Unverhofft kommt oft: Espace Killy, 15.-21.3.08
Val d'Isère und Tignes standen schon lange auf meiner Liste, dennoch musste wieder einmal der Zufall nachhelfen, um dort hin zu gelangen. Eigentlich war eine Woche Les Menuires geplant gewesen, was für mich den vierten Besuch in den Trois Vallées bedeutet hätte. Nicht mehr unbedingt das oberste Ziel auf meinem Wunschettel, dennoch immer eine Reise wert, wenn man die Gelegenheit hat, dort hin zu fahren. Doch gut einen Monat vorher kam plötzlich die Nachricht, unser Quartier sei überbucht. "Wie, überbucht?" - Richtig gelesen, überbucht! Das gibt's offenbar nicht nur in den Touristenbunkern auf Mallorca, sondern auch in französischen Skistationen. Dennoch für mich nicht eine Sekunde lang Grund zur Aufregung, denn als Ersatz wurde - man ahnt es bereits - Val d'Isère angeboten. Größere und besser ausgestattete Wohnungen als in Les Menuires. Teurer natürlich auch eigentlich, aber für uns selbstverständlich zum selben Preis wie Les Menuires. Ich konnte jedenfalls mein Glück kaum fassen. Noch drei Tage zittern, ob auch alle anderen Mitfahrer mit dieser Umplanung einverstanden wären - keine Selbstverständlichkeit bei einer Gruppe von 50 Leuten. Aber dann stand es fest: Die Woche vor Ostern geht es in den Espace Killy. Nach der zu diesem Zeitpunkt gerade bevorstehenden "Great Southern..." also noch ein weiteres Highlight diesen Winter. Unverhofft kommt oft.
Pistenplan:
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Die eher kurze Vorlaufzeit führte dazu, dass ich mich im Vorfeld nicht sehr ausführlich mit dem Skigebiet auseinander setzen konnte. Der Zufall wollte aber, dass mir nach der Rückkehr die Studie eines deutschen Geographie-Professors zur Entwicklung von Val d'Isère aus dem Jahr 1974 in die Hände fiel. Ich konnte es nicht lassen, diese und einige weitere Materialien in den vergangenen Wochen zu einer kurzen Abhandlung über die Geschichte des Skigebiets zusammenzufassen:
Zur Geschichte der beiden Orte
Funde belegen, dass das heutige Val d'Isère bereits den Römern als "Vallis Tinearum" bekannt war. Die ersten schriftliche Belege über die Existenz des Ortes stammen aus dem ausgehenden Mittelalter. Die Bürger aus "Laval de Tignes", wie der Ort damals hieß, klagten in Bittschriften an die Obrigkeit über Hungersnöte als Folge außergewöhnlich langer und schneereicher Winter. Bis zum 16. Jahrhundert bildete der Val d'Isère eine Gemeinde mit dem talabwärts gelegenen Dörfchen Tignes, bevor man erst die dörfliche und einige Jahrzehnte später nach langen Bemühungen auch die kirchliche Unabhängigkeit erlangte. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte aufgrund von ständigen Verwechslungen mit Tignes selbst die Umbenennung in Val d'Isère.
Bis zum Einsetzen des Tourismus war der Ort geprägt von einer hauptsächlich auf Viehzucht basierenden Bergbauernwirtschaft, die in erster Linie der Eigenversorgung diente. Trotz aller Anstrengungen in der Landwirtschaft waren die Erträge jedoch so gering, dass die Bevölkerung im Winter nur mit Mühe überleben konnte. So kam es zunächst zu saisonalen Auswanderungen im Winterhalbjahr, bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Einwohner endgültig abzuwandern begannen. Die Bevölkerung schrumpfte innerhalb von 100 Jahren von 655 Einwohnern im Jahr 1822 auf 177 im Jahr 1926.
Während das benachbarte Tal der Maurienne mit Eröffnung der Passstraße über den Mont Cenis 1811 und dem ersten transalpinen Eisenbahntunnel am Fréjus 1871 zu einer wichtigen Verkehrsachse ausgebaut wurde, lag Val d'Isère noch im beginnenden 20. Jahrhundert abgelegen im Talschluss der Hochtarentaise. Dennoch gab es schon im frühen 19. Jahrhundert erste Herbergen für Reisende, Pilger vornehmlich, die den Ort alljährlich wegen der dort abgehaltenen religiösen Feste besuchten. Der Sommertourismus, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts langsam einzusetzen begann, berührte Val d'Isère dagegen nur am Rande.
Als dann 1906 Louis Bonnevie aus La Daille französischer Skimeister wurde, fand Val d'Isère erstmals Erwähnung im Zusammenhang mit dem alpinen Skisport. Zwischen 1907 und 1914 kamen im Winter alljährlich Militärpatrouillen in den Ort, die mit dazu beigetragen haben sollen, daß die Verwendung von Skiern zur Fortbewegung im Winter eine größere Verbreitung fand.
Zu Beginn der 1930er Jahre ging es dann Schlag auf Schlag. Schon 1929 wurde damit begonnen, den Col de l'Iséran als Teil der "Route des Grandes Alpes" zur Fahrstraße auszubauen. Im Winter 1931/32, der den damals etablierten Tourismusorten Chamonix und Mégève nur wenig Schnee brachte, nutzten die örtlichen Hoteliers die Gelegenheit und öffneten erstmals auch im Winter. Auf die Folgesaison wurde bereits eine Filiale der École du Ski française gegründet, die in den nächsten Jahren maßgeblich von einigen Österreichern mit aufgebaut wurde, die die Armut in ihrem Heimatland in die Fremde getrieben hatte. 1935/36 folgte der erste Skilift, eine Einrichtung die es zu diesem Zeitpunkt noch in acht weiteren französischen Skistationen gab, und zur offiziellen Eröffnung der Straße über den Col de l'Iséran am 9. und 10. Juli 1937 fanden auf der Passhöhe die ersten französischen Sommerskirennen statt. Noch im gleichen Jahr wurde der Ort ans Stromnetz angeschlossen.
Mit dem Bau der Passstraße wurde gleichzeitig die Straßenanbindung an Bourg-St.-Maurice verbessert, das wiederum schon seit 1913 Endpunkt der Tarentaisebahn war und ab Beginn der 1930er-Jahre in durchgehenden Zügen ab Paris erreicht werden konnte. Spätestens ab 1935/36 gab es von dort auch im Winter eine Busverbindung bis nach Val d'Isère.
Noch vor Kriegsbeginn erfolgte 1938 die Gründung der privaten Bergbahngesellschaft S.T.V.I., es folgte ein zweiter Skilift (1939) und schließlich ein weiterer Meilenstein: Die Eröffnung der Seilbahn auf die Solaise am 23.12.1942. Die Bauarbeiten hatten bereits im Mai 1939 begonnen, mussten aber schon im September aufgrund der allgemeinen Mobilmachung unterbrochen werden. Da das komplette Baumaterial bereits vor Ort zusammengebracht war (die Seile wurden in einer Nacht- und Nebelaktion in letzter Minute vor den Deutschen in Sicherheit und auf Schleichwegen nach Val d'Isère gebracht), konnte im Juli 1941 mit dem Bau fortgefahren werden. Parallel zur Erschließung mit Seilbahnen wuchs auch die Bettenkapazität des Ortes, so dass 1948 mit dem Bau einer zweiten Seilbahn begonnen wurde. Diese Pendelbahn zur Bellevarde konnte schließlich 1951 eröffnet werden, und wurde schon bald durch weitere Schlepplifte ergänzt.
