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 Betreff des Beitrags: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: So, 18.03.2012, 23:41 
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Talabfahrten vom Kitzsteinhorn?

Das 3203 Meter hohe Kitzsteinhorn ist vielen ein Begriff, handelte es sich doch dabei um das erste Gletscherskigebiet Österreichs. In den Jahren 195/66 wurde der Berg mittels 3 Sektion Pendelbahn erschlossen, besonders die Errichtung der über 100 Meter hohen 2. Stütze der 3. Sektion wurde als Meisterwerk der Ingenieurskunst gefeiert, wenig später folgte der erste Schlepplift auf Gletschereis, der Maurergletscherlift. Ironischerweise ist dieser heute besonders von der Ausaperung der Trasse den Rückzug des Gletschers betroffen. Um eine Entlastung der Pendelbahnkette zu erlangen, begann man 1971 mit einem weiteren Großprojekt: einer Standseilbahn, die den Berg unterquert, anstelle mehreren Sektionen Doppelsesselbahnen, wie es in Österreich zur damaligen Zeit üblich war. Zuzüglich zu dieser Schrägstollenbahn wurde noch ein Querstollen zur Abt'schen Weiche angeschlagen, um eine dortige Bedarfshaltestelle tief im Berg zu situieren. Im Winter wurden in diesem Querstollen, dem Breitriesenstollen, Langhaarmatten für Skifahrer ausgelegt, damit war nun der niedrigste, allgemein mit Skiern zugänglichste Punkt (1750 Meter ü. d. Meer) geschaffen worden. Die Standseilbahn verkehrt schon lange nicht mehr, die Skiabfahrten enden seit dem Brand am Langwiedboden, auf 1900 Meter Seehöhe. Von dort werden die Wintersportler wieder mit einer der beiden Zubringerbahnen nach unten transportiert, eine Talabfahrt gibt es laut den Bergbahnen nicht. Tatsächlich?

Zunächst wären 2 Routen zu erwähnen, die öfters von Wintersportlern gewählt wurden, aber nicht ans Ziel führen, das wären

1.) Der Versuch der Abfahrt unter den Zubringerbahnen:
Unter den Seilbahnen der 1. Teilstrecke abzufahren, wird beinahe jede Saison von Ortsunkundigen probiert. Die gewählte Route deckt sich dabei mit der ehemaligen Abfahrtsfläche bis zur Breitriesenalm, ab dort steilt sich das Gelände deutlich auf, die letzten die es versucht hatten, standen schließlich in felsdurchsetzten Steilgelände am Wasserfall an.

2.) Der Versuch der Abfahrt über den Gletschersee:
Ebenfalls nicht an Ziel führt der Versuch von der Talstationen der Sonnenkarbahnen um den Gletschersee herum weiter talwärts abzufahren! Nach mehren hundert Höhenmeter ändert sich die Geländeform abrupt, es tut sich ein gewaltiger Abbruch nördlich der hohen Kammer auf, der sogenannte Zeferetgraben. Beim letzten Versuch blieben die Unvernüftigen dort stecken, und konnten weder vor noch zurück, woraufhin sich die Bergrettung, auf Grund der Witterung, zu Fuß auf den gefährlichen Weg dorthin begeben musste.

Soviel als kurzer Überblick, was u.U. passieren kann, wenn man sich ohne Ahnung, Ausrüstung und Ortskenntnis ins hochalpine Gelände vorwagt!
Folgende Routen führen hingegen sehr wohl ans Ziel, allerdings ist vor einer Befahrung ohne Kenntnis (s.o.) dringend abzuraten!

1.) Abfahrt von der Salzburger Hütte (1860m) über die Eder Almen (1420m) in die Wüstelau (880m).

2.) Abfahrt vom kleinen Schmiedinger (2739m) über die Lakaralm (2019m) nach Niedernsill (769m).

3.) Abfahrt vom Kitzsteinhorn (3203m) über die südliche Kammerscharte (2683m) zum Wasserfallboden (1672m)

4.) Abfahrt vom großen Schmiedinger (2957m) über den Hacklsee (2212m) und das Kleetörl (2372m) zum Tauernmoossee (2023m)

Die beiden erstgenannten möchte ich hiermit auch gleich näher vorstellen:

Abfahrt in die Wüstelau:

Die Skiabfahrt in die Wüstelau würde in der Frühzeit des Skigebietes z.B. noch von Pause als mögliche Abfahrtsvariante angeführt. Der Einstieg hierzu befindet sich bei der Häusleralm resp. Salzburger Hütte!

