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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Do, 11.11.2010, 9:58 
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Ja manno ich weiß, sorry, dass ich solange zwar viel "nebenbei" gelesen, aber nichts brauchbares geschrieben habe.
Du machst Dir enorm viel Arbeit und in letzter Zeit gabs meinerseits hauptsächlich "smallpostings" ohne viel Inhalt, da ich gerade recht viel Forenexternes im Kopf habe.

Allerdings photographiere ich zwar schon länger analog IR, im Digitalbereich bin ich aber nicht gerade bewandert.
Was auffällt ist, dass Deine Photographien in kürzester Zeit enorm gut geworden sind. (Wenn ich da eine meine ersten IR-Filme denke ;)
Offenbar hat Dich jetzt auch endgültig die Faszination ergriffen, die von uns als Realität empfundene, subjektive Wahrnehmung zu verlassen, und in fremde Welten vorzustoßen.
Wenn ich mir Deine Bilder so ansehe, bekomme ich den Eindruck, dass der Sensor für IR ziemlich stark im Blaukanal sensibilisiert zu sein scheint. Kann das sein?
Vielleicht ist das die Erklärung dafür, dass Du mittels der Verschiebung oder dem Tausch der Kanäle schon recht nah an ein tatsächliches Falschfarben-IR herankommst?


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Do, 11.11.2010, 21:17 
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Ich finde das auch sehr interessant, was Du machst.

(Und noch was anderes ist mir aufgefallen: Zauchensee sieht fast genauso aus wie bei meinem Besuch - und der war im März 1988! ;) ).

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Fr, 12.11.2010, 13:30 
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3303 hat geschrieben:
Wenn ich mir Deine Bilder so ansehe, bekomme ich den Eindruck, dass der Sensor für IR ziemlich stark im Blaukanal sensibilisiert zu sein scheint. Kann das sein?
Naja, das sollte ja das Ziel des Orange-Filters sein, dass im Blau-Kanal nur noch IR liegt.

Allerdings versteh ich nach wie vor nicht ganz die genaue Funktionsweise des Weißabgleichs in der Cam und deren Auswirkung. Vermutlich müsste ich mal ein paar Raw-Fotos machen (da müsste die Weißabgleich-Stellung ja egal sein und immer das gleiche im RAW-File sein), aber was ich nicht check ist folgendes:

Wenn ich ohne Weißabgleich (also mit dem Standard) fotografieren würde, müsste bei Verwendung des Orange-Filters doch von haus aus im Blau-Kanal nur IR sein. In Wirklichkeit wird das Bild dann aber ziemlich so, wie wenn man mit dem Auge durchschaut, stark orange. Wenn ich das weiter verarbeite, liegen mir aber wohl in den einzelnen Kanälen zu wenig Infos um ein vernünftiges "normales" Falschfarben-IR zu bekommen, d.h. hier fängt schnell das Farbrauschen an.

Erst wenn ich den Weißabgleich auf z.B. Schnee stelle (oder meinetwegen auch auf grünes Gras, wobei das dann im fertigen Bild nie weiß wird, wird wohl zu viel Farbverstellung sein), werden die Bäume bzw. der IR-Bereich schön blau...


3303 hat geschrieben:
Vielleicht ist das die Erklärung dafür, dass Du mittels der Verschiebung oder dem Tausch der Kanäle schon recht nah an ein tatsächliches Falschfarben-IR herankommst?
Naja, für die "Infracolor"-Bilder nehm ich ja den vorher genannten Adobe Pixel Blender samt EIR-Simulations-Formeln. Da gibt's jetzt eine Version 4 (auf der genannten Flickr - Diskussion), die hab ich aber noch nicht ausprobiert. Rein mit Kanal-Tausch arbeite ich nur bei den Bildern mit dem R72 Filter.

Trinc: Hast du das gesehen?
Bild

Talstation / Kassenhalle zwischen Parkhaus und Rolltreppen zu den Liften im OG...

