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BeitragVerfasst: So, 08.04.2007, 21:11 
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RetroRebel
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Ich klaue diese schöne Idee mit der Widmung nur äußerst ungerne, in diesem Fall aber passt es einfach zu gut:

Für Captain Retro. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute zum Geburtstag!


Prolog

Nach zwei Jahren endlich wieder eine Woche am Stück Ski fahren - die Vorfreude war riesig, schienen doch die Voraussetzungen nahezu perfekt zu sein: Die Schneelage hatte sich pünktlich zum Ende der Saison noch einmal stark verbessert, mehrere Westströmungen hatten die offiziellen Werte endlich bis an die Zwei-Meter-Marke getrieben. Nicht übermäßig viel zwar, aber wohl genug um alle Pisten noch fahren zu können. Im Vorfeld hatte sich außerdem auch schon abgezeichnet, daß einige schwarze und damit besonders interessante Abfahrten, die bei meinen Besuchen vor zwei und vor drei Jahren bereits geschlossen waren, in diesem Jahr noch offen sein würden.
Freitag nachmittags staren wir also in Richtung France, sicherheitshalber die Schneeketten griffbereit für das sommerbereifte Wohnmobil, denn es ist für den Abend eine größere Schneefront angekündigt. Und tatsächlich: Kurz vor Lausanne fahren wir in eine stürmische Regenfront, die Temperatur fällt rasant in den Keller und auf der Anhöhe bei Cruseilles zwischen Genf und Annecy liegt auf 800 m Höhe eine geschlossene Schneedecke - zum ersten Mal in acht Jahren hintereinander, die wir bzw. meine Eltern diese Strecke fahren!
Aufgrund der durch Feierabendverkehr bei Genf doch etwas weiter fortgeschrittenen Uhrzeit beschließen wir, an diesem Abend nicht mehr bis ganz hinauf ins Skigebiet zu fahren. Wir wollen noch einkaufen, die Läden haben aber bereits geschlossen, und die unklaren Straßenverhältnisse tun ein übriges. Eine Zwischenübernachtung war ist so oder so vorgesehen, und so findet diese statt auf dem großen Parkplatz eines Appartment-Baus in Les Menuires eben auf einem Parkplatz in Albertville statt - das durchaus einen Besuch wert zu sein scheint, man muss sich nur 100 m von der Durchgangsstraße weg bewegen und schon steht man mitten in einem schmucken französischen Städtchen. Ich habe an diesem Abend allerdings keine Lust mehr, weiter ins Zentrum vorzudringen, es ist kalt und ich bin zu müde, um noch größere nächtliche Erkundungstouren zu unternehmen.
Nach einer Nacht mit mäßigem Schlaf erreichen wir am nächsten Tag gegen 10 Uhr Les Menuires, auf einer freien aber von rund 10 cm Neuschnee gesäumten Straße. Wir wohnen im "Les Valmonts" am oberen Ortsende in Richtung Val Thorens, mit Blick auf das Vallon du Lou und den Bereich Boismint samt Gipfel der Cime de Caron. Einzig die Stromleitung nach Val Thorens, die das Panorama durchschneidet, stört ein bisschen. Das Haus ist relativ neu (Baujahr des Aufzugs ist 1998), und liegt direkt an der Talstation 12-EUB Bruyères, die einen optimalen morgendlichen Einstieg ins Skigebiet ermöglicht.

Zu letzterem ist eigentlich alles geschrieben und gesagt, der Superlativ "Größtes liftmäßig verbundenes Skigebiet der Welt" spricht für sich, die Höhenlage von 1250 m (Le Praz) bis 3240 m ("Sommet des Pistes" unterhalb der Pointe du Bouchet im Sektor Orelle), dazu das einst als Sommerskistation konzipierte Val Thorens, dessen gesamtes Teilgebiet sich nahezu ausschließlich oberhalb von 2000 m befindet und über fünf Kulminationspunkte über 3000 m verfügt. Ein Skigebiet, das nahezu alle Bedürfnisse des Skifahrers erfüllen kann, vom einfachen Hochhaus-Appartment bis zum exklusiven Chalet in Holz und Naturstein, von der hellblauen Anfängerpiste über die tiefschwarze Buckelpiste bis zur wilden Skiroute und den unberührten Pulverhang, der nur zu Fuß oder mit Fellen erreichbar ist, vom Pistentrubel in den Zentren der Orte bis zu den einsamen Abfahrten, auf denen man minutenlang keinem Menschen begegnet, vom Promi-Ort Courchevel, wo die Paparazzi die Nobel-Skihütte belagern und man schon mal mit Gucci-sonnenbebrillten Damen samt Privat-Skilehrer im Lift sitzt bis zum etwas sportlicher orientierten Val Thorens. Waldabfahrten, Gletscherpisten, hochmoderne Funitels und uralte Montaz-DSBs, und und und ...
Man könnte diese Liste durchaus noch fortsetzen. Ich beschränke mich allerdings an dieser Stelle auf die Pistenpläne, bitte zum Vergrößern anklicken:

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Courchevel

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Meribel

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Les Menuires

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Val Thorens und Orelle

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Übersicht 3 Vallées (nur Lifte)

