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 Betreff des Beitrags: Arabba – 5 Torri (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Fr, 26.06.2009, 11:50 
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Arabba – 5 Torri (11. April 2009)

Aufgrund der allgemeinen Beliebtheit von Dolomiti-Superski-Berichten hier wollte ich noch einen Pistenbericht aus der Gegend zum Besten geben.

Nachdem wir vorher 3 Tage lang zum Extrem-Freeriden in der Gegend unterwegs waren, gönnte ich mir einen „Ruhetag“. Es war Samstag vor Ostern, Super-Schneelage, Kaiserwetter, und kaum was los. Startpunkt war Arabba, welches auch Stützpunkt für die zuvor erlebten Abenteuer in der Sella-Gruppe und Marmolada war. Aber seht selbst…

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^ Gut, um zu den 5 Laghi zu kommen, musste man zwar nicht diese Bahn nehmen.

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^ Die Funifor Arabba – Portavescovo ist aber trotzdem eine coole Anlage und es werden die recht anspruchsvollen Pisten der Portavescovo erschlossen.

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^ Dann geht es sofort auf die andere Seite von Arabba über den Passo Campolongo und Monte Cherz, wo sich ein schöner Blick über die südliche Alta-Badia-Hochebene eröffnet, die per Ski und Liften durchquert wird.

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^ Langsam kommt man der Sache an der Pralongia näher, es wird aber in Anbetracht der schönen Landschaft nie langweilig.

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^ Vorbei geht´s an Armentarola, von wo aus Privat- und Linienbusse einen auf den Falzarego-Pass bringen. Im Bild das Hospiz.

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^ Dort wird man von einer sehr schicken Pendelbahn abgeholt und auf den Lagazuoi (2.750m) gebracht.

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^ Blick von der Bergstation zurück. Der Berg war im 1. Weltkrieg heiß umkämpft, Österreicher wie Italiener haben kilometerlange unterirdische Gänge in den Berg getrieben, wobei die Italiener versuchten, den Gipfel mit der darauf befindlichen österreichischen Stellung mithilfe von x-Tausend Kilogramm Sprengstoff wegzusprengen. Das hat aber nicht gerreicht.

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^ Erst einmal wird die südliche Abfahrt zurück zum Falzarego-Pass genommen, die ja mit fortschreitender Stunde schnell sulzig wird.

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^ Eine Genussabfahrt. Gegenüber die beiden Lifte es Teilgebietes Col Gallina.

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^ Beeindruckend immer wieder die kühne Pendelbahnkonstruktion, die ohne Stützen direkt uf den Lagazuoi hinaufführt.

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^ Weiter geht´s Richtung 5-Torri-Gebiet im Angesicht des Averau.

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^ Auch im 5-Torri-Gebiet ausschließlich Genusspisten.

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^ Allerdings vor atemberaubender Kulisse: Die 5 Torri.

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^ Hinunter zur Talstation der 5-Torri-SB an Lago Bain de Dones. Nur hier war ein bisschen mehr los, da offenbar viele Skifahrer aus dem nahe gelegenen Cortina den sehr guten Schneeverhältnissen hier oben den Vorzug gaben.

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^ Auch diese Talabfahrt ist im Angesicht der Südwand der Tofana di Rozes (3.225m) ein Genuss. Im Sommer ist diese Gegend eh ein Mekka für Freeclimber.

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^ Dann geht´s hinauf mit dem ESL Forcella Averau…

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^ …auf die gleichnamige Hütte auf 2.420m Höhe mit dem gleichnamigen Berg im Hintergrund. Auf der Hütte speist es sich übrigens ausnehmend gut, und wer den Pancugolo kennt, weiß, dass das natürlich ein absolut zwingender Grund für eine Mittagspause hier ist.

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^ Auch die Aussicht von der Sonnenterasse Richtung Passo Giau ist nicht übel. Rechts die Civetta, davor auch das gleichnamige Skigebiet von Alleghe zu erkennen.

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^ Blick nach Süden in das Tal von Alleghe. Der Sessellift Fedare – Forcella Nuvolao war bereits geschlossen.

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^ Macht aber nichts, die südseitig gelegene Abfahrt Richtung Fedare war trotzdem zum Teil geöffnet…

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^ Denn der neue Sessellift Fedare – Croda Negra bringt einem seit diesem Winter wieder zurück nach oben.

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^ Von der Croda Negra geht es dann durch ein einsames Hochtal wieder zurück ins Teilgebiet Col Gallina.

