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 Betreff des Beitrags: Oropa - Monte Mucrone - 5.7.2008
BeitragVerfasst: Sa, 06.09.2008, 22:45 
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Unsere Reise in den Süden neigte sich langsam dem Ende zu, als wir am 5. Juli 2008 in Oropa ankamen.

Ich hatte mir einen ganz besonderen Plan zurechtgelegt, der wie es solche Pläne an sich haben, sehr vom Wetter abhängig war.

Dieser sah folgendermaßen aus:

- nachmittags Ankunft in Oropa
- Bergfahrt mit der Funivia zum Lago Mucrone
- einchecken in der Rifugio Savoia
- je nach Zeitpunkt und Wetter eine Bergfahrt mit dem Cestovia Monte Camino
- Abendessen
- Nachts aufstehen
- in der Morgendämmerung Aufstieg auf den Monte Mucrone
- Sonnenaufgang auf dem Gipfel über der Po-Ebene erleben
- Absrtieg und Inspektion der PB-Station Monte Mucrone
- Sondierung des Geländes auf Spuren der ehemaligen Skiabfahrt
- Frühstück
- ggf. Bergfahrt mit dem Korblift auf den Monte Camino, sofern nicht am Vortag bereits gemacht
- Talfahrt mit der Seilbahn
- Besichtigung des Santuario Oropa (Teilweise UNESCO Welt-Kulturerbe)
- Abreise

Soviel zur Wunschplanung.

Nun zur Durchführung:

Wir kamen bei Regenschauerwetter in Oropa an, nutzen ein Sonnenloch für eine Mahlzeit draußen und fuhren danach mit der Seilbah herauf.
Oben herrschte dichter Nebel, der sich auch nicht mehr verziehen wollte.
Der Korblift lief gerade aus.
Nach dem eichecken auf der Hütte, in der außer uns nur ein einziger Gast, der am Lago Mucrone angelte, zugegen war, sahen wir uns die Umgebung an, ohne jedoch viel erkennen zu können.
Da ich sowieso mittlerweile einigermaßen gerädert war beschloss ich, mich erstmal hinzulegen.
Das Abendessen und der Wein waren mir dann irgendwie zuviel und es machte sich ein Unwohlseinsgefühl breit, als ich mich ins Bett legte.
Ich lag wach und mir war dermaßen übel, dass an Schlafen nicht zu denken war. Das zog sich die gesamte Nacht hin, bis ich gegen 4:30 noch viel geräderter als am Nachmittag das erste Mal auf den Balkon heraustrat, um mir das Wetter anzusehen.

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Also zogen wir uns an und verließen durch den Notausgang die Hütte.
Draußen merkte ich sofort, dass die Luft extrem feucht war und bereits nach kurzer Zeit bildeten sich im Osten Quellwolken, die immer weiter an der Ostflanke des Minte Mucrone empor quollen.
Im Westen war es gleichzeitig noch absolut klar.

An der Scharte oberhalb des Sees angekommen zeigen sich dann die ersten eindeutige Spuren der ehemaligen Skipiste.
Gewisse, sehr geringe Geländekorrekturen und Schneefangstrukturen in Form von Bruchsteinstrukturen in Drahtgeflecht zeugen eindeutig davon, dass hier dem Gelände eine Abfahrt abgerungen wurde.
Auf dem weiteren Weg zur PB Bergstation sind immer wieder solche behutsame eingriffe erkennbar. Diese sind jedoch so gering, dass man sie leicht übersehen würde, suchte man nicht danach.

An der Bergstation sehen wir, dass wir bereits unter gezielter Beobachtung stehen.

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Die Station ist komplett von Ziegen besetzt. Eine schaut sogar aus dem Fenster im ersten Stock.
Die Sonne geht gerade auf.

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Doch die Quellwolken bilden sich immer voluminöser aus, so dass das kurze Intermezzo des Sonnenaufganges zwar von besonderer Stimmung ist....
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...jedoch nur kurz anhalten soll.

Bereits wenige Minuten später verschwindet die Sonne und beim Gipfelanstieg befinde ich mich bereits im Nebel.

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^^Gipfel des Monte Mucrone - Stand da mal eine Madonna?

Der Nebel wird so dicht, dass man teilweise nur 10m weit sehen kann.

Also steige ich bald wieder ab.

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^^PB mit gesamter Strecke und "Mittelstation"



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^^Auf der Terrasse der PB - die Front kommt - man sollte zusehen, bald wieder unten zu sein...

