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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Do, 09.07.2009, 16:03 
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Vorbemerkung: Ich finde die sich hier in diesem Thread entwickelnde Diskussion und die vorgebrachten Argumente sehr interessant. Mir scheint, dass sich DolomitiSuperski eignet sehr gut als Fallbeispiel, um das Spannungsfeld aus ökonomischen Interessen, Umweltschutz und Kundenzufriedenheit in dem sich der Skisport heute befindet, zu diskutieren.
Abgesehen davon ist jetzt Sommer :lol:
Also weiter geht´s...
::: trincerone hat geschrieben:
...Auch fällt mir immer wieder auf, wie unterschiedlich die Ansätze zum Freeriden sind. Mir geht es dabei zB meist weniger um die sportliche Herausforderung und auch nur sehr wenig um unverspurten Pulver (vielleicht bin ich dafür auch einfach nicht gut genug), sondern schlicht um das Ambiente, das alpine Erlebnis in der Landschaft. Eine zu Piste ausgefahrene Balmaabfahrt in der Landschaft des MonteRosa mit hunderten Schifahrern um mich rum gefällt mir zB durchaus sehr. Die Pordoi hat mich hingegen nie so sehr gereizt. Das soll nicht heißen, dass er nicht objektiv viel zu bieten hätte, aber es zeigt eben, wie subjektiv die Ansätze sind. Für Euch scheinen diese Anlagen in den Dolomiten ja einen ganz wesentlich Anteil an Eurem Eindruck von dem Schigebiet auszumachen, bei mir ist das zB anders, ob die Pordoibahn offen ist oder nicht bekomme ich normalerweise gar nicht mir. Vermutlich trägt das wesentlich auch zu unterschiedlichen Wahrnehmung des Gebietes wahr.

Deswegen bin ich auch der Meinung, dass es sich bei Variantenfahren und Freeride um zwei unterschiedliche Ausprägungen des Skisports handelt. Wahrscheinlich rühren viele Missverständnisse und unterschiedliche Wahrnehmungen des gleichen Skireviers daher. Wenn ich in den Dolomiten bin und Pordoi- und Marmoladabahn sind geschlossen oder der Schnee ist dort schlecht, steigt mein Rotwein- und Grappakonsum stark an. Aber nicht weil mir kalt ist :wink:

CV hat geschrieben:
::: trincerone hat geschrieben:
Was sich auch interessant zeigt, sind die oft sehr subjektiven Ansätze, die letztlich immer wieder durchscheinen und letztlich als eine Art Axiom bestehen bleiben. Das ist mir bei CVs Post aufgefallen, als er schrieb warum für ihn die Dolomiten unschlagbar sind. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, doch geht es mir persönlich bei dem Schigebiet völlig anders.


jo klar, hab das "subjektiv" daher auch ganz bewusst beim entsprechenden Absatz dazu geschrieben. Objektivität im Sinne von Wahrheit hatte nur Plato gefunden... und wir sind nach wie vor Suchende - was ja grad das Schöne und Interessante ist! :)

::: trincerone hat geschrieben:
Interessant finde ich, dass sich die Argumentationsketten und -strukturen hier ein bisschen den "beruflichen" Gruppen zuordnen lassen, sagen wir ökonomisches Umfeld, creatives Umfeld, und eben Juristen. ;)


da dürfte sicher was dran sein, weil ja die Berufswahl durchaus was mit den persönlichen Neigungen zu tun hat.... weiß nur grad nicht, welcher Gruppe ich mich zuordnen soll!?

In meiner Brust wohnen auch 2 Seelen. Ich persönlich bedauere den Trend zum Carving und den damit einhergehenden Modellierungsmassnahmen auch sehr, wie in meinem letzten Post hier und in zahlreichen anderen in diesem Forum bereits ausgeführt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man ein Skirevier nicht ausschliesslich nach den Kriterien Pistenmodellierung und KSB/EUB-Ausbau beurteilen sollte.

Unabhängig von meinem subjektiven Eindrücken als skifahrender Mensch, gebe ich mir trotzdem Mühe, so weit es geht zu objektivieren. Und da ist mein Ansatz gar nicht so weit von Trinc´s geschilderten juristischen Ansatz entfernt. Trotzdem kommen wir zu unterschiedlichen Bewertungen. Das nennt man dann eben Dissens.

