SKILIFT BURLADINGEN - 740-905 | 200 Parkplätze
Denke mal die wollen ernsthaft spätestens zu den Weihnachtsferien öffnen (siehe Info auf Bergfex).
Quelle Gea (11.11.) mit Bild vom 3.11.2014
http://www.gea.de/region+reutlingen/ueb ... 970194.htmSonst wenig Neues, aber ok hier fürs Archiv:
Brüder restaurieren alten Skilift in Burladingen
BURLADINGEN. Schnee gab es 2013 kaum auf der Schwäbischen Alb. Trotzdem ist Winterfrust bei Liftbetreibern kein Thema. Besonders zwei Brüder haben ein ehrgeiziges Ziel: Sie restaurieren einen alten Lift - nach 24 Jahren Stillstand.
Weiß soll es werden in diesem Jahr. Muss es werden, zumindest aus Sicht zweier schwäbischer Brüder. In der Zollernalb-Stadt Burladingen wollen sie einen alten Lift aus dem Dornröschenschlaf erwecken - und das, obwohl im Winter 2013 viele Pisten grün blieben. Schneereiche Tage waren damals in den deutschen Mittelgebirgen Mangelware. Auch auf der Schwäbischen Alb standen die Lifte meistens still.
Jahrelang hatten Bäume und Gestrüpp Zeit, sich die Pisten zurückzuerobern. Die Liftstützen sind verwittert, noch ziehen sie sich wie kahle Gerippe über die Wiese. Die beiden Brüder Karl-Heinz und Bernhard Reithmayer stehen auf einem der Gerüste und schrauben - mit Gurten gesichert. Später soll über die Träger das Seil des Schleppliftes surren. Die Hände sind schwarz, Schweiß steht beiden Männern auf der Stirn. »Wir wollen noch in diesem Jahr fertig werden«, sagt Karl-Heinz Reithmayer. Für ihn ist das Projekt eine Herzensangelegenheit: »Wir sind hier schon als kleine Stöpsel gefahren.«
24 Jahre stand der Burladinger Skilift still, die Abfahrt sei einst als die längste der Schwäbischen Alb bekanntgewesen. Aktuell zählt das Regierungspräsidium Freiburg im Südwesten 11 Seilschwebebahnen und etwas mehr als 400 Schlepplifte. Bundesweit waren im Jahr 2012 laut des Verbandes Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) knapp 170 Seilschwebebahnen und rund 1600 Schlepplifte in Betrieb. Anders als in Österreich, der Schweiz oder Frankreich gebe es in Deutschland viele kleinere Anlagen - ein Drittel aller Seilbahnen finde sich in den Mittelgebirgen.
So sind auf der Schwäbischen Alb bei guten Bedingungen bis zu 90 Lifte im Einsatz. Im vergangenen Winter standen die meisten jedoch aus Schneemangel still - anders als auf dem 1493 Meter hohen Feldberg im Schwarzwald, dem größten und schneesichersten Skigebiet in Baden-Württemberg. Aufgeben sei für die Liftbetreiber der Alb aber kein Thema, sagt Sabine Hellner vom Schwäbische Alb Tourismusverband. Schneearme Winter habe es in der Region schon immer gegeben. »Ab Januar sagt der Hundertjährige Kalender einen traumhaften Winter voraus«, sagt Reithmayer. Bis dahin soll sein Lift laufen.
Seit Anfang des Jahres wird für dieses Ziel gearbeitet. Durch den Wald zieht sich wieder eine Schneise für die Liftspur nach oben. Die Pisten wurden gemäht. Im steilen oberen Bereich hat eine Ziegenherde Gras und Gestrüpp entfernt. Zu tun bleibt einiges, vom Streichen der Stützen bis zum Testlauf des Motors. Auch das Skihäuschen am Fuß des Berges soll restauriert werden. Noch hängt an der Wand eine alte Preistafel, mit Tageskarten für 13 D-Mark.
Reithmayer ist Glasermeister, den Burladinger Lift will der 47-Jährige gemeinsam mit der Familie seines Bruders privat betreiben. Auf eigene Kosten und natürlich nicht nur aus nostalgischen Gründen, sondern um Geld zu verdienen. Angst zu scheitern habe er keine.
Auch andere Liftbetreiber kann die verkorkste Vorsaison nicht schrecken. Im Skizentrum Hirtenteich bei Aalen wurde für diesen Winter ein automatischer Kartenscanner neu installiert - auch wenn der Lift im letzten Jahr keinen Tag lief. In Albstadt-Ebingen (Zollernalbkreis) wurde die Pistenbeleuchtung für Nachtabfahrten bis ins Tal erweitert. Der schlechte Winter habe den Zusammenhalt verstärkt und zu neuen Überlegungen geführt, erklärt der Vorsitzende des Wintersportvereins Ebingen das Engagement.
Nur wenige Tage Betrieb rechnen sich allerdings auf Dauer nicht, Alternativen werden nötig. In Donnstetten (Kreis Reutlingen) ist das zum Beispiel eine Ganzjahres-Bobbahn, die an Wochenenden ohne Schnee genutzt wird. In Albstadt-Tailfingen werden im Sommer Mountainbiker den Berg hochgezogen und rasen dann über eine Downhill-Strecke ins Tal.
Früher sei ein Skilift nur für den Winter gedacht gewesen - das sei heute anders, sagt Reithmayer. Auch die Burladinger Anlage soll im Sommer für Biker öffnen. Der 47-Jährige sitzt im Jeep auf dem Weg zum künftigen Ausstieg. Oben reicht der Blick weit über die Stadt, rechts gehen die Pisten ab. Die erste Abfahrt wollen beide Brüder gemeinsam machen. Wenn er dann da ist, der Schnee.
http://www.skilift-burladingen.de ist online
Kein Flutlichtbetrieb und 16 Euro Pro Tag