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^ Dort geht es mit einem einsamen Schlepper wieder hinauf…

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^ …und ebenso einsam wieder hinunter (im Hintergrund Tofana di Rozes).

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^ Gegenüber der Falzarego-Pass und Lagazuoi, rechts die morgens gefahrene Lagazuoi-Südabfahrt.

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^ Mit der Lagazuoi-PB geht es wieder hinauf.

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^ Kaum vorstellbar, dass in diesen Wänden vor gut 90 Jahren der Krieg erbittert tobte.

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^ Vom Lagazuoi (exakter: Lagazuoi Piccolo) geht es diesmal in nördliche Richtung…

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^ …hinab vorbei am Lagazuoi Grande.

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^ Dann gerät die 3.065m hohe Cunturines ins Blickfeld.

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^ Und dann die Fanes-Spitzen, an dessen Füssen sich…

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^ …die leider überaus beliebte Scotoni-Hütte befindet.

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^ Nun die Beliebtheit muss etwas mit der Lage der Scotoni-Hütte zu tun haben, denn sie liegt inmitten einer Art Amphitheater im Herzen der Fanesgruppe.
Blick zurück auf die zuvor gefahrene Abfahrt.

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^ Nach kurzer Espresso- und Panorama-Genieß-Pause geht´s dann weiter.

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^ Obwohl die Abfahrt vielleicht eine der schönsten Pisten der Alpen darstellt, ist sie auch für Dieter und Uschi ohne weiteres machbar.

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^ Dann geht es am Fuße der Cunturines vorbei zu Tal…

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^ …wo dann dieser kuriose Lift wartet. Ist aber nicht im Dolomiti-Superski-Pass enthalten und kostet € 2,- extra.

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^ Tja, das ist ein Spaß für die ganze Familie.

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^ Nach ein bisschen Skaten in und um Armenterola erreicht man dann St. Kassian, von wo es dann mit der gelben Gondelbahn wieder hinauf geht auf die 2.000m hohe Piz di Sorega.

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^ Von hier wird der Rückweg angetreten, die Sella glänzt im Nachmittagslicht.

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^ Die Maserei-Abfahrt ganz im Süden des Alta Badia ist immer wieder ein Genuss. Im Hintergrund die Porta Vescovo, dahinter die Marmolada in Wolken gehüllt.

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^ Mit dem Sessellift Vizza geht es wieder hinauf auf den Monte Cherz. Im Hintergrund Sassongher.

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^ Vom Monte Cherz geht es wieder hinunter zum Passo Campolongo. Im Vordergrund Bec de Rozes, im Hintergrund Piz Boe.

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^ Auch der Sessellift Campolongo I ist relativ neu (2008). Ich fahre einmal direkt in der Liftschneise ab, was ja früher hier, als da noch der Schlepplift stand, nicht möglich war.

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^ Die Skilehrer hier dürften sich auch über das nahe Saisonende freuen.

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^ Dann noch letzte Schwünge unterhalb des Bec de Rozes Richtung Arabba.

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^ Der Gasthof Furgler im Zentrum von Arabba ist übrigens im 19. Jahrhundert erbaut worden und seitdem lediglich mehrfach renoviert worden.

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^ Im Abendlicht fahre ich noch einmal hoch zum Pordoijoch.

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^ Die Talstation der Pordoi-PB im Abendlicht.

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^ Und oben das Sass Pordoi mit der Bergstation, Schauplatz diverser Abenteuer die Tage zuvor.

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^ Die untergehende Sonne, Plattkofel und Fünffingerspitze im Blick geht´s nach Hause. Morgen ist ja schließlich Ostern.

Skigebiets-Statistik:
Pisten-Km: 25 (Lagazuoi – 5 Torri)
Höhe (Tal): 1.540 m (St. Kassian)
Höhe (Berg): 2.750 m (Lagazuoi)
Höhenunterschied der längsten Abfahrt: 1.100 m (Lagazuoi – Armentarola)
Lifttechnische Erschließung: 1 PB, 5 SB, 1 SL (Lagazuoi – 5 Torri)

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Zuletzt geändert von pancugolo am Mi, 08.07.2009, 19:30, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Fr, 26.06.2009, 15:12 
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Ach, die Dolomiten... kenne ich ja seit mittlerweile fast dreißig Jahren... (vor 27 Jahren war ich das erste mal auf dem Lagazuoi).

Dein Bericht zeigt meines Erachtens sehr gut die Ambivalenz des ganzen Areales. Die Lanschaft ist einmalig (wobei die südlichen Dolomiten, in etwa entsprechend dem italienisch sprachigen Teil, meines Erachtens am schönsten sind), teilweise bietet das Gebiet bis heute tolle Abfahrten und auch interessante Erschließungen.