Einschub: Das Wort Dissens ist zwar im allgemeinen negativ konnotiert, aber zu Unrecht. Denn erst durch verschiedene Blickwinkel auf das zu betrachtende Objekt oder Problematik ergibt sich eine Art 3-dimensionale Betrachtungsweise, die viel aussagekräftiger ist, als eine 1-dimensionale, wo alle im Konsens "in das gleiche Horn stossen". In den Leitungsgremien von erfolgreichen Unternehmen (Vorstand) und Politik (Regierung) ist Dissens alltäglich. (Einschub Ende)

Also zurück zur Objektivität. Unabhängig von Plato kennt man in der Wirtschaft 3 Bewertungsverfahren bei Unternehmen, Immobilien, etc.. Ohne ins Detail zu gehen, ist oft ein sogenannter Fremdvergleich objektivitätsfördernd (leider fehlen für die hier diskutierte Fragestellung quantifizierbare Parameter).
Aber mir fällt aber ein Extrembeispiel ein, wie man es nicht machen sollte, und das ist auch in den Dolomiten, gehört aber nicht zu DolomitiSuperski. In den Brenta-Dolomiten gibt es auch einen Skigroßraum namens Madonna di Campiglio (ich kam durch meinen 5 Laghi/Torri-Lapsus darauf :) ). Das Landschaftserlebnis in der Brenta ist dem der richtigen Dolomiten vergleichbar.
Aber:
Früher: 4 Pendelbahnen führten in die verschiedenen Teilskigebiete Pradalago, 5 Laghi, Spinale und Groste, oben gab es SB's und Schlepplifte.
Heute: 4 leistungsstarke EUB's führen in die Teilskigebiete, oben fast ausschliesslich moderne, leistungsstarke KSB's und natürlich, remodellierte Autobahnen.
Wer wissen will, wie sich so etwas auf das Skierlebnis auswirkt, sollte am Besten am Weihnachten/Silvester dorthin fahren. Die Skifahrerdichte dort würde die Tourismus-Manager in Ischgl, St. Anton etc. vor Neid erblassen lassen (mich auch, aber aus anderem Grund: Kollisionsangst).
Und da finde ich es in den DolomitiSuperski-Teilgebieten im Fremdvergleich zu Campiglio so richtig kuschelig und urig. Von daher hat DolomitiSuperski im Vergleich sehr vieles besser gemacht.

::: trincerone hat geschrieben:
Ganz abgesehen davon, wiederhole ich noch mal das, was ich eingangs gesagt habe: mir ist völlig klar, dass es betriebswirtschaftlich so sehr sehr gut läuft und anders vermutlich nicht so sehr. Aber das ist für mich kein Argument für richtig oder falsch. Betriebswirtschaftlich wäre es vielleicht auch besser, wenn es keine Sozialversicherung und keinen Kündigungsschutz gäbe (und ja ich weiß: so wie es jetzt gesetzlich läuft, ist es auch nicht gerade rosig). Dennoch gab es gute Gründe, diese von außen in das System einzuführen (durch das Recht, das für alle gleich gilt, und damit kein wettbewerbsbildender Faktor im Inland ist (und genau darum gibt es ja auch die EG)).

Meines Erachtens gibt es mittlerweile eine begrenzte Zahl Schifahrer, die sich auf die vorhandenen Schigebiete verteilen, der Wettbewerb als Expansionsfaktor funktioniert also insoweit als Zyklus, da es keine höhere Produktivität durch Innovation mehr gibt. Sprich: solange ein Schigebiet das einzige mit KSB weit und breit, fördert das die Gästezahlen. Haben alle KSBs, fängt man Sitzheizungen einzubauen und PrestigeFunitels. Haben das auch alle, geht das Spiel wieder von vorn los. Mehr Schifahrer kommen dadurch (bei den heutigen Verhältnissen) aber nicht mehr, man kurzfristig nur eine Umverteilung bewirken (und eine Selektion am Markt bei denen, die nicht mithalten können, was dann auch noch zu einem Eingreifen der öffentlichen Hand führt uU, was die Sache dann noch schlimmer macht).

