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 Betreff des Beitrags: dachsteingletscher?!
BeitragVerfasst: Di, 06.05.2008, 21:56 
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sorry das muss sein:

eine ungeschönte darstellung meines lieblingsgebietes. :cry:

http://www.anisa.at/dachstein_gletscher.htm
http://www.anisa.at/schladminger%20gletscher%202007.htm
http://www.anisa.at/dachstein_ruft_sos.htm

was sagt ihr dazu?

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BeitragVerfasst: Mi, 07.05.2008, 2:47 
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Naja - objektiv ist das nach solchen Passagen doch anzuzweifeln:

Zitat:
denn CO-2 ausstoßende Pistenpflegefahrzeuge, Ski-Doos und ein Bagger verschmutzen Gletscher und stören den lokalen und globalen Klimahaushalt!


=> Die Pistenraupe, die war es! Die hat das Fass zum überlaufen gebracht!

Zitat:
Von den mit einem Bagger aufgetürmten Schneebergen des Dachstein Super Parks für die Snowboarder sind nur noch abgeschmolzene Reste vorhanden. Diese werden zur Aufrechterhaltung des Liftbetriebes verwendet. Der Gletscherkörper wird durch diese künstliche Schneeverfrachtung empfindlich gestört.


=> Evtl. sollte er auch den Wind verklagen der im Winter massenweise Schnee verfrachtet.


Was in dem Bericht steht und mir immer wieder sauer aufstößt: Sicherlich schmelzen die Gletscher ab, sicherlich haben die Menschen ihren Anteil dabei, aber:

Es macht keinen Sinn Gletscherbilder von 1890 mit denen von jetzt zu vergleichen und die "Gute Alte Zeit" zu verherrlichen.

Denn: Sicherlich waren die Gletscher schon immer in Bewegung und einer ständigen veränderung unterzogen. Es gibt somit keinen "Wünschenswerte " Gletschergröße, sozusagen eine "normale" Gletschergröße. Und wenn ich mir meine Zeit aussuchen hätte können wäre ich auch lieber 1977 als 1877 auf die Welt gekommen (Schon deshalb weil ich 18XX wohl kaum meine Kindheit überlebt hätte)

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BeitragVerfasst: Mi, 07.05.2008, 6:32 
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@ baeckerbursch

bin ganz bei dir: die gletscherbilder und - zustände von 1890 können wir auch durch nichtskifahren, nichtautofahren, nichtfliegen, nichtleben (!) nie wieder herstellen.

und der dachsteingletscher ist durch seine lage eher noch priviligiert was die abschmelzung betrifft.
auch kann ich der vermattung von gletschern generell etwas abgewinnen.

wenn aber auf österreichischen gletschern die letzten reste angebaggert werden um felsstützen zu fixieren, teilweise trotz massiver spalten der skibetrieb aufrechterhalten wird und gletscher (siehe dachstein) intensiv vermarktet werden, dann möchte ich den leuten von anisa.at doch etwas glauben schenken.

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BeitragVerfasst: Mi, 07.05.2008, 8:10 
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RetroRebel
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Aaaaalso:

Soweit mir bekannt, konnte bisher trotz aller Versuch keine empirisch belegbare negative Auswirkung des Gletscherschilaufs auf die Umwelt festgestellt, abgesehen von den dem Schilauf allgemein immanenten Auswirkungen wie Anreiseverkehr und eben Erschließung bestimmter Hochgebirgsregionen.

Ob die Massenbilanz eines Gletschers überhaupt ein Umweltbelang ist, kann ebenfalls angezweifelt werden, weil dessen Abschmelzen möglicherweise Indikator für andere Umweltveränderungen (Klima) ist, selbst aber eigentlich keine negative Veränderung im klassischen ökologischen Sinne mit sichbringt.

Wenn man "Gletscherschutz" (Unwort!) als Umweltbelang einordnet, dann müsste Gletscherschilauf vermutlich aktiver Umweltschutz sein, da das Präparieren von Pisten, die Anlage von Schneedepots und neuerdings auch die Vermattung wohl dazu führen, dass Gletscher langsamer abschmelzen. Jedenfalls ist, soweit mir bekannnt, der Gletscherrückgang bei touristisch entsprechend genutzten Gletscher geringer als bei bei vergleichbaren anderen Gletschern.

Den Betrieb dieselgetriebener Raupen im Hochgebirge mag man ablehnen, dass sollte man dann aber wohl vor allem wegen des Lärms tun, die Abgase als solche spielen eine derart geringe Rolle, dass sie eigentlich nicht weiter erwähnenswert wären, nur fällt uns das im Hochgebirge plötzlich auf, dass Motoren Verbrennungsrückstände produzieren, weil man im normalen Leben irgendwie gerne vergisst.

