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 Betreff des Beitrags: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Mi, 14.01.2009, 15:42 
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RetroRebel
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Beiträge: 583
Diskussionen über skigebietsmodernisierungen werden hier und anderswo gerne ausgiebig und auch kontrovers geführt. Weshalb wird umfangreiche künstliche beschneiung benötigt? Weshalb pistenplanierungen, weshalb schnelle kuppelbare anlagen? Welchen beitrag haben carvingskis? Die liste lässt sich fortführen...
Oft führen viele gründe zu wirkungen und diese wiederum zu sekundären wirkungen, es entstehen kausalketten in form von sich verästelnden netzwerken.
In einer freien minute ( :wink: ) habe ich versucht, die sachverhalte zu sammeln und graphisch aufzuarbeiten, wobei ich als ausgangspunkt einen aktuell "regierenden" Zeitgeist in der Skiwirtschaft gewählt habe. Dieser zeitgeist regt massgebliche aktuere zum handeln an.
Im diagramm gibt ein blauer pfeil eine handlung oder eine wirkung an, die fakultativ eintritt, also "in der regel". Rote pfeile bedeuten hingegen, dass eine modifikation eines sachverhalts unweigerlich zu auswirkungen auf andere führt.

Gruppiert sind die Kausalketten
1.) Bahnlagen
2.) Sicherheit
3.) Pisten
4.) Ski

Wirkende personen sind jene, die dazu möglichkeiten und pflichten haben, also betreiber von skigebieten. Aus dessen betrachtungsweisen ist das diagramm zu lesen.

Vielleicht machts ja spass das netzwerk abzuklopfen, anregungen und destruktive wie auch konstruktive kritik, im detail oder fundamental, sind willkommen :-)

Das Diagramm in voller auflösung (1750x1260) lädt sich nicht sind forum, daher bitte ggf. hier klicken:
Skigebiete: Kausalketten aus Ökonomie und Zeitgeist


Dateianhänge:
Dateikommentar: Nur vorschau, Bild in voller auflösung hier:
http://www.retrofutur.org/retrofutur/app/main?DOCID=100006855

UML_skipiste_mini.jpg
UML_skipiste_mini.jpg [ 99.04 KiB | 2073-mal betrachtet ]
Bild herunterladen



Zuletzt geändert von krisu am Mi, 14.04.2010, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Mi, 14.01.2009, 16:39 
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RetroRebel
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Registriert: Di, 27.09.2005, 10:47
Beiträge: 2254
Nur kurz gesichtet, dazu fallen mir ein paar Punkte ein - keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit:

- Die Wirkungen sind in den meisten Fällen unstrittig, ob alle Wirkungen abgebildet sind, weiß ich nicht.
- Demnach ist dies ein eigendynamischer und selbststabilisiernder (oder im Gegenteil aus dem Ruder laufender) Prozess, aus dem es fast keinen Ausweg gibt.
- Die Wirkungen führen zu höheren Kosten; was mit den Erlösen passiert, lässt der Verfasser offen. Hier ist nur indirekt der Wunsch nach höheren Erlösen zu erkennen, indem das Ziel einer höheren Rendite abgebildet ist.
- Die Wirkung "Skifahrer schneller an Talstation" -> "Ersatz durch Hochleistungsanlagen" ist meines Erachtens falsch. Wenn oben alle 5 sec jemand losfährt, dann kommen unten auch alle 5 sec jemand an, egal, ob mit 10 km/h gefahren wird oder mit 60 km/h.
- Ursache für den Prozess sind demnach gesetzliche Vorgaben an Anlagen, Marketing (mit dem Ziel der Kundenbindung) sowie die Betreiberhaftung.