Wären also beispielsweise Pistenbaumaßnahmen europaweit gesetzlich mit einem Rahmen versehen, was die Intensität der Eingriffe angeht, dann wäre das kein wettbewerbsbildender Faktor, ökonomisch also fände bei gleichzeitiger Verbesserung des Landschaftsschutzes keine Verschlechterung des Situtation der einzelnen Betreiber statt, wenn man unterstellt, dass die Gäste, die heute zufrieden sind, auch morgen kommen werden, ohne dass Piste A verbreitert wird, wenn Piste B im Nachbargebiet auch nicht verbreitert wird. Genau das ist ja der Effekt bei europaweiten Einführungen von Abgasnormen: durch Euro IV verkauft BMW nicht ein Auto weniger, aber die Luft ist trotzdem sauberer. ME geht das bei Schigebieten auch!

Ich gebe Dir ja eigentlich recht. Aber wenn man im Sessellift in einem "Vintage-Skigebiet" mit einem "Normal-Skifahrer" ins Gespräch kommt, hört man meistens Sätze a la "Ist ja eigentlich ganz schön hier, nur die Lifte sind ja völlig veraltet" bzw. "...aber die Pistenpräparierung hier lässt wirklich zu Wünschen übrig". Moderne Lifte und gut präparierte und modellierte Pisten scheinen mir seit vielen Jahren die Markterfordernisse zu sein (leider!). Und wenn ein Skigebietsbetreiber am Markt vorbei plant, geht es ihm letztendlich so, wie jedem Unternehmen, dass dies tut: Insolvenz oder Liquidation sind dann oft die Konsequenzen (leider).

Könnte eine entsprechende EU-Richtlinie 2009/35661 "Anti-Pistenremodellisierungrichtlinie" Abhilfe schaffen? Ich glaube, die würde von den meisten skifahrenden Bürgern als eine weitere Art von "Krümmungsgrad von Bananen-Richtlinie" in Verruf geraten und als weiteres Beispiel für die Gängelung durch Brüssel gewertet werden.
Vielleicht würde eine EU-weite Aufklärungskampagne, die sich mit den irreversiblen Folgen von Pistenremodellierungsmassnahmen für Umwelt und Natur befasst mehr Erfolg versprechen? Und dann Jahre später, wenn die Bevölkerung aufgeklärt ist, kommt die entsprechende Richtlinie (ähnlich wie beim Nichtraucherschutz)?

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Laghi (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Do, 09.07.2009, 16:53 
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Vorbemerkung: Ich persönlich bin zwar noch nie in den Dolomiten Ski gefahren (außer mal vor fast 20 Jahren am Kronplatz) und kann daher zu den konkreten Verhältnissen dort nicht viel sagen. Trotzdem verfolge ich die Diskussion mit großem Interesse.

pancugolo hat geschrieben:
Ich gebe Dir ja eigentlich recht. Aber wenn man im Sessellift in einem "Vintage-Skigebiet" mit einem "Normal-Skifahrer" ins Gespräch kommt, hört man meistens Sätze a la "Ist ja eigentlich ganz schön hier, nur die Lifte sind ja völlig veraltet" bzw. "...aber die Pistenpräparierung hier lässt wirklich zu Wünschen übrig". Moderne Lifte und gut präparierte und modellierte Pisten scheinen mir seit vielen Jahren die Markterfordernisse zu sein (leider!). Und wenn ein Skigebietsbetreiber am Markt vorbei plant, geht es ihm letztendlich so, wie jedem Unternehmen, dass dies tut: Insolvenz oder Liquidation sind dann oft die Konsequenzen (leider).