Alle Pläne als PDF auf les3vallees.com


Eine Sache sollte sich aus diesen Plänen ablesen lassen: Wer dieses Skigebiet in allen seinen Möglichkeiten erfahren möchteund niemand Ortskundigen dabei hat, der kommt nicht umhin, sich im Vorfeld zumindest ein bisschen damit auseinanderzusetzenund sich zu überlegen, was man in den sechs oder sieben Tagen, die man im Allgemeinen zu Verfügung hat, abfahren und sehen möchte. So wollte ich bei meinem Erstbesuch 2004 einfach nur Kilometer fressen und so viel fahren wie möglich. Ein Jahr später war ich aufgrund der Schnee- und Wetterbedingungen weitestgehend auf Val Thorens beschränkt unterwegs. Diesmal sollte es nun darum gehen, die Lücken zu füllen, d.h. die Bereiche zu besuchen, in denen ich noch nicht war. Außerdem wollte ich einige Dinge abseits der präparierten Pisten antesten, sofern es die Bedingungen zulassen würden. Soweit der Plan - kommen wir also nun zur Umsetzung.

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Zuletzt geändert von k2k am Do, 12.04.2007, 23:43, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So, 08.04.2007, 21:13 
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RetroRebel
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Tag 1: 31.3.2007

Als wir gegen 10 Uhr am Samstag eintreffen, erwartet uns strahlender Sonnenschein. Der Neuschnee des Vorabends sorgt für eine tief winterliche Landschaft. Da wir ohnehin erst am späten Nachmittag unsere Wohnung beziehen können und das Wetter gerade gut ist, habe ich für diesen ersten Skitag noch einige Begleiter aus unserer Gruppe. Wir lösen uns einen Tagesskipass - passenderweise verkauft die Betreibergesellschaft SEVABEL zum Ende der Saison samstags Tagesskipässe "3 Vallées" für 28 Euro (regulär 43 Euro!) - und machen uns gegen elf Uhr auf, um einen ersten Eindruck vom diesjährigen Zustand des Gebiets zu erhalten. Zunächst geht es in Richtung Pointe de la Masse.

LM01
Bild
Bergfahrt mit der 3SB Lac Noir. Zwischenzeitlich hat sich eine leichte Schleierbewölkung gebildet, die uns auch in den kommenden Tagen erhalten bleiben wird.

LM02
Bild
Blick zum markanten Gipfel der Pointe de la Masse, 2804 m, samt dort hinauf führender EUB Marke Von Roll

LM03
Bild
Die menschenleere, blaue Piste "Vallons" ist auch dank des Neuschnees traumhaft zu fahren


Später wechseln wir noch über den Kamm hinüber zum Mont Vallon im Sektor von Meribel-Mottaret. Danach macht sich in mir starke Müdigkeit und ein unbändiges Durstgefühl breit, und wir beschließen, es für diesen ersten Tag gut sein zu lassen.

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BeitragVerfasst: So, 08.04.2007, 21:15 
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RetroRebel
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Tag 2: 1.4.2007

Da ich nicht weiß, wie lange die guten Bedingungen halten werden, zieht es mich heute in die tieferen Lagen. Zunächst geht es den Kamm entlang nach St. Martin de Belleville, dann via Tougnète und Roc de Fer nach Meribel und weiter über den Col de la Loze nach La Tania und Le Praz.

LM04
Bild
Für [trincerone]: Blick auf die Combes-Starthänge von der Bergstation 6-KSB Becca. Irgendwo in dem Bereich wo die verschneite Raupenspur in der Bildmitte hin führt (oder dahinter?) endeten einstmals die Poma-Schlepplifte Combes A et B.

LM05
Bild
Der Abbau besagter Schlepplifte ergab eine breite Carvingpiste, auf dem morgens um halb zehn noch niemand unterwegs ist. Vor drei Jahren, im ersten Jahr der 6-KSB gab es den Snowpark rechts noch nicht, so daß die Piste sogar noch einmal breiter war. Außerdem war dieses Jahr ein vor drei Jahren genial zu fahrendes Zwischen-Steilstück samt anschließender Kompression von der roten "Liaison" zur "Lac des Combes" nicht präpariert. Schade!

LM06
Bild
Nächster Punkt in der Reihe des Vergangenen: Auf diesem etwas unscheinbaren Hügelchen stand einst die Kultanlage 4-KSB Combes, eine kuppelbare Sesselbahn Marke Montaz-Mautino von der Croisette in Les Menuires zur Anbindung in Richtung Roc des Trois Marches.

LM07
Bild
Ersetzt wurde sie auf veränderter Trasse durch diese Anlage: Eine 8-EUB von Poma.

LM08
Bild
Weiter geht es mit der 3-SB Les Allamands (Montaz, was sonst ;-)). Meiner bescheidenen Meinung nach ist die rote Abfahrt "3 Marches" entlang dieser Bahn, obwohl sie relativ kurz ist, eine der genialsten Pisten in den 3 Vallées. Die Sesselbahn wird möglicherweise schon in diesem Sommer ersetzt, wahrscheinlich auf veränderter Trasse um die derzeit äußerst flache Anbindung an die neue 8-EUB zu verbessern. Das wäre das definitive Ende dieser Piste, das aber auch allein durch den Bau einer KSB und die damit normalerweise verbundene Entdeckung des Sektors durch die Masse der Skifahrer schon besiegelt sein könnte. Les Granges ganz in der Nähe, vormals bekannt als Grand Lac, ereilte ein ähnliches Schicksal, als vom Stangenschlepplift zur 6-KSB hochgerüstet wurde.

