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Ich habe mir letztens mal die aktuelle Denzel-Ausgabe (Nr. 24 / Frühjahr 2010) zugelegt und bin erstaunt wo man so überall herumfahren kann in den Alpen. Viele Routen wie Bergstation Bontadini, Col Sommeiller, Ligurische Grenzkammstraße und so kennt man ja bereits von hier oder vom AF, aber man kann mit geeigneten Fahrzeugen auch diverse Gipfel in den französischen Großskigebieten anfahren, z.B.:

• La Plagne: Gletschersektor Bellecôte (gut 3000 m) via Roche de Mio und Grande Rochette
• Val Thorens/Orelle: Col Rosaël (3000 m), und zwar von beiden Seiten her, also insbesondere von Orelle aus
• Val Thorens: Cime de Caron (3195 m) kann man auch anfahren, wird allerdings mit Höchstschwierigkeit angegeben (SG5)
• Les Menuires: Pointe de la Masse (ca. 2800 m), Mont de la Chambre (ca. 2800 m) und Tougnète (ca. 2500 m) inkl. Abfahrt nach Méribel
• Alpe d'Huez: Bergstation Marmottes III (gut 3000 m)

Einerseits zeigt das wieder mal sehr deutlich, was der heutige Skigebietsbetrieb so alles an Wegerschließungen mit sich bringt: Bellecôte, Rosaël, Caron und Marmottes III wurden lt. Liste beim Verlag neu aufgenommen und zumindest den Caron dürfte man erst seit der umfangreichen Umgestaltung und Planierung der roten Abfahrt "Col de l'Audzin" anfahren können.
Welche Dimension die Eingriffe annehmen können sieht man ja auch an bekannten Beispielen aus Österreich, z.B. Hohe Mut in Obergurgl. Andererseits darf da aber vermutlich ohne entsprechende Berechtigung kaum jemand hinauf fahren, nehme ich an. In Frankreich scheint das (noch?) anders zu sein.

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Ups, obwohl ich öfters mal wegen so ewas herumlese waren mir die Punkte nicht bekannt.

Generell muss ich allerdings sagen, dass ich diese Wartungswege in Skigebieten für solche Fahren nicht so reizvoll finde, da das abgelegene Flair etwas zu fehlen scheint.
Jedenfalls ist das mein Eindruck, wenn man sich beim Wandern oder MTB fahren mal in solchen Arealen aufhält.

Keine Ahnung, wie die französischen Skigebiete das handhaben mit den Verboten.
Aber diese Verbotspraxis wäre wirklich mal interessant zu kennen.
Zumindest in Cervinia scheint es ja unanbhängig von der Beschilderung (wie auch immer die aussieht) noch irgend ein Gesetz der Region, Provinz oÄ geben, dass ein Befahren der Pisten für Jedermann zunächst mal untersagt.

Im Appenin kann man auch noch sehr viel auf unbefestigten Strassen unterwegs sein. Teilweise auch ohne 4x4 aber mit genügend Bodenfreiheit. Diese Strässchen findet man aber nur auf Wanderkarten.

Vielen Dank, Steffen, für diese Infos, das ist tatsächlich instruktiv.
Spannend dürfte die Frage sein, wann diese Fahrwege jeweils angelegt wurden: für die Ersterschließung mit den teilweise schon recht lang bestehenden Bahnen oder erst beim neuerlichen Pisten(aus)bau?

* La Plagne: Gletschersektor Bellecôte (gut 3000 m) via Roche de Mio und Grande Rochette: ist bereits in meiner Karte von 2004 (?) enthalten, dürfte 1978 zur Gletschererschließung passiert sein
* Val Thorens/Orelle: Col Rosaël (3000 m), und zwar von beiden Seiten her, also insbesondere von Orelle aus; auch in älterer IGN-Karte enthalten. Die Orelle-Fahrtstrecke sieht ganz danach aus, dass sie bis 1995 während des Baus der 12-EUB errichtet wurde. Den Skiweg/Fahrweg entlang der Rosael-Bahn gab es IMHO bspw als leichte Umfahrung des Schlusssteilhangs bereits 1992 bei meinem ersten Besuch dort.
* Val Thorens: Cime de Caron (3195 m) kann man auch anfahren, wird allerdings mit Höchstschwierigkeit angegeben (SG5). Angesichts der riesigen Bahn nehme ich an, dass man das Anfang der 1980er Jahre bereits errichtet hat
* Les Menuires: Pointe de la Masse (ca. 2800 m), Mont de la Chambre (ca. 2800 m) und Tougnète (ca. 2500 m) inkl. Abfahrt nach Méribel
* Alpe d'Huez: Bergstation Marmottes III (gut 3000 m): wohl ziemlich neu, wann wurde das eröffnet? (2004/05)

