5. Tag, Mittwoch 01. Juni 2005, Clusone - UmgebungTag 4, Teil 2 <- Inhaltsverzeichnis -> Tag 6, Teil 1 Clusone – der VormittagDer Tag fängt diesmal bereits frühmorgens kurz nach 5 Uhr an. Nicht etwa, dass wir schlecht von Seilbahnen geträumt hätten, nein, Thomas stand kreideblass im Hotelzimmer und hatte sich bereits mehrmals übergeben müssen. Die Situation war schnell analysiert, heftige Bauchschmerzen mit den üblichen Begleiterscheinungen, konnten eigentlich nur eine Ursache haben: Die Muscheln vom Risotto waren verdorben gewesen! Angesichts der frühen Stunde hieß es nun erstmal abwarten, möglicherweise würde sich Thomas Zustand bald bessern. Ein Irrtum, denn die Frequenz der Magenentleerungen erhöhte sich stündlich und die Tour, was zu diesem Zeitpunkt allerdings mehr als nebensächlich war, stand vor dem Aus. Thomas musste, obwohl er sich weigerte, unbedingt das örtliche Krankenhaus aufsuchen. Glück im Unglück, dass unsere Unterkunft, zentral gelegen, nicht einmal fünf Gehminuten vom örtlichen Hospital entfernt war. Das hätte bei Weitem schlimmer kommen können …
Im Krankenhaus angekommen, mussten zuerst bürokratische Hindernisse aus dem Weg geräumt werden … Thomas hatte seinen Auslandskrankenschein vergessen und erst nach paar Telefonaten und Interventionen war die Bezahlung durch die Krankenkasse gesichert. Eine freundliche Ärztin, die wenigstens halbwegs der englischen Sprache mächtig war, verfrachtete Thomas in eine Art Kabine, in welcher die Erstversorgung stattfand. Alpenkönig musste derweilen im sterilen Gang der Ambulanz, der sich langsam füllte, auf erste Lebenszeichen des Leidensgenossen warten. Wie schlimm war die Vergiftung, die er sich zugezogen hatte? Mittlerweile war Leben in die Ambulanz eingekehrt, man unterhielt sich in emotionaler Weise, wie es wir von unseren südlichen Nachbarn eben gewohnt sind - auch in diesem tristen Ambiente. Ein Drang zur Konversation und Emotionen, die wir in ähnlichen Situationen aus unseren Breiten nicht gewohnt sind, aber die manchmal durchaus wünschenswert wären. Thomas wurden inzwischen Infusionen verabreicht … Minuten … , nein, eigentlich Stunden vergingen … und erst am späten Vormittag öffnete sich wieder die Ambulanztür, wo Alpenkönig einem blassen, aber angesichts des Wiedersehens doch schon etwas erleichterten Thomas entgegentrat. Eine Beratung folgte und das Gespräch zwischen den Fundamenti Kriegern, aber vor allem auch der behandelnden Ärztin, sollte über alles Weitere entscheiden.
Eine Heimreise von Clusone schied an diesem Tag angesichts des instabilen Gesundheitszustandes natürlich aus. Folglich hieß es abwarten und zumindest auf die Erlaubnis der Ärztin hoffen, den Patienten wenigstens ins Hotel (rück-)überstellen zu dürfen und dort in weiterer Folge auf eine baldige Genesung zu warten. Ein Wunsch, der nach kurzer Diskussion erfüllt werden sollte und die letzte Unterschrift empfanden wir, allen voran natürlich Thomas, mehr oder weniger als eine Art Befreiung. Zu viele Pläne, oder auch Träume für die restlichen Tage geisterten noch in unseren Köpfen herum, ohne dass wir uns tatsächlich mit der ernüchternden Realität abfinden wollten. Nachdem Thomas im Hotelzimmer erstversorgt worden war, schlug er Alpenkönig vor, doch noch für den Rest des Tages die Gegend, sprich ein paar Schigebiete unsicher zu machen. Nach anfänglichem Zögern – vor allem der Gedanke den Patienten. in seinem jetzigen Zustand alleine zu lassen – stimmte Alpenkönig letztendlich dann doch zu. So kam ab diesem Zeitpunkt den Handys die wichtige Rolle als „Notruf“ zu und Alpenkönig brach kurz nach Mittag ins Valle Seriana Richtung Lizzola auf.