Auf der anderen Seite kann ich nur wiederholen: der massive Pisten- und Liftverbau, der dort insbesondere in der letzten Dekade stattfand, wirkt auf mich abstoßend genug, dass ich Probleme habe, dort noch hinzufahren. Sicher gibt es Highlights wie den Lagazuoi, der zweifelsfrei ein toller Schiberg ist (jedenfalls, leider gilt das auch hier, wenn man die Piste zurück zum Falzarego noch nie im Sommer sehen musste). Auch die Cinque Torri sind traumhaft (und waren es vor zehn Jahren im unteren Teil noch mehr, bevor dort investiert wurde in Buddelleien und ähnliches). Gerade diese Gebiete bieten aber ohne Zweifel ein traumhaftes Panorama und Ambiente, etwa die Abfahrt zurück nach Amentarola (wobei offensichtlich an der auch gearbeitet wurde), die Südseite der Cinque Torri. Col Gallina mag ich auch sehr, mir gefällt die Lage, die Landschaft dort.

Was genial ist, ist der neue Sessellift! Diese Verbindung wertet das gesamte Gebiet extremst auf und erschließt eine Menge neue Möglichkeiten (weil man ja wohl auch zwischen Gallina und 5 Torri runterfahren kann und dann auf den Ziehweg unten trifft). Ich finde das Trassé der Anlage in den Felsen faszinierend - ein echter Dolomitenlift, auch die Tatsache, dass eine DSB gewählt wurde gefällt mir sehr. Ich würde mir mehr derart gelunge und sinnvolle Erschließungen wünschen...

Alta Badia war nie ein reizvolles Schigebiet (bis auf wenige Ausnahmen, wie etwa die Talabfahrt nach la Villa), insofern... trotzdem: eine KSB durch eine EUB zu ersetzen, das zeigt schon deutlich, mit was für Publikum dort zu rechnen ist... Schifahren steht dort nicht so sehr im Mittelpunkt. Seltsam, dort und in Amadé habe ich schifahren gelernt, beides scheint Spuren hinterlassen zu haben... ;) (wobei ich das Alta Badia damals mochte, vor allem wegen seiner Schlepplifte).

Ich kann aber letztlich nur wieder das feststellen, was ich auch schon in dem Alleghebericht für mich festgestellt habe (und diverse male in den Schigebieten selbst): wenn ich auf zerwühlten Riesenschneisen durch die Lanzenwälder der Schneekanonen abfahre, dann können ein solch misslungenes Erlebnis auch Dolomitenstöcke mit frischem Neuschnee nicht mehr retten...

Die Schigebiete am Lagazuoi, Falzarego, 5 Torri würde ich mir aber schon gerne mal wieder ansehen, auch wegen des Averau Sacif ESL. Ich war lange nicht mehr, da auch wegen der KSB und Baumaßnahmen unten, weil ich das Gebiet von früher noch als perfektes Genussschigebiet kenne, aber gerade jetzt mit der Verbindung zum Gallina und in Kombination mit ein paar Abfahrten abseits des üblichen... andererseits steckt mir mein Urlaub im Grödnertal 2003 noch in den Knochen, das war echt schlimm nach 10 Jahren wieder mal im Winter da zu sein und dann in den Massen auf den Kunstschneeautobahnen rumzueiern... das war mit einer der Gründe, warum ich dann immer mehr abseits der Pisten gefahren bin und auch nicht mehr in solche Schigebiete (der andere war der Val Thorens Urlaub 2002).

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Fr, 26.06.2009, 22:36 
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Die Dolomiten sind ja heute zum UNESCO Welterbe erklärt worden. Ob's einen Einfluss auf den Pistenbau hat? Meiner bescheidenen Meinung nach wiegen solche Pistenremodellationen ja wesentlich schwerer als der Bau so einer komischen Brücke...

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Fr, 26.06.2009, 23:27 
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pancugolo hat geschrieben:
Aufgrund der allgemeinen Beliebtheit von Dolomiti-Superski-Berichten hier wollte ich noch einen Pistenbericht aus der Gegend zum Besten geben.


:lol: DANKE super Fotos und sensationelle Verhältnisse für April.

k2k hat geschrieben:
Die Dolomiten sind ja heute zum UNESCO Welterbe erklärt worden. Ob's einen Einfluss auf den Pistenbau hat? Meiner bescheidenen Meinung nach wiegen solche Pistenremodellationen ja wesentlich schwerer als der Bau so einer komischen Brücke...