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Fr, 12.11.2010, 22:04 
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starli hat geschrieben:
]Naja, das sollte ja das Ziel des Orange-Filters sein, dass im Blau-Kanal nur noch IR liegt.
Das stimmt natürlich, aber es sieht ja so aus, als käme IR auch fast nur im Blaukanal an, was sich aber hierdurch
Zitat:
EIR-Simulations-Formeln
erkläen dürfte.
Jetzt interessierte es mich ja schon massiv, wie ein direkter Vergleich ausginge, denn den IR-Anteil im Grün- und Rotkanal kann man sicher nicht tatsächlich herausrechnen. Das dürfte aufgrund von "Vermutungen" passieren, wie es die sonstigen IR-Simulationstools ja auch machen.

Kein direkter Vergleich, aber mal wieder etwas Aktuelles vom letzten Urlaub:

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

Zurzeit finde ich das Gelb, das der Film bei der Abbildung von Roten, IR-refektierenden Motiven bildet fast noch cooler als das Rot/Magenta.


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Sa, 13.11.2010, 0:07 
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3303 hat geschrieben:
starli hat geschrieben:
]Naja, das sollte ja das Ziel des Orange-Filters sein, dass im Blau-Kanal nur noch IR liegt.
Das stimmt natürlich, aber es sieht ja so aus, als käme IR auch fast nur im Blaukanal an, was sich aber hierdurch
Zitat:
EIR-Simulations-Formeln
erkläen dürfte.
Äh, kann deinem Gedankengang jetzt gerade nicht folgen, also worauf du das schließt oder woran du das erkennst?

3303 hat geschrieben:
Jetzt interessierte es mich ja schon massiv, wie ein direkter Vergleich ausginge, denn den IR-Anteil im Grün- und Rotkanal kann man sicher nicht tatsächlich herausrechnen. Das dürfte aufgrund von "Vermutungen" passieren, wie es die sonstigen IR-Simulationstools ja auch machen.
Direkter Vergleich: Dann sollten wir uns im Winter mal irgendwo treffen :)

Vermutungen: eher Schieberegler :) Man schiebt die Regler halt so hin und her bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.... die Adobe-Software und der Formel-Filter ist ja gratis downloadbar, kannst dir ja mal holen und mit dem o.g. Bild ausprobieren. Immerhin hab ich jetzt mal kapiert, was die einzelnen Schieber so ungefähr bedeuten :)

Die v4 bringt anscheinend noch schneller noch bessere Ergebnisse, hab's mal ausprobiert mit dem zuletzt geposteten Foto: (jeweils: Anklicken zum Vergrößern)

Bild
^ Original aus der Cam (glaub minimal Kontrastverstärkt, manueller Weißabgleich auf Schnee)

Bild
^ Simpler Rot-Blau-Kanal-Tausch, der Himmel ist arg türkis. Könnte man natürlich anhand diverser Farbregler bearbeiten.


Und jetzt mit dem Adobe Pixel Bender samt den irg_v4.pbk Formelfilter:

Bild
^ mit den Standard-Werten (die vmtl. bei Verwendung eines bestimmten Filters mit einem bestimmten Weißabgleich korrekt sind, bei mir passt das also nicht ganz)

Bild
^ Relativ einfach gefüttert, soweit ich die Formel/Eingabewerte verstanden hab, hab ich folgendes gesagt:
90% im Rot-Kanal ist Rot
10% im Rot-Kanal ist IR (das wurde also rausgerechnet)
50% im Grün-Kanal ist Grün (ist bei dem Foto komischerweise egal, wie ich den Schieber einstell)
50% im Grün-Kanal ist IR (das wurde also rausgerechnet)
Und die 3x2 Gamma-Regler hab ich jeweils auf 1 gelassen.

Nachdem ich die Bäume mal etwas mehr Magenta haben wollte:
Bild
^ Auch relativ einfach:
100% im Rot-Kanal ist Rot
0% im Rot-Kanal ist IR
80% im Grün-Kanal ist Grün (again, die Einstellung war hier komplett egal)
20% im Grün-Kanal ist IR (das wurde also rausgerechnet)
Gamma Rot/Rot 1 und Rot/IR 1
Gamma Blau/Blau 1 und Blau/IR 1
Gamma Grün/Grün 2 und Grün/IR 1

Ein weiteres Spielen mit den Gamma-Werten und den Aufteilungen (man kann z.B. auch sagen, 80% in Rot ist Rot und 80% in Rot ist IR, und dann kann man via den Gamma-Reglern weiter machen) hat keine wesentlichen anderen Ergebnisse gebracht, es fängt dann irgendwann der Himmel zum Farbrauschen an, bis er vom blau ins grün geht, bzw. kann man die Bäume eben mehr ins orange-rot bringen, aber was mir z.B. mit den Schiebern nicht gelungen ist, die Felsen grau-braun zu haben und die Bäume trotzdem eher magenta zu lassen, also so 'ne Mischung aus den beiden Fotos. Da müsste man wohl wieder zu PS o.ä. greifen und den Rot-Kanal bissl nach magenta Verschieben.