Nach soviel Dramatik wieder zurück zur eigentlichen Geschichte und es folgt der bereits gewohnte Überblick über Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges.
16 … Borno
17 … Passo della Presolana
18 … Lizzola
19 … Spiazzi
20 … Valcanale
21 … Colere
22 … Schilpario
23 … Albino
24 … Aviatico
25 … Alpe Arera
26 … PiazzatorreTeil 18: Am nördlichen Ende des Valle Seriana - LizzolaAlpenkönig brach also mittags auf, um alleine loszuziehen. Wie sich herausstellte, war die Region um Clusone und das Valle di Scalve reich an LSAP-Anlagen. Selbst in Clusone führte eine Bahn zum Montagnina, deren Überreste wir jedoch aus Zeitgründen nicht mehr besichtigen konnten. Nur ein Beispiel, das stellvertretend für vieles Mehr in den Bergamasker Alpen stehen soll. Wer ein wenig in dem Kartenausschnitt stöbert, wird mit Sicherheit noch die eine oder andere aufgelassene Anlage entdecken.
Das Valle Seriana entspricht nicht unbedingt der Vorstellung, die man gemeinhin von einem Fremdenverkehrsgebiet erwartet. Die Straße ins Tal war eng und unübersichtlich, Hinweisschilder zu den Schigebieten gab es nur wenige und auch die Infrastruktur ließ nur wenig an Tourismus erahnen. Ein rasches Fortkommen war aufgrund von einigen Baustellen, landwirtschaftlichen Fahrzeugen und sonstigen Hindernissen (meist in Form diverser Piaggio Flitzer) nicht möglich. So dauerte es eine gute Stunde bis Alpenkönig - schon nahe dem nördlichen Talschluss - die Ortschaft Valbondione erreichte, von wo aus die Straße steil mit Hilfe von einigen Serpentinen nach Lizzola führte. Ein Dorf, das malerisch angesiedelt, hoch über den Valle Serinana thront und sicherlich zu den schöneren Dörfern der Fundamenti Tour zählen sollte.
Gleich zwei Panoramakarten? Richtig, auf der Rückseite, hinab ins Valle Sedornia, erweitert die Seggiovia del Sole – Sponda Vaga das Angebot von Lizzola. Auf deren
Webseite ist gar von einer neuen Bahn die Rede, die erst in der Saison 2005/06 eröffnet wurde. Etwas sonderbar, da an selbiger Trasse bereits in älteren Karten eine Sesselbahn eingezeichnet ist, aber auch die Bilder der Webseite den Eindruck einer nicht mehr ganz so frischen MEB Doppelsesselbahn vermitteln. Vielleicht ist damit auch nur eine Wiedereröffnung gemeint …?
Neben dieser „neuen“ DSB, gibt es noch drei weitere Sesselbahnen, allen voran die zwei „Hauptbahnen“, DSB Lizzola - Cavandola, als Fortsetzung die DSB Cavandola - Rambasi. Und zu guter Letzt die 3 SB Due Baite – Biok, die zum Zeitpunkt der Visitation noch nicht auf der örtlichen Panoramakarte eingezeichnet war, stattdessen verrichtete auf selbiger Trasse noch ein Schlepplift seine Dienste. Wenn man Informationen auf funivie Glauben schenken darf, handelt es sich bei dieser Leitnersesselbahn um eine Gebrauchtanlage aus Alta Badia. Die Bilder dazu findet man ebenfalls auf der für diese Region ungewohnt informativen Webseite.
DSB Lizzola – Cavandola, eine Sacif Konstruktion mit Lizzola
Die Station von der Seite
Betrachtungen eines Antriebes …
Die Strecke der ersten Sektion
Die Länge ist nicht gerade überwältigend. Das weiße Dach, das links der Doppelsesselbahn hervorsticht, gehört bereits zur zweiten Sektion.
Lizzola vermittelte wesentlich mehr hochalpinen Charakter als die vorherigen Stationen – immerhin überschritten einige Gipfel in näherer Umgebung bereits die Dreitausender Grenze.
