Fortsetzung:Der Ostermontag begann wie der Sonntag aufgehört hatte, nämlich mit strahlendem Sonnenschein.
Und so machte ich mich an diesem Tag schon eine Stunde früher auf den kurzen Fußweg zur gegenüber liegenden Gletscherbahn, wohlwissend dass es für mein Vorhaben auf keinen Fall zu früh war, ganz im Gegenteil...
Kaum passierte ich die Pforten meiner Unterkunft...
...begrüßte mich auch schon die Dachstein Südwand in seiner vollen Pracht - wie man unschwer erkennen kann ist hier auch zu früher Stunde schon ordentlich was los (The early bird....).
Und gleich daneben fiel mein Blick auf die Talstation der Gletscherbahn und auf die Steilabfahrten der Schwadrinn.
Hatte ich mir für die vorangegangenen Tage noch einen 2-Tages-Skipass zugelegt, so wurde an diesem Tag nur eine Bergfahrt gelöst.
Für 18,- € aber auch nicht gerade ein Schnäppchen...
Schon an den Skiständern in der Talstation ist die dominierende Klientel zu erkennen
Seilbahnkabinen auf halber Strecke. Darunter eine der Schlüsselstellen der Schwadrinn
Gesamte Seilbahnstrecke
Kabine bei der Einfahrt
Oben angekommen führte mich mein Weg wiederum zuerst Richtung DSB Mitterstein
Vorbei an dessen Bergstation...
...weiter auf einer perfekt präparierten Piste (was mich aber wenig interessierte
)...
...mit Blick auf den Hohen Rumpler, von wo schon einige Tourengeher aus Obertraun herüber kamen...
...führte mich mein Weg auch an der Talstation der DSB vorbei...
...bis ich nach einem kleinen Stück bergauf auf folgendem Wegweiser traf.
Mein Ziel für diesen Tag war das Feisterkar, durch welches ich als kleiner Junge des Öfteren eine 7 - 8 Stündige Wanderung auf das Guttenberghaus (und wieder zurück) unternehmen durfte, welche meistens die Krönung unseres alljährlichen Wandermarathons in der Ramsau darstellte.
Dazu ging es jetzt erst mal auf dem Wanderweg Nr. 674, welcher am Rande der Karsthochfläche "Am Stein" in östliche Richtung zur Feisterscharte führt.
Anfangs ist der Weg noch flach bis leicht abschüssig. Zudem ist die Route bei Einheimischen sehr beliebt und dementsprechend oft begangen, was dazu führt das die Spur teilweise einer Skatingloipe gleicht (soviel zum Thema Langlaufmekka).
Blick zurück Richtung Gletscher (zu erkenne die Bergstation der DSB)...
... und nach vorn.
Nach den ersten flachen und leicht abschüssigen Passagen kommt eine kleine Abfahrt, bis man schließlich den Anfellplatz erreicht
Nachdem ich mir zum ersten Mal die Felle auf meine neuen Skier gezogen hatte, ging es erst mal ein Stück moderat bergauf...
...bevor ich erstmals einen Einblick in das Landfriedtal bekomme. Einem versteckten, malerischen Hochtal welches man auch über die Edelgrießhöhe (kurzer Anstieg von der Edelgrießabfahrt) erreichen kann.
Danach geht's erst mal richtig bergab, und ich als "Fell-Anfänger" (erst das 2te mal, dass ich mit Fellen unterwegs bin und das erste mal, dass es dabei richtig bergab geht) überlege erst mal was zu tun ist. Vorsichtige Versuche auf den Fellen abzufahren scheiterten kläglich, weswegen ich mich schließlich doch zum abfellen entschied und in den Fahrmodus zu wechselte, wo ich eine deutlich bessere Figur machte .
Blick zurück auf die kleine Zwischenabfahrt
Nach dem erneuten anfellen geht es wieder ziemlich flach weiter...
…bis man schließlich an eine Gabelung kommt. Links geht es zur Route über die Notgasse nach Gröbming. Mein Weg führte mich aber nach rechts, zu Beginn leicht ansteigend, in Richtung Feisterscharte.