Ich erlebe das ganz genauso. Die Frage die ich mir angesichts dieser Tatsache stelle, ist aber: Fordert wirklich der Gast/Skifahrer diese Dinge? Oder ist es nicht vielmehr so, dass ihn die Werbung der Skigebiete selbst dahingehend beeinflusst, dass er diese Faktoren als entscheidend für die Qualität des Skigebiets annimmt? Ich stelle immer wieder fest, dass sich bei manchen Leuten ein richtiggehendes Aha-Erlebnis erzeugen lässt, wenn man ihnen die Zusammenhänge mal aus einer anderen Sichtweise schildert. Z.B. dass ein leistungsstarker Lift auch dazu führt, dass die Piste voller wird und das mit ein Grund dafür ist, dass es mehr Kollissionen zwischen Skifahrern gibt. Und die meisten Leute denken ja auch, dass eine schnelle KSB mehr Personen befördern kann als eine langsame, fix geklemmte (was so ja nicht stimmt).
Ich glaube, die Leute sind aus früheren Jahren auf die Formel "Moderne Lifte sind notwendig für ein gutes Skigebiet" konditioniert. Aber eben nicht von sich aus, sondern weil die zunehmende Hochrüstung der Skigebiete, die natürlich auch entsprechend beworben wurde ("Keine Wartezeiten mehr" etc.) seit ca. Anfang der 90er sie zu dieser Sichtweise getrieben hat. Hier wäre es meines Erachtens an der Zeit, dass mal jemand umdenkt und den Mut dazu hat, die heutigen Wahrheiten auszusprechen und für sich auszuschlachten. Ich bin überzeugt davon, dass ein Slogan à la - mal etwas überspitzt formuliert - "Auf unseren naturbelassenen Pisten haben sie noch Platz (und trotzdem keine Wartezeiten)" flankiert von entsprechenden Maßnahmen durchaus verstanden wird, wenn man es richtig aufzieht. Man muss ja nicht gleich ein Funitel zum ESL rückbauen, aber dass man vielleicht mal bewusst eine DSB stehen lässt (oder nur durch eine modernere DSB ersetzt) statt überall Sechser- und Achter-KSBs aufzustellen und eben das auch den Leuten kommuniziert, das vermisse ich ein bisschen.
Es ist natürlich ein Risiko dabei, das ist nicht von der Hand zu weisen. So weiter zu machen wie bisher ist sicherlich einfacher. Aber der Verdrängungswettbewerb wird sicher nicht abgemildert, indem man immer weiter hochrüstet.

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Torri (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Fr, 10.07.2009, 14:51 
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^^ Ich glaube das ging Hand in Hand.
Wenn ich mich recht erinnere, gab es die ersten Rennfahrer auf Carving-Ski im Ski-Weltcup, die in den Disziplinen Slalom und Riesenslalom Mitte der 90er den anderen um ganze Sekunden davon fuhren. Das war sicher ein Signal an alle Skifahrer: Seht her, die Carver sind den traditionellen Skiern überlegen.
Dazu kam das ökonomische Interesse der Ski-Industrie: Nach etlichen Jahren Absatzkrise, wo die einzige Produktinnovation aus neuer Farbgebung und sportlich klingenden Schriftzügen auf den Skiern a la "Competition" oder "Vacuum Technology" bestand, auf einmal etwas ganz Neues! Alle Skifahrer, d.h. der gesamte Markt, musste neue Ski kaufen, wenn man noch Up-to-date sein wollte.
Einmal auf Carver umgestiegen, merkten auch die weniger guten Skifahrer, dass die neuen Ski nicht nur etwas für Rennfahrer ist, sondern auch ihnen das Leben leichter macht. Mund-zu-Mund-Propaganda war die Folge. (ich erinnere mich noch an das Schwärmen von Bekannten und Freunden über die neuartigen Ski, Leute die vielleicht an 10 Tagen im Winter auf dem Ski stehen).
Der Rest ging dann Hand-in-Hand: Auf remodellierten und gut präparierten Pisten carvt es sich eben leichter und schneller.
Bzgl. KSB's mit Sitzheizung und Pelzfütterung: Auch hier glaube ich eher an ein grundlegendes Bedürfnis des Gros' der Skifahrer. Niemand wartet schließlich gern. Und der Mensch ist grundsätzlich erst einmal faul, von daher begrüßt er Komfortverbesserungen im Liftbereich.

k2k hat geschrieben:
Vorbemerkung: Ich persönlich bin zwar noch nie in den Dolomiten Ski gefahren (außer mal vor fast 20 Jahren am Kronplatz) ...