LM09
Bild
Zweimal fahren wir die Piste an diesem Morgen

LM10
Bild
Blick zur Pointe de la Masse am Gegenhang. Zu Mittag zieht von Val Thorens her eine Schlechtwetterfront durch, erste Vorboten kündigen sich bereits an.

LM11
Bild
Nach einer kurzen Mittagspause am Roc de Fer oberhalb von Meribel bietet sich uns erneut eine vollständig menschenleere Abfahrt, diesmal in Form der schwarzen "Face". Menschenleer? Menschenleer, bis auf uns! Das im Bild ist meine Schwester, die ich noch mehrmals an diesem Tag voraus schicke, während ich die Verhältnisse fotografisch festzuhalten versuche.

LM12
Bild
Das selbe Bild auf der anderen Seite des Tals: Vom Col de la Loze führt die ebenfalls schwarz markierte "Dou des Lanches" in Richtung La Tania...

LM13
Bild
...um später in die blaue, beschneite und optimal präparierte Waldabfahrt "Folyères" zu münden. Auf knapp 1000 Höhenmetern Abfahrt nach La Tania begegnen uns erst kurz vor dem Ort ein paar Skifahrer, Anfänger zumeist, denen der Weg in die hoch gelegenen Stationen zu weit ist.

LM14
Bild
Ein Ort weiter, diesmal unterwegs auf der "Jean Blanc" in Richtung Le Praz, mit Blick auf das Dorf Bozel, rund 1000 m tiefer gelegen.

LM15
Bild
Eine letzte Bahn mit den Original-Kabinen ist noch verblieben: Die 4-EUB Forêt (Poma). Bei der im selben Gebäude startenden 4-EUB Praz, die ich bei meinem ersten Aufenthalt 2004 dokumentiert habe, wurden zwischenzeitlich die Kabinen gegen neue Sigma Diamonds getauscht, genau so wie bei der 4-EUB Grangettes in Courchevel 1550.

LM16
Bild
In der Bergstation. Alles noch weitgehend original.

LM17
Bild
Nicht alle Gondeln sind am Seil an diesem Tag. Es verirren sich aber auch nicht allzu viele Leute hier herunter.

LM18
Bild
In Fortsetzung nehmen wir die 3-SB Crêtes um nach Courchevel 1850 zu gelangen. Im Hintergrund der Gipfel der Saulire, über den wir nach Meribel-Mottaret überwechseln.

LM19
Bild
Mit dem Neubau der 6-KSB Chatelet, deren Talstation von der Bergstation der 4-KSB Combes erreichbar ist, wurde in Mottaret im Sommer eine alternative Liftkette in Richtung Val Thorens und Les Menuires geschaffen. Seitdem ist man nicht mehr auf die 6-EUB Plattières angewiesen, was nicht nur die Wartezeiten verringert sondern auch dafür sorgt daß man "ski à pieds" mit drei KSBs von Mottaret bis nach Val Thorens kommt. Der aufmerksame Betrachter bemerkt sofort: Wir sind nun nicht mehr alleine im Randbereich unterwegs sondern queren die Zentren des Skigebiets.

LM20
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15:53 Uhr am Plein Sud: Hier ist nun wirklich die Hölle los. Unser letztes Ziel des Tages im Hintergrund hüllt sich vorübergehend in Wolken.

LM21
Bild
Die 150er-PB zur Cime de Caron, dem Ski-Berg schlechthin in Val Thorens, erreichen wir pünktlich zur vorletzten Fahrt des Tages gegen 16:15 Uhr.

LM22
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Die Anlage fasziniert mich jedes Mal auf's Neue. 900 Höhenmeter werden in schätzungsweise fünf Minuten überwunden.

LM23
Bild
Die Gegenkabine auf dem Weg nach unten. Oben die Bergstation auf 3195 m.

LM24
Bild
Die letzte Pistenkontrolle wartet schon, bis die letzten Skifahrer den Gipfel verlassen haben.

LM25
Bild
Und wenn man es geschickt anstellt, hat man auch hier seine Ruhe ;-)

Über 1500 Höhenmeter fahren wir von der Cime de Caron bis hinunter nach Les Menuires, wo wir die 4-KSB Doron, den Rückbringer vom Tal in den am Hang gelegenen Ort, gerade noch vor Betriebseinstellung erreichen. Gegen 17:15 Uhr endet ein äußerst gelungener Skitag.


Wird fortgesetzt...

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BeitragVerfasst: So, 08.04.2007, 22:00 
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RetroRebel
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Kunterbunte Original-Oefs der ersten generation! Klasse! Den kompletten Rest des Berichts muss ich mir für morgen vornehmen. Ich freue mich auf diese Lektüre! :D

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BeitragVerfasst: Mo, 09.04.2007, 15:51 
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RetroRebel
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Tag 3: 2.4.2007

Mit dem Sektor Roc de Fer / 4-KSB Olympic Express in Meribel und der Abfahrt nach St. Martin de Belleville habe ich tags zuvor den letzten interessanten Bereich befahren, der mir bis dato noch nahezu gänzlich unbekannt war. Nun fehlt mir zunächst ein wenig die Kreativität, um den Skitag einigermaßen interessant zu gestalten - nach Val Thorens zieht es mich nämlich noch überhaupt nicht, dort vermute ich Massen von Skifahrern, und nach den genialen, menschenleeren Abfahrten des Vortages habe ich darauf absolut keine Lust. Außerdem kenne ich dort oben seit 2005 beinahe jeden Stein. So bin ich zu Beginn des Tages etwas demotiviert.