Viel blieb vom sicherlich eindrucksvollen Panorama leider dennoch nicht übrig, denn das Wetter spielte weiterhin den Spielverderber …
Teil 19: SpiazziViel Zeit blieb nicht, sich länger in Lizzola aufzuhalten. Priorität galt nach wie vor dem ungewissen Gesundheitszustand von Thomas und so beschloss Alpenkönig die Schigebiete links und rechts des Valle Seriana im Schnelldurchlauf abzuspulen. Zumindest konnte er sich so einen oberflächlichen Eindruck über die dortigen Schigebiete verschaffen. Zu entdecken hätte es jedenfalls noch weit mehr gegeben …
Die nächste Ansiedelung hoch über den Valle Seriana namens Spiazzi mit …
... einer schon etwas betagteren MEB DSB.
Antrieb in Nahaufnahme, alles recht gepflegt und aufgeräumt. Kein Wunder, bald sollte hier wieder die Sommersaison starten, denn …
… die DSB Monte Vodala bedient zusätzlich eine Sommerrodelbahn!
Eindrucksvoll die wuchtigen Betonniederhalter der DSB mit dem Ende der Sommerrodelbahn. Aussteigen heißt es jedoch …
… schon ein paar Meter vorher. Die italienische Antwort auf Wiegand Bahnen?
Die technischen Daten der DSB Monte Vodala.
Trotz 1900m Länge nicht die längste Sesselbahn in Spiazzi. Es geht noch länger …
Der flache untere Abschnitt, erst später …
… steigt die Trasse ordentlich an
Zudem muss es zusätzlich eine Zwischenstation geben, um den Ausstieg für den Rodelbetrieb zu ermöglichen. Wir vermuten an dieser Stelle, an der die Bahn in den steileren Abschnitt übergeht.
In der Bildmitte die 2163 m hohe Cima di Timogno, die (noch) nicht lifttechnisch erschlossen ist.
Für Anfänger wird auch etwas in Spiazzi geboten und zwar in Form dieser antiken Leitner Konstruktion. Hört - wie könnte es anders sein - auf den Namen Sciovia Campo Scuola.
Talstation im Wellblechdesign
Idyllische Trasse.
Seggiovia Nr.2 in Spiazzi: Die 2040m lange Leitner DSB Orsini – Costa Gosa mit den charakteristisch roten Sesseln.
Das einzige Photo von der Talstation … Auslöser war ein aggressiver Bulle, der sich plötzlich zum Bewachen der Anlage animiert fühlte. (oder hatten ihn die Betriebsmittel so in Rage gebracht?) Sofortiger Rückzug war angesagt …
Halt, die Panoramakarte fehlt noch!
Ausgeliehen von
http://www.spiazzidigromo.it … vor Ort wurde jedenfalls keine Panoramakarte gesichtet. Ob möglicherweise genau der Stier davor gestanden war, daran mag sich Alpenkönig nicht mehr so genau erinnern.
Numero 3 … Seggiovia Monte Vodala
Numero 5 … Seggiovia Costa Gosa
Numero 9 … Sciovia Campo Scuola
Goodbye Spiazzi!
Auf zum nächsten Zielpunkt Valcanale …
Teil 20: Valcanale, das erste LSAP rund um das Arera MassivAlpenkönig musste dank des Valle Seriana wieder viele Höhenmeter auf der engen und kurvigen Strasse von und nach Spiazzi lassen. Die Verbindung nach Spiazzi endet ebenso wie die nach Valcanale in einer Sackgasse ... ein Weiterkommen ist dann nur mehr per pedes möglich.
Vor allem Valcanale vermittelte eine Abgeschiedenheit, die wir bisher noch nicht auf der gesamten Tour erlebt hatten. Alpenkönig berichtete später, dass er sich wie am Ende der Welt gefühlt hätte und ihm jeglicher Zivilisationsstress fremd geworden war. Ebenso in Erinnerung geblieben waren die verdutzten Gesichter der älteren Herrschaften, die gemütlich am Marktplatz von Valcanale auf ihren Bänken hockten und das Autokennzeichen so musterten, als ob plötzlich ein Fremdling aus fernen Ländern in ihr Hoheitsgebiet eingedrungen wäre.