Unabhängig zu dieser Darstellung meine Meinung zum Thema Modellierungen und Beschneiung:
- Modellierungen mindern meine persönliche Wertschätzung für ein Skigebiet, außer an Stellen, wo es nicht sinnvoll ohne geht (Querwege, Gratabschnitte auf Verbindungspisten, ...)
- Naturschnee ist mir insgesamt lieber und wird für kurzfristige Ausflüge bevorzugt.
- Meinen feriengebundenen Skiurlaub mit der Familie muss ich vorher buchen; den verbringe ich nur dort, wo es extreme natürliche Schneesicherheit und/oder Beschneiung auf den Haupt- und Verbindungspisten gibt. Das Risiko, nicht fahren zu können, wäre mir sonst zu hoch. Dabei meide ich Gebiete, wo ich mit einer realistischen Wahrscheinlichkeit über lange Strecken auf weißen Bändern in der grünen Landschaft fahren muss.
- Eine kompetente künstliche Beschneiung erreicht auf gewalzten Pisten fast die Fahrqualität von Naturschnee (neulich in Adelboden erlebt); eine falsche Beschneiung verursacht dagegen Kunsteisbahnen (neulich in La Bresse auf den Talabfahrten erlebt).
- Ein größeres Skigebiet kann es sich heutzutage wirtschaftlich nicht erlauben, den beschriebenen Zeitgeist völlig zu ignorieren. Die wenigen Leute, die dies ablehnen, können (hoffentlich auch zukünftig) durch Skigebiete für Nischenzielgruppen bedient werden.
- Beschneiung und moderne Anlagen führen nicht in allen Fällen zu verstärkten Pistenmodellierungen und überfüllten Pisten.


Zu letzter These das Beispiel des Skigebietes Adelboden-Lenk, wo ich die letzte Woche verbracht habe:
- Im Kerngebiet durchweg moderne und leistungsstarke Anlagen, alle Haupt- und Verbindungspisten beschneit.
- Kaum Pistenkorrekturen - in der Regel nur Querfahrten verbessert. -> Schön kupiertes Gelände
- Maschinenschneepisten sind beim Fahren kaum von Naturschneepisten zu unterscheiden
- Die Vielzahl an (natürlichen) Pisten in Relation zur Liftanzahl sorgt für Pisten, die auch in der Hauptsaison extrem gering frequentiert sind.
- Es gibt kaum Fangnetze an Pistenrändern.

Fazit: Es gibt nicht immer einen Teufelskreis, der alle Kriterien ins Extreme führt.



p.s.: Respekt für diese anschauliche Darstellung!

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"


Zuletzt geändert von Chasseral am Mi, 14.01.2009, 21:47, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Mi, 14.01.2009, 20:33 
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RetroRebel

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Interessante Grafik, muss ich noch genau studieren. M.E. stimmt der Zusammenhang "Schifahrer schneller an Talstation" - "Hochleistungsanlagen" doch, da aus der Kombination Carvingski und glattgebügelte Pisten die gleiche Zahl an Schifahrern wesentlich mehr Fahrten absolvieren kann. Aus dem Bauch heraus würde ich für manche Abfahrten im Vergleich zu früher (altes Material, keine oder schlechte Präparation, keine remodellierten Pisten) einen Beschleunigungsfaktor von 0,25 ansetzen, d.h. man beötigt für die gleiche Abfahrt nur mehr ein Viertel der Zeit von früher.

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Schweben im Powder - Die, die es erlebt haben, verstehen, den anderen kann man es nicht erklären!


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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Mi, 14.01.2009, 22:25 
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Zitat:
- Die Wirkung "Skifahrer schneller an Talstation" -> "Ersatz durch Hochleistungsanlagen" ist meines Erachtens falsch. Wenn oben alle 5 sec jemand losfährt, dann kommen unten auch alle 5 sec jemand an, egal, ob mit 10 km/h gefahren wird oder mit 60 km/h.


Äh, nein, du erläuterst jetzt die Anzahl der Skifahrer auf der Piste, die wäre tatsächlich gleich, weil alle 5sec der Sessel ankommt.

Wenn du aber 100 Skifahrer in einem geschlossenen Lift-Piste-System hast, macht es schon einen Unterschied, ob der Skifahrer 10 Minuten im Lift sitzt und 5 Minuten auf der Piste, oder 5 Minuten im Lift und 5 Minuten auf der Piste. (4 Fahrten im ersten Fall, 5 Fahren im zweiten).

Krisu:

Gesetzliche Pistenhomologation? Wo gibt's denn da welche Gesetze?

Ich bezweifle, dass durch die Carvingski die Skifahrgeschwindigkeit erhöht wurde. Man konnte ja auch mit den alten Skiern heizen. M.E. sind die höheren Geschwindigkeiten eher ein Ergebnis von Remodellierung und Top-Präparierung der Pisten.