Als Ziel für diesen Tag wähle ich zunächst die 6-KSB Chapelets am äußersten Rand des Skigebiets von Courchevel. Ich möchte versuchen, dort weitermachen wo wir am Vortag aufgehört haben. Früher standen in diesem Bereich die beiden Stangenschlepper Signal und Bel Air, was dazu führte daß der Bereich mit seinen sehr schönen Pisten gänzlich ausgestorben war. und ich habe die leise Hoffnung daß das immer noch so sein könnte. Zuvor aber geht es zunächst auf die Pointe de la Masse, um später auf dem schnellsten Weg in Richtung Courchevel zu fahren. In Mottaret an der Talstation der 8-EUB Pas du Lac treffen wir jedoch auf eine lange Schlange, so daß ich beschließe, nach Meribel hinunter zu fahren und über die 6-EUB Burgin-Saulire auszuweichen. Dies erfordert wiederum die Auffahrt mit den beiden recht langsamen fixen SBs Arolles und Table Verte, was mich nun doch ausnahmsweise ein bisschen nervt.
Über die Nacht ist es deutlich wärmer geworden, die Pisten sind aufgefirnt bis auf 2500 m. Trotz erneuter Schleierbewölkung knallt mir die Sonne auf den Helm, und als wir am Roc Merlet ankommen, beschließe ich spontan umzukehren und vor der Wärme in die Höhe zu fliehen: Nichts wie ab auf die Dreitausender von Val Thorens. Die absolut richtige Entscheidung, wie sich später herausstellt.

LM26
Bild
Blick aus dem Sektor La Masse auf die "Altstadt" von Les Menuires, deren Bauten großteils vermutlich noch aus den 60ern stammen dürften. Rechts bei dem Türmchen im Halbrund um die Piste angeordnet die Häuser der Croisette, mit dem Startpunkt diverser Lifte und dem Ende der Hauptabfahrten so etwas wie das Zentrum von Les Menuires. Am oberen Ortsrand der breite Bau der Résidence Brelin, links unterhalb die beiden Hochhäuser Les Lauzes (rechts) und Neige et ciel (links), wiederum links unterhalb die Bauten Grande Masse und Belleville Caron.
Das Bild zeigt nur einen Ausschnitt des gesamten Ortes, sowohl nach rechts als auch nach links außerhalb des Bildrandes befinden sich noch viele weitere Gebäude am Hang. Diese sind jedoch alle neueren Datums.


LM27
Bild
Cime de Caron, durch den markanten Aufbau noch aus den entferntesten Ecken des Skigebiets zu identifizieren und immer wieder interessantes Motiv um die Weite des Skigebiets zu verdeutlichen (auch wenn wir in diesem Fall noch relativ nah dran sind)

LM28
Bild
Die Hauptabfahrt nach Mottaret. Es wuselt.

LM29
Bild
Cut! Die Flucht nach Val Thorens zahlt sich sofort aus, vom Col bis zum Glacier de Thorens steht einem das komplette Gelände offen. Hier eine Rinne, die man erst nach langer Querung vom Col aus erreicht. Der zwischenzeitlich fast auf Null gesunkene Spaßfaktor geht wieder deutlich nach oben.

LM30
Bild
Die Hänge sind zwar alle schon verfahren, doch das tut meiner Begeisterung keinen Abbruch. Im Gegenteil, in den wenigen unverspurten Bereichen hat sich ein brüchiger Harschdeckel gebildet, der jedenfalls mir vernünftiges Skifahren unmöglich macht.

LM31
Bild
Blick zurück nach oben, zum Glacier de Thorens. Links außerhalb des Bildes befindet sich der Col mit dem Übergang zum Chavière-Gletscher, rechts außerhalb wäre die 4-KSB Portette.

LM32
Bild
Dreimal mache ich diese Abfahrt insgesamt, beim letzten Mal folge ich einigen anderen Skifahrern durch das Gelände bis zur Talstation der 4-KSB Portette, wo sich teilweise schon ein wunderbarer Firn gebildet hat.

LM33
Bild
Zum Ende des Tages kehre ich zurück nach Les Menuires. Die schwarzen Abfahrten vom Mont de la Chambre waren bei meinen früheren Besuchen immer bereits geschlossen, ich möchte sie unbedingt noch fahren bevor vielleicht die Wärme und der damit verbundene teils heftige Sulzschnee eine Schließung erzwingen. Mit der 3-SB Étélé erreiche ich gegen 17 Uhr den Einstieg in die gleichnamige Abfahrt. Weiter unten quere ich in die "Pylônes", die "Léo Lacroix" folgt einen Tag später.

LM34
Bild
Unterer Teil der "Pylônes", sulzige Buckelpiste aber trotzdem immer noch ganz gut zu fahren.