Wo bleibt der Bericht? :lol:

Zum Thema: Ich meine, DolomitiSuperski eignet sich im Sinne dieser Diskussion hier nicht so gut zum bashen (bis auf Kronplatz vielleicht :wink: ). Viel bessere Bash-Objekte sind m.E. Madonna di Campiglio oder Passo Tonale. Was da passiert ist und weiter passiert (Tonale: Neue Talabfahrt Ponte di Legno, Campiglio: Neue Liftverbindung nach Pinzolo in 2010/11, natürlich als "Golden-Gate-Lösung" realisiert) ist wirklich traurig. Und dabei waren beide Gebiete früher ziemlich cool.
Ich fahr da ab und zu immer noch hin. Ich kauf mir dann unten eine Einzelfahrkarte, mach die Augen zu, fahre hoch, mach die Augen wieder auf und verdünnisiere mich dann ganz schnell, ganz weit weg ins Gelände.

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Torri (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 11.07.2009, 16:05 
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Wenn ich mich recht erinnere, hatten die Österreicher und Südtiroler schon lange vor dem Carvingski die Tendenz, mit dem Caterpillar alle Pisten glattzuhobeln.
Der Carvingski war die Antwort auf das Snowboard. Denn bei der Jugend waren Ski damals absolut "uncool"


Zuletzt geändert von Fab am Sa, 11.07.2009, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Torri (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Sa, 11.07.2009, 16:39 
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Fab hat geschrieben:
Wenn ich mich recht erinnere, hatten die Österreicher und Südtiroler schon lange vor dem Carvingski die Tendenz, mit dem Caterpillar alle Pisten glattzuhobeln.

Das ist korrekt. Auch die Franzosen waren da schon in den 80ern nicht zimperlich. Ich meine mich sogar an TV-Dokumentationen zu erinnern, die das zeigten - war wohl etwas später, so Anfang der 90er.

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Torri (11.4.2009)
BeitragVerfasst: So, 16.08.2009, 15:30 
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Beiträge: 79
k2k hat geschrieben:
Ich gebe Dir ja eigentlich recht. Aber wenn man im Sessellift in einem "Vintage-Skigebiet" mit einem "Normal-Skifahrer" ins Gespräch kommt, hört man meistens Sätze a la "Ist ja eigentlich ganz schön hier, nur die Lifte sind ja völlig veraltet" bzw. "...aber die Pistenpräparierung hier lässt wirklich zu Wünschen übrig". Moderne Lifte und gut präparierte und modellierte Pisten scheinen mir seit vielen Jahren die Markterfordernisse zu sein (leider!). Und wenn ein Skigebietsbetreiber am Markt vorbei plant, geht es ihm letztendlich so, wie jedem Unternehmen, dass dies tut: Insolvenz oder Liquidation sind dann oft die Konsequenzen (leider).


Das entspricht auch meinen Erfahrungen. Habe ich Begleiter in einem nicht modernst mit Liften ausgestatteten Skigebiet dabei, kommen schnell die Klagen im Sinne von: "die Lifte sind aber langsam und alt --> was, da willst du wieder hingehen?", oder "die Pisten sind aber sehr schmal", oder "nein, den Schlepplift, muss das sein, gibt es keinen Sessellift, da kann man sitzen?!" oder "schon wieder warten, was fürn Mist" oder "dauernd schieben, ein Sch...gebiet ist das hier!" usw. Also folgen die Unternehmen diesen - sicherlich auch selbst geschürten - Wünschen. Mir persönlich ist auch eine EUB ganz angenehm, auch KSBs: Sitzgelegenheit, Windschutz, kurze Fahrt, kaum Wartezeiten... gerne, warum nicht? Da lobe ich mir die neue Technik .
Ja richtig, die Überfüllung der Abfahrten durch die hohen Kapazitäten und die Reduktion der Wartezeiten. Das ist der Pferdefuß. Besonders zusammen mit Carving.
Aber wenn ich die letzten 10 Jahre Revue passieren lasse, dann gab es noch eine weitere Entwicklung, die ich quasi als Gegenpol zu den planierten, entschärften, kunstbeschneiten Pisten sehe. Mehr und mehr Leute gehen ins Gelände, sei es bei Freeriden oder beim Tourengehen. Ich meine, die kapazitätsstarken Lifte und überfüllten Pisten bringen eine ansehnliche Minderheit von sportlichen Skifahrern auf den Off-Piste-Geschmack. Nicht umsonst wurden nach den Carving-Ski die Allmountain-Ski entwickelt.