Aber ansonsten scheint mir das ganze sehr schlüssig zu sein.

_________________
Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
Meine Berichte sind ab sofort nur noch auf meinem Blog: http://blog.inmontanis.info
Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Do, 15.01.2009, 1:02 
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RetroRebel
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Merci für anregungen! Anfürsich wollte ich nur tools zum erstellen von UML diagrammen evaluieren, aber warum nicht gleich diese arbeit mit etwas sinnvollem verbinden :-)

Zitat:
- Die Wirkung "Skifahrer schneller an Talstation" -> "Ersatz durch Hochleistungsanlagen" ist meines Erachtens falsch. Wenn oben alle 5 sec jemand losfährt, dann kommen unten auch alle 5 sec jemand an, egal, ob mit 10 km/h gefahren wird oder mit 60 km/h.

Wegen Chasserals anmerkung bzgl. Skifahrer schneller an Talstation" -> "Ersatz durch Hochleistungsanlagen" musst ich mir schon ein bischen hinterm ohr kratzen, um zu einer idee zu gelagen. Anfürsich stimmt ja seine anmerkung, dass unabhängig von der abfahrtsgeschwindigkeit unten stets die gleiche anzahl von skifahrern ankomm. Aber die maximale gesamtzahl von skifahrern, die sich ohne wartezeit an der talstation im system lift und piste befinden können, nimmt in dem masse ab, in dem sich die skifahrer weniger beim pistenfahren befinden (da schneller unten).

Bsp. mit 400 personen im skigebiet "ein lift und eine piste":
Befinden sich zu einem zeitpunkt 200personen am vollausgelasteten lift, 200 personen am abfahren und 0 personen in der warteschlange, so würden sich bei verdoppelung der abfahrtgeschwindigkeit nur mehr 100p auf der piste befinden, am lift nach wie vor 200 (mehr geht nicht). Die restlichen 100 stehen dann schlange, es sei denn die kapazität wird verdoppelt. Oder ist da ein denkfehler drin?

Gerrit erwähnt 25% mehr speed, es wäre mal interessant das Phänomen wissenschaftlich zu untersuchen.... bei blauen pisten konnte man wohl schon immer (bzw. seit der pistenbully zeit) runterbrettern, bei roten pisten hat die entbuckelung (beschneiung) und remodellierung (bulldozer) aber je nach fall schon einiges an erfühlter(?) zeitbeschleunigung bewirkt.


Zitat:
- Demnach ist dies ein eigendynamischer und selbststabilisiernder (oder im Gegenteil aus dem Ruder laufender) Prozess, aus dem es fast keinen Ausweg gibt.

Der dämpfende Faktor ist hier der "Zeitgeist", er ist im diagramm auch personifiziert in der form eines skigebiets CEO zu denken... er kann (muss aber nicht) die rendite erhöhen (daher blaue und keine roten pfeile) und kann hierfür verschiedene massnahmen ergreifen (neue anlagen, restaurants, kinderwelt, marketing und was es noch alles gibt). Die blauen pfeile führen aber auch zurück zum zeitgeist, zB. von den sich erhöhenden kosten und den erhöhten besucherfrequenzen (renditen). Das soll andeuten, dass der "Zeitgeist" mit diesen erfahrenen einflüssen über sein weiteres glück entscheidet! Hier würde nun eine neue iteration beginnen, wieder würde festgelegt werden, an welchen schrauben der zeitgeist dreht.
Ob der entscheider hier nun ein unter idealbedingungen völlig frei handelnder CEO ist, oder ob er unfrei dem zeitgeist hinterher rennt, wird im diagramm daher eben durch ein und demselben kästchen "Zeitgeist" markiert.

Das mag etwas gewollt wirken... es aber garnicht so einfach eine modellbildung vorzunehmen, die man nicht sofort wieder vom sockel reisst. Probierts mal selbst :-) Man verläuft sich schnell in details und widersprüchen...


Zitat:
- Die Wirkungen führen zu höheren Kosten; was mit den Erlösen passiert, lässt der Verfasser offen. Hier ist nur indirekt der Wunsch nach höheren Erlösen zu erkennen, indem das Ziel einer höheren Rendite abgebildet ist.

