Pancugolo, der Alte, ist gerade in Rotterdam unterwegs, als er einen Anruf bekommt. General Ullr und Admiral Äolus würden sich gerade heftige Gefechte in Frankreich, Italien und der Schweiz liefern. Die Ecken seien unter starken Beschuss. Wie, fragt Pancugolo zurück, in allen drei Ländern? Und überhaupt, die Schweiz sei doch neutral und liege gar nicht am Meer.
Ziel der Mission sei es, wird dem alten Pancugolo mitgeteilt, sich innerhalb drei Tagen vom Startpunkt in der Schweiz in der Nähe von Montreux über den Kriegshafen La Spezia in Italien und dann weiter nach La Rochelle in Frankreich mit seinem U-Boot durchzuschlagen. Dabei gilt es, die einschlägigen Wasserstraßen soweit wie möglich zu vermeiden, um Feindkollisionen aus dem Weg zu gehen sowie so viele weiße Fregatten wie möglich mit seinen Torpedos abzuschießen, die er zudem am Ende der Mission möglichst unversehrt in ihre Heimat nach La Rochelle bringen soll. Eine Mannschaft sei diesmal aber nicht dabei, Pancugolo müsse die Mission allein durchführen.
Na ja, Befehl ist Befehl. Sofort macht sich der Pancugolo auf nach Hause ins heimische München, hängt Anzug und Krawatte in den Kleiderschrank, kramt seinen Kampfanzug hervor und öffnet die Tür zur Waffenkammer. OK, check, alles dabei. Es kann losgehen! Weiter geht´s in die Schweiz bei Montreux und weiter…
Die Musik zum Film gibt´s hier…
^ Die erste Nacht seit einiger Zeit wieder in einer richtigen Koje unweit der schweizerisch-/italienischen Grenze, keine 4-5-Sterne-Hotels wie sonst im Zivilleben. Es ist alles wie immer. Die Nacht vor der Mission ist man immer ein bisschen aufgeregt…
^ Am nächsten Morgen wird das Landungsboot erst einmal mit Diesel aufgetankt. Der Gefechtsrauch der letzten Tage verzieht sich langsam…
^ Das Landungsboot bringt den Pancugolo früh morgens dann sicher zum U-Boot-Bunker.
^ U96 ist ein bisschen eng, ziemlich veraltet, die Technik funktioniert aber zuverlässig wie eh und je.
^ Erster Angriffsversuch in 2.800 m Tiefe. Ein Blick auf die Seekarte zeigt, dass hier in der Gegend nur zwei Wasserstraßen verlaufen, eine ist hier auch deutlich erkennbar.
^ Aber Wasserstraßen sollen ja vermieden werden, wenn es geht. Also probieren wir mal die tiefen Gewässer da links rein.
^ Die beiden Torpedorohre sind jetzt gefechtsbereit! Feuer frei!
^ Hm, Mist, so ne richtig feine weiße Fregatte hat Pancugolo jetzt nicht gerade getroffen. Admiral Äolus war offensichtlich ein paar Tage vorher hier und hat ganze Arbeit geleistet
^ Pancugolo ist irritiert. Die Gewässer hier erinnern ihn an St. C am A., aber es ist St. B.
^ In vorsichtiger Schleichfahrt nähern wir uns dem U-Boot-Bunker von St. B., bevor es dann mit U96 wieder weitergeht.
^ Mist, Fliegeralarm. Schnell wieder abtauchen!
^ Erst einmal in Sicherheit bringen, bevor es weitergeht mit der Jagd…
^ Der Blick in die Tiefsee ist immer wieder atemberaubend. Leider wird auch beim zweiten Angriffsversuch keine weiße Fregatte aufgespürt.
^ Also wieder rein in U96. Oben links erkennt man die Meerenge…
^ über die der Alte in italienische Gewässer gelangt.
^ Einsam und still zieht der Pancugolo durch die ruhige See.
^ die so genannte Marmorplattensee.
^ Nach 10 Seemeilen ruhiger Fahrt wird dann das kleine italienische Fischerdorf Etrouble erreicht. Hier gibt es keine U-Boote. Wie kommt der Capitano Pancugolo jetzt bloß wieder zurück zu seinem U-Boot-Bunker in der Schweiz? Hm, erst einmal eine halbe Stunde ins Zentrum laufen. Und dann Autostopp probieren. Yep, nach einer weiteren halbe Stunde Warten hat irgendeine Landratte Mitleid mit dem Alten und nimmt ihn mit…
^ zu dem nahe gelegenen italienischen Fischerdorf Crecavol, wo es einen kleinen Hafen gibt.
^ Die Küste vor Crecavol senkt sich bis auf 2.450 m Tiefe ins Meer hinab.
^ Entgegen seinen Anweisungen benutzt der Pancugolo einschlägige Wasserstraßen. Eine Kollisionsgefahr mit feindlichen Zerstörern besteht hier allerdings nicht.
^ Essen und trinken muss man auch irgendwann Mal.
^ Bevor es dann im Abendlicht durch die Merdeux-Straße geht…
^ …auf der man zu italienischen Bunkeranlagen gelangt.
