Ja, aber das ist in meinen Augen schon wieder so eine einseitige Darstellung. Zum Sommerschifahren werde ich die Gletscher wohl auch vermissen und optisch sowieso, aber ökologisch sind sie im Prinzip total egal. Die Erde kannte Zeiten die flossen die Gletscher bis weit nach Deutschland hinein (schwäbische Alp als Endmoräne) und Zeiten, da waren die Alpen eisfrei. Auch in der für Menschen relvanten Zeit gab es Zeiten da flossen die Gletscher in die Alpentäler (vor zweihundert Jahren) und andere Zeiten, da waren die Alpen völlig eisfrei, etwa in der Bronzezeit, aber auch vor 600 Jahren war in den Alpen das Eis bis in die höchsten Regionen zurück gegagen, dort wo heute am Theodulpass das höchste Sommerschigebiet der Alpen in Zermatt thront und lange Gletscherzungen sich ins Tal tasten, waren vor 600 Jahren nur Felsen und der Pass ein beliebter Alpenübergang für den Handel! Nur 500 Jahre später hatten die Alpengletscher ihren Höchststand seit mehreren tausend Jahren. Im Moment sind gemessen daran immer noch eher sehr groß. Der Ökologie mitteleuropas war das immer relativ egal, es verschieben sich nur bestimmte Zonen. Zu Zeiten der Römer konnte man in Tunesien und in der Nord-Sahara durch lichte Wälder streifen, dafür konnte man vermutlich den Ackerbau in Pommern vergessen. Heute gibts eben in Pommern fruchtbare Felder und die Sahara ist eine Wüste. Wer weiß, wie es in 500 Jahren ist. Der Erde selber und ihrem Ökosystem ist das ziemlich egal. Wesentlich weniger egal ist das schon den Menschen mit ihren nationalstaatlichen Wirtschaftsystemen, für die ist das nämlich nicht egal, wenn der Schnee nicht mehr in Tirol fällt, sondern in Dänemark, der Wein in Bordeaux verwässert und in Südspanien die Südfrüchte nicht genug Wasser haben. Ob der Weißstorch jetzt in Mauretanien oder an der Algarve überwintert dürfte ihm relativ egal sein.
Und um das nochmal klar zustellen: ich habe mich schon mit dem Treibhauseffekt auseinadergesetzt, da wurde man noch total dafür ausgelacht, dass man derartigen Unfug überhaupt glaubt (ist gerade mal 15 Jahre her!), und es ist bestimmt nicht so, dass ich Anstöße unsere Energieversorgung mal zu modernisieren und zu überarbeiten nun ablehnend gegenüberstehen würde. Ganz so, wie uns der traurig dreinschauende Eisbär auf der schmelzenden Schollen in der Ubahnstation an der Wand weiß machen will, ist es aber nun wirklich auch wieder nicht. Sommerschilauf würde ich aber schon vermissen, ich hoffe ja immer noch auf den versiegenden Golfstrom à la Day after tomorrow.