Nach kurzer Zeit wird das Gelände für ein kurzes Stück etwas steiler.
Ganz nebenbei hat man ständig ein grandioses Panorama über die Karsthochfläche
Nun kommt wieder eine kurze Zwischenabfahrt, welche ich sogar ohne abzufellen durchgestanden habe (Übung mach den Meister
)
Noch ein Blick ins Landfriedtal
Von der Edelgrießhöhe gibt es eine Tour durch das Landfriedtal zur Gruberscharte (bei genauerem Hinsehen ist die Spur zu erkennen)
Die Abfahrt über die Gruberscharte mündet dann in das Feisterkar
Nun ist der Weg nicht mehr weit und führt sanft bergauf dem Ziel entgegen.
Nach einer kleinen Geländekuppe wird auch das Ziel schon sichtbar.
Wie auch auf den vorangegangen Bildern gut zu sehen, ist der Weg gut ausgeschildert und somit auch bei Neuschnee und guten Sichtverhältnissen problemlos auffindbar.
Bei schlechter Sicht allerdings sollte man als nicht ortskundiger diese Tour meiden, da die Orientierung in der Steinwüste dann zu einem Himmelfahrtskommando werden kann.
Letzer Anstieg, nochmal etwas anspruchsvoller, da man durch ein paar Felsen hindurch muss
Geschafft! Jetzt heißt es abfellen und genießen.
Die ersten Hänge bieten Traumfirn.
Abfahrtsimpressionen
Allerdings war es mittlerweile (verursacht durch eine Vielzahl von Fotopausen
) später als ursprünglich geplant und die Sonne hatte den Südhängen schon ordentlich zugesetzt, was wiederum zur Folge hatte das ich die (durchaus vorhandenen) richtig steilen Hänge gemieden habe.
Ähnlich wie im Edelgrieß, gingen auch auf dieser Route bereits mächtige Nassschneelawinen ab.
Ab der Latschenzone wurde aus dem Firn allmählich Sulz, die Abfahrt aber nicht minder interessant.
Blick auf Ramsau-Kulm mit dem Kulmberg
Der Feistergraben. Bei guten Verhältnissen dürft das eine ziemlich coole natürliche Halfpipe sein welche fast bis ins Tal reicht. Bei mir war es eher ein Sulzsumpf
Einmündung der Abfahrt von der Gruberscharte in das Feisterkar (beim nächsten Mal)
Feistergraben mit undefinierbaren Schneeverhältnissen.
Nach der Durchquerung des Feistergrabens ging es dann erst mal auf den Sommerwanderweg weiter, welche durch den Wald führt, und somit bessere Schneeverhältniss bot.
Kurz vor dem Ziel musst ich nochmals durch den Graben...
... bevor es schließlich, aufgrund von herumliegenden Bäumen, für ca. 10 Minuten nur noch zu Fuß weiter ging.
Kurz danach waren die Hänge des Feisterer-Lifts erreicht.
Am Hotel Feisterer galt es dann die Skier zu schultern und zur Bushaltestelle zu laufen, welche weiter entfernt war als eigentlich angenommen. Da die ersten beiden Haltestellen auf dem Weg Richtung Ramsau nur 2 Mal am Tag angefahren werden, musste ich bis zu Einmündung Ramsau-Kulm laufen.
Von der Haltestelle gab es noch einen letzten Blick zum Guttenberghaus...
... bevor es dann mit dem Bus zurück zur Talstation der Glescherbahn und schließlich mit dem Auto nach Hause ging.
Fazit zum Feisterkar. Bei guten Verhältnisse eine lohnende, einfach zu gehende Tour auf der Rückseite des Dachsteinmassivs, gut geeignet für Tourenanfänger mit guten skifahrerischen Fähigkeiten (die Abfahrt ist durchaus anspruchsvoll und sollte nicht unterschätzt werden)
Fazit zu den 2 Tage: Um es mit den Worten eines echten Steirer‘s zu sagen: „I’ll be back!“