1963 begann die Ära des Sommerskilaufs am Col de l'Iséran mit der Eröffnung der ersten drei Schlepplifte am Glacier du Grand Pissaillas, auf einer Höhe zwischen 2700 und 3250 m. Zwei weitere folgten 1964, 1968 waren es schon acht und zur Blütezeit des Sommerskilaufs im Jahr 1973 waren neun Schlepplifte und zwei Sesselbahnen in Betrieb. In der Regel startete die Sommersaison zwischen dem 15. und 20. Juni und dauerte bis ca. 20. August. Schon damals konnte der Gletscher im September so weit ausapern, dass überhaupt kein Skibetrieb mehr möglich war. Dennoch lohnte sich die Erschließung zunächst, die Nächtigungszahlen im Sommer wurden deutlich gesteigert, und auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Sommergäste wuchs auf fast das doppelte.
Für das Winterskigebiet äußerst bedeutend war dann der Bau der Télécabine de la Daille im Jahre 1968, musste doch bis zu diesem Zeitpunkt die Mehrzahl der Abfahrer vom Bellevarde-Gipfel mit Bussen von La Daille zurück nach Val d'Isère gebracht werden. Erste Planungen zum Bau der Bahn gab es bereits zu Beginn der 1960er-Jahre, nachdem sich die S.T.V.I. jedoch jahrelang beharrlich gegen eine Umsetzung wehrte, wurde die Anlage unter Regie der Gemeinde gebaut und erst einige Jahre später von der Liftgesellschaft übernommen.
Der letzte große Ausbau des Skigebiets von Val d'Isère erfolgte mit der Erschließung des Vallon de l'Iséran. Auch hier gabe es die ersten Pläne bereits zu Beginn der 1960er-Jahre, als in Le Fornet 500 bis 1000 Betten entstehen sollten. Damit einher gehend bestand der Plan, eine Seilbahn auf das 3241 m hohe Signal de l'Iséran zu bauen und dessen Nordseite mit Liften auszustatten. Doch dazu kam es nicht. Statt dessen plante die S.T.V.I. ab 1970 eine Seilbahnverbindung zu den Sommerskiliften ab Le Fornet mit Sessellift-Anbindung über die Crête des Leissières an die Lifte auf der Solaise. 1972 konnte der Bau beginnen, und es entstand eine moderne Pendelbahn aus dem Hause Von Roll als Zubringer von Le Fornet ins Iséran-Hochtal, samt anschließender Schlepplift-Anbindung zu den Sommerskiliften. Auch die Sesselbahn wurde realisiert, so dass mit Beginn des Jahres 1973 das Skigebiet seine volle, auch heute noch bestehende Ausdehnung im Wesentlichen erreicht hatte. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Lifte am Col de l'Iséran auch zur Saisonverlängerung im Frühjahr eingesetzt werden, obwohl es aufgrund der ergiebigen Schneefälle oft nicht möglich war, die Lifte in der Wintersaison betriebsbereit zu halten.
In den Folgejahren wurde das Skigebiet Zug um Zug modernisiert und den sich weiter entwickelnden Anforderungen des modernen Pistenskilaufs angepasst. Fix geklemmte Sessellifte übernahmen in den 80er-Jahren die Funktion der Schlepplifte als Haupt-Sportbahnen. Interessanterweise setzte die S.T.V.I. hierbei als einer der wenigen europäischen Skigebietsbetreiber häufig auf Fabrikate des amerikanischen Herstellers YAN, die von der hauseigenen Baufirma Montaval geplant und aufgestellt wurden. 1983, zehn Jahre nach der Ersterschließung, erhielt das Vallon de l'Iséran doch noch die ursprünglich geplante, aber aus Kostengründen verworfene Télécabine (Agudio), und ab 1985 bohrte der deutsche Baukonzern Hochtief nach Plänen von Denis Creissels einen Tunnel durch das Bellevarde-Massiv, um die Anbindung von La Daille ans Skigebiet zu verbessern. Am 5.12.1987 erfolgt die Eröffnung des "Funival", das mit seinen beiden Zuggarnituren pro Fahrt 220 (heute 272) Personen fast 900 Höhenmeter bergwärts zu befördern vermochte. Zwei Jahre später nahm die erste kuppelbare Sesselbahn in Val d'Isère den Betrieb auf.
Mit der Wahl eines neuen Gemeinderats 1983 begann in Val d'Isère zudem ein Umdenken bezüglich des Baustils. Während die gut verdienenden, alteingesessenen Familien keinen Anlass zur Veränderung sahen, wollten vor allem zugereiste Investoren die dominierenden, von Rationalität geprägten Appartment-Hochhäuser der 1960er- und 1970er-Jahre verschwinden lassen, und das Ambiente des Ortes nach österreichischem Vorbild umgestalten. Neue Vorschriften schrieben die Verwendung von Materialien vor, die dem alten Baustil der Region entsprachen. Als Zugeständnis für die teurere Bauweise durften die neuen Gebäude jedoch um 20% größer ausfallen als die bisherigen. Die Hochhausbauten aus der Zeit der großen Erschließung wurden im Hauptort in den Folgejahren weitgehend beseitigt und durch zeitgemäßere Bauten in Holz und Naturstein ersetzt, die heute das Ortsbild dominieren. Einzig die von Pierre Schnebelen erbauten Hochhäuser (1968) in La Daille lassen heute noch erahnen, daß man sich in einer der klassischen französischen Skistationen befindet.
Die 90er-Jahre begannen mit den Olympischen Spielen in Albertville 1992, bei denen Val d'Isère mit den Herren-Abfahrtsrennen Austragungsort der Königsdisziplin des alpinen Skisports war. Die alte Pendelbahn zur Bellevarde wurde hierzu im Vorfeld von zwei kuppelbaren Sesselbahnen (Poma) gedoppelt.
Die Innovationsfreudigkeit der S.T.V.I. zeigte sich dann wieder im Jahr 2002. Fast zehn Jahre nach der Eröffnung des Alpin-Express in Saas-Fee baute Doppelmayr in Val d'Isére auf Basis der alten Von Roll-Pläne eine neue Seilbahn des Typs 3S, die die alte Bellevarde-Pendelbahn endgültig in den Ruhestand schickte. Zwei Jahre später verkaufte man dieses System in Kitzbühel noch als Weltneuheit.
Neben einer der letzten MCS-Sesselbahnen von Garaventa (Laissinant Express, 2005) und der Beschneiung des Sommerskigebiets am Col de l'Iséran (ebenfalls seit 2005), die die Wiederaufnahme des Sommerskibetriebs ermöglichte, begann im Sommer 2007 der vorerst letzte Coup der S.T.V.I.: Der Bau einer kuppelbaren Sechsersesselbahn als Coproduktion von Montaval und der Schweizer Firma BMF, die damit erstmalig eine Anlage dieser Art realisiert. Die Stützen stehen bereits, Eröffnung im Winter 08/09, der Val d'Isère zudem die alpinen Skiweltmeisterschaften bringen wird.