Ein reines Freeride-Gebiet wird sich dadurch aber auch in Zukunft nur schwer am Markt halten können. Alle 2 Wochen für 3 Tage nach dem Neuschnee geöffnet sein und ansonsten fährt kaum jemand dorthin, weil die Bedingungen für die meisten zu schwierig oder funlos (durchwühlter harter oder sulziger Schnee) geworden sind oder das Wetter die Ausflüge ins Gelände nur Ortskundigen mit Erfahrung und 7.Sinn ermöglicht. Eine klassische Woche Skiurlaub mit der Familie oder einer Gruppe unterschiedlich guter Skifahrer/Boarder wird da kaum möglich sein. Die Talschaft mit Hotellerie etc. hat davon auch kaum was.
Ich glaube, den Komplett-Skigebieten gehört die Zukunft: groß genug für Pistenraser für eine Woche, leicht genug für die breite Masse, halbwegs wetterunabhängigem Bahn- und Skibetrieb (Kunstschnee; Teilskigebeit im Wald, Teil darüber) sowie (für die Top-Gebiete) einigen größeren anspruchsvollen Arealen und Off-Piste-Arealen. Diese sind sicher dann optimal, wenn ein möglichst großes Gebiet mit möglichst geringem Aufwand erschlossen werden kann, zB nur einer Bahn - dann bleiben die Kosten im Rahmen und das Gelände lange nutzbar. Im Optimalfall gibt es dann noch Möglichkeiten für die Tourengeher mit begrenztem Aufstieg und langen Abfahrten.

Bei guter Schneelage ist da DS sicher ganz gut positioniert , da es - siehe Pancugolos Erlebnisse - von allem etwas hat. Meine nicht allzu großen Erfahrungen mit DS sagen mir aber, dass der Schnee in den Dolos besonders unberechenbar und oft wenig ist, so dass dann die Kunstschneeautobahnen über bleiben. Für die Masse ok, für mich eher ein Grund, nur bei sicher guter Schneelage dorthin zu fahren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Torri (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Mi, 19.08.2009, 12:26 
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^^ Das Zitat oben ist zwar von mir und nicht von k2k. Totzdem willkommen hier.
Deine Meinung hier oben würde ich zu etwa 100% unterschreiben. :)

Für Dolomiti-Freerride interessierte hier 2 Berichte von mir aus dem letzten Winter (für mich der wahre Grund, dort hinzufahren :wink: ) :
San Martino di Castrozza
Sella - Marmolada

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 Betreff des Beitrags: Re: Arabba – 5 Torri (11.4.2009)
BeitragVerfasst: Fr, 21.08.2009, 22:30 
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Registriert: So, 26.07.2009, 17:12
Beiträge: 79
Vielen Dank für deine Links. Da hast du einen super-klasse Dezember-Anfang gehabt, der macht richtig Lust auf die neue Saison. Als ich am Pordoi war, haben sie leider keinen rauf gelassen, zumindest nicht mit Ski. Hat mich damals gehörig geärgert, aber vielleicht war die Schneelage auch wirklich unzureichend.
Deinen Spezialtipp Heiligenblut kann ich nur bestätigen, ich habs nur schon länger nicht mehr geschafft, dorthin zu kommen, was aber vielen so geht und auch deshalb ist das Gebiet so wertvoll. Vor 20 jahren oder so ist es mir gelungen, meine Eltern zum Skiurlaub dorthin zu bewegen...rückblickend betrachtet war das wohl meine Einstiegsdroge, trotz oder vielleicht auch wegen der damals an Ostern äußerst bescheidenen Schneelage. Das Fahren im Gelände von Schneefleck zu Schneefleck bot sich einfach an. :D
Am Zitieren werde ich noch feilen :wink: , ich will ja niemandem was Falsches in den Mund legen.


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