Hab mal im Lightroom (das ich mir vorgestern als Testversion installiert hab) bissl an den Reglern gespielt und immer mal wieder deine als Vergleich angesehen ... das war dann noch die beste Variante:

Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: So, 14.11.2010, 22:29 
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starli hat geschrieben:
Äh, kann deinem Gedankengang jetzt gerade nicht folgen, also worauf du das schließt oder woran du das erkennst?
Wenn der IR-Anteil auf alle Kanäle gleichmäßig wirkte, sollten die IR-Reflexionen ja eigentlich neutralgrau oder weiß dargestellt werden.
Bei Dir sind die Bäume blau, was für mich darauf schließen lässt, dass der Blaukanal hier als Einziger Farbkanal massiv IR aufzeichnet,oder eben, dass dies so simuliert wurde.

Zitat:
Direkter Vergleich: Dann sollten wir uns im Winter mal irgendwo treffen :)

Ich hoffe, dass das mal klappen wird. Einen EIR werde ich im Winter aber nicht belichten. Erst im Sommer wieder.
Über eine HIE können wir aber gerne reden :)

@Farbregler: Ist ja auch Geschmackssache. Beim Film kan man ja mittels Filtern die Farben auch verändern.


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: So, 14.11.2010, 23:50 
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Wobei das m.E. aber "normal" sein sollte, da ja die Bäume IR wesentlich stärker reflektieren und in Kombination mit dem richtigen Weißabgleich müsste das bei Orange/Gelb-Filtern auf Digicams immer so aussehen, sonst käme man ja nicht auf den rot/magenta-Look. Neutraler/grauer ist's ja mit dem R72-Filter, der nur noch ein Teil Rot + IR durchlässt. Außerdem, wichtig ist vmtl. noch anzumerken, dass ich den Weißabgleich ja auf Schnee gemacht hab und nicht auf "grünes Gras" ...

Hab heut in Livigno auch ein paar nette Aufnahmen gemacht, v.a. in der Nachbearbeitung hab ich jetzt dank Lightroom doch etliches Mehr an Möglichkeiten, wodurch ich teilweise den Hot-Spot ganz gut weg bekomme, indem ich bei Magenta (Hotspot) oder Aquamarin (schnee am Rand) die Sättigung rausdrehe und auch die Rauschminimierung hilft viel.


Bild
^ quasi-s/w-IR, aber mit dem R72-Filter (ist wohl nicht viel Farbe drin)

Bild
^ mit dem BW099-Filter, und nachher bei den Farben rot, orange und blau die Sättigung verringert, sowie beim o.g. Aquamarin, so dass der Schnee an den Rändern weißer wurde

Bild
^ ähnliche Vorgehensweise, da ansonsten z.B. das rechte Metall recht türkis war

Bild
^ auch hier war das Magenta + Aquamarin - Tuning nötig, da sonst der Schnee links türkis und mittig rosa war...

Bild

2 ähnliche Motive mit unterschiedlicher "Formelfütterung", Zoom vom vorherigen Foto

Bild

Bild

Wobei ich jetzt nicht mehr weiß, ob die unterschiedliche See-Färbung nur an unterschiedlichen Formel-Parametern lag, oder daran, dass der Zoom etwas anders ist (und somit im zweiten Bild der Hotspot nicht so ungünstig im See lag)

.. und:

Bild
^ im Herbst sind manche Bäume also nicht mehr blau (rot). Die vielen unterschiedlichen Farben (rot, weiß, grau, orange) gefallen mir ganz gut, schade dass der Himmel über den See nicht wolkenlos war, ein blauer See wäre sicher noch schöner gewesen :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: So, 28.11.2010, 22:31 
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.. gestern in der Axamer Lizum:

Bild
^ nicht wirklich IR, aber mit meiner "fullspectrum"-Cam aufgenommen und dann durch den EIR-Filter gejagt, kann man u.a. ein solches Ergebnis bekommen. Auch irgendwie nett...