Die Entwicklung von Tignes verlief weniger geradlinig als die seines Nachbarn, obwohl die touristische Entwicklung dort etwa zur selben Zeit begann. Schon ab den 1920er-Jahren wurde der Ort als Urlaubsziel entdeckt, sowohl im Sommer als auch im Winter. 1924 wurde eine Almhütte am (natürlichen) Lac de Tignes zur Schutzhütte umgebaut und bald auch im Winter geöffnet, und schon 1930 gab es Pläne zum Bau eines Touristenquartiers in unmittelbarer Nähe, das per Seilbahn ans Dorf angebunden werden sollte. Doch zunächst entstand 1936 ein erster Skilift am Dorfrand.
Schon zu dieser Zeit existierten erste Planungen der Société Lyonnaise des Forces Motrices du Rhône (S.L.F.M.R.), die Gorges des Boisses mit einer Staumauer zu versehen. Erste Gerüchte drangen um 1941 an die Öffentlichkeit. Sämtliche Proteste der Bevölkerung gegen die drohende Überflutung des Dorfes blieben in den Folgejahren ohne Erfolg. Unmittelbar nach der Verstaatlichung der Energieversorgung durch die Gründung der Électricité de France (EDF) 1946 wurde mit der Realisierung begonnen. Auch Sabotage und Sprengstoffanschläge konnten den Bau nicht stoppen: Am 4. Juli 1953 erfolgte im Beisein des Staatspräsidenten die feierliche Eröffnung der "Barrage du Chevril". Das alte Dorf Tignes, neun Hotels oder Pensionen, Skischule, Skilift, Sportgeschäfte, war zu diesem Zeitpunkt bereits seit einem Jahr in den Fluten des Stausees versunken. 400 Einwohner hatten ihre Heimat verloren.
Noch im selben Jahr konkretisierten sich Pläne zum Bau einer Skistation am 2100 m hoch gelegenen Lac de Tignes. Anfangs noch unter Beteiligung der EDF, sollte der vertriebenen Bevölkerung damit eine neue Existenzgrundlage geschaffen werden. Die EDF zog ihr finanzielles Engagement jedoch bald wieder zurück, und so versuchte die Gemeinde mit staatlichen Beihilfen, die den Vertriebenen grosszügig gewährt wurden, das Projekt alleine zu stemmen. Einige wenige verbliebene Einwohner gründeten noch 1953 Tignes-le-Lac, die Mehrheit jedoch zog es vor, in ihren traditionellen Berufen zu bleiben. Ein Jahr später wurde ein erster Bebauungsplan erstellt. Ziel war es, durch die Nutzung der "touristischen Ressourcen" Höhenlage und Schneesicherheit den Fortbestand der Gemeinde zu sichern. Raymond Pantz, Architekt aus Bourg St. Maurice, entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Bauministerium das Konzept der integrierten Skistation und baute die ersten Gebäude am Lac de Tignes. Die extreme Lage erforderte fest verankerte Fundamente, die Bauten sollten nach Norden geschützt und nach Süden, wo sich die Wärme und somit das Leben konzentrierte, offen sein. Mit Rücksicht auf den Ort sei, so Pantz, vom Architekten eine extrem sachliche Gestaltung erforderlich. Auf dieser Basis entstand zunächst ein HLM-Gebäude für die ehemaligen Dorfbewohner, Touristenresidenzen folgen. 1954 entstand eine neue Strasse von Les Boisses nach Tignes-le-Lac und mit dem TK Chardonnet (der heute noch steht!) und der Télébenne des Brévières erste Lifte. Die Planer träumten bereits von einer Liftkette Les Brévières - Les Boisses - Aiguille Percée - Tignes-le-Lac - Tovière und weiter bis hinauf zur Grande Motte. Zwei Jahre später, 1956, wurde der Gipfel der Tovière mit einer 2-EUB erschlossen, die im Folgejahr durch den TK Tommeuses ergänzt wurde. Um 1960 verfügte die Station über rund 10 Lifte, bei ca. 2400 Betten.
Die ursprüngliche Betreibergesellschaft "Equipement Sportif de Tignes" (E.S.T.) musste aufgrund finanzieller Schwierigkeiten 1960 durch eine neue Gesellschaft ersetzt werden. Aktionäre der neu gegründeten "Société des Remontées Mecaniques de Tignes" (S.R.M.T.) sind die Gemeinde, das Département Savoyen, der Club Méditerranée sowie die alten Gesellschafter der E.S.T.
Erst rund fünf Jahre später kam es dann zur Initialzündung. Die Regierung in Paris hatte die Zeichen der Zeit erkannt und wollte mit der Verabschiedung des ersten "Plan Neige" 1965 den Rückstand in der Erschließung von Skigebieten gegenüber den anderen Alpenländern aufholen. Vor diesem Hintergrund trat der elsässische Bauträger Pierre Schnebelen in Tignes auf den Plan. Mit seiner 1963 gegründeten SEFCO baute er die neuen Ortsteile Le Lavachet und schließlich Val Claret, als Musterstation "ski aux pieds". Er pachtete zudem sechs bestehende Liftanlagen, die zusammen mit der neu gebauten Télécabine de la Grande Motte das Grundkapital der 1967 gegründeten Société des Télépheriques de la Grande Motte (S.T.G.M.) bildeten. Mit der 4-EUB zum Glacier de la Grande Motte hatte Schnebelen schließlich den Traum der Ersterschließer realisiert. Sie wurde schon zwei Jahre später durch eine Parallelbahn ergänzt. Interessantes Detail am Rande: Erbauer beider Anlagen war eine Firma namens Transtélé, zu dieser Zeit offenbar die gemeinsame französische Vertretung von Doppelmayr und PHB.
Die Bettenkapazität wächst auf 13.000 (1967) und 17.500 im Jahr 1972, in dem der Zusammenschluss mit Val d'Isère erfolgte. 1975 entstand schließlich die berühmte Pendelbahn auf eine eisfreie Felsnase unterhalb des Gipfels der Grande Motte, Bergstationshöhe 3456 m - bis heute der Kulminationspunkt des Skigebiets. Auch in Tignes war damit Mitte der 1970er Jahre die bis heute bestehende Erschließung erreicht.
1983 wurde die Anbindung von Les Boisses durch den Bau der Télécabine de la Sache (Skirail/Von Roll-Habegger) wesentlich verbessert. Drei Jahre später ersetzte l'Aeroski als 10-EUB (Skirail/Von Roll) die alte Bahn auf die Tovière.
