungs-Garantie gibt :wink:

Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Breze hat geschrieben:
Zwar ist es erst gegen 14:00 Uhr, trotzdem beschließe ich den Skitag zu beenden und ihn auf dem Balkon meiner Unterkunft bei einem kühlen Bierchen ausklingen zu lassen. Morgen ist auch noch ein Tag...

Das ist in Anbetracht der Jahreszeit und der Hangexposition dort gar nicht so verkehrt.

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"Wir dürfen den Sand nicht in den Kopf stecken!" (Lothar Matthäus)


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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Mo, 04.05.2009, 20:01 
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Beiträge: 216
Danke erst mal fürs Feedback, an der Fortsetzung wird gerade gearbeitet. :wink:

[trincerone] hat geschrieben:
Was ich bei gutem Tiefschnee für mein Leben gern mal fahren würde ist die andere Strecke, rechts runter, zur Seilbahn. Bei Pulver (und Lawinensicherheit!!) muss das ein Traum sein (allerdings wehe es ist verharrscht oder so...).

Schwadrinn - durchaus heftig!
http://vimeo.com/2995852
Pulver + Lawinensicherheit im mindestens 45 Grad (bis zu 55 Grad) steilen Gelände - Ich glaub da brauchst schon verdammt viel Glück um das vorzufinden. :wink: Nicht umsonst beginnt die "Hochsaison" für die wirklich Steilen Sachen erst im Spätwinter und reicht bis in den Frühling hinein, wenn sich der Schnee gesetzt hat und das nächtliche gefrieren und tägliche auffirnen eine tragfähige und fahrbare Oberfläche gebildet hat.

Chasseral hat geschrieben:
Fragen habe ich noch zu den Sicherungsmöglichkeiten beim Einstieg:
- Die zweite Leiter hat links und rechts Haltestangen. Sind die dünn genug, dass man die Karabiner eines Klettersteigsets einhängen kann? Dann wäre der Aufstieg zeimlich entspannt.

Wie gesagt, der Zustieg zum Tunnel ist Teil eines Klettersteigs (der dann am Tunnel links vorbei weiter auf den Gipfel des Koppenkarsteins führt - auf einem Bild auch ganz gut zu erkennen), insofern dürfte das verwenden eines Klettersteigsets keine Probleme darstellen. Wenn die Haltestangen zu dick sind, dann bleiben immer noch die Sprossen um sich mit dem Karabiner zu sichern.

Chasseral hat geschrieben:
- Das Seil entlang des Querweges: Ist das vernünftig befestigt und am Weg vom Abstand her so angeordnet, dass man das Klettersteigset benutzen kann?

Vernünftig befestigt ist es so weit ich mich erinnern kann schon und das verwenden eines Klettersteigsets sollte auch möglich sein. Ich habs als "Geländer" verwendet und da war es maximal so auf Brust- bis Schulterhöhe, meistens eher Hüfthoch. Kommt aber wohl auch drauf wie ausgetreten der Weg ist.

pancugolo hat geschrieben:
Breze hat geschrieben:
Zwar ist es erst gegen 14:00 Uhr, trotzdem beschließe ich den Skitag zu beenden und ihn auf dem Balkon meiner Unterkunft bei einem kühlen Bierchen ausklingen zu lassen. Morgen ist auch noch ein Tag...


Das ist in Anbetracht der Jahreszeit und der Hangexposition dort gar nicht so verkehrt.

Für die südseitigen Abfahrten gilt das auf jeden Fall. Der Tunnel zum Edelgrieß wurde auch Nachmittags durch die Bergbahnen gesperrt, da wäre man dann sowieso nicht mehr hingekommen.
Es gibt da oben allerdings auch noch genügend nordseitig ausgerichtete Möglichkeiten (z.B. die Randkluft oder die Überquerung nach Obertraun), die am Nachmittag noch machbar gewesen wären, aber das wäre dann wohl auch etwas in Stress ausgeartet und darauf hatte ich keine Lust.

