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Dachstein - Gletscherzustandsbericht 2009
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Seite 1 von 2

Autor:  firngleiter [ Di, 20.10.2009, 21:55 ]
Betreff des Beitrags:  Dachstein - Gletscherzustandsbericht 2009

leider äußerst unschöne bilder und beschreibungen vom geliebten dachstein(gletscher):
http://www.anisa.at/Gletscherzustandsbericht%202009.htm

Dateianhang:
Gletscherzustand-2009-9.jpg
Gletscherzustand-2009-9.jpg [ 82.05 KiB | 3374-mal betrachtet ]
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"Verrußter Schladminger Gletscher. © Franz Mandl, 25. 8. 2009"

Autor:  gerrit [ Mi, 21.10.2009, 15:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

Wird aber im Moment sicher viel hübscher aussehen.....

Autor:  Mannerl [ Do, 22.10.2009, 7:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

sorry, aber diese Seite (anisa) ist doch sehr mit vorsicht zu genießen.
Aber wir alle wissen wie es um diese Jahreszeit (kurz bevor der erste Schnee fällt ) aussieht am Gletscherende.

Ob am Dachsteingletscher mehr Dreck liegt als anderswo - das wäre mal interessant. Dabei geht es m M nach aber mehr um Öle Wachse etc, nicht um irgendwelche Stangen die der Natur sicherlich nicht so sehr schaden.

MFG
Mannerl, der den Dachstein liebt

Autor:  ::: trincerone [ Do, 22.10.2009, 12:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

1. Ist das Absicht, dass Du Deine Titel immer klein schreibst? ;)

2. Ja, also Gletscher zum Ende des Sommers sehen immer nicht so richtig toll aus und ob der Ruß nun ein anderer ist also sonst überall... ich weiß es nicht... (wäre aber durchaus interessant zu wissen... )

Autor:  firngleiter [ Fr, 23.10.2009, 12:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

eine absicht des kleinschreibens ist durchaus gegeben.
(habe an der liverpool hope university erstmals emails versendet, als alle österreichischen unis zusammen weniger internetzugänge hatten als in england ein institut. dort wurde uns "zwingend" vermittelt alles klein zu schreiben. fand ich irgendwie ansprechend.)

dass der dachsteingletscher, wie andere, extrem leidet ist klar.
wahrscheinlich stört "anisa" generell auch die bedingungslose vermarktung.
vor jahren wurde in hallstatt mal das trinkwasser gesperrt, da über den gletscher flüssigkeiten und/oder salze ins tal kamen. kann mich nicht mehr so genau erinnern, weiß da noch wer was dazu?

Autor:  gernot [ Fr, 23.10.2009, 12:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

firngleiter hat geschrieben:
vor jahren wurde in hallstatt mal das trinkwasser gesperrt, da über den gletscher flüssigkeiten und/oder salze ins tal kamen. kann mich nicht mehr so genau erinnern, weiß da noch wer was dazu?


ich nehm an du meinst das

http://ooe.orf.at/stories/116376/

@mannerl

Zitat:
sorry, aber diese Seite (anisa) ist doch sehr mit vorsicht zu genießen.


warum ist diese seite mit vorsicht zu genießen?

etwas provokant formuliert: ist es wirklich notwendig für ein paar sommerski verrückte die trinkwasser versorgung einer region zu gefährden?

Autor:  ::: trincerone [ Fr, 23.10.2009, 13:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

Meines Erachtens gefährdet jegliche touristische Nutzung von Gletschern - auch die zum Sommerschilauf - das Trinkwasser in keiner relevaten Weise. Die Ausnahme ist die Geschichte, die am Dachstein passiert ist mit dem Salz auf dem Gletscher, aber das wird ja nun schon seit quasi Jahrzehnten nicht mehr gemacht.

Der Eco-Impact jedes normalen Schigebietes ist um ein vielfaches höher, insofern ist der Dachsteingletscher vor diesem Hintergrund wohl vorbildlich.

