pancugolo hat geschrieben:
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Als Gegenbeispiel fällt mir Sulden ein, die im Sommer mehr Gäste als im Winter haben, d.h. fast das ganze Jahr ist Saison.
Ist sehr interessant. Selbst im Oberengadin, was mE zu den absolut attraktivsten Regionen der Alpen im Sommer zählt, sind die Gästezahlen im Sommer massiv niedriger, als im Winter.
In Frankreich kommts glaub ich ziemlch auf den genauen Zeitraum im Sommer an.
Durch das zentralisierte System konzentriert sich fast alles auf den August.
In IT ist auch nur Mitte Juli bis Ende August einigermaßen etwas los.
Im Sommer störte mich das Skigebiet drumherum übrigens wesentlich mehr, als in einem solchen Wohnblock zu wohnen. Der Wohnblock müsste natürlich meinen Vorstellungen entsprechen (siehe oben).
Gäbe es einen krassen Betonkubus (oder einen schwarzen Monolith)
mit attraktiven Räumlickeiten, der in einer total wilden, unberührten und verlassenen Landschaft stände, fände ich es wahrscheinlich ziemlich cool.
Das müsste dann einen gewissen skulpturalen Charakter haben und unbedingt entweder allein oder als Ensemble allein da stehen.
Man stelle sich vor:
In einer wenig frequentierten Gegend zweigt irgendwo eine kleine Straße ab in eine wilde Landschaft. Sie endet in einer Hochebene, ein Plateau mit Seeen oder einem krassen Geländevorsprung etc.
Dort ist alles absolut natürlich - bis auf diese "Insel".
Parkplatz etc. ist alles drunter. Draußen ist nur die wilde Natur.
Das fände ich schon reizvoll.
Aber wie gesagt: Tignes zum Wandern im Sommer wäre für mich verheerend, da die Landschaft so verbaut ist und besonders dadurch nfür mich der Reiz der Landschaft verloren geht.
Was für mich an Ortschaften bzw. Stationen ansonsten am attraktivsten ist, sind Dörfer wie Soglio im Bergell z.B.
Extrem alter gewachsener, ganz klein strukturierter Ort in perfekter Lage auf einer Terrasse oberhalb des Tals.
Stengstens gestalterisch reglementiert. Keine stillosen Straßen- und Wegebeläge.
Kaum Werbungen an den Geschäften und wenn, im passenden Stil.
Leider wurden in der Peripherie in den letzten jahren Baugenehmigungen für aus dem Ortsbild herausgerissene Häuser erteilt.
Ein Hotel sieht eher aus, wie ein österreichischer Gasthof, ganz schlimm!
Insgesamt aber immer noch extrem stylisch. Viele typische Bündner bauernhäuser in ihrer schlichten, aus lokalen Materialien und Bautechnik schlüssig entstandenen Formensprache.
Dazu der Palazzo Salis und wenige andere Gebäude im typischen, romanischen Stil.
Sowas funktioniert aber auch nur, wenn die Struktur und der Stil eben nicht verlassen werden.
In dem Ort gibt es soger ein modernes Haus, das zwar moderne Formensprache, was Fesnsterformen und Türen sowie moderne Türdrücker etc. aufweist, aber durch seine Kubatur und den Putz sowie die graue Farbgebung sehr gut in den Ort passt. Das dach ist allerdings auch Granitplattengedeckt, was hier mE OK ist, da die homogene Dachlandschaft sehr zum Ortsbild beiträgt.