Kommt wohl immer auf die Höhe der Zahlungen an, die man an die Damen und Herren von Erasc... äh Unesco überweist :wink:
::: t r i n c e r o n e hat geschrieben:
Ach, die Dolomiten...


Schön, dass die Reflexe funktionieren. :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 1:57 
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@k2k: geht mir ähnlich. Ich finde es auch lustig, dass für den Bau der neuen Liftanlage zur Verbindung mit dem Col Gallina vor allem mit Umweltaspekten geworben wird. Schlagwort: Spaß, aber dabei die Umwelt schonen. Dann wird genau vorgerechnet, wie Tonnen CO² angeblich oder tatsächlich gespart werden, weil der Skibus wegfällt (wenn er das denn tut). Das ist schon sehr amüsant zu lesen, aber auf jenen Zug lässt es sich im Moment natürlich sehr gut aufspringen. Aber die blauäugige Oberflächlichkeit, mit der das einfach so angegeben wird, finde ich schon bestechend - ich weiß gar nicht, was ich schlimmer finde: das jemand glaubt, dass eine solche Werbung funktioniert oder dass er dabei vermutlich sogar auch noch recht hat. Fehlen eigentlich nur noch zwei fröhliche in die Kamera schauen Eisbärbabys unter dem Lift. :)

Den Lift und die neue Verbindung find ich aber trotzdem geil. ;)

@Nordlicht: Schreib doch mal mehr Inhalt rein... ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 17:24 
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k2k hat geschrieben:
Die Dolomiten sind ja heute zum UNESCO Welterbe erklärt worden. Ob's einen Einfluss auf den Pistenbau hat? Meiner bescheidenen Meinung nach wiegen solche Pistenremodellationen ja wesentlich schwerer als der Bau so einer komischen Brücke...

Ja, hab´s auch gerade in der Zeitung gelesen. Das war ja dann gar kein so schlechtes Timing für den Bericht. :D

::: t r i n c e r o n e hat geschrieben:
@k2k: geht mir ähnlich. Ich finde es auch lustig, dass für den Bau der neuen Liftanlage zur Verbindung mit dem Col Gallina vor allem mit Umweltaspekten geworben wird. Schlagwort: Spaß, aber dabei die Umwelt schonen. Dann wird genau vorgerechnet, wie Tonnen CO² angeblich oder tatsächlich gespart werden, weil der Skibus wegfällt (wenn er das denn tut). Das ist schon sehr amüsant zu lesen, aber auf jenen Zug lässt es sich im Moment natürlich sehr gut aufspringen. Aber die blauäugige Oberflächlichkeit, mit der das einfach so angegeben wird, finde ich schon bestechend - ich weiß gar nicht, was ich schlimmer finde: das jemand glaubt, dass eine solche Werbung funktioniert oder dass er dabei vermutlich sogar auch noch recht hat. Fehlen eigentlich nur noch zwei fröhliche in die Kamera schauen Eisbärbabys unter dem Lift. :)
... ;)

Yep, Microsoft wirbt demnächst mit "Wir helfen beim Stromsparen: Ab jetzt noch mehr Systemabstürze" und Coca-Cola mit "Jetzt Neu! Cola-Climate ohne CO-2. Weil´s besser schmeckt und dem Klima hilft". :wink:

Spaß beiseite: Skigebietsbetreiber sind primär Wirtschaftsunternehmen. Im Idealfall gut geführt. Und das ist Dolomiti Superski m.E.
Dort kommen Uschi aus Usedom und Dieter aus Düsseldorf samt Kind und Kegel genauso auf ihre Kosten wie die Pancugolo´s dieser Welt. Und das ohne exzessive Umsatzgenerierung durch lärmenden Apres-Ski a la Ischgl, Sölden, etc.

Und kultige Anlagen wie Sass Pordoi, Lagazuoi und Pian dei Fiacconi erfreuen sich seit vielen Jahrzehnten ihres betriebsamen Lebens. Man stelle sich mal vor, diese Anlagen stünden in einem weniger gut gemanagten Skigebiet (z.B. Monterosa-Ski :wink: ). Würden die dort heute noch in Betrieb sein?

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 18:23 
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Das ist immer wieder das gleiche Argument und ich antworte immer wieder mit Luhmann: das ist eine Frage der betrachteten Systeme!