...was mich natürlich nicht von einer Inspektion der PB-Station abhält.
Die Ziegen sind weg, haben aber ihren Mist hinterlassen, der alles bedeckt.



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Kühn trohnt die alte Station, das natürliche Gelände respektierend, auf den Felsen:
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Bereits während des Abstieges beginnt es zu regnen und als wir an der Hütte ankommen hört man die ersten Donner.

Nach dem Duschen beim Frühstück schüttet es draußen wie aus Kübeln und es blitzt und donnert.

Nach dem Frühstück wollen wir darum gleich herunter fahren.
Aber ein Blitz schlägt in der Stromversorgung der bahn ein und bringt den Betrieb zum Stillstand.


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^^Der Korblift wird heute wohl nicht in Betrieb gehen....

Insgesamt warten wir 1-2 Stunden - beobachten wie der Regen schwächer und wieder stärker wird...
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Dann läuft die Bahn wieder und wir fahren herunter.


Im stömenden Regen sparen wir uns die Besichtigung des Santuario und reisen ab....

Manche Pläne sind eben sehr wetterabhängig.

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BeitragVerfasst: Sa, 06.09.2008, 23:20 
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Schade, dass das Ende eurer Tour wortwörtlich etwas ins Wasser gefallen ist. Aber insgesamt hattet ihr ja doch recht viel Glück mit dem Wetter, bei so einem Urlaub natürlich unverzichtbar.

Zitat:
Eine hochinteressante und überwiegend sehr positive Tour geht zu Ende.

Das ist doch das wichtigste.

Aber schade, dass es schon aus ist, war echt super zum lesen :)

Ach ja, nochwas: bei so einem doch recht starken Gewitter dann mit der Gondel ins Nichts zu fahren, das fände ich doch ein wenig komisch bzw. mulmig... zumal der Blitz kurzvorher eingeschlagen hat...


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BeitragVerfasst: So, 07.09.2008, 1:16 
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RetroRebel
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Ey, meine Fresse: das sind aber mal besonders geniale Bilder! Die Stimmung ist dermaßen gut eingefangen, v.a. auch den analogen Look! Was war das für ein Film? Das sieht soooo soooo cool aus... und...

DAS DA IST EIGENTLICH EIN GRUND NIE WIEDER DIGITAL ZU PHOTOGRAPHIEREN... so ein geiles Streiflicht gibts digital einfach nicht...

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Übrigens scheint man der PB den Original Ceretti Look der 60er gelassen zu haben - gibts sonst glaube ich nur an der Bahn zum Pian di Artavaggio! Sieht ziemlich cool aus wie ich finde, sehr klassisch und edel, keine mint-grün lila Plastiklackierung....

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BeitragVerfasst: So, 07.09.2008, 11:38 
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Zum Film:


Es ist der Kodak Ektachrome 64 professional (EPR)
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Er ist ziemlich schlecht scanbar, ist im Dia schärfer und auch irgendwie farbintensiver als auf den Scans, kommt vom Look her aber schon ähnlich.
Die Schärfe auf den Dias ist ausgezeichnet und die Farben lebendig mit angenehmen Hauttönen.
Er wirkt aber schon moderner als manch andere Filme, die ich so benutze ;-)
Im Vergleich zu den aktuellen Emulsionen kommt er aber schon etwas retromäßig daher.

Wird nicht mehr hergestellt und ist kaum noch erhältlich....



@Gewitter: Als wir mit der Bahn herunter gefahren sind, hat es kaum noch gedonnert, zum Glück.

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BeitragVerfasst: Mo, 08.09.2008, 12:20 
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Schade mit dem Wetter - da hatte ich auf meiner Tour auch noch ein ähnliches Problem ...

Der Ziegenmist ist ja eklig - da ists wohl besser, wenn man wie Kris im Winter raufgeht ;-)

Zitat:
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Die Station hängt ja auf beiden Seiten über - heutzutage würde man einfach den Fels soweit wegsprengen, dass die Station hinpasst. Jedenfalls echt schade um die Bahn und ihre Abfahrt...