Im Vorfeld der Olympischen Spiele 1992 stand der Ersatz der beiden parallelen 4-EUBs an, die von Val Claret aus den Zugang zur Grande Motte herstellten. Einfache (und damit verlässliche) Technik, keine wartungsintensive Kuppeltechnik, die Möglichkeit zur Installation entsprechender Versorgungsleitungen zum Gletscher sowie die Verbesserung des Landschaftsbildes durch den Wegfall zweier oberirdischer Transportanlagen mit zusammen 60 Stützen und Mittelstation und die betriebliche Unabhängigkeit von den Wetterverhältnissen werden heute als die ausschlaggebenden Gründe für die Entscheidung zum Bau einer Tunnel-Standseilbahn genannt. Alternativ soll ein DMC geplant gewesen sein, dessen bekannte Nachteile (u.a. technisch aufwendige Synchronisierung der Seile) einige der genannten Argumente für die Tunnelbahn erst wirklich schlüssig erscheinen lassen. Vermutlich war es kein Zufall, dass fast gleichzeitig mit dem Baubeginn für die teure Anlage die Compagnie des Alpes und damit der französische Staat die Mehrheit an der S.T.G.M. übernahm.
Creissels führte wieder einmal Regie, Hochtief bohrte ab 1989 und Von Roll lieferte die Seilbahntechnik. Am 14. April 1993 ging das neue Wahrzeichen der Station, "Funiculaire Perce-Neige" (wörtliche Bedeutung in etwa "Durchbohr-den-Schnee", gleichzeitig franz. Übersetzung für "Schneeglöckchen") in Betrieb, bis zu 3000 Personen konnten nun pro Stunde in jeweils sechs Minuten über die 900 Höhenmeter und 3200 m Strecke befördert werden. Die Zuggarnituren im Design eines Wurmes fassen 335 Personen und schießen mit bis zu 12 m/s durch den Berg - für Seilbahninteressierte ein einmaliges Fahrerlebnis.
Gleichzeitig mit dem Bau der Standseilbahn begann auch in Tignes das Zeitalter der kuppelbaren Sesselbahnen - die beiden 4-KSBs Les Lanches und Vanoise entstanden noch 1993. Dass man diese wie auch die folgenden sieben Exemplare allesamt in Wolfurt einkaufte, ist zumindest erwähnenswert. Wirklich bemerkenswert aber ist die Tatsache, dass Tignes heute über die stattliche Zahl von fünf Anlagen mit klassischen, blau-weißen Uni-G-Stationen verfügt, während sonst in Frankreich fast ausschließlich die mit Holz verkleidete Stationsvariante gewählt wird. Futurismus statt Dorfromantik gilt in Tignes offenbar bis heute - auch eine Art, seinen Wurzeln treu zu bleiben.
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Die Anreise erfolgte also wieder einmal bereits am Freitag, um dem berüchtigten, samstäglichen Verkehrschaos in der Hochtarentaise zu entgehen. Zwischenübernachtung diesmal auf einem Supermarktparkplatz in Bourg-St.-Maurice, nicht gerade ruhig aber der praktische Nutzen, am nächsten Morgen gleich noch einkaufen zu können, überwiegt in diesem Fall. Ich schlafe in diesen Nächten ohnehin meist schlecht, so natürlich auch diesmal, doch Kopfhörer und UKW-Radio im Handy haben sich in dieser Situation bewährt und das Radioprogramm ist immerhin angenehmer als der Lärm von der Straße.
Um 9:00 Uhr am Samstag, 15.3.2008, erreichen wir La Daille, den alten, ehemaligen Weiler unterhalb von Val d'Isère, wo heute im Schatten der Felswände die letzten verbliebenen Hochhauskomplexe aus der Zeit der großen Erschließung die Kulisse für den Zielraum der Weltcup-Abfahrt bilden. Wir jedoch werden auf der anderen Seite der Isère untergebracht sein, unterhalb des historischen Kerns der Siedlung, wo ein weiterer Wohnungskomplex errichtet wurde. Später allerdings, nicht ganz so groß und offenbar zwischendurch mindestens einmal grundlegend saniert, wie wir später vermuten.
Wir benötigen jedoch zunächst einmal einen Parkplatz, der gar nicht so einfach zu finden ist. Tiefgarage kommt mit einem 3 m hohen Fahrzeug nicht in Frage, die großen Parkplätze zwischen Val d'Isère und La Daille sind entweder voll, Busparkplatz mit geschlossener Schranke, Wendeplatz für den Linienbus oder zum Hubschrauberlandeplatz umfunktioniert. Gerade für letzteren hat man eine riesige Fläche abgesperrt, auf der wohl mehrere hundert Autos Platz hätten (und bis vor kurzem wohl auch noch hatten, denn wenn man den Ausführungen im Forum auf haute-tarentaise.net glauben darf, wurde einer der großen Parkplätze erst kürzlich geschlossen). Die Parkplatzsituation ist angespannt, aber wir haben Glück: Vor dem Centre Commercial in La Daille finden wir recht schnell einen Stellplatz. Andere, später am Tag eintreffende Mitreisende haben weniger Glück und manche kassieren im Verlauf der Woche bis zu zwei Strafzettel wegen Falschparkens, weil nicht nur die Parkplätze im Freien komplett belegt sind, sondern auch die Tiefgaragen. Es riecht ob der riesigen, gesperrten Flächen ein wenig nach Abzocke.
Wir widmen uns zunächst dem Frühstück, nach der kurzen Nachtruhe kann ich eine Tasse Kaffee nur zu gut gebrauchen. Währenddessen denke ich darüber nach, ob es sich lohnt, an diesem ersten Tag schon Ski zu fahren, entscheide mich jedoch nach einiger Zeit dagegen. Das Wetter ist zwar gut, aber irgendwie verspüre ich keine Lust. Dazu sind die sieben außergewöhnlichen und kaum zu übertreffenden Skitage der "Great Southern" gerade erst vier Wochen her, so daß es mir nicht schwer fällt, noch einen Tag zu warten. Zumal ich davon ausgehe, dass ich das Skigebiet - anders als das vielleicht in den Trois Vallées der Fall wäre - auch in sechs Tagen ausführlich kennenlernen kann. Um 11 Uhr an diesem Samstag stehe ich mit einem Bier in der Hand im Schnee und genieße die Märzsonne. Urlaub!
Später am Tag nehmen wir den Bus ins Zentrum von Val d'Isère, fahren einmal durch den Ort hindurch und weiter bis ans winterliche Ende der Straße in Le Fornet, und bekommen einen ersten Eindruck der Skistation, die für fast alle von uns neu ist. Am Abend zieht es wie angekündigt zu, die letzten Mitreisenden erreichen den Ort nach 22 Uhr in leichtem Regen.
V1
Das Funival verbindet die Hochhaussiedlung La Daille unterhalb von Val d'Isère mit dem Skigebiet
V2
Die Zuggarnituren wurden vor einigen Jahren erneuert. Ihr Fassungsvermögen 272+1 Personen.
V3
L'Olympique: Erste 3S von Doppelmayr (2002)
V4
Das Laufwerk - Kostenpunkt rd. 75000 Euro. Für die ursprüngliche Von Roll-Variante war angeblich das Doppelte fällig.
V5
Die Kabinen von CWA wurden später in ihrer Form noch einmal leicht modiifiziert
V6
Die Pendelbahn von Le Fornet in Richtung Iséran (Von Roll, 1972)
V7
Hochhausbauten in La Daille von 1968
V8
V9
Abendlicher Blick vom Balkon unserer Wohnung. Zwischen den Häuserblöcken das Centre Commercial mit Supermarkt etc.