Bild
^ .. und in Infrarot (Hoya R72)

Bild
^ .. und leicht gezoomt und in IR/Infracolor (BW099)

Bild
^ Bergstation 4SB Karleiten (IR/Infracolor)

Bild
^ Restaurant Hoadl in IR/Infracolor

Bild
^ Inntal-Pano IR/Infracolor

Bild
^ Pano IR (R72)

Bild
^ Leichter Zoom ins Sellrain und Kühtai (Bildmitte) in IR/Infracolor vom Hoadl / Axamer Lizum aus

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Fr, 03.12.2010, 13:10 
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Besonders die neuesten, ausgereiftesten "infracolor" Bilder gefallen mir sehr gut.
Das ist im digitalen IR Bereich abgesehen von manchen SW-Aufnahmen der Stil, der mir am besten gefällt.
Was ich in den Bildern allerdings nicht erkennen kann ist diese "Fremde Planeten" Stimmung, des Ektachrome Infrarotfilms [die ich so sehr mag, während Andere sie ganz schlimm finden ;)], die sich bei mir am extremsten bei der Betrachtung der Dias auf einer großen Leinwand einstellt.
Aber es sollte auch nicht unbedingt Sinn der neuen Technologie sein, eine Ausgestorbene exakt zu kopieren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Mi, 08.12.2010, 22:37 
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3303 hat geschrieben:
Was ich in den Bildern allerdings nicht erkennen kann ist diese "Fremde Planeten" Stimmung, des Ektachrome Infrarotfilms [die ich so sehr mag, während Andere sie ganz schlimm finden ;)]
Die Frage ist aber ja, woran das liegt bzw. was den größten Einfluss darauf hat. Liegt es am Motiv, am Fotografen, am Licht, an den Bildparametern (Farbe/Kontrast/..), oder an der Hardware (Analog-Cam, Objektiv, Film)?

Hast du egtl. schon mal probiert, bei IR einen Pol-Filter zu verwenden? Hat das überhaupt einen Einfluss? Oder verwendest du den eh immer?

Die folgenden Fotos sind vom letzten Samstag vom Allgäu. Die Sonnenuntergangsfotos mit dem R72 - Filter und anschließender Bearbeitung u.a. mit dem EIR-Simulations-Filter geht m.E. durchaus in Richtung "Fremde Planeten Stimmung":

Bild

Bild

... die gleiche Szene mit dem Orange/Infracolor-Filter:
Bild

.. und mit dem 850nm Filter:
Bild

Noch ein paar andere:

Bild
(keine Ahnung mehr mit welchem Filter)

Bild
(850nm)

Bild
(850nm)

Bild
(850nm)

Bild
(Infracolor)

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Do, 09.12.2010, 15:31 
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Registriert: Sa, 03.03.2007, 12:53
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Wirklich beeindruckend, welche Qualität Deine IRs mittlerweile haben!

Ich benutze beim EIR mittlerweile bei Landschaften sehr oft einen Polfilter.
Früher dachte ich immer, das bräuchte man, da IR, ja kaum.
Aber es macht bei sehr vielen Landschaften doch einen enormen Unterschied.
Bei Pernonen- und Nahaufnahmen habe ich idR keinen Polfilter drauf.
Beim HIE auch selten.

