Merci für anregungen! Anfürsich wollte ich nur tools zum erstellen von UML diagrammen evaluieren, aber warum nicht gleich diese arbeit mit etwas sinnvollem verbinden
Zitat:
- Die Wirkung "Skifahrer schneller an Talstation" -> "Ersatz durch Hochleistungsanlagen" ist meines Erachtens falsch. Wenn oben alle 5 sec jemand losfährt, dann kommen unten auch alle 5 sec jemand an, egal, ob mit 10 km/h gefahren wird oder mit 60 km/h.
Wegen Chasserals anmerkung bzgl. Skifahrer schneller an Talstation" -> "Ersatz durch Hochleistungsanlagen" musst ich mir schon ein bischen hinterm ohr kratzen, um zu einer idee zu gelagen. Anfürsich stimmt ja seine anmerkung, dass unabhängig von der abfahrtsgeschwindigkeit unten stets die gleiche anzahl von skifahrern ankomm. Aber die maximale gesamtzahl von skifahrern, die sich
ohne wartezeit an der talstation im system lift und piste befinden können, nimmt in dem masse ab, in dem sich die skifahrer weniger beim pistenfahren befinden (da schneller unten).
Bsp. mit 400 personen im skigebiet "ein lift und eine piste":
Befinden sich zu einem zeitpunkt 200personen am vollausgelasteten lift, 200 personen am abfahren und 0 personen in der warteschlange, so würden sich bei verdoppelung der abfahrtgeschwindigkeit nur mehr 100p auf der piste befinden, am lift nach wie vor 200 (mehr geht nicht). Die restlichen 100 stehen dann schlange, es sei denn die kapazität wird verdoppelt. Oder ist da ein denkfehler drin?
Gerrit erwähnt 25% mehr speed, es wäre mal interessant das Phänomen wissenschaftlich zu untersuchen.... bei blauen pisten konnte man wohl schon immer (bzw. seit der pistenbully zeit) runterbrettern, bei roten pisten hat die entbuckelung (beschneiung) und remodellierung (bulldozer) aber je nach fall schon einiges an erfühlter(?) zeitbeschleunigung bewirkt.
Zitat:
- Demnach ist dies ein eigendynamischer und selbststabilisiernder (oder im Gegenteil aus dem Ruder laufender) Prozess, aus dem es fast keinen Ausweg gibt.
Der dämpfende Faktor ist hier der "Zeitgeist", er ist im diagramm auch personifiziert in der form eines skigebiets CEO zu denken... er kann (muss aber nicht) die rendite erhöhen (daher blaue und keine roten pfeile) und kann hierfür verschiedene massnahmen ergreifen (neue anlagen, restaurants, kinderwelt, marketing und was es noch alles gibt). Die blauen pfeile führen aber auch zurück zum zeitgeist, zB. von den sich erhöhenden kosten und den erhöhten besucherfrequenzen (renditen). Das soll andeuten, dass der "Zeitgeist" mit diesen erfahrenen einflüssen über sein weiteres glück entscheidet! Hier würde nun eine neue iteration beginnen, wieder würde festgelegt werden, an welchen schrauben der zeitgeist dreht.
Ob der entscheider hier nun ein unter idealbedingungen völlig frei handelnder CEO ist, oder ob er unfrei dem zeitgeist hinterher rennt, wird im diagramm daher eben durch ein und demselben kästchen "Zeitgeist" markiert.
Das mag etwas gewollt wirken... es aber garnicht so einfach eine modellbildung vorzunehmen, die man nicht sofort wieder vom sockel reisst. Probierts mal selbst
Man verläuft sich schnell in details und widersprüchen...
Zitat:
- Die Wirkungen führen zu höheren Kosten; was mit den Erlösen passiert, lässt der Verfasser offen. Hier ist nur indirekt der Wunsch nach höheren Erlösen zu erkennen, indem das Ziel einer höheren Rendite abgebildet ist.