Irgendwelche Hinweisschilder auf ein Schigebiet waren Fehlanzeige und aufgrund der Enge des Tales und fehlender Abzweigungen war ein Verfahren kaum möglich. Folglich erhärtete sich ab diesem Zeitpunkt der Verdacht eines LSAPs immer mehr.
Valcanale war durchfahren und eine schmale, aber asphaltierte Straße führte gleichmäßig ansteigend in Richtung vermuteter Liftstation, von welcher Alpenkönig bis zu diesem Zeitpunkt immer noch keinen Hinweis, egal welcher Art, gefunden hatte. Doch plötzlich war Endstation, ein Schranken versperrte Alpenkönigs Weg und die Suche musste in Folge zu Fuß weitergeführt werden. Zweifel, ob der Richtigkeit des Weges, kamen auf. War der Lift in der Karte gar falsch eingezeichnet? Zweifel, die sich jedoch bald als falsch erwiesen. Aber nun alles der Reihe nach.
Valcanale mit seinen paar Häusern. Die Aufnahme stammt exakt von jener Stelle, an der ein Schranken Alpenkönig an der Weiterfahrt hinderte.
Der Herbergsbetrieb zur Rechten ist längst geschlossen. Doch wo ist der Lift?
Dieses Gebäude sieht verdächtig aus …
Voila, eine ESL!
Vom Typ her jetzt nicht wirklich überraschend, aber nach LSAP schaut das alles eigentlich gar nicht aus! Die Sessel hängen noch am Seil, kein auffälliges Gerümpel steht herum und man könnte auf dem ersten Blick sogar vermuten, dass der Lift rechtzeitig zur Sommersaison in Betrieb gehen könnte.
Die Rollenbatterien schauen noch ganz brauchbar aus …
Erst ein Blick nach oben verdeutlicht endgültig, dass diese Sesselbahn nie wieder in Betrieb gehen wird.
Die Rückeroberung durch die Natur ist bereits voll im Gange und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis die Stützen von der wachsenden Botanik verschluckt werden.
War bei den Niederhaltern die Herstellerfrage noch nicht eindeutig geklärt, lässt der Rest der Sesselbahn wohl auf eine Sacif Anlage schließen, wenngleich die Rollenbatterien von MEB bestückt bzw. erneuert wurden.
Der Arera Massiv bleibt weiterhin wolkenverhangen und auch am nächsten Tag sollte es nicht besser werden.
Die Talstation - ob es dort wohl noch etwas Interessantes zu entdecken gibt?
Umlenkscheibe im Detail, der Antrieb befindet sich nicht sichtbar oberhalb. Ja und ganz ohne Müll geht es dann doch nicht.
Die eigentlichen Schätze prangern an der Außenmauer der Talstation. Zuerst ein alter Pistenplan von Valcanale ... keine Frage, dort oben gäbe es sicherlich noch so einiges zu entdecken.
Nächstes Fundstück eine Wanderkarte, auf der alle Anlagen von Valcanale eingezeichnet sind - Markierungspunkte der etwas anderen Art.
Und es kommt noch besser:
Eine alte Karte des Presolana Skiverbundes!!! Dazu mehr in Detailausschnitten..
In voller Auflösung ->
hier klicken -> viel Spaß beim Stöbern!
Die Detailausschnitte: Nicht die beste Qualität, aber zweifelsohne sehr aufschlussreich über die skitechnischen Erschließungen dieser Region.. Und Valcanale sollte nicht das einzige LSAP rund um das Arera-Massiv bleiben … mehr dazu am morgigen und letzten Tag dieser Tour. (-> Alpe Arera)
Der Plan verdeutlicht noch ein anderes, interessantes Projekt: Die geplante Verbindung des Monte Pora mit dem Passo della Presolana – ein Plan, der bis dato nicht realisiert wurde. Siehe dazu auch Kapitel 17!
Spiazzi, Lizzola und Colere im Überblick:
Ein Projekt davon wurde verwirklicht, dies sollte dem aufmerksamen Leser eigentlich nicht entgangen sein.
Schilpario im Detail: Mehr dazu im übernächsten Kapitel!