Der (Zitat Trinc: "spacige Look des EIR in E6") kommt zunächst tatsächlich am stärksten heraus, wenn der Film in E6 (Dia) entwickelt wird.
In C-41 (Negativ), wirkt er schon etwas weniger spacig und in AR-5 (der eigentlich richtige Luftbildprozess/Dia) auch eher etwas "normaler", was die "Fremde Planeten" Wirkung angeht.
Am Extremsten sind nach meinem Empfinden abendliche Streiflichtaufnahmen in verlassenen Landschaften, bei denen die Eigenschaft der extrem dunklen Schatten gemeinsam mit dem Look, den das Gestein dann bekommt, extrem außerirdisch wirkt. Seitlich angestrahlte Elemente, die idealer Weise eine der charakteristischen Farben aufweisen, unterstützen das noch.
Das Ganze dann möglichst mit sehr dunklem Himmel dank Polfilter.
Hinzu kommt, dass die Farben sehr künstlich wirken, besonders da bei der Betrachtung der Dias selbst aber der unweigerliche Eindruck aufkommt, dass das Motiv so ausgesehen haben müsste, weil es sich ja um ein vollkommen unbearbeitetes Bild handelt.
Die dunklen Schatten sind auch ein Phänomen, das ich beim digitalen Farb-IR noch nicht so stark beobachten konnte. Auch bei Deinen Pics düstern eher die Schatten der SWs stark ab, was man hervorragend am letzten Vergleichspano erkennen kann. Die Farb-IRs zeigen viele Charakteristika der IR-Photographie, die düsteren Schatten aber weniger.

Insgesamt jedenfalls eine sehr subjektive Angelegenheit.
Wenn ich da so an verschiedene Vorführungen von Urlaubsdias zurückdenke... Die Reaktionen waren meistens nach kurzem "Erschrecken" relativ gleichgültig und desinteressiert. Dann gab es auch immer wieder die "was soll das?" Reaktionen. Dass jemand meine Faszination teilte, kam so gut wie nie vor. In den letzten Jahren habe ich meine Dias allerdings kaum noch vorgeführt, so dass ich bis auf eine Person, die den Film auch faszinierend findet und die Bilder immer intensiv betrachtet, keine sonstigen, aktuelleren Reaktionen mehr bekommen habe.


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Do, 09.12.2010, 19:25 
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3303 hat geschrieben:
Wirklich beeindruckend, welche Qualität Deine IRs mittlerweile haben!
Danke.

3303 hat geschrieben:
Ich benutze beim EIR mittlerweile bei Landschaften sehr oft einen Polfilter.
Puh, da bin ich ja beruhigt. Hatte mich schon schwer gewundert, warum bei deinen Bildern der Himmel immer so dunkelblau ist und bei mir gar nicht :)

Wäre mal ein Versuch, ob vielleicht ein Pol-Filter auch gegen den "Hot-Spot" in der Mitte helfen würde.... kann ich nicht mehr testen, da ich ihn bei ebay verkauft hab - getreu dem Motto "ich mach ja jetzt keine normalen Fotos mehr mit der alten Cam" ... ;)


3303 hat geschrieben:
Der (Zitat Trinc: "spacige Look des EIR in E6") kommt zunächst tatsächlich am stärksten heraus, wenn der Film in E6 (Dia) entwickelt wird.
In C-41 (Negativ), wirkt er schon etwas weniger spacig und in AR-5 (der eigentlich richtige Luftbildprozess/Dia) auch eher etwas "normaler", was die "Fremde Planeten" Wirkung angeht.
Der unterschiedliche Entwicklungsprozess hat hauptsächlich worauf Auswirkung? Vmtl. ja nur auf die Farben und ggf. noch den Kontrast?

3303 hat geschrieben:
Die dunklen Schatten sind auch ein Phänomen, das ich beim digitalen Farb-IR noch nicht so stark beobachten konnte. Auch bei Deinen Pics düstern eher die Schatten der SWs stark ab, was man hervorragend am letzten Vergleichspano erkennen kann. Die Farb-IRs zeigen viele Charakteristika der IR-Photographie, die düsteren Schatten aber weniger.
Bin mir nicht sicher, ob ich richtig verstanden hab: Die Schatten beim digitalen Farb-IR sind weniger dunkel als bei deinen analaogen Pix? Und das liegt nicht am Pol-Filter? Und bei meinen s/w-Fotos sind die Schatten dunkel? Da muss ich allerdings sagen, dass ich bei den s/w-Fotos - wenn sich die Gelegenheit ergibt - tw. stark am Kontrast / Schwarz - Regler fummel, damit der Himmel möglichst dunkel / schwarz wird. Insofern könnte ich vmtl. auch bei den Farb-IRs die Schatten verdunkeln.