Die Gletscherstände von 1870 werden wir nach meiner Ansicht mit sehr großer Sicherheit wieder bekommen. Allein in den letzten tausend Jahren (einer klimatisch betrachtet extrem kurzen Zeit!), hatten wir schon eine viel krassere Abschmelzung der Gletscher und eben jenen deutlichen Vorstoß Ende des 19. Jhrdrts. Im Moment liegen wir sowas von im Mittel dessen, was sowieso die Ganze Zeit geschieht, dass ich mir da überhaupt keine Sorgen mache. Nicht, dass ich es unbedingt erleben werde, dass die Gletscher wieder wachsen - aber 1870 habe ich auch nicht erlebt (und zum Glück auch nicht das 12. Jhrdrt, in dem so ziemlich das gesamte Zermatter Sommerschigebiet überhaupt nicht vergletschert war!).

Übrigens ist es auch nicht so, dass auf einen etwas längeren Zeitraum betrachtet, die Anzahl der Naturkatastrophen zugenommen hätte, eher im Gegenteil - so jedenfalls eine Info, die ich dieser Tage von jemand bekan, der sich teils etwa professioneller damit auseinandersetzt. Auf der anderen Seite passiert momentan wenig Empirisches in dieser Richtung, weil man für "Alle gar nicht so Schlimm"-Untersuchungen weder Gelder noch sonstige politische Unterstützung bekommen dürfte... das ist eben nicht gerade etwas, was momentan jemand besonders gerne hören würde...

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BeitragVerfasst: Mi, 07.05.2008, 8:38 
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gut trinc, bin auch bei vielen argumenten bei dir (als leidenschaftlicher sommerschifan naturgemäß).

ich kreide denen ja den gletscherskilauf nicht an, aber "umweltsünden" sind (auch bei anderen gletschergebieten - die wir so lieben) unübersehbar.

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BeitragVerfasst: Mi, 07.05.2008, 9:54 
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RetroRebel
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Ja, das stimmt. Mir ging es in der Tat auch um den Gletscherschilauf im Allgemeinen. Wenn natürlich im konkreten Einzelfall der Müll nicht abtransportiert wird, sonder in Gletscherspalten verklappt, dann geht das antürlich gar nicht! Das ist aber natürlich an für sich kein Problem des Gletscherschilaufs, auch ansonsten ist Müll natürlich zu entsorgen und nie irgendwo zu verbuddeln! Daher die allgemeine Aussage, dass ich bisher keinen empirischen Nachweis, für eine spezifisch dem Gletscherschilauf anhaftende Umweltbelastung finden konnte (im Gegenteil fallen beispielsweise die üblichen Pistenbauarbeiten als zumindest landscahftliche Eingriffe, weitestgehend weg, Gletscherstützen lassen sich spurlos demontieren etc.).

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BeitragVerfasst: Mi, 07.05.2008, 10:57 
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Also ich find die Berichte über den Zustand des Gletschers an sich nicht schlecht.
Aber Parolen wie "wir fordern den Abbau aller Liftanlagen usw...", veranlassen einem doch die Serösität des Autors anzuzweifeln :wink: .

Daß diese ganze Pistenmodelliererei für die Umwelt nicht zuträglich ist, braucht ja wohl kaum zu diskutiert werden. Ich bezweifle aber stark, daß der Abbau aller Liftanlagen wieder zu einem wachsenden Gletscher führt ;) *g*

Mal noch ne andere Frage zu den Berichten:

Im Zustandsbereicht 2006 schreibt der Autor doch laufend, daß Schneeverschoben wurde um den Liftbetrieb (~01.10.06) aufrecht zu erhalten.
Weiß jemand, ob zu dieser Zeit tatsächlich noch Skibetrieb stattfand?
Den Bildern nach zu urteilen kann ichs mir kaum vorstellen, daß sich sowas jemand freiwillig antut ...


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BeitragVerfasst: Mi, 07.05.2008, 11:23 
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Zitat:
Daß diese ganze Pistenmodelliererei für die Umwelt nicht zuträglich ist, braucht ja wohl kaum zu diskutiert werden.


Na ja... also generell halte ich von Pistenremodellation extremst wenig, das ist ja bekannt. Allerdings hat das nach meiner Ansicht im wesentlichen etwas mit Landschaftsschutz zu tun, der meines Erachtens mit Umweltschutz wenn dann eher im weiteren etwas zu tun hat (Umweltschutz bedeutet für mich eher Naturschutz, aber das kommt dann drauf an, wie man die jeweiligen Begriffe eben definiert... außerdem ist zugegebenermaßen eine "modellierte" Natur an sich paradox, so dass Naturschutz dann eigentlich auch wieder Landschaftsschutz umfassen müsste).