Sonntag, 16.3.2008
Der Regen geht schon nach kurzer Zeit in der Nacht in Schnee über. Beim Frühstück am Morgen schneit es aus dichten Wolken, die nichts Gutes für den Tag erahnen lassen. Als wir später mit der alten Télécabine ins Skigebiet starten hat sich die Sicht jedoch bereits gebessert und oberhalb von 2500 m drückt merklich die Sonne durch die Wolken. Über die unpräparierte und im Untergrund verbuckelte, schwarze "Face" pflügen wir durch knapp 30 cm zerfahrenen Neuschnee, der oben pulvrig, unten jedoch ziemlich feucht und schwer ist, nach Val d'Isère. Bei der anschließenden Auffahrt mit dem Solaise Express zeigt sich erstmals blauer Himmel.
Über den Ziehweg der "Germain Mattis", im Sommer Passstraße zum Col de l'Iséran, erreichen wir später das steile Gelände unterhalb des Laissinant Express: Tiefschnee vom feinsten, und noch nicht überall verspurt. Mit besagter Sesselbahn kommen wir ins Vallon de l'Iséran. Eine oder zwei Fahrten am neuen Pyramides Express, der den doppelten Stangenschlepplift aus der Ersterschließungszeit ersetzte, und an den daran anschließenden Signal-Schleppliften gehen sich noch aus. Dann machen wir Mittagspause, es beginnt zuzuziehen und stark zu schneien. Über die Crête des Leissières machen wir uns auf den Rückweg nach La Daille, und verzetteln uns unterwegs ein bisschen im undurchsichtigen Wirrwarr der kurzen Lifte an der Solaise, weil nicht sofort klar wird mit welchem Lift man nun den Gipfel erreicht, um nach Val d'Isère abfahren zu können.
In Val d'Isère selbst kommt es anschließend noch zu einer Premiere, meiner ersten Fahrt mit einer Bahn vom Typ 3S. Kitzbühel-Fahrer werden müde lächeln, glauben aber vielleicht auch an das Märchen von der Weltneuheit
V10
Am Morgen. Noch kämpft die Sonne gegen die Wolken, als wir mit der Dreiersesselbahn Marmottes in Richtung Val d'Isère schweben.
V11
Die "Face" ist unpräpariert und verbuckelt unter 30 cm Neuschnee. Schwierige Verhältnisse für die erste Abfahrt.
V12
Im Solaise Express dann erste Sonnenstrahlen
V13
Grande Motte noch in Wolken
V14
Aber dann: Pulverschnee unter dem Laissinant Express!
V15
V16
V17
Die "Piste L", deren Einstieg an diesem Tag weder markiert noch präpariert ist, bildet die Ausfahrt aus den Variantenhängen
V18
Am Nachmittag. Das Wetter sollte sich in den nächsten 36 Stunden nicht ändern.
Montag, 17.3.2008
Der Folgetag bringt nun ganztägig schlechtes Wetter und schlechte Sicht. Dennoch kein Grund, auf Ski fahren zu verzichten, "Genuss durch Zwang" wie es ein Mitfahrer formuliert. Wir halten uns morgens durchweg am Funival auf, da die Abfahrten nach La Daille im Wald die besten Sichtverhältnisse bieten und an der Télécabine längere Wartezeiten herrschen. Nach einer Aufwärm- und Trockenpause in der Wohnung wagen wir uns nachmittags durch dichten Nebel erstmals hinüber nach Tignes, fahren von der Tovière einmal über die wegen des vielen Neuschnees stark verbuckelte Abfahrt nach Tignes-Le Lac. Mehr aus Interesse am Ort als aus Spaß am Ski fahren geht es anschließend noch auf einen Abstecher nach Val Claret, wo am Nachmittag Slalom zwischen humanen Störfaktoren angesagt ist. Zurück im Skigebietsteil von Val d'Isère, drehe ich am Ende des Tages mit meinem Vater noch eine Runde im Borsat Express und über die grüne 'Génépy' zur 4-SB Fontaine Froide. Dort angekommen, stellen wir fest, dass die vom Wetterbericht angekündigte Kaltfront uns nun endgültig erreicht hat: Der Sturm nimmt an Stärke zu, die Schneeflocken kommen fast waagerecht angeflogen, und die Temperaturen sind über den Tag merklich gesunken. Die Sesselbahn macht ihrem Namen zu diesem Zeitpunkt jedenfalls alle Ehre, und hält darüber hinaus trotz ihrer ohnehin sehr langsamen Fahrgeschwindigkeit auch noch mehrfach an. Der Skitag wäre ob der fortgeschrittenen Uhrzeit oben sowieso beendet gewesen, aber auch ohne diesen Umstand hätte ich nach dieser Fahrt wohl genug gehabt für diesen Tag.
Dienstag, 18.3.2008
Der Schneesturm wütet die ganze Nacht hindurch. Dann aber ist Dienstag, der Tag für den schon die Langzeitprognose am Tag vor der Abreise Wetterbesserung versprochen hatte, und tatsächlich erwartet uns strahlender Sonnenschein. Bis zu 80 cm Neuschnee haben die Schneefälle gemäß Radio Val d'Isère unter dem Strich seit unserer Ankunft gebracht. Nun, da das Wetter sich beruhigt hat, ergeben sich traumhafte Bedingungen auf und insbesondere auch neben den Pisten. Zeit, den Gipfel anzusteuern.
Mehr oder weniger direkt machen wir uns auf den Weg nach Tignes. Die Pendelbahn an der Grande Motte muss zunächst enteist werden und wird verspätet öffnen, doch wenn es soweit ist, möchte ich gerne dort sein. Über die 4-KSB Les Lanches dringen wir erstmals in Richtung Gletscher vor. Die daran anschließende 4-KSB Vanoise läuft zwar bereits, jedoch mit verlangsamter Fahrgeschwindigkeit und noch ohne Publikumsbetrieb. Also noch einmal zurück nach Val Claret, mit Abstecher in die Tiefschneehänge abseits der Piste, die zwar noch viel Raum für frische Spuren bieten, aber leider (oder glücklicherweise?) unten sehr flach auslaufen und einen kurzen Fussmarsch zurück zur Piste erfordern. Dann starten wir einen zweiten Versuch, diesmal mit der Tunnelbahn die uns bis ganz nach oben zur Gipfelbahn bringen wird. Natürlich müssen wir ein bisschen warten, wir sind ganz offensichtlich nicht die einzigen, die diese Idee haben an diesem Tag. Aber dann: Fünf Minuten reine Fahrzeit werden gestoppt, für 3450 m Strecke und 921 Höhenmeter. 3000 Personen kann die Anlage pro Stunde befördern, und schießt dazu mit 12 m/s durch den Tunnel, daß der Fahrtwind nur so um die Kabine pfeift. Eine äußerst beeindruckende Bahn, wie ich finde, und allein das Fahrerlebnis ist die paar Minuten Wartezeit schon wert.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=hlX0eaM07t4[/youtube]
Oben angekommen, stellen wir fest dass die Pendelbahn noch nicht in Betrieb und auch die 4-KSB immer noch nicht geöffnet ist. Ich ändere die Strategie, Grande Motte wird verschoben, und wir testen statt dessen die Hänge unterhalb des Col du Palet. Von dort hangeln wir uns nach der Mittagspause zur Aiguille Percée, die mit ihrem markanten Lochfelsen zu einem der Wahrzeichen von Tignes wurde. Dann geht es ins Vallon de la Sache. Die schwarze Abfahrt nach Les Boisses ist einer der Klassiker des Skigebiets. Bis zum Abzweig der roten Umfahrung ist sie präpariert an diesem Tag, allerdings aufgrund des Neuschnees in steileren Abschnitten bereits verbuckelt, im Steilstück später dann zur unpräparierten Buckelpiste ausgefahren und leider mit Skifahrern übersät, die besser die Abzweigung genommen hätten.