Hm, verstehe ich jetzt nicht so ganz. Auswirkungen der erhöhten besucherfrequenz rechne ich einer erhöhten rendite zu, diese fliessen dem "zeitgeist" zurück (siehe oben). Gleiches gilt für die auswirkungen erhöhter kosten. Halten sich beide die waage, kann der CEO "zeitgeist" entscheiden, ob er die massnahmen ruhen lässt, oder weiter an der schraube "mehr gäste" dreht.
Zitat:
- Modellierungen mindern meine persönliche Wertschätzung für ein Skigebiet, außer an Stellen, wo es nicht sinnvoll ohne geht (Querwege, Gratabschnitte auf Verbindungspisten, ...)
- Naturschnee ist mir insgesamt lieber und wird für kurzfristige Ausflüge bevorzugt.
Richtig. Aber die einschätzung eines NOBS fliesst hier nicht ein. Hier denken wir in dimension Kronplatz. Du bist eine marginalie
Zitat:
- Meinen feriengebundenen Skiurlaub mit der Familie muss ich vorher buchen; den verbringe ich nur dort, wo es extreme natürliche Schneesicherheit und/oder Beschneiung auf den Haupt- und Verbindungspisten gibt. Das Risiko, nicht fahren zu können, wäre mir sonst zu hoch. Dabei meide ich Gebiete, wo ich mit einer realistischen Wahrscheinlichkeit über lange Strecken auf weißen Bändern in der grünen Landschaft fahren muss.
Die österreichwerbung arbeitet mit allen kräften daran, dir diese sinnlosen wunschvorstellungen auszutreiben und durch geeignetere zu ersetzen
Zitat:
- Eine kompetente künstliche Beschneiung erreicht auf gewalzten Pisten fast die Fahrqualität von Naturschnee (neulich in Adelboden erlebt); eine falsche Beschneiung verursacht dagegen Kunsteisbahnen (neulich in La Bresse auf den Talabfahrten erlebt).
Gute skikanten vorausgesetzt....revoluzer feilen an kanten selbst, das kann nichts werden... ,-)
Zitat:
- Ein größeres Skigebiet kann es sich heutzutage wirtschaftlich nicht erlauben, den beschriebenen Zeitgeist völlig zu ignorieren. Die wenigen Leute, die dies ablehnen, können (hoffentlich auch zukünftig) durch Skigebiete für Nischenzielgruppen bedient werden.
Das will im Diagramm erfasst sein...
Zitat:
- Beschneiung und moderne Anlagen führen nicht in allen Fällen zu verstärkten Pistenmodellierungen und überfüllten Pisten.
Nein. Manche einer geht damit sogar pleite...manch anderer verdient sich gesund...
Zitat:
Zu letzter These das Beispiel des Skigebietes Adelboden-Lenk, wo ich die letzte Woche verbracht habe:
[...]
Fazit: Es gibt nicht immer einen Teufelskreis, der alle Kriterien ins Extreme führt.
Einverstanden. Das diagramm gibt dem entscheider (zeitgeist) alle möglichkeiten. Es ist aber insofern sogar naiv, da es keine zwänge enthält, auch nur irgendeine entwicklung anzustossen (rationalisierung wg. jährlich steigende lohn- und energiekosten zB.).
Die pfeile haben bewusst keine "stärke", sondern nur ein "kann" und "muß". Wären aber schöne zutaten für ein planspiel (eigene disziplin in der bwl...)
Zitat:
p.s.: Respekt für diese anschauliche Darstellung!
Ja wie gesagt, es geht um die evaulierung der software als UML tool...
Pistenhomologation:
Dieses wort taucht öfters in funivie.org auf, ich muss mal nachfragen was damit genauer gemeint ist. Den ultrahohen fangnetzen und der auch sonst recht paranoiden verpolsterung der eh schon übermetrosexuellen
pisten zu deuten, scheint es ein verfahren zur zulassung zu geben, mag aber sein dass der skigebietsbetreiber diese homologation nach einem kriterienkatalog selbst durchzuführen und zu dokumentieren hat (autocertificazione)...