Na klar, gibt es für Dolomiti Superski als Konsortium nur genau einen einzigen Grund in irgendeinerweise umweltschützend zu agieren: wenn das umsatzgenerierend wirkt und zwar in einem Maße, das die hierfür nötigen Kosten merh als aufwiegt. Das liegt in der Natur der Sache. Wenn Umweltschutz nämlich nicht mehr Gäste bringt, aber kostet, heißt das letztlich, dass die Gäste dorthin fahren, wo weniger Landschaftsschutz betrieben wird. Also ist umweltschutz ökonomisch im allgemeinen sinnlos! (Ausgenommen, wie gesagt, wenn er sich als solcher verkaufen lässt oder benötigte Ressourcen schont wie etwa eine zumindest vermeintlich intakte Landschaft für Wanderer als Sommergäste).

Genau darum gibt es ja die Systeme Recht und Politik, weil diese das System Ökonomie (zumindest bedingt) so steuern können, dass - dardurch das gleiche Anforderungen an alle gelten - Umweltschutzziele verwirklicht werden können, gleichzeitig aber ohne Einfluss auf den Wettbewerb sind.

Und jetzt mal im konkreten: wenn ich das schreibe, das ich die Dolos heute vielfach grauslich und unansehnlich finde (und Ischgl mir wahrscheinlich lieber ist, schon weil es weniger EUBs hat), dann ist das ja auch unabhängig davon, ob ich meine, dass das betriebswirtschaftlich Sinn macht so zu agieren. Die SETAM ist vermutlich gemessen an ihrer Größe das erfolgreichste Liftunternehmen der Welt - und ich bewundere die dafür - und dafür verantwortlich, dass eines der schönsten Alpentäler überhaupt restlos verunstaltet wurde. Das hat sie bestimmt nicht veranlasst, weil sie schon immer Bulldozer im Dauereinsatz sehen wollte, sondern weil das Teil ihrer so erfolgreichen Strategie ist.

Aber deshalb muss ich das ja nicht gut finden. Mir ist es völlig egal, welche Umsätze Dolomiti Superski im Jahr erzielt. Ich würde es wenn dann begrüßen, wenn es ein Drittel wäre, dann würden sie nicht so viel bauen. Aber ansonsten ist mir das als Gast egal. Ich suche ein Schigebiet nach bestimmten Kriterien, und wenn die nicht passen, dann passen die nicht.

Und klar ist mein Anspruch elitärer als der von Ursel aus Paderborn. ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 18:28 
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Ach noch was: ich finde den Vergleich zu MonteRosaSki nicht ganz passend. Ökonomisch gemessen ist DolSSki mit Sicherheit eine ganze andere Liga, aber was kultige Anlagen angeht nehmen sich beide Gebiete nichts. Alagna hat die Funifore und Gressoney jetzt auch und die sind nicht langweiliger oder toller als die modernisierten PBs in den Dolomiten. Beide nehmen für mich eine Mittelstellung ein: das macht schon mehr her als der übliche Leitner EUB Verhau, auf der anderen Seite sind das auch keine Anlagen wie jetzt Punta Helbronner oder Punta Indren. Wobei man den Dolomiten lassen muss, dass die Tofanabahn natürlich ne Große ist! Und Marmolada auch - zumal ich mittlerweile finde, dass das eine der besten Modernisierungen überhaupt ist! (Das habe ich mal anders gesehen, wie man im AF nachlesen kann).

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 19:14 
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Ja leider habe ich nicht sooo viel Ahnung von Skigebietsmangment und allem, was auch entfernt damit zusammenhängt.
Ich schreib halt so, wie ich das verstehe . :wink:
Kleines Stichwort zur Umwelt : Mir fällt auf , dass es in den Dolos fast keine Speicherteiche zu sehen gibt. Jedesmal will ich herausfinden, wie die das Wasser für die Schneekanonen gewinnen - und vergesse zu fragen :oops:

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 19:40 
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Registriert: Sa, 03.03.2007, 12:53
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Nordlicht hat geschrieben:
Ja leider habe ich nicht sooo viel Ahnung von Skigebietsmangment und allem, was auch entfernt damit zusammenhängt.
Ich schreib halt so, wie ich das verstehe . :wink:


Ich glaube, dass das eventuell nicht genau so gemeint war, wie Du es vielleicht aufgefasst hst.
Inhalt kann ja auch einfach bedeuten, dass man, nachdem man sich mit dem Bericht auseinandergesetzt hat schreibt, was man wie empfindet.
Dabei muss es mE nicht unbedingt darum gehen, mit besonders viel Wissen über das Gebiet und seine Geschichte, Technik, Equipment oder Sonstiges zu brillieren, sondern einfach darum seine Gedanken zum Thema zu artikulieren, wie auch immer die nun ausfallen.
Natürlich kann man die teilweise extrem durch Hintergrundwissen fundierten Beiträge einiger user hier nicht hoch genug schätzen, aber das haißt ja nicht im Umkehrschluss, dass sonstige Inhalte nicht auch wertvoll wären.
Zumindest sehe ich das so.