Auf dem Rückweg habe ich eine Idee: Zum Ende des Tages könnte sich vielleicht doch noch eine Fahrt zur Grande Motte ausgehen. Es ist unklar, wie sich das Wetter im Verlauf der Woche entwickeln wird, und da die Bahn bei unsicheren Verhältnissen oft geschlossen ist, möchte ich diesen Punkt unbedingt abhaken. Zügig also über die Tovière nach Val Claret, und mit den beiden 4-KSBs zur Talstation der Gipfelseilbahn. Um 16:10 Uhr steigen wir nach kurzer Wartezeit in die vorletzte Gondel des Tages, 16:20 Uhr erreichen wir die Bergstation. Es bleiben uns noch exakt 20 Minuten, um über die im oberen Teil unpräparierte Gletscherpiste und die durch die vielen Skifahrer des Tages stark verbuckelte 'Double M' zurück nach Val Claret zu gelangen und dort die 6-KSB Bollin-Fresse zu erreichen. Leider keine Zeit, um das Panorama zu genießen - dafür aufgrund des Zeitdrucks aber eine rassige und bereits recht leere Abfahrt! Exakt fünf Minuten vor Betriebsschluss lassen wir uns in die Sesselpolster fallen und schweben zurück in Richtung Val d'Isère, wo uns noch eine gemütliche, abendliche Genussabfahrt nach La Daille erwartet.
V19
Morgendlicher Blick von der Bergstation des Funival zur Grande Motte
V20
Unterwegs in der 4-KSB Les Lanches in Richtung Gletscher
V21
Der Höchste lässt grüßen. (Bitte zum Vergrößern anklicken)
V22
Leider fehlt dem Hang neben der "Double M" ein bisschen die Neigung. Dafür ist er noch großteils unverspurt.
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Tignes: Val Claret (vorne), Le Lac und Lavachet
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Zweite Runde. Diesmal mit der Tunnelbahn.
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4-KSB Les Lanches, Piste "Double M" und der Blick auf Tignes
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Val Claret
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Und der Blick zurück in Richtung Grande Motte: 4-KSB Les Lanches, oben 4-KSB Vanoise und Piste "Double M"
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Le SPOT: Freeride Area am Col des Ves. Die Sesselbahn bedient keine präparierten Pisten.
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Mit der 4-SB Grand Huit (Skirail) geht es in Richtung Aiguille Percée
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Im Gelände würden sich einige Möglichkeiten bieten. Unten raus ist aber laufen angesagt, da viel zu flach.
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Vallon de la Sache, oberer Teil. Steilere Abschnitte sind bereits extrem verbuckelt.
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Blick zum Lac du Chevril...
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...und hinunter nach Les Brevières.
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Ausfahrt aus dem Vallon. Gleichzeitig der steilste Teil.
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Vom selben Standort hinunter nach Les Brevières
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Auf dem Rückweg nach Tignes-le-Lac: Grande Motte und Grande Casse im Hintergrund
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Grande Motte im Zoom
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Val Claret und Grande Motte
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Tovière mit 10-EUB Aéroski und 8-KSB Tommeuses
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Blick von der Tovière zum Col du Palet
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Am Abend geht es noch einmal in Richtung Grande Motte. Die "Double M" ist zerfahren von den Massen eines langen Skitages.
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Gipfelblick im frühen Abendlicht
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Trasse der Pendelbahn (Von Roll) über die eisige Nordflanke der Grande Motte. Rechts im Hintergrund die Spitze der Grande Casse.
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Kabine mit Blick zum Massiv des Mt. Blanc. Für das weitere Panorama bleibt aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit leider keine Zeit mehr übrig.
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Sommerskigebiet im Winterschlaf
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Nach der Rückkehr über den Col de Fresse cruisen wir über menschenleere Abfahrten. Zwei Stützen der zukünftigen 6-KSB (BMF/Montaval) stehen etwas verloren auf der breiten Piste.
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La Daille liegt um kurz vor 17 Uhr bereits im Schatten
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Die alte Télécabine de la Daille (Poma, 1968) im Gegenlicht
Mittwoch, 18.3.2008
Nachdem Tignes nun erst einmal erkundet ist, geht es einen Tag später wieder in die andere Richtung. Erneut katapultiert uns die Standseilbahn hinauf zum Rocher de Bellevarde, mitten ins bereits sonnenüberflutete Hochgebirge. Der Borsat Express bringt uns zum Col de Fresse, und über die grünen und blauen Cruiserpisten geht es gen Val d'Isère, das wir nach einer Zwischenfahrt mit der 4-SB Grand Pre "hintenrum" über die blaue 'Santons' erreichen. Die alte Pendelbahn, seit ihrer Eröffnung 1942 mehrfach modernisiert, bringt uns zur Solaise. Die Pisten dort sind recht unspektakulär und leider ziemlich voll. Herrlich trassiert, aber viel zu hart und eisig ist dagegen die rote Abfahrt 'Arcelle' hinunter zum Manchet Express - schade, denn bis auf diese Piste und einige Talabfahrten gibt der ganze Bereich leider nicht viel her. Einige Abfahrten später geht es über die Crête des Leissières hinüber zum Col de l'Iséran.
Bis fast 3200 m ziehen sich die Schneilanzen am Glacier de Pissaillas - seit es sie gibt (2005), findet dort im Juli wieder Sommerskibetrieb statt. Von den vielen Schleppliften, die den Gletscher einst für den Sommerbetrieb erschlossen haben, ist allerdings nur ein einziger übrig geblieben. Der TK Montets wurde nach dem Bau der Beschneiungsanlage erneuert, und, atypisch für Frankreich, mit Bügeln ausgestattet. Er verfügt sogar noch über einige Gletscherstützen im obersten Bereich. Alle weiteren Lifte am Gletscher, darunter eine DSB, wurden in den letzten 10-15 Jahren ersatzlos entfernt. Geblieben ist nur der TK Pays Desert, als winterlicher Rückbringer am Fuß des Gletschers von den Varianten in der gleichnamigen Geländekammer, und die traurigen Reste des TK Côte 3300, die an vergangene, glorreichere Sommerski-Zeiten erinnern.
Zubringer zum Gletscher ist seit 2000 eine 4-KSB (Leitner / einzige im gesamten Gebiet), als Rückbringer wurde im selben Jahr von Montaval eine kurze, fixe 4-SB erstellt. Zuvor waren beide Richtungen von einer durchgehenden Doppelsesselbahn "Berg-Tal-Berg" ab der Passhöhe bedient worden.