Hm, verstehe ich jetzt nicht so ganz. Auswirkungen der erhöhten besucherfrequenz rechne ich einer erhöhten rendite zu, diese fliessen dem "zeitgeist" zurück (siehe oben). Gleiches gilt für die auswirkungen erhöhter kosten. Halten sich beide die waage, kann der CEO "zeitgeist" entscheiden, ob er die massnahmen ruhen lässt, oder weiter an der schraube "mehr gäste" dreht.

Zitat:
- Modellierungen mindern meine persönliche Wertschätzung für ein Skigebiet, außer an Stellen, wo es nicht sinnvoll ohne geht (Querwege, Gratabschnitte auf Verbindungspisten, ...)
- Naturschnee ist mir insgesamt lieber und wird für kurzfristige Ausflüge bevorzugt.

Richtig. Aber die einschätzung eines NOBS fliesst hier nicht ein. Hier denken wir in dimension Kronplatz. Du bist eine marginalie ;-)

Zitat:
- Meinen feriengebundenen Skiurlaub mit der Familie muss ich vorher buchen; den verbringe ich nur dort, wo es extreme natürliche Schneesicherheit und/oder Beschneiung auf den Haupt- und Verbindungspisten gibt. Das Risiko, nicht fahren zu können, wäre mir sonst zu hoch. Dabei meide ich Gebiete, wo ich mit einer realistischen Wahrscheinlichkeit über lange Strecken auf weißen Bändern in der grünen Landschaft fahren muss.

Die österreichwerbung arbeitet mit allen kräften daran, dir diese sinnlosen wunschvorstellungen auszutreiben und durch geeignetere zu ersetzen ;-)

Zitat:
- Eine kompetente künstliche Beschneiung erreicht auf gewalzten Pisten fast die Fahrqualität von Naturschnee (neulich in Adelboden erlebt); eine falsche Beschneiung verursacht dagegen Kunsteisbahnen (neulich in La Bresse auf den Talabfahrten erlebt).

Gute skikanten vorausgesetzt....revoluzer feilen an kanten selbst, das kann nichts werden... ,-)

Zitat:
- Ein größeres Skigebiet kann es sich heutzutage wirtschaftlich nicht erlauben, den beschriebenen Zeitgeist völlig zu ignorieren. Die wenigen Leute, die dies ablehnen, können (hoffentlich auch zukünftig) durch Skigebiete für Nischenzielgruppen bedient werden.

Das will im Diagramm erfasst sein...

Zitat:
- Beschneiung und moderne Anlagen führen nicht in allen Fällen zu verstärkten Pistenmodellierungen und überfüllten Pisten.

Nein. Manche einer geht damit sogar pleite...manch anderer verdient sich gesund...


Zitat:
Zu letzter These das Beispiel des Skigebietes Adelboden-Lenk, wo ich die letzte Woche verbracht habe:
[...]
Fazit: Es gibt nicht immer einen Teufelskreis, der alle Kriterien ins Extreme führt.

Einverstanden. Das diagramm gibt dem entscheider (zeitgeist) alle möglichkeiten. Es ist aber insofern sogar naiv, da es keine zwänge enthält, auch nur irgendeine entwicklung anzustossen (rationalisierung wg. jährlich steigende lohn- und energiekosten zB.).
Die pfeile haben bewusst keine "stärke", sondern nur ein "kann" und "muß". Wären aber schöne zutaten für ein planspiel (eigene disziplin in der bwl...)


Zitat:
p.s.: Respekt für diese anschauliche Darstellung!

Ja wie gesagt, es geht um die evaulierung der software als UML tool... ;-)

Pistenhomologation:
Dieses wort taucht öfters in funivie.org auf, ich muss mal nachfragen was damit genauer gemeint ist. Den ultrahohen fangnetzen und der auch sonst recht paranoiden verpolsterung der eh schon übermetrosexuellen ;-) pisten zu deuten, scheint es ein verfahren zur zulassung zu geben, mag aber sein dass der skigebietsbetreiber diese homologation nach einem kriterienkatalog selbst durchzuführen und zu dokumentieren hat (autocertificazione)...


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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Do, 15.01.2009, 8:45 
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RetroRebel
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Beim Thema Abfahrtsgeschwindigkeit bin ich offenbar zu kurz gesprungen.

Was vielleicht auch verwirrend war: Manche meiner Aussagen hatten nichts mit dem Diagramm zu tun, sondern waren allgemein zu dem Thema.