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Fr, 10.12.2010, 20:57 
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RetroRebel
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starli hat geschrieben:
Wäre mal ein Versuch, ob vielleicht ein Pol-Filter auch gegen den "Hot-Spot" in der Mitte helfen würde.... kann ich nicht mehr testen, da ich ihn bei ebay verkauft hab - getreu dem Motto "ich mach ja jetzt keine normalen Fotos mehr mit der alten Cam" ... ;)

Wird er nicht. Ein Polarisationsfilter filtert, wie der Name schon sagt, nur polarisiertes Licht aus. Der Hotspot kommt aber m.W. daher, dass das Objektiv nur für das sichtbare Spektrum berechnet wurde und nicht für Infrarot - Brechung ist abhängig von der Wellenlänge und die ist bei IR bekanntlich höher als bei sichtbarem Licht. Dagegen hilft nur ein anderes Objektiv.

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Sa, 18.12.2010, 23:11 
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RetroRebel
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Zitat:
Ein Polarisationsfilter filtert, wie der Name schon sagt, nur polarisiertes Licht aus.


Jein, er polarisiert Licht. Licht, das bereits anders polarisiert ist, wird dabei in der Tat weggefiltert. Ich würde nicht so pauschal ausschließen wollen, dass ein Polfilter nicht auf Hotspots auswirken haben würden, denn wenn diese beispielsweise durch Reflektionen innerhalb des Objektiv entstehen (was ich durchaus für möglich halte), dann würde das Filter wohl einen Unterschied machen. Aber Wissen diesbezüglich habe ich keines.

Meines Erachtens haben Filme übrigens viel mehr Größen als nur Farbton und Kontrast, was ihren Look angeht. Darum ist der auch sehr schwer zu imitieren. Es geht im wesentlichen um die Verhältnisse zu einander. Ein Teil des Looks des IR kommt zB dadurch zustande, dass Helligkeiten relativ zueinander nicht stimmen (Reflektionslicht auf Schattenflächen wird plötzlich sehr hell etc.). Vor allem aber gibt der Film Lichter anders wieder. Das beginnt bei den Überstrahlungen (immer sehr spacig, weil typisch für Lichtverhältnisse im luftleeren Raum (zB Mond)), aber auch der Farbverlust im Bereich der Überstrahlung (wie genau verlaufen die Kurven), die "Kompression", also die bei Film nicht-lineare Wiedergabe der Helligkeitsverhältnisse in den Lichter (vgl. mit Tonband vs. digitale Aufnahme), Streulichtwiedergabe (das liegt allerdings wohl primär an den Linsen, ist aber etwas, was ich bei älteren Objektiven viel besser finde), etc etc. Manchmal zB auch Kleinigkeiten: Unschärgeverlauf und Vignettierung alter Objektive im KB-Format (oder vermutlich noch mehr im Mittelformat) geben Photos immer einen analogen, mE auch professionellen Look, den man bei Kompaktdigicams niemals haben wird. Und und und... Nicht zuletzt die Körnung hat auch Einfluss auf die Wiedergabe der Farben und Helligkeiten und Relationen zu einander (kann man gut sehen, wenn man in PS mal eine Körnung draufrechnet).

Ein interessantes Experiment, dass ich Dir mal raten könnte:

In PS nehme eines Deiner FarbIR-Bilder und tue folgendes. Dupliziere die Bildebene. Zwischen die beiden nun vorhandenen Ebenen legst Du zwei Effektebenen an: 1. Sättigung und 2. Tonwertkorrektur. Die Tonwertkorrektur stellst Du nun so ein, dass die Lichter grau werden und die Schatten auch (Regler ganz unten zu Mitte hinwegen). Die Mittenwiedergabe kann man noch ein bisschen aufhellen (geht besser bei unterbelichteten Aufnahmen). Die Sättigungsebene stellst Du so ein, dass die untere Bildebene schwarzweiß ist. Die untere Bildebene sollte nun flaues Schwarzweißbild sein. Dann rechnest Du (nur!) auf die untere Ebene eine recht starke Körnung (hochaufgelöstes Bild verwenden). Die Deckkraft der oberen Ebene stellst Du dann auf 0% und wählst den Einkopiermodus "hartes Licht". Dann regelst Du die Deckkraft der oberen Ebene langsam rein und stellst gleichzeitig über die Tonwertkorrekturebene den Kontrast der unteren S/W-Ebene so ein, dass die Überlagerung in Farbe und Kontrast insgesamt gut wirkt.