Ein paar nette Infos und Bilder auf Kris' Seite:

http://www.retrofutur.org/retrofutur/app/main?CM=view&RC=3&DOCID=100003872

(1982 war wohl das letzte Betriebsjahr)


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BeitragVerfasst: Mo, 08.09.2008, 13:10 
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starli hat geschrieben:
Der Ziegenmist ist ja eklig - da ists wohl besser, wenn man wie Kris im Winter raufgeht ;-)


Allerdings, das Zeug war natürlich noch frisch. Ist auch der Grund, warum ich nicht oben rauf bin. Die Schuhe wurden schon so schon schwer genug mit der Zeit ;-)

Auf retrofutur hatte ich mir das auch schon angesehen.
Da war zumindest unten, wie bei Dir ja auch, noch eine Gondel drin, die sind jetzt weg, ebenso wie der SL, der noch stand.

Da müsste man jetzt mal eine stylische, minimalistische, futuristische 30 PB oder so rauf bauen, vielleicht sogar noch weiter nach oben, das wäre cool.
Die jetzige Struktur dürfte nicht mehr wirklich restaurationswürdig sein.

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BeitragVerfasst: Mo, 08.09.2008, 17:30 
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Komisch, wieso haben die die Kabine weg und den SL abgebaut ... verkauft an den Schrotthändler?

Ist ja mal gar nicht typisch italienisch...

Hoffentlich ist der Korblift heuer im Winter mal wieder offen, wenn ich in der Gegend bin - und dann vielleicht mit besserer Sicht, so dass ich mal die zweite Abfahrt fahren kann...


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BeitragVerfasst: Mi, 10.09.2008, 19:42 
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RetroRebel
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Das ist mal interessant:

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BeitragVerfasst: Mi, 10.09.2008, 19:50 
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Cool, danke für die alten Bilder.

Jetzt bin ich gerade am rätseln, wo denn die alte Bergstation der unteren PB dann war.
Die aktuelle scheint ja mal an die ESL/Korblift-Talstation angebaut zu sein, oder hab ich das jetzt falsch in Erinnerung von den Gebäuden her?


http://www.funivie.org/funigallery/albums/userpics/Oropa.JPG

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Zuletzt geändert von 3303 am Mi, 10.09.2008, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mi, 10.09.2008, 19:56 
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Glaub da gab es 1 oder 2 Generationen ESL und dann 1 oder 2 Generationen Korblift.

Endlich mal Fotos der laufenden Mucrone-PB, glaub da hab ich bisher noch keine gesehen ...

3303: haddu falsch im Kopf.

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^ Alte und neue Bergstation

(Korblift/ESL - Talstation ist links daneben)

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^ Die alte PB-Bergstation

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^ Talstation ehemaliger ESL(?) und der neuere Korblift. Im Hintergrund ganz open die stillgelegte PB

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^ Zugang zum Korblift. Italian Style ;)

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^ Die alte PB-Bergstation

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^ Bergstation der PB


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BeitragVerfasst: Mi, 10.09.2008, 20:01 
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Hab bei ebay vor einiger Zeit auch mal ein paar nette alte Sachen von Oropa gefunden:

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BeitragVerfasst: Mi, 10.09.2008, 20:03 
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Lächerlich, jetzt erinnere ich mich natürlich wieder, hab ich ja noch selbst reingeschaut. Bild
Ist ja klar, war wohl irritiert von was auch immer...
Danke für die Erläuterungsphotos!

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BeitragVerfasst: Mi, 10.09.2008, 20:11 
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RetroRebel
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Der alte ESL war ja cool, v.a. auf dem ersten Bild - der wirkt geradezu "zart" in Relation zur Landscahft - find ich sehr geil!

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BeitragVerfasst: Mi, 10.09.2008, 22:21 
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Was ich äußerst kurios find, dass das anscheinend "stinknormale" SL - Portalstützen waren.... wollte man hier evtl. im Winter einen SL-Betrieb machen und hatte es sich erst im Nachhinein überlegt, dass die Spur doch zu kompliziert für einen SL wäre? Oder gab es evtl. einst genug Schnee, so dass man in den ersten Jahren den ESL im Winter als SL in Betrieb nahm und erst bei geringer werdendem Schnee den ESL auch im Winter ließ?

Oder war das einfach eine Marotte des damaligen Herstellers und es gab mehr ESL mit SL-Stützen?


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BeitragVerfasst: Mi, 10.09.2008, 22:26 
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In Pontresina an der Alp Languard gabs füher auch 2 SL die im Sommer ESLs waren. (Der untere SL steht noch und hat Winterbetrieb)
Das waren auch ganz normale Fachwerk-Portlstützen (zumindest für mich).
Vielleicht war das früher auch bei manchen Herstellern einfach üblich, die gleichen Teile zu verbauen?

Ob das mit dem SL am Camino überhaupt ginge, weiß ich natürlich nicht.

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