Bild

Die Salzburger Hütte wird rechts liegengelassen, man orientiert sich am tief eingeschnitten Grubbach, und bleib stets (orografisch) rechts davon!

Bild

Diesem natürlich vorgegeben Verlauf folgt man, bis das Tal eine Wendung nach Osten vollführt. In diesem Flachstück darf auf keinen Fall rechts (Richtung Parkplatz) eingefahren werden - Absturzgefahr! Am Besten hält man sich im Bereich des Sommerweges 711 (Krefelder Hüttenweg).

Bild

Nebenbei kann man Grundlawinen beeindruckenden Ausmaßes erspähen

Bild

Die bald darauf erreichte Ederalm wird links gelassen, die Abfahrt immer rechts der dazugehörigen Materialseilbahn fortgesetzt!

Bild

Nach der Durchquerung eines Schlages sieht man bereits das Ziel. Auf Grund der Schneelage folge ich dem Sommerwanderweg, bei ausreichendem Schnee können die Kehren problemlos abgekürzt werden.

Bild

Bis zum letzten Millimeter! :lol:

Bild

Ein Blick zurück auf die letzte Steilstufe. Von dort aus wird noch kurz die Kapruner Ache durchwatet, mit dem Bus geht es zuürck zur Talstation der Gletscherbahn.

Bild

______________________________________________

Abfahrt nach Niedernsill:

Die Abfahrt nach Niedernsill stellt deutlich höhere skitechnische Anforderungen, als die Route in die Wüstelau! Ausgehend vom kleinen Schmiedinger wird der Grat bis zur markanten Winterkarlscharte (2645m) gequert.

Bild

Blick ins Winterkar(l). Der Drop-in über die Wechte erfolgt eher links der Mitte.

Bild

Achtung, hier ist es sehr steil! Am Ende des Kares rechts hochqueren, ein Felsband umfahren und ins weite Lakar hineinqueren.

Bild

Dieses Bild spricht Bände, was die Schneesituation anging, insbesondere im oberen Kar fand sich jede Menge frischer Triebschnee. Bereich eher meiden.

Bild

Ein Blick zurück: rechts die Einfahrt vom Winterkarl, links eine Variante von der Lakarscharte aus kommend

Bild

Die idyllisch gelegene Lakaralm ist erreicht. Von dort geht es entlang bzw. bei entsprechenden Verhältnissen direkt in einem Graben hinunter ins Almgelände des Mühlbachtales.

Bild

Schöne Heimat, mehr fällt mir dazu nicht ein.

Bild

Auf dem Sommerweg wird weiter nach Niedernsill abgefahren (ca. 9 km vom Talschluss)

Bild

Auf einer Landlaufloipe nahe der Ortsmitte ist dann Ende der Fahnenstange, von dort es dann zu Fuß weiter zur Haltestelle der Pinzgaubahn (Abfahrt immer um xx:28 Uhr)

Bild

______________________________________________

Epilog: Man kann vom Kitzsteinhorn abfahren, sehr lohnend sogar, gewisse Ortskenntnis ist allerdings Grundvoraussetzung. Die Abfahrt in die Wüstelau lässt sich ausdehnen, indem man direkt bei der Gipfelstation (3029m) startet. Von dort ergeben sich dann 2150 hm Abfahrt am Stück; die Abfahrt vom kl. Schmiedinger schlägt mit immerhin ~2000 hm zu Buche. Ich hoffe also, dass ich Euch einen kleinen Einblick geben konnte. Hinweis: Alle Abfahrten alleine befahren.

Gruß von darkstar


Zuletzt geändert von darkstar am Mo, 19.03.2012, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Mo, 19.03.2012, 9:20 
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Interessante Eindrücke - und mal was ganz anderes aus einer Ecke, die anderswo nahezu zu Tode dokumentiert ist. Besonders eindrücklich finde ich das Bild mit den Grundlawinen. Dieses Phänomen konnte man in diesem Winter ja praktisch ueberall in den Nordalpen beobachten - und daran wird sich wohl bis zum Schluss dieser Saison auch nicht viel ändern.

Ohne genaue Kenntnisse dieser Gegend - so scheint es - sind diese Talabfahrtsvarianten jedoch nicht unbedingt ratsam...