Wie dem auch sei: wenn es irgendetwas gibt, wo es KEINE Pistenremodellationen in diesem Sinne gibt, dann sind das doch Gletscher! (Bis vielleicht auf ganz wenige Ausnahmen, wie ins Eis gefräste Wege). Und außerdem ist das auch noch völlig reversibel! Insofern sind Gletscherpisten eigentlich das Beste, was es geben kann. Was wiederum das Vorgelände mit den Moränen angeht: wenn man deren klimatologische Bedeutung mal außen vor lässt, dann ist daran sehr wenig schützenwert. Hier gibt es keine Flora, die beeinträchtigt wird, und der lose Schotter sieht, wenn die Pistentrasse nicht in Stand gehalten wird, durch natürliche Erosion auch ziemlich bald wieder so aus wie vorher. Insofern sind das Pistenbaumaßnahmen, die noch am ehesten sinnvoll und erträglich sind. Also jedenfalls kann ich auf den Bildern in dem ersten Bericht nicht viel erkennen, was aus meiner Sicht zu bemängeln wäre, außer natürlich dem Müll: das ist eine absolute Katastrophe. Aber ansonsten finde ich sieht jeder Zentimeter Berg ind Sölden - oder näher: Schladming!!) tausendmal schlimmer aus als der Dachsteingletscher.

Aber vielleicht nerven mich auch einfach nur polemisch verfasste Texte, so dass ich da etwas voreingenommen bin.

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BeitragVerfasst: Do, 08.05.2008, 9:07 
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trinc schrieb (Technik ...): An der Helbronner sind ganze Pistenraupen in den Spalten auf Nimmerwiedersehen verschwunden...

da du ja weiter oben ausgeschlossen hast, dass pistenraupen die gletscher gefährden ...
es ist scheinbar umgekehrt: die gletscher gefährden die pistenraupen ... :shock:

(wir wissen: natürlich helfen pistenraupen mit dem schneeverfrachten und vermatten die gletscher zu schützen)

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BeitragVerfasst: Do, 08.05.2008, 9:21 
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Wobei ich mich frage, was Pistenraupen auf dem Hang Helbronner - Mer de Glace suchen. :wink: Oder war das zu Zeiten das alten Sommerschigebiets da oben?

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BeitragVerfasst: Do, 08.05.2008, 9:40 
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Das war einer der Gründe, warum der Sommerschilauf eingestellt wurde. Bei dem Vorfall ist der Fahrer, ein Freund unseres Wirtes, tragischerweise ums Leben gekommen...

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BeitragVerfasst: Do, 08.05.2008, 12:11 
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Anzumerken wäre noch, dass das Bundesherr auf dem Oberfeld einen Tüpl udn Kaserne hatte. Soviel also dazu, dass da oben nur der Skitorismus die Gebirge schädigt ;) Und 2006, war das nicht DER Jahrtausendsommer? Wenn es stimmt, dann sind diese Bilder nicht mal repräsentativ.
Der Artikel zeigt imo wieder recht schön, wie starrsinnig manche Leute sind. Anstelle froh zu sein, dass es da oben noch recht passabel ausschaut, wird am Jetztzustand herumgemeckert, ohne dran zu denken, dass es noch viel schlimmer da oben hätte ausschaun können, nämlich dann, wenn das Dachsteingletscher - Krippensteinskigebiet mit der vierten Telstrecke der Dachsteinseilbahn von der Gjaidalm richtung Dachstein gebaut worden wäre. So geht man jetzt da oben durch eine intakte Natur, was mit der Seilbahn wohl nicht mehr so wäre.

MFG Dachstein

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BeitragVerfasst: Fr, 09.05.2008, 9:11 
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Zitat:
Und 2006, war das nicht DER Jahrtausendsommer? Wenn es stimmt, dann sind diese Bilder nicht mal repräsentativ.


Nein, der super-warme Rekordsommer war nicht 2006, sondern 2003!


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BeitragVerfasst: Fr, 09.05.2008, 9:31 
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Dachstein hat geschrieben:
Anzumerken wäre noch, ...

Aah! Der Namensgeber dieses Gletschers meldet sich auch zu Wort. Schön! :D :P :wink:

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BeitragVerfasst: Fr, 09.05.2008, 16:53 
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Chasseral hat geschrieben:
Aah! Der Namensgeber dieses Gletschers meldet sich auch zu Wort. Schön! :D :P :wink:


Ah, danke! Jetzt hab ich endlich den Spruch mit dem dachlosen Steingletscher verstanden *lange Leitung*


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