^ Hier gelingt der Autostopp an der Schnellstraße, die Italien mit der Schweiz verbindet, nicht. Entkräftet steht der Alte in der Kälte und wartet. Endlich, ein Linienbus taucht auf. Der Alte wird von dem Busfahrer erst einmal zusammengeschissen, hier sei keine Haltestelle, er dürfe hier nicht halten…
^ … nimmt ihn aber dann doch mit. In diesem Tunnel wird sodann die Staatsgrenze zwischen Italien und der Schweiz wieder überquert…
^ …und endlich ist Pancugolo wieder am U-Boot-Bunker auf schweizerischer Seite.
Nun, der erste Teil der Mission ist mit einigen Schwierigkeiten erfüllt worden, aber leider gab es, trotz großer Anstrengungen, keinen Volltreffer auf eine weiße Fregatte. Partystimmung will nicht aufkommen.
Aber die Mission wird jetzt erst richtig losgehen…
Fortsetzung folgt
_________________ "Wir dürfen den Sand nicht in den Kopf stecken!" (Lothar Matthäus)
Zuletzt geändert von pancugolo am So, 22.02.2009, 20:49, insgesamt 4-mal geändert.
Wie immer sehr unterhaltsam. Genau der richtige Blockbuster für Samstag Abends.
_________________ Ich bin aufgewacht, habe aus dem Fenster geguckt, den Schnee gesehen - da war für mich klar: Heute ist kein Training. Doch dann ist der Trainer gekommen und hat gesagt, dass wir rausgehen.
(Freiburgs Abwehrspieler Boubacar Diarra aus Mali über seine ersten Erfahrungen mit Schnee)
Registriert: Di, 21.02.2006, 10:12 Beiträge: 664 Wohnort: Wien
Cool .
Der Vergleich mit St. Christoph drängt sich bei dem einen Foto tatsächlich auf. Was ich nicht ganz verstehe, ist, wie du immer das schöne Wetter zu deinen Ausflügen dazubestellen kannst ....
Registriert: So, 18.12.2005, 19:12 Beiträge: 8031 Wohnort: Nicht mehr im Forum
helmut hat geschrieben:
Was ich nicht ganz verstehe, ist, wie du immer das schöne Wetter zu deinen Ausflügen dazubestellen kannst ....
Den Nebel hab ich am Vortag ja weggescheucht :) Wenigstens haben's die Hintenrum-Abfahrt frisch präpariert... (d.h. du bist ja am 27. direkt an meinem Hotel vorbeigefahren....)
Zitat:
In diesem Tunnel wird sodann die Staatsgrenze zwischen Italien und der Schweiz wieder überquert…
Danke für das Bild, das mir zu schießen ja nicht vergönnt war.. aber jetzt wird man an den schweizer Grenzen ja eh nicht mehr (so häufig) kontrolliert, Schengen sei dank.
Deine Creativität, was Deine Geschichten und Deinen Erzählstil angeht, erweitert das Leseerlebnis nochmals weit. Sehr cool, danke dafür.
Wie cool ist denn bitte das Biennophone im Hotelzimmer. Ich dachte immer, dass der Telephonrundspruch seit Ewigkeiten, wenn nicht Jahrzehnten nicht mehr verfügbar ist.
Die Variante vom Anfang - ist das die urprüngliche Piste, bevor es den Tunnel gab?
Über Nacht gelangt der Alte dann zu dem großen italienischen Kriegshafen La Spezia. Hier wimmelt es von Feinden: Engländer, Amerikaner, Skandinavier scheinen die kleine Stadt fest in der Hand zu haben. Es ist also höchste Vorsicht geboten! Zum Glück sind aber auch viele unserer französischen Freunde in die Stadt eingesickert. Es wird also spannend am nächsten Tag, der Alte rechnet mit schweren Gefechten!
Klappe zu, Film ab, Musik an...
^ Kriegshafen La Spezia, morgens um halb 9. Die atomgetriebene K219, ein U-Boot der Typhoon-Klasse, Mannschaftszahl 130, legt ab.
^ Immer weiter entfernt sich der Pancugolo von La Spezia.
^ Ha, eine weiße Fregatte ist gesichtet, endlich!
^ Der alte steigt um in das kleine U-131. Mannschaft: Bis zu 25 Personen finden Platz.
^ Mit U-131 schleichen wir uns leise an die Cresta Youla heran, 2.624m tief. Hier gibt es nur noch eine einzige Wasserstraße, äh Piste.
^ Von dort geht es mit U-45 weiter zur Cresta d’Arp (2.755m). U45 bietet nur noch Platz für 10 Passagiere.
^ Weit abseits von allen Wasserstraßen erreichen man hier die offene See. Zahlreiche weiße Fregatten werden gesichtet. Der Jagdinstinkt des Alten ist geweckt! Welche Fregatte zuerst abschießen ist hier die Frage? Der Alte entscheidet sich für eine sogenannte Dolonne-Fregatte.
^ Leise schleicht sich der Alte an die Dolonne-Fregatte heran. Dort links im Schatten muss eine gute Abschussposition sein. Die beiden Torpedorohre sind gefechtsbereit…
^ …und Feuer frei!