@Kleinsschreibung: hm... ok. Ich persönlich finde das nicht soo cool, möglicherweise gibts eine Chance, die Titel normal zu schreiben? Fänd ich cooler...

Autor:  missyd [ Fr, 23.10.2009, 14:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

Zitat:
etwas provokant formuliert: ist es wirklich notwendig für ein paar sommerski verrückte die trinkwasser versorgung einer region zu gefährden?


Ich denke hier in Europa ist das nicht so ein Problem .... aber in Nordamerika wird schon gesalzen auf den Schneefeldern (z.B. Mt.Hood).

Autor:  k2k [ Fr, 23.10.2009, 16:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

firngleiter hat geschrieben:
vor jahren wurde in hallstatt mal das trinkwasser gesperrt, da über den gletscher flüssigkeiten und/oder salze ins tal kamen. kann mich nicht mehr so genau erinnern, weiß da noch wer was dazu?

Meines Wissens wurde der Gletscher gesalzen (oder sonstwie mit Chemikalien bearbeitet), um die oberste Eisschicht auffirnen zu lassen und so Sommerskilauf auf der blanken Eisfläche zu ermöglichen. Ich habe allerdings im Moment keine Quelle dafür, außer meiner Erinnerung.
Was mich an dem Anisa-Bericht stört, ist, dass er wie die meisten derartigen Publikationen, viel zu wenig differenziert und der Blickwinkel meines Erachtens viel zu eindimensional ist. Mich würde zum Beispiel interessieren, welcher Teil des "Drecks" auf dem bzw. im Gletscher nachweislich vom Ski- bzw. Sommertourismus stammt. Wenn so ein Gletscher abschmilzt, ist es doch eine logische Konsequenz, dass sich mehr und mehr Schwebstoffe, Sand, Geröll oder auch Schmutz aus der Luft etc. anreichern. Speziell dann, wenn die Fließgeschwindigkeit durch den Masseverlust immer weiter abnimmt. Das kann man auf allen Gletschern beobachten, nicht nur am Dachstein. Das hat aber mit dem Skitourismus leider überhaupt nichts zu tun.
Ich erinnere mich z.B. daran, dass die Alpengletscher sich teilweise vom Ruß schwarz färbten, als im ersten Irakkrieg Anfang der 90er die Ölquellen brannten. Ich bezweifle aber, dass das bisschen Ruß aus den Pistenraupen für derartige Effekte ausreicht. Genauso kann ich mir nicht vorstellen, dass sich Skiwachsrückstände auf dem Gletscher befinden sollen. Wie müssten dann die Almwiesen der tiefer gelegenen Skigebiete im Sommer aussehen, wenn sich das so lange hält?
Dass sich gewisse Rückstände im Gletscher befinden, weil sie vielleicht vor Jahren in Gletscherspalten entsorgt wurden, ist klar. Das gehört natürlich aufgeräumt, da stimme ich absolut zu. Aber den Tourismus als Alleinursache dieses Zustandes hinzustellen halte ich für äußerst unseriös.

P.S.: Ich mag Kleinschreibung auch nicht. Das kann man im Chat machen oder im ICQ oder so, wo es auf Schnelligkeit ankommt, aber ernsthafte Beiträge in Internetforen sollte man meines Erachtens nach den gängigen Rechtschreibregeln verfassen (oder es zumindest versuchen) - schon aus Respekt vor denen, die das lesen sollen. Man schreibt ja im Forum, weil man gelesen werden will, also sollte man es seinen Lesern auch so leicht wie möglich machen. Und die Groß-/Kleinschreibung existiert ja in der deutschen Sprache nicht umsonst, sondern hat eine semantische Bedeutung. Wer alles klein schreibt, signalisiert mir - ob gewollt oder ungewollt sei dahingestellt - dass er zu faul ist, es richtig zu machen. Ich soll mich also extra anstrengen beim Lesen, während derjenige es sich einfacher macht. Das kommt bei mir eben nicht so gut an. Und da der Beitragsstil die einzige Möglichkeit ist, anhand der ich meinen Gegenüber in einem Internetforum einschätzen kann, bleibt dieser Eindruck stärker haften als im richtigen Leben.
Aber das ist nur mein Empfinden, wer es anders sieht soll meinetwegen klein schreiben.