Nach einigen Abfahrten am Gletscher und im Vallon de l'Iséran lande ich am Nachmittag in der schwarzen Buckelpiste unter der Pendelbahn von Le Fornet. Die Buckel sind stark ausgefahren und teilweise hart bis eisig. Dennoch: Es ist wohl die einzige Abfahrt der gesamten Woche, die mir ganz alleine gehört, und allein deshalb schon etwas Besonderes. Einsam zieht sie sich durch die Waldbestände. Bezüglich solch entlegener Abfahrten hatten die Trois Vallées im Jahr zuvor klar die Nase vorn.
Ein Nachteil in der Erschließung des Vallon, die man beim Betrachten des Pistenplans nicht sofort wahrnimmt, wird später klar: Es gibt keine Pistenverbindung von dort zurück nach Val d'Isère. Was in Gegenrichtung früher per Tunnel und heute über den 2005 neu gebauten Laissinant Express funktioniert, geht zurück nur über die Tal-Berg-Tal-Fahrt im Leissières Express oder den kostenlosen Bus ab Le Fornet (was immerhin von den Lift-Öffnungszeiten unabhängig macht). Wir drehen aus diesem Grund eine Ehrenrunde mit der sauber renovierten Agudio-EUB.
Von der Talstation des Laissinant Express gibt es dagegen einen Ziehweg zurück bis ins Zentrum von Val d'Isère. Er bringt uns am Abend zu den beiden kuppelbaren Sesselbahnen, die die 3S-Bahn "L'Olympique" zur Bellevarde doppeln. Hier ist am Nachmittag niemand mehr, im Schatten der großen Seilbahn fallen sie der Masse wohl nicht mehr auf. Beim Loyes Express trauen wir uns zunächst gar nicht hinein, weil der Zugang etwas uneindeutig mit Seilen abgesperrt und kurz nach 16 Uhr weit und breit kein Mensch mehr zu sehen ist. Als ich schon umdrehen will, kommt der Liftbedienstete aus seinem Häuschen: "C'est fermé?" - "Non, non", winkt er uns herein, und wir schieben uns im Schlittschuhschritt zum Einstieg. Noch eine Ehrenrunde am Borsat Express, die uns deutlich spüren lässt, dass die vom Wetterbericht angekündigte Kaltfront inzwischen angekommen ist. Dann geht auch dieser Skitag zu Ende.
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Strahlender Sonnenschein beim Blick aus dem Fenster am Morgen
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Grande Motte und Grande Casse heute ohne Nebelmeer
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Die Trasse der zukünftigen 6-KSB Marmottes. Montaval hat bereits sämtliche Stützen aufgestellt.
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Im Borsat Express
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Glacier du Grand Pissaillas über der Crête des Leissières. Davor einige Lifte im Bereich der Solaise.
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Malerische Talstation der alten Seilbahn zur Solaise, eröffnet 1942. Im selben Gebäude startete einst auch die Bahn zur Bellevarde.
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Zielschuss der Damen-Abfahrt bei den kommenden Skiweltmeisterschaften. Steil!
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Gipfelblick von der Solaise nach La Daille und zum Lac du Chevril. Beachtlich der braune Dunst über Bourg-St.-Maurice rechts im Hintergrund.
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Sanft geneigte Autobahnpisten im Solaise-Sektor. Links hinten der Glacier Express, rechts der Madeleine Express. Vorne links der zu kurz geratene Rückbringer 4-SB Lac.
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Über den kurzen, aber steilen Stangenschlepplift Téléski des 3000 gelangt man zum Tunnel
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Geschlossen, aber nicht unüberwindbar versperrt. Dennoch, wer sich erwischen lässt dürfte seinen Skipass riskieren.
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Auch der Fernblick lohnt die Auffahrt mit dem alten Schlepplift: Bergstation der 4-SB Cugnai mit Panorama
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Der Ausgang des Tunnels oberhalb des Col de l'Iséran dürfte einst aufgrund der dort vorhandenen Eisfelder und höherer Schneemengen etwas harmloser gewesen sein. Heute ist die Abfahrt nur noch extrem selten geöffnet.
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Pissaillas-Gletscher mit 4-KSB Cascades und Bügelschlepplift Montets
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Alte Bergstation des "TK Côte 3300"...
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...und dessen weitere kümmerlichen Reste bei der Talstation. Rien ne va plus.
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Am Glacier du Grand Pissaillas reicht der Blick weit in die Maurienne (links), Vanoise (Mitte) und natürlich zur Grande Motte und zur Grande Casse
(Zum Vergrößern anklicken)
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Grande Motte im Zoom
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Wohl eine der derzeit höchsten Schneilanzen Europas, Standort auf ca. 3170 m
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TK Montets bis 3210 m mit besagter Schneilanze
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Am Nachmittag im Vallon de l'Iséran
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Buckelpiste durch den Wald nach Le Fornet
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Wurde bei der letzten Revision komplett zerlegt, neu angestrichen und damit vermutlich zur bestgepflegtesten Agudiobahn ever: Télécabind du Vallon de l'Iséran
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Val d'Isère samt seiner "Front Neige" in der Abendsonne
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Noch einmal der Dorfkern im Zoom. Wie man sieht, existieren durchaus noch einige größere Bauten aus der Anfangszeit, aber auch modernere Großbauten gibt es. Im Dorfkern rund um die Kirche aber ist weitgehend aufgeräumt worden.
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Abends im Borsat Express. Es ist spürbar kälter geworden.
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Wolkenspiele an der Grande Motte
Donnerstag, 19.3.2008
Am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne, und damit ist klar dass ich noch einmal auf die Grande Motte möchte. Auch die im Radio bekannt gegebenen -15 °C dort oben können mich davon nicht abhalten.
Leider ist der Weg von La Daille aus recht lang. So wird es 10:10 Uhr, bis wir an der Talstation eintreffen und fast alle meine Begleiter kapitulieren ob der Wartezeiten. Ich überschlage kurz, erachte das Ergebnis als zumutbar und so stellen wir uns schließlich zu zweit in die Schlange, um eine halbe Stunde später oben anzukommen. Und diesmal ist Zeit für das Panorama.
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Unser morgendlicher Zubringer: Funival
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Beim Verlassen der Bergstation öffnet sich das Panorama von der Grande Motte bis zum Mont Pourri (3778 m)
(Zum Vergrößern anklicken)
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Das Ziel im Visier
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Gut 25 Minuten Wartezeit - die Bahn verkehrt allerdings auch nur mit 7 m/s an diesem Tag
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Blick auf das Sommerskigebiet. Mit der Pistenraupe wurden Wälle aufgefahren, damit der Schnee nicht vom Wind verweht wird.
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Sommet de Bellecôte, 3417 m. Dahinter befindet sich das Skigebiet von La Plagne.
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Gipfelpanorama mit Monte Rosa, Grande Sassière und Gran Paradiso
(Zum Vergrößern anklicken)
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Die Viertausenderkette vom Breithorn bis zum Monte Rosa. Ganz links am Rand dürfte sogar noch das Kleinmatterhorn zu sehen sein.