Nordlicht hat geschrieben:
Kleines Stichwort zur Umwelt : Mir fällt auf , dass es in den Dolos fast keine Speicherteiche zu sehen gibt. Jedesmal will ich herausfinden, wie die das Wasser für die Schneekanonen gewinnen - und vergesse zu fragen :oops:


Vielleicht teilweise in unterirdischen Speichern?
Ich meine, mal irgendwo gelesen zu haben, dass das im Engadin teilweise so gemacht wurde bzw. wird.
Das wäre ja auch noch schlimmer, wenn man die Landschaft dort auch noch mit den hässlichen Speicherseen belastete.
Die sind dann auch immer mit einer absolut künstlichen, sehr steilen Uferböschung in perfekten Radien ausgeführt. Und natürlich eingezäunt.
Anstatt mit den Landschaftsschützern zusammen Lösungen zu erarbeiten, streiten si sich dann immer alle, ohne kompromissbereit zu sein.
Kann man die Teiche eigentlich nicht gefälliger gestalten?

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 20:09 
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Registriert: Mo, 07.05.2007, 19:15
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3303 hat geschrieben:
Vielleicht teilweise in unterirdischen Speichern?
Ich meine, mal irgendwo gelesen zu haben, dass das im Engadin teilweise so gemacht wurde bzw. wird.


Im Oberengadin wird das so gemacht.
Das nötige Wasser wird direkt am Berg gefasst und in Teils sehr grossen, unterirdischen wasserspeicher geleitet. Im Sommer werden diese Anlagen komplett entleert und darin werden die Schneeerzueger zur Übersommerung gelagert. Im Skigebiet Corviglia/Marguns ist die Quellschüttung nicht ausreichend (Trinkwasser für das Dorf), so das mit teurer Energie (Pumpen) das Wasser aus zwei Grundwasserpumpwerken in St. Moritz (San Gian-Wiese) und in Celerina (Champagnatscha) hinauf in die zahlreichen Speicher im Skigebiet gepumpt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 20:24 
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Einige Bilder sind so herzergreifend schön, daß mir der Gedanke gekommen ist mal wieder in die Dolomiten (Arabba o. Alleghe) zu fahren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 27.06.2009, 21:57 
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RetroRebel
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Zitat:
Kleines Stichwort zur Umwelt : Mir fällt auf , dass es in den Dolos fast keine Speicherteiche zu sehen gibt. Jedesmal will ich herausfinden, wie die das Wasser für die Schneekanonen gewinnen - und vergesse zu fragen


Das ist ein interessanter Punkt. Das ist in der Tat ein Plus dort, und das ist eine gute Frage, wie das funktioniert. Nun sind die Dolomiten ja grundsätzlich wasserreich und nicht sehr hochgelegen, so dass sich solche Probleme wie etwa in Val Thorens nicht stellen. Dennoch muss das Wasser in der Tat ja irgendwo aufgefangen und gesammelt werden... weiß jemand mehr darüber?

In Alagna wurde der Speicher auch unterirdisch angelegt, allerdings - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt - so, dass die Form des Speichers von außen sichtbar bleibt, was die Idee - träfe dies so zu wie ich es erinnere - dann etwas ad absurdum führen würde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: So, 28.06.2009, 15:21 
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Nordlicht hat geschrieben:
:lol: DANKE super Fotos und sensationelle Verhältnisse für April.

Fab hat geschrieben:
Einige Bilder sind so herzergreifend schön, daß mir der Gedanke gekommen ist mal wieder in die Dolomiten (Arabba o. Alleghe) zu fahren.

Danke!!! Und auch allen anderen in diesem Thread hier. Ich will nicht verheimlichen, dass mich diese unerwartet große Resonanz mit Genugtuung erfüllt.

::: t r i n c e r o n e hat geschrieben:
Das ist immer wieder das gleiche Argument und ich antworte immer wieder mit Luhmann: das ist eine Frage der betrachteten Systeme!...

Ich habe mich wohl weiter oben schlecht ausgedrückt. Ich finde Dolomiti Superski macht ein guten Job, gerade eben weil es ihnen gelingt, konkurrierenden Ziele (€rtrag, Naturschutz, Kundenzufriedenheit) zu vereinbaren (und nicht ausschließlich auf Umsatz- und Ertragsmaximierung fokussiert).