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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Mo, 04.05.2009, 21:35 
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Registriert: Do, 15.11.2007, 19:34
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Wohnort: gmunden/österreich
die sprossen der leitern zum tunnel eignen sich leider nicht zum selbstsichern durch übliche karabiner von klettersteigsets (habe ich im september 2008 selbst versucht).
der öffnungswinkel bzw. das "maul" müsste größer sein, da die sprossen ein vollständiges einklinken nicht ermöglichen.
(tipp: also ev. 2 größere karabiner mitbringen).

wie ich da auf der leiter herumgeturnt bin habe ich an die tourengeher mit schischuhen an den füßen und den schiern und stöcken am rücken gedacht - respekt!

Dateianhang:
Dateikommentar: impressionen von der leiter
Dachstein 3. Sept. 2008.jpg
Dachstein 3. Sept. 2008.jpg [ 145.43 KiB | 2309-mal betrachtet ]
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Dateianhang:
Dateikommentar: falls die frage auftaucht was da an der wand noch befestigt ist ... (die abspannung des sl austriascharte)
Dachstein 3. Sept. 2008 2.jpg
Dachstein 3. Sept. 2008 2.jpg [ 132.51 KiB | 2308-mal betrachtet ]
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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Di, 05.05.2009, 11:40 
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Registriert: Sa, 02.08.2008, 21:14
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firngleiter hat geschrieben:
die sprossen der leitern zum tunnel eignen sich leider nicht zum selbstsichern durch übliche karabiner von klettersteigsets (habe ich im september 2008 selbst versucht).
der öffnungswinkel bzw. das "maul" müsste größer sein, da die sprossen ein vollständiges einklinken nicht ermöglichen.
(tipp: also ev. 2 größere karabiner mitbringen).
]

Ich bin zwar jetzt wirklich kein Experte in Sachen Klettersteigset, aber zur Not würde ich dann einfach beide Karabiner um die Sprossen herum miteinander verbinden. :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Di, 05.05.2009, 12:25 
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RetroRebel
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Also:

@Leiter: nach meiner Erinnerung ist das wesentliche Problem die Übergang von der Aluleiter auf das verschneite extrem ausgesetzte sehr schmale Sims am Tunneleingang. Dies ist nämlich abshüssig, wenn Schnee liegt und dort gibt es überhaupt keine Sicherungs- oder Haltemöglichkeiten. Meines Erachtens der kritischste Punkt und hier kaum Chancen sich zu sichern. Daher kühlemn Kopf bewahren und einfach nicht runterfallen... :)

@Traverse: meines Erachtens nicht zu unterschätzen, denn ich glaube, dass das Seil nicht vernünftig befestigt ist, sondern einfach in den Schnee gesteckt. Sicher kann man sich daran halten, wenn man ausrutscht, um so zu verhindern, dass man sofort einen Abgang macht. Aber dass es das Gewicht eines ausgewachsenen Kerls trägt, der schon im Rutschen ist (was es müsste, wenn man sich mit dem Seil daran sichert), darauf würde ich mich ebenfalls nicht verlassen. Also auch hier: vor allem aufpassen, was man tut. Möglicherweise kann die Seilsicherung zusätzlichen Schutz bieten, vielleicht aber auch trügerische Sicherheit, das gilt es mE zu bedenken.

Jedenfalls einer der grandiosesten Einstiege in Routen, die ich kennen, wenn nicht gar bisher der grandioseste überhaupt, den ich gefahren bin.

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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Di, 05.05.2009, 21:26 
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@ breze: an und für sich eine gute idee:
die 2-karabinerzusammenhängmethode an der sprosse geht natürlich, jedoch verletzt sie das gesetz der stetigen sicherung am klettersteig (ein karabiner sichert dich im normalfall des umhängens immer).

@ trinc:
der zustieg zur route sucht seinesgleichen, wie recht du hast ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Di, 05.05.2009, 22:30 
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Na ja, der Zustieg zu dieser Route ist auch nicht ganz ohne (vorletztes Wochenende gemacht):

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 Betreff des Beitrags: Re: Ostern 09 - Firngespinste
BeitragVerfasst: Mi, 06.05.2009, 10:25 
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Registriert: Sa, 02.08.2008, 21:14
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Sieht vor allem um einiges anstrengender aus. :lol:
Wie weit seit ihr denn aufgestiegen? Bis ganz zur Bergstation?
Bei meinem letzten Besuch sahen die Holzstiegen auf den Grat nicht gerade vertrauenswürdig aus, aber man kann ja glaube ich schon davor mit der Abfahrt beginnen.

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