Einige Anmerkungen und Fragen habe ich noch:


krisu hat geschrieben:
... Anfürsich wollte ich nur tools zum erstellen von UML diagrammen evaluieren, aber warum nicht gleich diese arbeit mit etwas sinnvollem verbinden :-)

:lol: :lol: Dergleichen kenne ich.


Zitat:
... Richtig. Aber die einschätzung eines NOBS fliesst hier nicht ein. Hier denken wir in dimension Kronplatz. Du bist eine marginalie ;-) ...

Was ist denn ein NOB (oder NOBS)?


Zitat:
Zitat:
- Meinen feriengebundenen Skiurlaub mit der Familie muss ich vorher buchen; den verbringe ich nur dort, wo es extreme natürliche Schneesicherheit und/oder Beschneiung auf den Haupt- und Verbindungspisten gibt. Das Risiko, nicht fahren zu können, wäre mir sonst zu hoch. Dabei meide ich Gebiete, wo ich mit einer realistischen Wahrscheinlichkeit über lange Strecken auf weißen Bändern in der grünen Landschaft fahren muss.

Die österreichwerbung arbeitet mit allen kräften daran, dir diese sinnlosen wunschvorstellungen auszutreiben und durch geeignetere zu ersetzen ;-)

Was genau möchte mir die Österreichwerbung austreiben? Meine Unkenntnis resultiert offenbar aus dem Umstand, dass ich seit mehr als 10 Jahren nicht mehr mit einer Österreichwerbung konfrontiert wurde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Do, 15.01.2009, 17:23 
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Hab mich offenbar schlecht ausgedrückt, mit dem Faktor 0,25 meine ich, dass es Abfahrten gibt, bei denen man aufgrund der Faktoren Pistenpräparation und -modellierung bis zu 4 mal schneller unterwegs ist als früher, oft reicht sogar nur die moderne Präparierung, das merkt man besonders stark, wenn die Präparierung top ist, aber die Lifte noch NICHT ersetzt wurden. Extrembeispiel die alten kurzen Schlepper auf Hochebenen, z.B. am Feuerkogel. Früher, ohne Präparierung, gab es da Buckelpisten und man brauchte einfach eine gewisse Zeit runter und hatte auch was zu tun, selbst bei nur 50 Höhenmetern. Jetzt zieht da ein glattes Band runter, auf dem man - wenn man will - grad mal 2 bis 3 lange Carvingschwünge macht und damit wesentlich schneller unten ist als oben. Wenn man aber neben der präparierten Piste im Gelände fährt, dann hat man ein bißchen was zu tun und der Hang wird subjektiv wesentlich länger, da man einfach mehr Zeit investiert. Ähnliches fiel mir extrem bei zwei kurzen fixgeklemmten 4-er Sesselbahnen auf der Zwieselalm auf, runter braucht man vielleicht 2 Minuten, rauf wesentlich länger. Der Faktor 0,25 (damit die 4-fache Geschwindigkeit) ist aus dem Bauch raus geschätzt, kommt aber im Extremfall m.E. schon hin.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Do, 15.01.2009, 19:42 
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habe mal mit eurer/unserer sprache gespielt ... :roll:

zusammenfassend: die subjektive metrosexualität als ergebnis der fundametalen remodulierung und homologation für keineswegs eigendynamische nischenzielgruppen, im system im nachhinein evaluierter fakultativer faktoren durch destruktive diagramme beleuchtet, ergibt kriterien sekundärer kausalketten, die eine rendite verhindern und modifikationen provozieren.

ergo: wo kein buckel nix lustig - oder so ähnlich ... :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Fr, 30.01.2009, 15:03 
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Zitat:
Ich bezweifle, dass durch die Carvingski die Skifahrgeschwindigkeit erhöht wurde. Man konnte ja auch mit den alten Skiern heizen. M.E. sind die höheren Geschwindigkeiten eher ein Ergebnis von Remodellierung und Top-Präparierung der Pisten.