Autor:  3303 [ Fr, 23.10.2009, 17:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

Ich glaube auch nicht, dass ein in irgend einem Maße relevanter Antei an Partikeln auf den Gletschern durch den Tourismus verursacht ist.
Mag sein, dass irgendwann einmal gesalzen wurde oder heute noch wird, sich Skiwachs abreibt oder dass in manchen Sonderfällen irgendwie ein Partikelauftrag geschieht (z.B. diese blauen Markierungen bei Skirennen etc.)
Dennoch glaube ich kaum, dass all das in irgend einem Maße nachweisbare Auswirkungen hat.

Vom Wandern her kenne ich einige Gletscher vom Begehen und viele vom Vorbeigehen.
Es ist nach meinen Erfahrungen allgemein so, dass die Gletscher ohne Nährzone und ansonsten die Zehrzonen nach Abtauen der Schneeschicht durch den mittlerweile jahrzehntelangem Eintrag von sich in einer Schicht summierenden Partikeln oft grau bis teilweise fast schwarz sind.
Letzteres ist meines Erachtens der Hauptgrund für die "Vergrauung" der Gletscher.

Ein sehr gutes Beispiel ist der Fornogletscher im Bergell.
Fernab jeglicher Skigebiete und nur von einzelnen Wanderern begangen ist der Zungenbereich am Ende so gut wie schwarz und kann selbst im übergefrorenen Zustand problemlos mit normalen Wanderschuhen betreten werden.
Auch sonst sind viele typische "Restgletscher" um die 3000m (z.B. der am Piz Duan - ebenfalls im Bergell, die Gletscher Traunter-Ovas und D'Agnel im Jenatschgebiet etc. etc.) besonders im September bevor wieder der erste Schnee fällt grau und "schmutzig".
All diese Gletscher waren nie touristisch erschlossen. Die Liste könnte man beliebeig verlängern.

Autor:  ::: trincerone [ So, 25.10.2009, 13:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

Man sieht im übrigen auch häufig eine organgerote Färbung: hierbei handelt es sich um Staubpartikel aus der Sahara, die über hohe Luftschichten transportiert werden und mit den Niederschlägen ihren Weg in die Alpengletscher finden - ein völlig normaler Prozess.

Meines Erachtens haben diese ganzen Eisbärphotos in den U-Bahnstationen von Greenpeace - einer Organisation, der ich von der Idee her ja grundsätzlich zunächst mal durchaus nahestehe - zu einer absoluten Übersensibilisierung und einer noch größeren Unverständnis beigetragen.

Ohne Zweifel hat der massentouristische Schisport in seiner heutigen Form massive Auswirkungen auf die Natur. Entgegen der landläufigen Meinung aber auf Gletschern sicher am wenigsten und am meisten dort, wo Pistenbau und Massenanlagen errichtet werden. Den neuen Daunschartenlift auf dem Stubaier Gletscher hingegen können man wieder abbauen, ohne dass man selbst mit gewissen "liftarchäologischen" Vorkenntnissen ohne erheblichen Aufwand Spuren finde würde.

Schaut man sich hingegen den neuen Puflatschlift auf der Seiser Alm an (der ist echt *aua* !!), dann ist klar, dass selbst nach einem Abbau noch nach Jahrzehnten die Spuren zu sehen sein werden - und ob dessen Größe auch noch aus erheblicher Distanz. Alte und neue Anlage nebeneinander zeigen frappierend, was sich in den letzten Jahren beim Liftbau in den Alpen geändert hat. Schade, dass ich an dem Tag die Kamera nicht dabei hatte...

Bild

Mittlerweile stehe da noch gigantische stahlgraue Wechsellaststützen drin...

