Der Schlepplift hat einen gravierenden betrieblichen Nachteil gegenüber dem Sessellift: Er benötigt eine Trasse. Die muss zum einen planiert werden, was sich zusätzlich auf die Baukosten niederschlägt - insbesondere in felsigem Gelände - und zum anderen benötigt sie Schnee. Das ist in diesen Zeiten mit immer mehr schneearmen Perioden ein enormes Problem. Wenn die Lifttrasse auch noch beschneit werden muss, ist der Kostenvorteil gegenüber der KSB wahrscheinlich sehr schnell aufgebraucht.
Andererseits sollen auch möglichst viele Leute die Lifte und Pisten nutzen können (vgl. die erklärte Strategie von Val Thorens, dass es an jedem Lift mindestens eine blaue Piste geben muss). Und da sind die körperlichen Anforderungen bei einem Sessellift nun mal deutlich geringer. Ich glaube auch, dass das ein Stück weit damit einher geht, dass Ski fahren heute zwar technisch einfacher geworden ist, wenn es um das Erlernen als Anfänger geht, andererseits aber mehr Kraft benötigt wird, weil man als Fortgeschrittener oder Könner wesentlich schneller fährt als früher. Da ist die Erholungspause im Sessellift dann schon sehr willkommen. Jedenfalls empfinde ich das inzwischen sehr oft so
Zitat:
Was ich jetzt interessant finde, ist das sie einerseits über Umsatzprobleme klagen, andererseits Kapazitätsengpässe (auch) an den hochmodernen Anlagen haben - das klingt nach systematischem Fehler, aus meiner Sicht.
Die Kapazitätsprobleme liegen auf den Hauptachsen, denen die Alternativen fehlen oder von den Leuten nicht gefunden werden. Gleichzeitig liegen Teile des Skigebiets wie z.B. der Gletschersektor quasi brach, weil nur wenige Leute dort hin fahren. Deswegen ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht meines Erachtens überfällig, die alte 6EUB zu erneuern. Das ist auch der Teil des Programms, der meines Erachtens am meisten Sinn ergibt - allerdings nur, wenn man in diesem Sektor dann auch ordentliche Pisten anbietet.
Einige andere Dinge hat man tatsächlich in den letzten Jahren gewaltig versemmelt und muss sie jetzt mit hohem Aufwand wieder korrigieren. Arpette stellt die einzige Verbindung zwischen Plagne Bellecôte und Montchavin/Les Coches her und bedient zudem schöne Abfahrten für Wiederholungsfahrten. Warum hat man hier die 4KSB durch eine 8KSB ersetzt? Die Bahn hätte man meines Erachtens doppeln müssen durch eine Parallelbahn Richtung Crozats. Zwei 6KSBs wären perfekt. Warum wurden die Salla-TKs durch eine kurze, fix geklemmte SB ersetzt und nicht durch eine kuppelbare Bahn, die gleichzeitig Carroley mit ersetzt? Auch der Abbau von Véga ist so ein Fall. Damit fehlt eine Verbindung von Plagne Centre nach Plagne Bellecôte. Auch Colosses ist so ein Fall. Statt eines zusätzlichen Übergangs hat man jetzt eine 8KSB, obwohl die alte Bahn eigentlich noch gut war. Hier wäre statt dessen eine zweite Achse notwendig gewesen, z.B. eine fix geklemmte Bahn zur Bergstation des alten TK.
Ähnliche Probleme bestehen in Les Coches. Da hätte man die Ersatzbauten Ende der 90er schon viel konsequenter auf den Vanoise Express ausrichten müssen. Die Talstation von Lac Noir liegt viel zu weit oberhalb des Ortes (übrigens ähnlich wie die des Funitels in Plagne Centre, warum startet das nicht unten in der Station wie die Vorgängeranlage?). 4KSB Montchavin und 6KSB Pierres Blanches sind toll, aber Pierres Blanches startet zu weit oben für die Leute, die vom Vanoise Express kommen. Die finden dann wiederum auf Grund der langen Querfahrt nicht zur 6KSB Plan Bois, die die 10EUB doppeln muss, damit man auch vom Ortszentrum von Les Coches komfortabel ins Skigebiet kommt.
Und die ganzen Fehlplanungen muss jetzt der Kunde bezahlen, mit einem Skipass für Paradiski der teurer ist als in den 3V! Eigentlich kein Wunder, dass es da Probleme gibt und das internationale Publikum lieber dort oder im Espace Killy Ski fährt.