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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Mo, 19.03.2012, 12:08 
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Vielen, vielen Dank!
Toller Bericht, und sehr nützliche Informationen!!!
Ich war letztes Jahr zum ersten Mal zum Freeriden am Kitzsteinhorn. Die von dir geschilderten "Talabfahrten" wären aufgrund der prekären Schneelage alle nicht möglich gewesen. Irgendwie gefiel mir das Gebiet nicht so, das Remmidemmi mit Wumma-Musik am Alpincenter, der enge Talstationsbereich. Aber durch deinen Bericht bekomme ich Lust, es noch einmal auf einen zweiten Versuch ankommen zu lassen.

Zitat:

...und bleib stets (orthografisch) rechts davon!

Orografisch rechts wäre orthografisch richtig, glaub ich. :wink: :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Mo, 19.03.2012, 12:56 
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Danke,
intermezzo hat geschrieben:
Ohne genaue Kenntnisse dieser Gegend - so scheint es - sind diese Talabfahrtsvarianten jedoch nicht unbedingt ratsam...

damit hast Du Recht. Auch bei Pause wird davor gewarnt.

@pancugolo
Bitte, gerne. Im Moment ist es (noch) ideal von der Schneelage her. Später im Jahr, ist dann der untere Teil des Mühlbachtales schon aper, was in einem recht langen Fußweg resultiert.
pancugolo hat geschrieben:
Orografisch rechts wäre orthografisch richtig, glaub ich. :wink: :D

Natürlich - perfekt daneben :wink: . Danke für den Hinweis.


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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Mo, 19.03.2012, 16:21 
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Wow! Das ist IMHO eine der ersten detailierten Routenbeschreibung vom Kitz runter! Super, danke!! :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Mo, 19.03.2012, 21:58 
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Super, dass es mal ne gscheite Beschreibung dieser Abfahrten gibt.
Die Abfahrt in die Wüstelau kenn ich vom Sommer her, bin da öfter mal mit dem Radl aufi vom Maiskogel aus. Der Weg unter der Materialseilbahn ist eh die einzige Variante, die da ins Tal fahrbar ist. Ich frage mich immer wieder, wie man nur unter den Zubringerbahnen versuchen kann runter zu kommen, denn eigentlich sollte man ja bei der Auffahrt schon merken, dass es da nicht so leicht ist, abzufahren.
Von der Steilheit des Geländes (vorallem oberhalb deiner Route) zur Wüstelau, schloss ich bereits im Sommer auf eine leichte Lawinengefährdung in diesem Bereich, deine Bilder zeigen ja auch eindrucksvoll, dass diese Gefahr nicht zu vernachlässigen ist.
Wie schauts da aus, ist die Variante unter der Materialseilbahn so noch gut zu fahren? Im Sommer machte mir dieser (Wander-) Weg ja eher einen etwas schmalen eindruck - vorallem unten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Mi, 21.03.2012, 13:14 
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Freut mich, dass es hilfreich ist.
schmittenfahrer hat geschrieben:
Wie schauts da aus, ist die Variante unter der Materialseilbahn so noch gut zu fahren? Im Sommer machte mir dieser (Wander-) Weg ja eher einen etwas schmalen eindruck - vorallem unten.

Wie gesagt, die Route verläuft nicht direkt unter der Materialbahn, sondern rechts davon, auf der Trasse der ehemaligen Stromleitung, die die Kehren des Sommerweg durschneidet. Auf keinen Fall zu weit nach links in den Grubbach einfahren, unten folgt nämlich ein Wasserfall. Die letzte Steilstufe war schon ziemlich aper, bei ausreichend Schnee ist möglich, die Kehren (bis auf die letzte) des Sommerwegs in direkter Linie abzukürzen. Ich bin aber dem letztem Schnee am Wanderweg gefolgt, der jetzt sicherlich bald komplett schneefrei sein wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Mi, 28.03.2012, 18:47 
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Das ist in der Tat sehr beeindruckend, gut gemacht und höchst informativ.

Gibt es eigentlich Bilder vom untersten Teil des Hanges im Bereich des Seilbahn - auf gEarth sieht der gar nicht sooo unpassierbar aus ( aber ich weiß natürlich auch, dass das alles andere als aussagekräftig ist).