::: t r i n c e r o n e hat geschrieben:
...
Und jetzt mal im konkreten: wenn ich das schreibe, das ich die Dolos heute vielfach grauslich und unansehnlich finde (und Ischgl mir wahrscheinlich lieber ist, schon weil es weniger EUBs hat), dann ist das ja auch unabhängig davon, ob ich meine, dass das betriebswirtschaftlich Sinn macht so zu agieren. Die SETAM ist vermutlich gemessen an ihrer Größe das erfolgreichste Liftunternehmen der Welt - und ich bewundere die dafür - und dafür verantwortlich, dass eines der schönsten Alpentäler überhaupt restlos verunstaltet wurde. Das hat sie bestimmt nicht veranlasst, weil sie schon immer Bulldozer im Dauereinsatz sehen wollte, sondern weil das Teil ihrer so erfolgreichen Strategie ist.

Und ich finde, dass 3 Vallees und Ischgl aus eben diesem Grunde nicht gut gemanagt sind, weil dort Naturschutzziele kaum beachtet werden, sondern einzig die Umsatzgenerierung im Vordergrund steht (Stichwort: Nachhaltigkeit).

::: t r i n c e r o n e hat geschrieben:
Und klar ist mein Anspruch elitärer als der von Ursel aus Paderborn. ;)

Ja, den Italiener, mit dem ich im Canale Holzer unterwegs war fand ich auch sehr elitär. Er hat mir per E-Mail ein paar Fotos von einer Rinne in den italienischen Alpen geschickt, die er als Erster befahren hat, und seitdem nur 2-3 Wiederholungen verzeichnete. Während wir uns im Holzer vergnügten, waren seine Frau und Kinder auf Skikurs in Corvara. Er fand das ganz angenehm, dass er seiner Leidenschaft für´s Extrem-Skifahren frönen konnte, und abends in Corvara bei seiner Famile war.
Und die beiden Jungs aus der Stuttgarter Gegend, mit denen ich auch im C. Holzer und tags drauf in der Marmolada-Nordwand unterwegs war, fand ich aus halbwegs elitär. Sie übernachteten im VW-Bus am Passo Pordoi und schwärmten von den schönen Abenden: Sonnenuntergang, Alpenglühen...und ne Flasche Rotwein dazu.
Und im Sass da Forcia lernte ich eine ehemalige FIS Europacup-Fahrerin (Elite!) kennen, die sich jetzt aber aufs Extrem-Freeriden verlegt hat. Die hat sich dort in der Gegend sogar eine Ferienwohnung gekauft. Ich hatte das Gefühl, die mag die Dolomiten.
Und dann noch der wilde Münchner, mit dem ich im März in Chamonix unterwegs war (wenn der nicht morgens nach dem Frühstück ein Couloir ENSA und nachmittags ein Couloir Cosmique fährt, ist der irgendwie nicht ausgeglichen). Traf ich zufällig unter der Marmolada-Nordwand wieder. Hach, welch Überraschung.
Und sogar die ganz heftigen US-Freerider von TGR scheuen sich nicht, sich einmal im Jahr in den Flieger zu setzen, den Atlantik zu überqueren, um in den Dolomiten Ski zu fahren.

Also ich hab so dass Gefühl, dass sich gerade die Ski-Elite in den Dolomiten ausgesprochen wohl fühlt. Also Trinc, give it a second chance :wink:

::: t r i n c e r o n e hat geschrieben:
Ach noch was: ich finde den Vergleich zu MonteRosaSki nicht ganz passend. Ökonomisch gemessen ist DolSSki mit Sicherheit eine ganze andere Liga, aber was kultige Anlagen angeht nehmen sich beide Gebiete nichts. Alagna hat die Funifore und Gressoney jetzt auch und die sind nicht langweiliger oder toller als die modernisierten PBs in den Dolomiten. Beide nehmen für mich eine Mittelstellung ein: das macht schon mehr her als der übliche Leitner EUB Verhau, auf der anderen Seite sind das auch keine Anlagen wie jetzt Punta Helbronner oder Punta Indren. Wobei man den Dolomiten lassen muss, dass die Tofanabahn natürlich ne Große ist! Und Marmolada auch - zumal ich mittlerweile finde, dass das eine der besten Modernisierungen überhaupt ist! (Das habe ich mal anders gesehen, wie man im AF nachlesen kann).