Während ich dem zweiten Satz zustimme, denke ich, dass Carvingschi auch ihre Rolle spielen, denn:

1. mehr Schifahrer kommen einfacher (mit weniger Praxis) in den Bereich höherer Geschwindigkeiten (insgesamt steigt also die Geschwindigkeit)

2. Carver suggerieren oder bieten tatsächlich ein einfacheres Handling -> Motivation zu höheren Geschwindigkeiten steigt (gerade auch auf nicht so sehr remodellierten Pisten)

3. Gewissermaßen erfordert echtes Carven ja auch eine gewisse Geschwindigkeit

================================================================

Ansonsten: wieder mal ein genialer Beitrag von dir Krisu!!!

================================================================

Anmerkungen:

1. Wie schon erläutert: schnelleres Fahren bedingt höhere Kapazitätsanforderungen, weil die gleiche Zahl Schifahrer ein und dieselbe Anlage häufiger nutzen kann.

2. Schnelles Fahren verringert gleichzeitig die Kapazizät der Piste (derselbe Effekt wie auf Autobahnen), da a) jeder Schifahrer pro Zeitabschnitt mehr Raum benötigt (wegen schnellerer Fortbewegung) und b) gleichzeitig die Sicherheitsabstände (wenn vielleicht auch teil unterproportional) wachsen.

Das ergibt meines Erachtens verschiedene interessante denkwerte Konsequenzen, etwa, dass die Leute sich möglicherweise nicht unten am Lift stauen, sondern oben oder vor entsprechend überlasteten Pistenpassagen, so dass eine kapazitätserhöhung des Liftes das Problem nicht löst, sondern verschärft. Hier ist dann Remodellierung die Lösung, ein Effekt, der ja auch auftritt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Fr, 30.01.2009, 17:37 
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^^Punkt 2 der Anmerkungen gilt meines Erachtens allerdings in erster Linie hauptsächlich dann, wenn gleichzeitig auch Punikt 1 der Anmerkungen "greift", und damit die Zahl der Abfahrten steigt.
Ansonsten hielte sich der schnelle Skifahrer automatisch auch kürzer auf der Piste auf, was tendenziell wieder quasi ausgleichend auf die Anzahl der sich zeitgleich auf der Piste befindenden Fahrer auswirkte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Fr, 30.01.2009, 17:55 
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Ja und nein, mE ist das in der Tat wie bei Autobahnen, dass es abhängig vom genauen Verlauf eine Geschwindigkeit maximaler Kapazität gibt, also ein Kapazitätsmaximum irgerndwo in der Mitte, und zwar gerade weil sich unsere beiden Effekte quasi kreuzen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Fr, 30.01.2009, 18:06 
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Achso, könnte auch sein, dass der "Platzverbrauch" für halbwegs sicheres Fahren mit zunehmender Geschwindigkeit überproportional ansteigt und durch kürzeren Aufenthalt auf der Piste nicht mehr ausgeglichen werden kann.

Wie dem auch sei, dürfte man wohl allgemein davon ausgehen, dass in dieser Hinsicht und auch bezüglich Sicherheit der zügige Edelwedler eine Art Optimun darstellen dürfte ;-)

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Fr, 30.01.2009, 20:06 
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Wohnort: gmunden/österreich
carvingschi und geschwindigkeit:

abfahrtsschi (und damit die schnellsten) sind auch heute noch keine carvingschi. sondern in sandwichbauweise hergestellte latten.

geschwindigkeit von carvingschi:
marc giradelli und mario büchl haben letzte woche für einen kurs (rtl?) von 40 sekunden länge ihre schi getauscht (15 jahre alte giradellirennschi und neue büchl-carver) - giradelli war um 4 sekunden schneller ... :!:

denkt mal nach ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Sa, 31.01.2009, 12:02 
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firngleiter hat geschrieben:
marc giradelli und mario büchl haben letzte woche für einen kurs (rtl?) von 40 sekunden länge ihre schi getauscht (15 jahre alte giradellirennschi und neue büchl-carver) - giradelli war um 4 sekunden schneller ... :!:

denkt mal nach ...


Also wenn ich drüber nachdenke was du schreibst, dann heißt das doch Girardelli hatte die Carving-Ski und war als Ehemaliger schneller als der voll im Training stehende Büchl mit 15 Jahre alter Ausrüstung!?

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 Betreff des Beitrags: Re: Kausalketten Skiwirtschaft
BeitragVerfasst: Sa, 31.01.2009, 12:35 
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korrekt - genau so war das. hat mario büchel letzte woche in einem fernsehinterview berichtet.

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