Neben einigen anderen Orten in den französischen Alpen gilt unter anderem auch Les Menuires als ein Muster für die urbanisierte, integrierte Skistation der 60er- und 70er-Jahre, die von vielen als Inbegriff der Hässlichkeit gesehen und von den Franzosen etwas abwertend als "usine à ski" (usine = Fabrik) bezeichnet wird. Grund genug, mich dort am Abend ein wenig umzusehen. Zwei Stunden wandere ich insgesamt von Gebäude zu Gebäude. Man erhält dabei durchaus interessante Einblicke und ein ganz neues Gefühl für die Dimensionen. Der Ort selbst ist aus Fußgänger-Sicht viel, viel größer als man beim Anblick vom Gegenhang denkt, dagegen erscheint so manches Gebäude wenn man davor steht gar nicht mehr so riesig. Tatsächlich verfügen auch die Bauten späterer Jahre so wie z.B. unser "Les Valmonts" über 10-12 Stockwerke, genau so viele also wie die alten Hochhäuser aus der Anfangszeit. Dafür sind die neueren Gebäude meistens in den Hang hinein gebaut, so daß sie wesentlich kleiner und unauffälliger erscheinen als die alten, frei stehenden Wohnblocks.
Die zwei Stunden reichen jedenfalls bei weitem nicht um sich alles anzusehen.


LM35
Bild
"Les Dorons", vom davor liegenden Anfängergelände aus gesehen. Dahinter die vom Flutlicht erhellte Croisette.

LM36
Bild
Selbiger Bau von der anderen Seite aus gesehen

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"Aravis B"

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"Chavière"

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Das "Brelin" kurz vor dem Eintritt in den Hyperspace

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Nochmal Brelin aus der Nähe

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Brelin, unterer Teil. Kurz vorher war die Pistenraupe da und hat den tagsüber zu Haufen aufgefahrenen Naßschnee wieder glattgezogen.

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Brelin, oberer Teil, mit Vollmond über dem Mont de la Chambre

LM43
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Brelin zum letzten

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BeitragVerfasst: Mo, 09.04.2007, 19:40 
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RetroRebel
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Vielen Dank für diesen toll nachvollziehbaren Bericht. Jetzt konnte ich mich zum ersten Mal so richtig mit diesem Gebiet auseinandersetzen. Scheint wahnsinnig effizient erschlossen mit perfekten Verbindungen; offenbar kommt man sehr schnell überall hin. Weiterhin ist es klasse, dass man einerseits fast komplett mit EUB/KSB durchkommt - auf dann halt volleren Pisten - oder "fixgeklemmte" Geheimtipp-Hänge wählen kann.

Zu einigen Bildern:

k2k hat geschrieben:
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Wahnsinn diese leeren Pisten. Echt klasse!


k2k hat geschrieben:
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Die Hauptabfahrt nach Mottaret. Es wuselt.

Das krasse Gegenteil. Vor sowas grauts mir ja!


Zitat:
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Wahnsinn der Hang! Daran hätte ich sicherlich meinen Spass gehabt.

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BeitragVerfasst: Mo, 09.04.2007, 20:58 
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Scheint auch absolut der richtige Riecher gewesen zu sein, am zweiten Tag die niedriger gelegenen Gebiete abzuklappern.

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BeitragVerfasst: Di, 10.04.2007, 19:08 
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Zitat:
So bin ich zu Beginn des Tages etwas demotiviert.


... dann wärst halt in ein anderes Skigebiet gefahren, das du noch nicht kennst ...

Oder anders gesagt: Wenn man ein Skigebiet so hochlobt, wie du die 3V, versteh ich nicht, wie einem das bereits am 2. Tag passieren kann.

Derartige "Demotivationen" hab ich in Skigebieten, bei denen ich bei jedem Lift überlegen muss, wo ich denn jetzt hinfahren soll/will bzw. keine "Tour-Linie" folgen kann.... oder mir keine Abfahrt mehr besonders gefällt..

Meribel bei Nacht schaut ja richig nett aus :-)


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BeitragVerfasst: Di, 10.04.2007, 19:32 
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RetroRebel
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starli hat geschrieben:
Zitat:
So bin ich zu Beginn des Tages etwas demotiviert.


... dann wärst halt in ein anderes Skigebiet gefahren, das du noch nicht kennst ...

Man muß nehmen was man kriegt, wenn du verstehst was ich meine...

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BeitragVerfasst: Di, 10.04.2007, 20:22 
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Endlich jemand, der das schöne an Brelin in Bildern zeigt! Danke!!

Hat unser 5 Tage Neuschnee euch doch noch viel Freude bereitet... :-)


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BeitragVerfasst: Di, 10.04.2007, 23:51 
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RetroRebel
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Tag 4: 3.4.2007

Nach den positiven Erfahrungen im Gelände tags zuvor möchte ich heute daran anknüpfen. Auf direktem Weg geht es am Morgen in Richtung Cime de Caron, später will ich die ehemalige schwarze Abfahrt "Pierre Lory" antesten. Diese Abfahrt führt vom höchsten Punkt des Skigebiets an der Bergstation der 4-SB Bouchet unterhalb des Col Pierre Lory in ein unberührtes Tal. Nach der Neuerschließung dieses Gebiets mit den beiden 4-SBs im Jahr 2002 war sie für kurze Zeit markiert und im Pistenplan eingetragen, verschwand jedoch irgendwann wieder so daß es sich heute um freies Gelände handelt. Oben ist der Einstieg zumeist durch ein breites Netz abgesperrt - zu recht, denn bei unsicheren Verhältnissen dürfte der Bereich nicht ungefährlich sein.
Beginnen wir aber zunächst am Caron.