Die Zeit drängte und Alpenkönig „bretterte“ zurück ins Krankenhaus nach Clusone zu Thomas, natürlich nicht ohne eine sofortige Berichterstattung abzuliefern und die Photos zu präsentieren. Hätten die behandelnden Ärzte die Aufnahmen gesehen, so wäre Alpenkönig wahrscheinlich ans Bett gefesselt und anschließend in die psychiatrische Abteilung überstellt worden.
Teil 21: Ostwärts – Colere an den Hängen des Pizzo della PresolanaNach dem Zwischenspiel in Clusone – Thomas Zustand hatte sich inzwischen weiter stabilisiert - brach Alpenkönig am späten Nachmittag zu einer zweiten Besichtigungstour auf. Stets mit griffbereiten Handy, um sofort auf Notrufe des Patienten reagieren zu können. Viel Zeit blieb nicht mehr übrig, aber zwei Gebiete würden doch noch zu schaffen sein.
Die Route führte Alpenkönig diesmal entgegengesetzt zur vormittägigen Erkundung auf den Passo della Presolana, wo kurz nach der Passhöhe die Straße nach Colere abzweigte. Die italienische Gründlichkeit – schließlich sind Schotterstraßen ein Dorn im Auge – wurde dieses schmale Bergsträßchen gerade asphaltiert, was wunderschöne Teerflecken am Lack hinterließ. (Anm. Alpenkönig: Was muss ich da lesen? Warum erfahre ich dies erst ein Jahr später??)
Im Gegensatz zu so manch anderer Station war Colere diesmal kein Fall für den Alteisenhandel.
Auf den Weg nach Colere mit Tiefblick ins Valle di Scalve.
Talstationsbereich der DSB Carbonera – Polzone:
Über den Zustand der Anlage selbst lässt sich streiten, mehr dazu ein paar Bilder später. Das Innere der Talstation machte einen halbwegs gepflegten Eindruck, der Gerümpelfaktor war dann doch eher im unteren Bereich der nach oben offenen Müllskala anzusiedeln.
Man beachte die massiven Rundrohrstützen aus dem Hause MEB!
Bisher waren wir von MEB eher die eckigen Formen gewohnt. Auf der gesamten Tour fiel uns MEB durch verschiedenste Ausführungen auf, die vor allem die Unterscheidung zu Sacif Anlagen erschwerte. Abgesehen davon schmückte sich so manche Sacif Anlage wiederum mit MEB Rollen … letztendlich wird bei der einen oder anderen Sesselbahn der Hersteller nur mehr mit Hilfe von Referenzlisten mit Sicherheit zu bestimmen sein.
Im Hintergrund versteckt sich ein weiterer Niederhalter. Warum der wohl dort ist?
Ein kleiner Felseinschnitt muss mit Hilfe dieser überwunden werden.
Talstation mit Colere
Soviel zum Thema Zustand!
Aber sie fährt noch, und wie …
Während Alpenkönig nämlich noch ein paar Bilder knipste, um die Details in der Talstation festzuhalten, knatterte und ratterte es plötzlich. Ein Sprung zur Seite! Was war denn das??? Alpenkönig blickte erstaunt zur Seite und konnte es kaum glauben. Die Sesselbahn setzte sich wie von Geisterhand gesteuert in Bewegung, jemand musste sie in Betrieb genommen haben. Da im Talstationsbereich weit und breit keine Menschenseele zu erspähen war, kann nur jemand in der Bergstation den Schalter umgelegt und die Reise nach unten angetreten haben. Kurzzeitig kam Alpenkönig der Gedanke diese Chance auf eine Gratisbergfahrt zu nutzen, was er aber angesichts der Tatsache auf mächtig viel Ärger dann doch blieben ließ …
Etwas Statistik muss sein – die aktuelle Panoramakarte
Der Pistenplan vermittelt durchaus einen ansprechenden Eindruck von Colere – beachtlich die Höhenunterschiede und einige Variantenabfahrten oberhalb der Baumgrenze.
Ein etwas älterer Plan:
Überpinselt wurde der Schlepplift Plan di Vione zwischen den Abfahrten F und L und die 3 SB Corna Gemelle - Ferrantino wird noch als Projekt geführt. Ja und bei der DSB ist noch ein Zwischenstation eingezeichnet.