Hm, ich wollte mit dem Vergleich etwas anderes sagen: Mann stelle sich vor Monterosaski würde von DolomitiSuperski gemanagt. Wahrscheinlich wäre die Indren-Bahn als Spezial-Seilbahn für Freerider ähnlich wie die Sass-Pordoi-Bahn gehegt und gepflegt worden und auch heute noch in Betrieb.
Klar, die lift- und pistentechnische Verbindung zwischen Alagna und Gressoney wäre sicherlich auch von DS realisiert worden, um mehr Umsatz mit Pisten-Skifahrern zu erzielen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: So, 28.06.2009, 15:41 
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Danke für die interessanten Ausführungen. Ich finde das auch eine sehr interessante Diskussion.

Zitat:
Ich habe mich wohl weiter oben schlecht ausgedrückt. Ich finde Dolomiti Superski macht ein guten Job, gerade eben weil es ihnen gelingt, konkurrierenden Ziele (€rtrag, Naturschutz, Kundenzufriedenheit) zu vereinbaren (und nicht ausschließlich auf Umsatz- und Ertragsmaximierung fokussiert).


Ok, ich verstehe, das erklärt mir auch einiges. Ich muss sagen, dass ich das sehr anders sehe. Ob Kundenzufriedenheit und Etrag tatsächlich konkurrieren vermag ich nicht zu sagen, ich würde laienhaft allerdings nicht unbedingt erwarten. Aber gerade in Sachen Landschaftsschutz (und darum geht es mir ja eigentlich), ist das aus meiner Sicht wirklich das allerletzte, was dort teilweise passiert (gerade im italienischen Teil, so ungern ich das schreibe). Meines Erachtens besteht kein Unterschied zu den Baumaßnahmen in den anderen großen Gebieten, aber in den Dolomiten fällt es angesichts der atemberaubenden Naturkulisse natürlich vielleicht noch einmal anders ins Gewicht als in Ischgl... aber offensichtlich differiert da die subjektive Wahrnehmung auch sehr.

@elitär: das meinte ich anders. ;) Das war einer meiner typischen selbstironischen Kommentare bezüglich der Tatsache, dass ich mir sehr wohl bewusst bin, dass meine Ansprüche in ihrer detaillierten Betrachtungsweise diejenigen des Max Mustermann (der übrigens in Polen Jan Kowalski heißt, das aber nur am Rande) naturgemäß übersteigen. Das hat aber mit meinem Fahrkönnen und meinem Anspruch an Abfahrten nichts zu tun, weil ich statt Seilbahnrinne und Edelgrieß eigentlich lieber blaue und leichte rote Pisten fahre (wenn sie nicht modelliert sind und folglich etwas zu bieten haben), wenn sie schön gelegen sind vor allem. Aber meine Ansprüche an die diversen Details sind eben höher. Für die meisten ist das so: hast Du ein fünfgeschossiges Gebäude aus Beton, wo Du ein paar Bretter davor nagelst und eine Geranie unter das Dach hängst, dann sagen sie (Ursel aus Paderborn): oh, wie schön doch der Dolomitenstil ist und dass hier noch so traditionell gebaut wird... . Wenn die Pisten völlig remodelliert werden, dann merken sie es nicht und auch nicht den Impact auf die natürliche Landschaft, solange man ein paar Natursteine die Garage für die 61 8er-Sessel verkleiden, ist froh, dass hier in den Dolomiten noch etwas für den Umweltschutz getan wird. Die Autobahn mit den gigantischen Fangnetzen, hundert Meter breit gesprengten Trassen jeder winzigen Gefahr und Unebenheit bereinigt, aber auf der Rückseite der Lifte: ist das nicht herrlich, dass hier in Dolomiten noch solche Pisten abgelegen durch die unberührte Landschaft führen?

Es scheint auch anders zu sein, wenn man 30 Jahre Entwicklung miterlebt. Mein Vater war das erste mal 1973 in Dolomiten schifahren, ich glaube, er konnte meine Vorbehalte nie so richtig nachvollziehen - bis wir mal einen Tag zusammen in Alagne (dem alten) waren...

Das ist letzlich was ich meine, ich - und die meisten hier - machen sich über ganz andere Dinge Gedanke als unsere Ursel, daher sind die Ansprüche auch elitärer. Ich mag das Gebirge auch als Abenteuer und Landschaft, und daher mag ich zB keine großen Straßen auf Pässen (kleine wie den Gavia aber schon). Ursel's Mann aber ist froh, wenn seine E-Klasse jetzt etwas besser und schneller um die neu ausgebauten Kurven kommt, bis er einer Kehre hinter zwei Reisebussen hält, aussteigt und die wundervolle unverschandelte Landschaft der Dolomiten genießt.... ;)

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