LM44
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11 m/s, 150 Personen pro Kabine ;-)

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Talblick aus dem obersten Streckenteil

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Laufwerk

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Blick vom Stahlgerüst der Bergstation in die Combe de Caron, die morgens um zehn ab der Mitte noch ziemlich hart und ruppig ist. Die Abfahrt hier hinunter ist auch angesichts der Wartezeiten an der Pendelbahn nicht unbedingt die beste Idee dieses Tages.

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Das Ziel des heutigen Tages in der Totalen, erneut gesehen von der Bergstation Cime de Caron auf knapp 3200 m. Links das Massif de Péclet (3561m), dahinter der Glacier de Chavière mit dem Col de Thorens. In der Bildmitte der Col Pierre Lory, rechts die Spitze der Pointe du Bouchet (3420 m) mit dem höchsten per Lift erreichbaren Punkt, "Sommet des Pistes" (3240 m), etwas unterhalb. Durch das Tal unterhalb zieht sich die ex Pierre Lory-Abfahrt. In der Bildmitte die 4-KSB Rosael, im Vordergrund der Einstieg in die Combe de Caron.
Wer Schwierigkeiten mit der Zuordnung hat, der Detail-Pistenplan von ValTho/Orelle enthält fast alle meine Beschreibungen, das Bild ist zufällig in nahezu exakt der selben Blickrichtung aufgenommen in der auch der Plan gezeichnet ist.


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Noch einmal unsere spätere Abfahrtsroute aus der Combe de Rosael gesehen

LM50
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Im Gegensatz zur Nordseite ist die südseitige Abfahrt nach Orelle bereits merklich aufgefirnt

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Nach der Bergfahrt mit den beiden 4-SBs Peyron und Bouchet steigen wir ohne zu zögern seitlich an der eingangs beschriebenen Absperrung vorbei - was wohlgemerkt nicht verboten ist. Es warnt nur wie üblich ein Schild vor dem Verlassen des gesicherten Skiraums und den damit verbundenen alpinen Gefahren.
Die Abfahrt selbst ist hier oben einmal mehr bereits zu einer wilden Piste ausgefahren. Über dem Grat in der Bildmitte befindet sich Val Thorens, links davon zieht sich das Vallée des Belleville gen Moutiers.


LM52
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Nach den ersten Metern der Abfahrt tauchen plötzlich ein paar Felsen auf. Wegen der konvexen Form des nach unten steiler werdenden Hangs ist es nicht möglich, den weiteren Verlauf der Abfahrt einzusehen. Wir queren sicherheitshalber in das flachere Kar unterhalb des Col Pierre Lory (rechts), der einen Zugang zu dieser Abfahrt über den Col de Thorens und den Glacier de Chavière ermöglicht. Bruchharsch erschwert das Skifahren in diesem Bereich.
Die meisten Leute im Bild gehören übrigens zu mir.


LM53
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Blick zurück nach oben, links der Col Pierre Lory. Ab hier ist der Schnee durch den gesamten Rest der Abfahrt noch ziemlich hart gefroren. Insgesamt sind die Bedingungen nicht optimal an diesem Tag, aber das sollte sich im Verlauf der Folgetage noch ändern.

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Schließlich öffnet sich der Blick in den Steilhang, der durchaus fahrbar gewesen wäre. Angesichts dieses Anblicks und einiger Skifahrer, die mit weit weniger Mühe dort herunter kommen, beschließe ich die Abfahrt sofort noch einmal zu fahren - alleine, denn meine Begleiter kapitulieren allesamt. Und oh Wunder, der Schnee dort ist zwar Verfahren aber wunderbar pulvrig! Ein genialer Hang.

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Der Steilhang von unten. Hier beginnt auch beim zweiten Mal die nicht ganz so tolle Ausfahrt durch das Tal auf hartgefrorener Unterlage.

LM56
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Am Nachmittag geht es zum Glacier de Péclet. Im Vorraum der Talstation des Funitels ist eine alte Kabine der Vorgänger-EUB von PHB ausgestellt.

LM57
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Oben angekommen nehmen wir die 3-SB Glacier, die letzte verbliebene Anlage des ehemaligen Sommerskigebiets. Auf dessen Gletscherhängen links der Sesselbahn ist einmal mehr auf ganzer Hangbreite eine wilde Piste in den Pulverschnee gefahren. Dreimal gönne ich mir diesen Genuss insgesamt.
Im Grat oberhalb der Sesselbahn befindet sich etwas links ein kleiner Einschnitt, wo einst die Holzplattform des Ausstiegs der Sesselbahn "3300" angebracht war, die von rechts her über die Bergstation der noch bestehenden Bahn herauf führte. Die Anlage fiel bekanntlich dem Gletscherschwund und dem dadurch zu groß werdenden Bodenabstand zum Opfer.


LM58
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Einige Fundamente des ehemaligen "Télésiège des 3300" sind noch zu sehen. Hätte sich das Wetter am nächsten Tag nicht massiv verschlechtert, ich wäre vielleicht sogar hinauf gestiegen. An diesem Tag liegt der Rucksack an dem sich die Ski hätten befestigen lassen allerdings in der Wohnung.

LM59
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Die ehemaligen Sommerskipisten von oben gesehen. Früher gab es hier zwei Schlepplifte, den "Téléski du Croissant" parallel zur noch vorhandenen 3-SB sowie den "Téléski de la Pointe" mit Kurve, der sich am rechten Bildrand befunden haben muss.