Das halte ich eben für eine sehr spannende Frage, wann diese Wege angelegt wurden. Zum Teil sicherlich beim Bau der Lifte, andererseits vermute ich dass teilweise auch der zunehmende Pistenbau der letzten Jahre eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hat. Gerade am Caron wird man wohl vor der Umgestaltung der Col de l'Audzin kaum hoch gekommen sein, und wenn ich die Routenbeschreibung richtig in Erinnerung habe führt der Fahrweg genau dort hinauf.
Im Bereich Bellecôte-Gletscher gab es dagegen schon immer einen Zufahrtsweg vom Roche de Mio her, das stimmt.
Vielleicht wurden aber einige der Wege auch nur im Zuge von Pistenbauten ausgebessert.

@3303: Je nach Sektor dürfte so mancher dieser Gipfel sehr, sehr einsam wirken. Vielleicht in einem anderen Sinne einsam als ein unberührtes Hochtal fernab der Zivilisation, und natürlich nicht während die Bahnen im Sommer in Betrieb sind, aber es gibt wohl wenige Dinge die einsamer wirken als verlassene Infrastruktur im Gebirge nach Ende der Saison.

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Ich habe mir gestern die alte IGN genauer angesehen: dort führt der breitere Fahrweg vom Plateaubereich über den Bereich der Abfahrt "Névés" (die ich noch nie gefahren bin...) hinüber zum Mittelteil der heutigen Col de Laudzinabfahrt und quert dann zum Col. Von dort aus folgt der schmäler eingezeichnete Fahrweg der Abfahrt.
Ist dieser Fahrweg nicht sogar vielleicht die Abfahrt "Névés" die aus der Combe de Caron hinaus in den Grand Fond-Sektor quert?

Du hast recht, genau so ist es! Die Querung namens Névés aus der Combe de Caron heraus - ich glaube ich bin sie einmal gefahren - ist nichts weiter als ein Ziehweg, und das ist auch der beschriebene Fahrweg. Hat also nichts mit dem Umbau der Col de l'Audzin zu tun.
Oberhalb dieses Ziehwegs befindet sich auch die Geländekammer in die früher der Caronlift führte.

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Den Weg vom Bellecote bin ich 2002 im Jeep auf dem Rückweg von einer Wanderung mit den Bauarbeitern gefahren.

Generell sind in Schigebiet die allermeisten Hochpunkte mit Fahrstraßen erschlossen worden, weil das heutzutage billig geht und die Wartung damit vereinfacht. Das Schlimme daran ist, dass die je nach Lust und Laune auch gerne mal verlegt werden, so dass nach ein paar Jahren ein wahres Gewirr entsthet - siehe Val Thorens, wo es hunderte aus den letzten Jahrzehnten gibt.

Generell bin ich ein Gegner dieser Fahrwegsystem, aus Landschaftsschutzgründen, wobei gegen einzelne Erschließungen aus meiner Sicht nichts einzuwenden ist. Die meisten dieser Wege scheinen schon in den ersten Betriebsjahren angelegt worden zu sein und dann konzinuierlich verlegt und erweitert, wie man auf alten Bildern aus F sehen kann.

DAS BEFAHREN IST ALLERDINGS FAST IMMER VERBOTEN. So ist die Straße zum Bellecote natürlich gesperrt (wie alle anderen dort oben auf), hinter Plagne Village (oder was das ist da auf 2100m) geht es offiziell nicht weiter. Außerdem sind sie nur mit echten Jeeps zu befahren.

Es gibt ein berühmtes Video auf youtube, wo jemand mit dem Fiat (!) zur Punta Bagna in Valfréjus föhrt.

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... the echo of a distant time ...