Bild
Bild

Mehr unter: http://www.funivie.org/pagine/earth/imp ... ?file=2190

Die alte Anlage:

Bild

Autor:  Fab [ Mo, 26.10.2009, 10:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

Berge sind eine äußerst staubige Angelegenheit. Durch den extremen Temperaturwechsel Tag/Nacht wird täglich frischer Staub produziert, der dann durch den Wind auf die Gletscher verblasen wird. Walliser Südhänge im "richtigen" Winkel zur Sonne haben schon gemessene +80°C erreicht um dann nachts bis unter den Gefrierpunkt abzukühlen.
Jeder der im Herbst bei anhaltendem Schönwetter im Hochgebirge wandert hat den Staub in den Augen schon gespürt.
Man siehts ja auch wie die "Gletschermilch" aus dem Gletschertor ausfließt.

Bin ja auch Hobbygärtner. Hab schon öfters Gärtner im Wallis befragt. Die gärtnern quasi auf Mineraldünger, denn Jahr für Jahr regnet es einige Millimeter Staub von den Bergen. Ein wenig organischer Dünger aufgebracht, fertig. Keine Steine, sondern ganz tief beste Erde. In wenigen Wochen schiessen die Strauchrosen in Z u. Saas-Fee 2 1/2 Meter in die Höhe.

Autor:  Dachstein [ Mo, 26.10.2009, 19:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

gernot hat geschrieben:

Zitat:
sorry, aber diese Seite (anisa) ist doch sehr mit vorsicht zu genießen.


warum ist diese seite mit vorsicht zu genießen?


Man beachte die Argumentation der Page: wann wurden die Fotos gemacht? Wo sind die Vergleiche mit anderen Gletschern (es gibt keine) somit lässt der Auto (gewollt oder ungewollt) einen direkten Vergleich nicht zu und somit sind seine Argumente nicht überprüfbar (beziehungsweise nur mit einem großen Aufwand - wer von uns macht das?). Was bitte soll beispielsweise die Formulierung
Zitat:
Anstatt die schmutzige, radioaktiv verstrahlte und vermüllte Gletscheroberfläche zu sanieren...

bedeuten? Radioaktiv versäucht? Wodurch? Erraten: Tschernobyl, ein guter Marker übrigens. Und den findet man überall auf der Welt! Also kann man alle Gletscher sanieren, wenn es nach der HP ginge.

Und ganz nebenbei: Ich bin schon über so manchen Gletscher gegangen, und kann sagen: es schaut kaum anders aus. Wir sehen hier den Müll der Pionierzeit des Gletscherschilaufes, wo es lange nicht die Umweltschutzrichtlinien gab, die wir heute haben. Wir haben es hier mit Altlasten zu tun. Und die gibt es nicht nur auf Gletschern: ich sage nur Solvay, Lederfabrik Wurm, Deponie Arntal, Verheizen von Altschwellen und Braunkohlen und so weiter...
Ich gehe also davon aus, dass hier Stimmung gegen den Betrieb am Dachstein gemacht werden soll, aus welchen Gründen auch immer.

MFG Dachstein

Autor:  baeckerbursch [ Mo, 26.10.2009, 21:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

Zitat:
zu sanieren


Das hört sich so an als ob hier jemand genaue vorstellungen von dem Idealzustand eines Gletschers hat. Nachdem ein Gletscher aber eine ständige Entwicklung durchläuft gibt es so einen Idealzustand nicht und so ein geschreibsel ist falsch verstandener Umweltschutz.


Nichtsdestotrotz könnte man da oben mal so richtig aufräumen :wink:

Autor:  Dachstein [ Mo, 26.10.2009, 21:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: dachstein - gletscherzustandsbericht 2009

baeckerbursch hat geschrieben:
Zitat:
zu sanieren


Das hört sich so an als ob hier jemand genaue vorstellungen von dem Idealzustand eines Gletschers hat. Nachdem ein Gletscher aber eine ständige Entwicklung durchläuft gibt es so einen Idealzustand nicht und so ein geschreibsel ist falsch verstandener Umweltschutz.



Danke, das hatte ich vergessen zu schreiben

MFG Dachstein

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