Teil 22: Schilpario – die Legende „lebt“!Das Vorhandensein eines Korbliftes in Schilpario war uns bereits aus diversen einschlägigen Foren bekannt. Hatte doch Petz in seinem unermüdlichen Forscherdrang diesen auf seinen Motorradtouren ausfindig gemacht. In diesem Zusammenhang mussten wir auch, dass das Gebiet schwerstes LSAP ist. Angesichts unserer Planung war es ja auch nicht ganz unbeabsichtigt, etwas häufiger auf solche Liftleichen zu stoßen - Sezieren der etwas anderen Art.
Alpenkönig kurvte durch die kleinen Nester Teveno und Pezzolo nach Vilminore, wo er wieder auf die SS 294 traf, die nach Schilpario führte. Der Korblift selbst war aufgrund seiner auffälligen Farbgebung recht leicht zu finden.
Annäherung an eine Unbekannte. Das sieht schon mal gut aus – richtig schön verfallen!
Der massive Gitterzaun verhindert leider weitere Forschungsarbeiten im Inneren der Talstation. Das Ding rostet definitiv seit sehr sehr vielen Jahren vor sich hin!
Dennoch kann Alpenkönig ein paar Bilder von der „Gerätekammer“ ernten. Die Pistenwalze hatte bereits bessere Tage gesehen und die Tellerliftgehänge scheinen auch nur Ersatz zu sein. Und überall jede Menge Rost.
Ausfahrtrollenbatterie - das Seil liegt nicht mehr in den Führungsrollen.
Die Rollen selber schauen von der Seite halbwegs neu aus. Aus der Nähe betrachtet hat der Laufflächengummi mehr Risse als der Grand Canyon.
Die Konstruktion eines Flugdaches nach italienischen Normen. Sehr kreativ auf das Seil gelegt.
Alpenkönig gab sich bei diesem Lustobjekt nicht mit ein paar Bildern der Talstation zufrieden! So führte ihn sein Weg bis zur Bergstation des Tellerliftes.
Es wehte ganz ordentlich!
Nach der Wiese folgt ein Waldstück und der Korblift verschwindet fast darin. Der lange Stillstand hat die Bäume geradezu in die Höhe schießen lassen.
Das fröhliche Körbesuchen im Wald, ein Osterbrauch in Schilpario
Eingewachsen!
Nach dem Waldstück quert der Korblift die Abfahrtsschneise
Die letzten Meter Alpenkönigs vor der Umkehr. Ein Aufstieg bis zur Bergstation schien ihm aufgrund der unbeständigen Witterung, des Nebels am Berg und der späten Tageszeit nicht mehr wirklich sinnvoll, obwohl es gar nicht mehr so weit bis dorthin gewesen wäre. Der Verlauf der weiteren Trasse ist noch halbwegs zu erkennen und links davon - mittlerweile eine Mischung aus Geröll und Vegetation - war eine der Talabfahrten verlaufen.
Bei der Stützenkombination 8 und 9 war dann endgültig Endstation. Bevor das Gelände steiler wird, verschwindet der Korblift ein zweites Mal im Wald.
Blick zurück auf Schilpario mit den markanten rot-gelben Körben.
Und weil sie so schön fertig sind - zum Ersten von der Seite und …
… zum Zweiten von unten
Stütze Nummer 2 im Detail. Hersteller Carlevaro & Savio anno 1960. Der Korblift Schilpario – Malga Epolo steht seit 1987 still.
Nochmals der untere Abschnitt dieses frühen LSAP
Die Bergstation des Tellerliftes
Kontraste zwischen Betrieb und Stillstand, zwischen alt und neu, Gegenwart und Vergangenheit.
Die Talstation des MEB Tellerliftes aus dem Jahre 1998, der bereits ein Ersatz für ein älteres Modell gewesen sein muss.
Zum Abschluss noch ein Pistenplan von Schilpario. Zwei Abfahrten sind bereits auf dieser alten Karte gestrichen.
Nach Schilpario waren die Erkundungen am Tag 5 endgültig beendet.
Thomas wurde noch die letzte Bilderausbeute präsentiert und bald begaben sich die beiden Haudegen, aus unterschiedlichen Gründen erschöpft, zur Nachtruhe. Jedenfalls stand vor dem morgigen Tag noch ein großes Fragezeichen …
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