LM60
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Später wechseln wir hinüber zum Col. Hier wurde offenbar den gesamten Winter über jeglicher Neuschnee vom Wind weggeblasen, es ist unglaublich wie wenig Schnee hier liegt. Über dem Caron kündigt sich bereits die kommende Schlechtwetterfront an, am Abend beginnt es zu schneien.

LM61
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Etwas rechts unterhalb der 4-SB Col befinden sich auf den Resten des Glacier de Thorens zwei Blankeisflächen, in denen sich die Sonne spiegelt

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Unter der 4-SB Col. Auch hier alles ausgefahren, viel interessanter als die links außerhalb verlaufende markierte Piste, auf der sich die Mehrzahl der Skifahrer tummelt. Rechts übrigens eine der besagten Blankeisflächen, beliebtes Fotomotiv für alle die dort vorbei kommen an diesem Tag. Eigentlich sollten auf diesem Eis zu dieser Jahreszeit mindestens zwei Meter Schnee liegen, besser drei...

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Heute ist, neben dem Anreisetag, der einzige Tag an dem ich nicht über den Boulevard Cumin, den Ziehweg der Val Thorens und Les Menuires verbindet, nach Hause zurück kehre. Stattdessen geht es über den Mont de la Chambre, was mir zum Abschluß des Tages bei zwischenzeitlich etwas diffusen Lichtverhältnissen noch eine Abfahrt über die schwarze "Léo Lacroix" ermöglicht. Von den etwa 1000 Höhenmetern Abfahrt geht es gut die Hälfte über sauber ausgefahrene Buckel, die nach drei Skitagen 9 bis nach 17 Uhr plus Anreisetag meine Oberschenkel ganz schön beanspruchen. Im Bild das Warnschild "Buckelpiste", eine Abbildung des Starthanges bei besserem Wetter folgt später noch.

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BeitragVerfasst: Di, 10.04.2007, 23:55 
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RetroRebel
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Tag 5: 4.4.2007

Der nächste Tag beginnt mit starker Bewölkung und Schneefall, der jedoch nicht allzu ergiebig ist. Wir lassen es gemütlich angehen, mit ein paar anderen Leuten starte ich den Skitag erst um kurz nach zehn in Richtung der Sesselbahnen Becca und Allamands, um von dort in Richtung Meribel zu gelangen. Obwohl die Sicht teilweise durchaus ordentlich ist und die Sonne mehrmals mit Nachdruck ihren Weg durch die Bewölkung sucht, stellt sich irgendwann dann doch heraus, daß sich das Wetter an diesem Tag wohl nicht mehr wirklich verbessern wird. Meine Begleiter kehren um Richtung Heimat, ich dagegen beschließe noch ein paar Ecken zu erkunden, die ich sonst nicht ansteuern würde. Über die Saulire fahre ich zunächst hinunter bis nach Courchevel 1550, einfach nur um auch dort einmal gewesen zu sein.

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Abschiedsbild von der 6-EUB Tougnète 2. Sie weicht im Sommer einem 6er-Bubble, die erste Sektion bleibt aber vorerst weiter bestehen.

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4-KSB Biolley in Courchevel vom Typ "Alpha Évolutif", charakteristisch die Trennung von Antriebs- und Kuppelstation. Die erste Generation von Poma-KSBs, gebaut bis 1989.

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Neue Kabinen der 4-EUB Grangettes, Sigma Diamond in der Baby-Version

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In der Talstation Grangettes hängen einige Tafeln, in denen auf die Geschichte der Bahn eingegangen wird


Nachdem mich am Signal in der offenen 6-KSB Chapelets der Naßsschnee zunehmends durchfeuchtet, beschließe ich den Skitag nun doch zu beenden. Gegen 15:30 Uhr erreiche ich Les Menuires, doch die beiden Schlüssel des Appartments wurden morgens an andere Familienmitglieder vergeben, da ich im allgemeinen als letzter am Abend heim komme. Prompt stehe ich vor verschlossenen Türen. Kurzerhand beschließe ich, noch eine Runde durch das Skigebiet von Val Thorens zu drehen.
Zu viel reicht es natürlich um diese Zeit nicht mehr, eine Fahrt mit der 4-KSB Boismint, die fast unmittelbar nach mir abgestellt wird, und einmal Moutière um mit etwas mehr Schwung von oben in den Boulevard Cumin zu kommen. Von Osten her bläst am Boismint ein kräftiger Sturm, der jedoch für einigermaßen akzeptable Sicht sorgt und außerdem jede Menge Triebschnee auf die Piste bläst. Die besten Pistenverhältnisse in dieser Woche.


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Abschiedsbild von der gemeinsamen Station EUB und PB Caron, weit nach Betriebsschluß der Pendelbahn. Im Sommer wird hier kräftig umgebaut, die 25 Jahre alte 6-EUB weicht einem Neubau. Auch die Stationen werden komplett umgestaltet.


In Teil 4 und 5 folgen dann noch die Hochglanzbilder der letzten beiden Tage...

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BeitragVerfasst: Mi, 11.04.2007, 7:45 
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RetroRebel
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Vielen Dank wider mal für die aufschlussreiche Fortsetzung

Zu einigen Bildern mein Senf:
k2k hat geschrieben:
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... Die Abfahrt hier hinunter ist ... nicht unbedingt die beste Idee dieses Tages.