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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Mi, 28.03.2012, 22:10 
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Vielen Dank für die schöne Aufbereitung der Abfahrten, mich würden jedoch die Abfahrt vom Gipfel Richtung Stausee und vom Maurer-SL Richtung Weißseer Gletscherwelt auch interessieren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Fr, 30.03.2012, 21:53 
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Ich füge hier mal meine Bilder vom letzten Sommer an, die ich eben rausgesucht habe, die zeigen den entsprechenden Hang ziemlich gut:

Bild
^Blick vom Gegenhang (vom Maiskogel kommend).

Bild
^Panorama mit dem ganzen unteren Hangabschnitt.

Bild
^Ca. bei der Bergstation der Materialseilbahn, links der angesprochene Bach, inden man nicht einfahrn sollte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Sa, 31.03.2012, 12:04 
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Das ist ja genial, ich dachte das eine Abfahrt vom Kitzsteinhorn nicht möglich ist ;) ! Auch spreche ich ein Lob aus, für diese detaillierte Beschreibung der Routen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Sa, 31.03.2012, 12:24 
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Ich danke Euch,
::: trincerone hat geschrieben:
Gibt es eigentlich Bilder vom untersten Teil des Hanges im Bereich des Seilbahn - auf gEarth sieht der gar nicht sooo unpassierbar aus ( aber ich weiß natürlich auch, dass das alles andere als aussagekräftig ist).

Ja, natürlich, allerdings ist zu beachten, dass der Hang aus der Gondel einfacher aussieht, als wenn man direkt drinnen unterwegs ist. Bitteschön:

Bild

Hier der Blick von den Talstationen in den sogenannten Breitriesengraben; das extreme Gelände lässt sich erahnen.

@ schmittenfahrer

Ich hoffe Du hast nichts daegegen einzuwenden, dass ich Dir den ungefähren Routenverlauf gleich in eines Deiner Bilder eingezeichnet habe!

Bild

Den Fahrweg kenne ich noch gar nicht genauer, ich bin nur früher einmal über den Enzingerweg vom Maiskogel hinüber gewandert. Und der führt bekannterweise über die Drei-Wallner-Höhe und später hoch in den Hängen des Tristingers (Tristkogels).

PS: Das nächste Mal um 0,3-0,7 EV unterbelichten :wink: !

Circle-Fahrer hat geschrieben:
mich würden jedoch die Abfahrt vom Gipfel Richtung Stausee [...] interessieren.

Sehr lawinengefährdet. Außerdem muss man, wenn man sich darauf einlässt, auch im extremen Steilgelände (jenseits 45°) bei u.U. widrigen Verhältnissen zurechtkommen. Sollte die Rinne nicht fahrbar sein, bleibt nur mehr der Sommerweg 711 (seilversichert) zur Heidnischen Kirche über den Hochschober. Wem die Dachstein-Südwand (Schwadrinn) ein Begriff ist, weiß womit er zu rechnen hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Sa, 31.03.2012, 12:44 
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Nochmals vielen Dank!

Sorry, wegen meiner mangelnden Ortskenntnis, aber: das ist jetzt aber der Talhang im Bereich Deiner Route, als quasi eine Geländekammer weiter nördlich (weiter talbwärts bezogen auf das Haupttal) als die Geländekammer des Funitels richtig?

Vielleicht mag mir mal gerade jemand helfen:

Die erste Erschließung waren 3 Sektionen Pendelbahn, richtig? Tal - Salzburger Hütte - Alpincenter - Gipfel. Dann kam noch 1974 der Gletscherdrache: Tal - Breitriesenalm - Alpincenter, wobei Breitriesenalm so eine Ausstiegstelle in der Weiche war / ist ,richtig?

Daher drei Fragen:

1. Breitriesenalm ist ungleich Salzburger Hütte, richtig?
2. Salzburger Hütte (PBMittelstation) ist wiederum ungleich Langwied, wo heute die Mittelstationen stehen, richtig?
3. Gibt es Bilder des Bereiches unterhalb Breitriesenalm, also im Umfeld der Seilbahnen? Irgendwie fängt mich das an zu faszinieren, da muss man doch irgendwie runterkommen. Vor vier Wochen war ja ich ja in der Ecke und es lag tonnenweise Schnee... das hätt man sich mal ansehen sollen.

Nochmals: genialer Bericht, ein von denen, für die ich dieses Forum so schätze!!