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Gran Paradiso, 4061 m
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Schlepplift im Winterschlaf
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Punta Helbronner (links) und Grandes Jorasses, bis 4208 m
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Grande Casse, 3852 m
Die Kälte zehrt jedoch - also in auf tiefer gelegene Gefilde. Über die Westhänge am Col du Palet zur Aiguille Percée und noch einmal ins Vallon de la Sache. Das Schlüsselstück der Abfahrt ist diesmal gewalzt, aber wohl aufgrund der vielen seitwärts rutschenden Anfänger extrem glatt und abgefahren. Kein Spass diesmal. In Les Brevières, dem tiefsten Punkt des Gebiets, machen wir eine ausgiebige Mittagspause. Dann geht es mit einigen Wiederholungsfahrten über Tignes-le-Lac zurück gen La Daille.
Für die letzte Fahrt steht noch einmal eine Besonderheit auf dem Programm. Das Vallée Perdue (Verlorenes Tal) ist ein enges, tief eingeschnittenes Bachbett, das sich ab der Talstation der TSD8 des Tommeuses bis nach La Daille hinunter zieht. Es soll bei schlechter Schneelage sogar über eine kurze Kletterstelle verfügen, die aber durch ein Halteseil gesichert ist. An diesem Tag herrscht kein Schneemangel, ein paar Mal Kopf einziehen durch die niedrigen Felsdurchfahrten reicht vollkommen aus. Hauptschwierigkeit sind die ausgefahrenen Buckel, die sich durch den schmalen Kanal ziehen, und über die man bei zu hoher Geschwindigkeit unkontrolliert zu schanzen droht.
Mit dem Vallée Perdue setzen wir den Schlusspunkt, denn für den letzten Tag ist schlechtes Wetter angekündigt. Es wird ein längerer Abend als sonst, mit dem einen oder anderen Bierchen lassen wir die Woche ausklingen. Kronenbourg trinkt sich immer noch wie Wasser.
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Voll: Die "Double M" vom Gletscher nach Val Claret
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Auch aus dieser Perspektive: Es ist und bleibt ein grandioser Berg
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Grande Casse
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Skirail, Von Roll-Habegger, CWA. Natürlich mit Kettenförderer: Télécabine de la Sache.
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Noch mehr Skirail und Von Roll: l'Aéroski. Unten Tignes-le-Lac (links) und Le Lavachet.
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Le Lac
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Die Einfahrt ins Vallée Perdue: Noch breit und harmlos...
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...dann immer enger.
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Kopf einziehen!
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Freitag, 20.3.2008
Wie befürchtet, schneit es schon am Morgen dieses letzten Tages in dichten Flocken. Als wir am späten Vormittag aus der Bergstation des Funival treten, pfeift uns ein eisiger Schneesturm entgegen. Im Blindflug pflügen wir durch rund 30 cm Neuschnee hinunter nach Val d'Isère, wo wir kapitulieren und mit dem Bus zurück nach La Daille fahren. Der Schneefall hält den ganzen Tag über unvermindert an. Die Straße gen Tal ist trotz fortwährender Räumung längst von einer geschlossenen Schneedecke überzogen. Am Nachmittag sitze ich im Warm Up Café in Val d'Isère, wo kostenloses WLAN Zugang zum Web ermöglicht. Der Wetterbericht sieht noch kein Ende der heftigen Schneefälle.
Abends beginnen wir das Auto frei zu schaufeln, das im Verlauf der Woche von schätzungsweise 1,5 m Neuschnee eingeschneit wurde. Die ersten machen sich bereits auf die Heimreise, um dem drohenden Chaos am nächsten Tag zu entgehen. Wir ziehen Ketten auf und verladen unser Gepäck, während der Schneesturm nichts von seiner Intensität eingebüsst hat. Auf den Straßen bis Albertville soll nichts mehr gehen.
Später kommt Hektik auf, als Gerüchte von einer drohenden Straßensperrung wegen Lawinengefahr die Runde machen. Schnell noch losfahren oder doch die Nacht über bleiben? Bald wird klar, dass an der Behauptung nichts dran ist. Wir bleiben und warten ab.
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Val d'Isère am Nachmittag. Mit diesem Gerät werden die Gehwege geräumt.
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Ein Wintermärchen?
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Abends auf der Straße nach Bourg-St.-Maurice
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Schneesturm
Am nächsten Morgen ist alles halb so wild. Wir starten um sechs, während die große Masse noch schläft. Ab Ste.-Foy-Tarentaise ist die Straße nur noch salznass, wir nehmen die Ketten ab und kommen in der Folge zügig voran. Selbst Albertville ist zu so früher Stunde noch kein Nadelöhr. Alles weitere ist business as usual.
Was bleibt nun von einer Woche im Espace Killy? - Einige Lücken zunächst, Dinge die ich nicht getestet und ausprobiert habe. Beispielsweise "Le SPOT", das Freeride-Gelände im Bereich Col des Ves, mit einem Lift ohne irgendwelche präparierten Abfahrten. Oder die Hintenrum-Abfahrt von der Grande Motte ("Cairn" bzw. "Génépy"), die im oberen Teil vielleicht eine gute Alternative zur gerne überfüllten "Double M" gewesen wäre. Natürlich der Tunnel, dessen gesperrte Abfahrt mir zu riskant erschien.
Den Vergleich der beiden Schnebelen'schen Retortenstationen Tignes und Val Thorens in den Trois Vallées entscheidet Tignes klar für sich. Das Gelände von Tignes ist attraktiver, die Hauptpisten weisen insgesamt gesehen mehr Gefälle auf. Bezüglich des Andrangs gibt es nach meinem Eindruck keine Unterschiede - die Hauptpisten sind in beiden Orten zu voll. Die Grande Motte bietet im Winter eine schöne Autobahnpiste und tolle Aussicht. Die Schlepplifte stehen leider still.
Dass der Espace Killy trotz seiner geringeren Größe mehr Qualität bietet als die Trois Vallées, kann ich nach meinen Eindrücken nicht bestätigen. Mir fehlten ein wenig die verlassenen Randbereiche, die ich in meinem Bericht über Les Menuires letztes Jahr geschildert habe. Val d'Isère verfügt hinter seinen Gipfeln Solaise und Bellevarde über eine enorme Menge an Allerweltspisten, punktet aber mit den jeweiligen Talabfahrten. Leider waren alle diese Bereiche gerne etwas voll. Man müsste wohl in der Nebensaison kommen und den Slalom-Carver dabei haben, um dieses Potential nutzen zu können. Genial dagegen das etwas entlegenene Vallon de l'Iséran samt Pissaillas-Gletscher. Hier hält sich der Andrang in Grenzen und gerade der Gletschersektor bietet einige schöne Pisten in optimaler Neigung.
Der Bereich "Super L" unter dem Laissinant Express ist attraktives Freeride-Gelände, erreichbar von der teilweise auf der Passstraße zum Iséran verlaufenden "Germain Mattis". Die blaue "Piste L" war nach den ersten Neuschneefällen gar nicht als solche erkennbar, da weder markiert noch gewalzt. Absicht?
Ich werde jedenfalls bei Gelegenheit wieder im Espace Killy Station machen. Wahrscheinlich zu einer weniger vollen Zeit. Vielleicht in einem der Hochhaustürme von Val Claret.