^ Das Geräusch von berstenden Stahl erfreut die Ohren des Alten. Die riesige Dolonne mit einem Tiefgang von 1.550m ist erledigt!
^ Kurz vor La Spezia werden leider die Netze der harmlosen Fischer beschädigt. Es ist halt Krieg, was soll man da machen?
^ Zufrieden über seinen ersten Abschuss steuert der Alte wieder La Spezia....
^ …an einem Nebenhafen an, von wo der Alte unverzüglich zu einer neuen Feindfahrt aufbricht.
^ Aber vorher erst einmal auftanken…
^ …bevor es wieder mit U45 weitergeht.
^ Kaleu Pancugolo fühlt sich an Bord von U45, trotz der Enge, wohl.
^ Gewissenhaft wird das Logbuch geführt, sorgfältig werden Uhrzeit und nächstes Abschussziel eingetragen. Hm, noch nicht allzu viele sind heute mit U45 gefahren.
^ Der U-Boot-Bunker des kleinen U45 „Cresta d’Arp“ bietet guten Schutz vor überraschenden Luftangriffen. Tonnenweise Italo-Beton sind hier verbaut worden, der Alte fühlt sich sicher…
^ …bevor er zur nächsten Feindfahrt aufbricht.
^ Es ist immer das Gleiche: Erst Schleichfahrt, diesmal hinüber zum Col del Youla (2.661m)…
^ …dann Feuer frei!
^ Das Gefecht findet vor atemberaubend schöner Kulisse statt (Mont Blanc von Süden).
^ Aber im Krieg wird kein Pardon gegeben, leise rauschend bahnen sich die Torpedos ihren Weg durch die See (halb-links oben: Cresta Youla).
^ Die Tauchfahrt führt den Alten an dem gigantischen Glacier du Miage vorbei (links im Hintergrund: Aiguilles de Tre la Tete, 3.920m)…
^ Die Dzerottaz-Fregatte mit einem Tiefgang von 1.250m ist so gut wie erledigt!
^ Auf einmal, rumps, der Antrieb fällt aus. Um zurück zum sicheren Hafen zu kommen, muss jetzt leider einige Seemeilen durch´s Val Veny hinaus gepaddelt werden…
^ …was in Anbetracht der schönen Landschaft aber nicht wirklich schwer ist. Hier trifft der Alte vereinzelt auf andere Taucher. Wieso nur grinsen hier alle so komisch?
^ In 1.525m Tiefe kommt er schließlich in Dzerottaz an.
^ Kurze Pause unterhalb der Südflanken des Mont Blanc. Zur Feier des erfolgreichen Tages jetzt ein Gläschen Champagner, Sante´!
^ …oder lieber hier auf Dzeleuna mit Blick auf das Val Veny…
^ …und Grandes Jorasses (4.206m) in der Abendsonne…
^ …bevor es wieder hinab geht in die Dunkelheit, in den sicheren Hafen La Spezia.
^ So ein modernes Atom-U-Boot ist natürlich auch was Feines.
^ Hm, die Torpedos haben heute Einiges abbekommen. Sobald der Heimathafen La Rochelle erreicht ist, sollten sie dringend überholt werden.
Fortsetzung folgt
_________________ "Wir dürfen den Sand nicht in den Kopf stecken!" (Lothar Matthäus)
Zuletzt geändert von pancugolo am Mo, 09.02.2009, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Deine Creativität, was Deine Geschichten und Deinen Erzählstil angeht, erweitert das Leseerlebnis nochmals weit. Sehr cool, danke dafür.
Wie cool ist denn bitte das Biennophone im Hotelzimmer. Ich dachte immer, dass der Telephonrundspruch seit Ewigkeiten, wenn nicht Jahrzehnten nicht mehr verfügbar ist.
Danke für das Kompliment!
Das Biennophone? Ja und erst das Telefon. Sowas hab ich seit meiner frühesten Kindheit nicht mehr gesehen.
3303 hat geschrieben:
Die Variante vom Anfang - ist das die urprüngliche Piste, bevor es den Tunnel gab?
Nein, das ist eine Variante, die es eigentlich gar nicht gibt. Man gelangt über den Tunnel rechts hinweg auf einen Grat, der Abfahrten in recht steilem Gelände ermöglicht, eher was für etwas erfahrenere Freerider (schau Dir die Fotos noch mal genau an).
Nordlicht hat geschrieben:
Super ! Dazu noch Johnny Cash live auf 3sat - kann man gut aushalten
Also Bitte jetzt, der Film ist mit dem Original-Soundtrack zu genießen. Bitte Urheber-Rechte beachten!
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@ATV: Der Technotrack von U96 aus dem Jahre 1991 gilt als bester Deutscher Technotrack ever.
Nun ja, über Musikgeschmack lässt sich bekanntlich hervorragend streiten. Aber U96 und bester deutscher Technotrack??? Selten so einen Schwachsinn gelesen... wer sagt/behauptet denn das?
Jetzt bin ich gespannt ob du auch auf der anderen Seite warst. Das wäre ja die kommende Folge der Great Southern, wenn sie denn irgendwann mal kommt...
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