Also ehrlich gesagt - direkt hier hinunter möchte ich auch nicht fahren. Sieht nicht gerade fahrbar aus. :wink:


Zitat:
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... Links das Massif de Péclet (3561m), dahinter der Glacier de Chavière mit dem Col de Thorens. ...

Auch ohne Ortskenntnis würde ich wetten, dass der Glacier de Chavière nicht hinter dem Massif de Péclet liegt, sondern eher davor - oder eher rechts davon; so halb rechts davor halt.

Unabhängig davon: Das Bild ist in Zusammenhang mit dem Pistenplan genial, um die Situation zu erfassen! Ich werde das bei meinen Chamonix-Berichte auch so machen, dass in unter die Pistenpläne nochmal Aufnahmen in der Totalen stelle. Da bin ich grad am basteln. Werden wohl so 20.-25. April fertig.


Zitat:
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Noch einmal unsere spätere Abfahrtsroute aus der Combe de Rosael gesehen

Sieht klasse aus, dieses Tal. @k2k: Was ist aus deiner Sicht besser hier? Das derzeitige freie Fahren oder der kurzzeitige Zustand einer ausgewiesenen Piste?


Zitat:
Schließlich öffnet sich der Blick in den Steilhang, der durchaus fahrbar gewesen wäre. Angesichts dieses Anblicks und einiger Skifahrer, die mit weit weniger Mühe dort herunter kommen, beschließe ich die Abfahrt sofort noch einmal zu fahren - alleine, denn meine Begleiter kapitulieren allesamt. Und oh Wunder, der Schnee dort ist zwar Verfahren aber wunderbar pulvrig! Ein genialer Hang.

Wieso katapultierten deine Begleiter ausgerechnet vor der pulvrigen Variante?


Zitat:
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Am Nachmittag geht es zum Glacier de Péclet. Im Vorraum der Talstation des Funitels ist eine alte Kabine der Vorgänger-EUB von PHB ausgestellt.

Ich bin entzückt! Meine erste selbst gefahrene EUB-Kabine!!


Nochmal: Geniale Dokumentation!

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BeitragVerfasst: Mi, 11.04.2007, 7:51 
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k2k hat geschrieben:
Bild
4-KSB Biolley in Courchevel vom Typ "Alpha Évolutif", charakteristisch die Trennung von Antriebs- und Kuppelstation. Die erste Generation von Poma-KSBs, gebaut bis 1989.

Gleiche Konstruktion wie sie am Flumserberg stand.


Zitat:
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In der Talstation Grangettes hängen einige Tafeln, in denen auf die Geschichte der Bahn eingegangen wird

Erst 1958 wurrde in Frankreich die erste kuppelbare EUB gebaut? Das ist aber spät wenn ich's mit Deutschland vergleiche. Allerdings hatte Frankreich vorher bereits fixgeklemmte EUB (z.B. Les Carroz - Kedeusaz) und die Oehler-Sondervariante mit den aushängbaren Kabinen (z.B. La Faucille-Mont Rond).

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BeitragVerfasst: Mi, 11.04.2007, 12:32 
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Chasseral hat geschrieben:
Auch ohne Ortskenntnis würde ich wetten, dass der Glacier de Chavière nicht hinter dem Massif de Péclet liegt, sondern eher davor - oder eher rechts davon; so halb rechts davor halt.

Ja, natürlich - hinter dem ersten Grat halt, so war eigentlich der Gedanke.

Chasseral hat geschrieben:
k2k hat geschrieben:
Noch einmal unsere spätere Abfahrtsroute aus der Combe de Rosael gesehen

Sieht klasse aus, dieses Tal. @k2k: Was ist aus deiner Sicht besser hier? Das derzeitige freie Fahren oder der kurzzeitige Zustand einer ausgewiesenen Piste?

Ich war ja erst 2004 das erste Mal da, und da war die Piste schon wieder verschwunden. Nun da ich den Hang mal gesehen habe und runter gefahren bin, würde ich sagen daß der jetzige Zustand absolut in Ordnung ist. In Frankreich werden ja tendenziell schwarze Abfahrten gerne auch mal von Leuten gefahren, die da eigentlich aufgrund ihres Könnens nicht unbedingt hin gehören. So zumindest mein Eindruck in der Vergangenheit. Von dem her ist es schon okay daß oben auch bei sicheren Verhältnissen eine Absperrung und ein Warnschild angebracht sind.

Chasseral hat geschrieben:
Wieso katapultierten deine Begleiter ausgerechnet vor der pulvrigen Variante?

Sie katapultierten nichts, sie kapitulierten, wenn ich den Ball mit den Spitzfindigkeiten mal zurück spielen darf ;-) (Aber mal im Ernst: So sieht man wenigstens daß das Geschreibsel gelesen wurde, allemal besser als nur "Schöner Bericht, tolle Bilder". Von dem her sind die Bemerkungen absolut okay.).
Aber um auf die Frage zurück zu kommen, ich war großteils mit, hm, ich sag mal "Normalskifahrern" unterwegs, die bei Bruchharsch oben und brettharter Ausfahrt unten nicht so begeistert waren. Außerdem war es schon nach zwölf, Zeit für eine Pause eigentlich. So blieb dann halt wieder mal nur ich als einziger übrig, der da gleich noch mal rein wollte.

Ansonsten freut es mich wie immer sehr daß der Bericht gefällt...

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