Damit bekommt man einen ziemlich guten Filmlook hin, weil die Bildwiedergabe der Lichter dann schon wesentlich mehr an einen Film erinnert. Noch netter wird es, wenn man eine selektive Farbkorrektur vornimmt, und den Rottönen etwas cyan und (etwas weniger) gelb entzieht, den Gelbtönen cyan und den Blau- und Cyantönen Gelb. Das ergibt eine sauberere Farbtrennung bei gleichzeitig für (ältere) Filme typischer Farbbalance.

Ich finde es faszinierend, wieviel ansprechender die Bildwirkung dadurch werden kann, ohne mE zu sehr bearbeitet zu wirken, wenn man das gemäßigt tut.

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Mi, 12.01.2011, 23:47 
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Hab zwar kein PS und hatte noch keine Zeit, das in Gimp nachzustellen ... aber den Pol-Filter hab ich mir von 3303 am Silvestertag geliehen.

Ja, es hat Auswirkungen auf Hot Spots, aber ich weiß nicht genau ob es sie lindern kann. Dazu hätte ich Vergleichsfotos ohne Polfilter machen müssen, die ich aber nicht gemacht hab (weil ich gehofft hatte, mir würden die Ergebnisse mit Filter reichen).

Also, folgendes hab ich bemerkt: Je nach Stellung des Filters können die zentralen Bereiche stark rötlich werden. Insbesondere bei Verwendung des orangenen Filters wird der Himmel so in der Mitte sehr rot, was Käse ist. In anderer Stellung des Filters dagegen kamen mir einige Fotos besser vor, ohne allzu farblich vignettiert zu sein. Evtl. hilft es also, einen Polfilter zu verwenden. Dann wiederum hab ich Bilder gesehen, bei denen man, egal in welcher Stellung der Polilfter war, keine Unterschiede im zentralen Bereich sieht, wohl aber man eine leicht stärkere IR-Empfindlichkeit in der Bildmitte wahrnimmt, die bei allen Polfilterstellungen gleich ist.

Was also mal definitiv nicht funktioniert mit dem Polfilter auf meiner Digicam: Den Himmel gleichfarbig abzudunkeln. Das dunkle wird nur rot. Bei meinen Fotos leg ich jetzt öfters einen Verlaufsfilter drüber, sofern es die Geometrie des Bildes/Motivs es zulässt.

Werd mir evtl. doch einen Polfilter zulegen und das mal weiter testen.

Was mir ja auch schon öfters aufgefallen ist: Sobald die Sonne ins objektiv scheint, gibt's arges Streulicht. Kann evtl. nichts mit der IR-Empfindlichkeit zu tun haben, sondern einfach ein weiterer Zweck des Sperrfilters sein, den ich ja ausgebaut hab?

In Zuge dessen gibt's aber noch etwas weiteres interessantes: Dunkle ich die Sonne ab (z.B. mit einem Gegenstand, oder der Hand) und fotografiere trotzdem ungefähr gegen die Sonne, wird der Dunst auf den IR-Bildern stärker als er auf dem Nicht-IR-Bild ist:

Original Farbfoto:
Bild

.. in s/w umgewandelt:
Bild

und in s/w-IR:
Bild

Paar weitere nette IR-Fotos vom Kronberg am 31.12.:

Bild
^ mit dem Orange-Filter
... Und mit dem 720nm Filter, da kann ich kontrastmäßig den Himmel wesentlich dunkler machen, gefällt mir um einiges besser, auch wenn ich hier den Schnee oft nicht so so schön weiß bekomme:
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Was ich in letzter Zeit, zusätzlich nach dem besagten EIR-Tool mache, und zwar bei den Hoya R72 - Bildern: Sättigung erhöhen, etwas Farbverschiebung von Rot richtung Magenta (damit die Bäume eher pinker als orange aussehen), etwas Farbverschiebung vom Türkis ins Blau (damit der Himmel blauer wird). Und ggf. einen Verlaufsfilter auf den Himmel legen und dort die Helligkeit etwas runterdrehen. Und sowieso den Kontrast stark verstärken.

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
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Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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