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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Sa, 31.03.2012, 13:19 
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::: trincerone hat geschrieben:
Sorry, wegen meiner mangelnden Ortskenntnis, aber: das ist jetzt aber der Talhang im Bereich Deiner Route, als quasi eine Geländekammer weiter nördlich (weiter talbwärts bezogen auf das Haupttal) als die Geländekammer des Funitels richtig?

Ich glaube ich zeige es Dir am Besten in Google Earth... ;)

Bild

Grün: Seilbahnanlagen (Doppelanlagen der Übersichtlichkeit nur einfach eingezeichnet); strichliert = Stollenbahn
Lila: Materialbahn; ehemalige GBK I/2
Gelb: von mir gewählte Abfahrtsroute über Langwiedboden, Salzburger Boden und Ederalmen in die Wüstelau

Bei Unklarheiten bei folgenden Antworten bitte obige Skizze heranziehen ;)
trincerone hat geschrieben:
Die erste Erschließung waren 3 Sektionen Pendelbahn, richtig? Tal - Salzburger Hütte - Alpincenter - Gipfel. Dann kam noch 1974 der Gletscherdrache: Tal - Breitriesenalm - Alpincenter, wobei Breitriesenalm so eine Ausstiegstelle in der Weiche war / ist, richtig?

Richtig. Die Breitriesenalm ist eine kleine Hütte, die unter den Trassen der heutigen 2 Zubringerbahnen liegt. In ihrer unmittelbaren Nähe befindet sich der Zugang zu einem Tunnel, der wiederum zur Abt'schen Ausweiche der Standseilbahn führt, die als Mittelstation ausgerüstet ist.

trincerone hat geschrieben:
1. Breitriesenalm ist ungleich Salzburger Hütte, richtig?
Das stimmt ebenfalls. Die Breitriesenalm liegt auf 1735 Metern Seehöhe, die Salzburger Hütte auf 1850 Metern.
2. Salzburger Hütte (PBMittelstation) ist wiederum ungleich Langwied, wo heute die Mittelstationen stehen, richtig?
Wieder richtig, die heutigen Mittelstationen liegen etwa 120 hm weiter oberhalb, bei der Salzburger Hütte befindet sich noch die Station der ehemaligen 2. Sektion, die heute nur mehr für Materialtransporte eingesetzt wird. Die 1. Sektion ist bereits Geschichte.
3. Gibt es Bilder des Bereiches unterhalb Breitriesenalm, also im Umfeld der Seilbahnen? Irgendwie fängt mich das an zu faszinieren, da muss man doch irgendwie runterkommen. Vor vier Wochen war ja ich ja in der Ecke und es lag tonnenweise Schnee... das hätt man sich mal ansehen sollen.
Ich kann Dir bei Interesse gerne mal im Archiv nachschaun, allerdings ist das mit Vorsicht zu genießen, denn es wurde schon von etlichen unvernünftigen Skifahrern erfolglos probiert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Talabfahrten vom Kitzsteinhorn
BeitragVerfasst: Sa, 31.03.2012, 13:45 
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Vielen Dank, die gEarth Skizze ist sehr hilfreich - so hatte ich Dich in der Tat auch verstanden.

Jetzt fasziniert mich das mit der Geschichte der Bahnen ja doch immer mehr, daher würd ich gern noch ein paar Fragen loswerden:

1. Der tiefste heute per Piste offiziell erreichbare Punkt ist also Langwied, sowohl die ehm. Piste zur Sektion II als auch zu Breiriesenalm sind "verloren" (so vestehe ich auch Deinen ersten Bericht oben).

2. Ein Abfahrt weiter hinunter als Breitriesenalb gab es nie.

3. Hast Du den Tunnel an der Breitriesenalb jemals benutzt? Der muss sehr lang gewesen sein, da die USSB doch wohl um einiges weiter südlich verlaufen sein muss... wundert mich fast, dass man den Eingang nicht weitter südlich errichten konnte / wollte... ist von dem Tunneleingang noch etwas zu sehen heut?

4. Also Bilder aus der Region unterhalb der Breitriesenalp fände ich schon interessant. Als Ortsunkundiger gehe ich schon davon aus, dass man dort NICHT einfach runter kommt. Aber die Bilder würden mich schon interessieren, schon weil ich mir überlegen würde, an einem guten Tag bei guter Schneelage mal mit den Tourenschi RAUF zu gehen; danach weiß man ja im Allgemeinen mehr, was das runterfahren angeht. ;)

Nochmals vielen Dank, sehr spannend!!

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