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Beinahe-Absturz Funifor Stelvio ./wintersport-infrastruktur-f9/beinahe-absturz-funifor-stelvio-t1986.html |
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Autor: | ::: trincerone [ Fr, 11.09.2009, 14:43 ] |
Betreff des Beitrags: | Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
Vor einiger Zeit hat sich am Stelvio ein nicht unerheblicher Zwischenfall mit dem Funifor ereignet. Tatsächlich war dies auch sichtbar in dem neulich geposteten Stelvio berichtet, wo nur eine Spur betrieben werden konnte. Bei der ersten morgendlichen Fahrt blieb unbemerkt, dass das Zugseil auf einem der Seilreiter entgleist und herabgefallen war, mithin durchhing. Die sich nähernde Kabine zog dann das Zugseil zurück in die Position, allerdings ist dabei natürlich die Rolle und deren Lagerung im Weg. Tatsächlich gibt es eine statische Vorrichtung, die in diesem Fall das Zugseil zurück in die richtige Position führen soll, offensichtlich ist diese Konstruktion aber nicht ausreichend, tatsächlich müsste das Seil dazu nämlich seitlich abgelenkt werden (zum inneren der Fahrspur hin), was wohl zumindest bei Betriebsgeschwindigkeit nicht funktioniert hat. Das Resultat war eine Teilentgleisung der Funiforkabine auf den Tragseilen (nur einige der Rollen sind entgleist) und ein sofortiger Stopp durch die Fangbremse. Der entsprechende Seilreiter ist wohl deformiert worden, glücklicherweise ist die Kabine aber nicht völlig aus den Seilen gesprungen. Es handelte sich um eine Betriebsfahrt, Fahrgäste, die nicht Betriebsangehörige sind, waren nicht an Bord. |
Autor: | krisu [ Fr, 11.09.2009, 21:01 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
Wie ein etwas zerknitterter Seilreiter einer Funiforstrecke aussieht, wenn das Laufwerk ein in der Nacht heruntergefallenes Zugseil entlang der Zwangsführung wieder in die Rolle zwingen will, kann man hier einsehen: Nach 3 Wochen konnte das am Seilreiter blockierte Funifor eingeholt werden: Seilreiter von Funifors sind eine in mehrfacher Hinsicht heikle Angelegenheit, möglicherweise die Achillesferse des anfürsich interessanten Funiforsystems schlechthin. Zum einen liegt das Zugseil nicht gut gesichert im tiefen "V" eines klassischen Seilreiters einer Doppeltragseilbahn. Stattdessen kann es relativ leicht von der Rolle fallen, was hier auch passiert ist. Schwerwiegender erscheint jedoch, dass ein herausgefallene Zugseil kaum durch Sicherheitssysteme erfassbar ist. Während bei der klassischen Seilbahn ein Verlassen des Seilreiters zwangsweise zum Erdschluss führt (Seilüberwurf), ist das Zugseil beim Funiforsystem frei in der Luft hängend gegen Masse hin isoliert.... Ein im laufendem Betrieb herausfallendes Zugseil würde wahrscheinlich kurzzeitig einen Erdschluss bewirken. Immerhin kann ein Funifor bei durchaus stürmischen Bedingungen gefahren werden. Ein Maschinist wird einen kurzzeitigen Erdschluss möglicherweise nicht richtig interpretieren, und nach erfolgtem Halt die Fahrt wieder aufnehmen wenn er keinen Fehler feststellen kann... Nähert sich nun das Laufwerk der Seillosen Seilreiterrolle, will es das Seil entlang des unterhalb der Seilreiterrolle angebrachten Leitbügels um die Rolle herum wieder in diese einwerfen. Hierzu muss die Seilflucht jedoch zunächst nach innen hin abgelenkt werden. Offensichtlich ist die Konstruktion hier Systembedingt derart starr, dass das Laufwerk aus seiner Spur gezwungen wird, was am Stelvio scheinbar so passiert ist: Die ersten 2 Rollen des rechten Laufwerks sind entgleist. Wären alle Rollen entgleist, wäre das Gefährt möglicherweise heruntergefallen. Dem Konstrukteur sind diese Schwachpunkte wahrscheinlich bewusst, das nach der Anlage am Stilfser Joch gebaute zweite gebaute Funifor (Alagna) hat ein wesentlich schwereres Zugseil spendiert bekommen (entgleisungssicherer), zudem wurde der Rahmen des Seilreiters an kritischen Stellen überarbeitet. Auch ist die erste Kontrollfahrt bei Betriebsaufnahme mit hinreichend langsamer Geschwindigkeit vorgeschrieben. Dies um bei tatsächlich stattfindender Beobachtung der Strecke durch das Kabinenpersonal eventuelle Seilentgleisungen rechtzeitig erkennen zu können. Möglicherweise wurde diese Regel am Stilfserjoch nicht eingehalten, denn das am Leitbügel kurz schliessende Seil müsste einen Nothalt ergeben haben, der aber nur bei hinreichend niedriger Fahrgeschwindigkeit ein rechtzeitiges Anhalten ermöglicht hätte... Desweiteren zirkulieren weitere Gerüchte.... |
Autor: | k2k [ Fr, 11.09.2009, 21:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
Das ist sehr interessant. Vielen Dank für die Infos. Nur das Bild vom zerknautschten Seilreiter fehlt irgenwie!? |
Autor: | starli [ Sa, 12.09.2009, 18:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
k2k: Nur das Bild? Ich seh gar kein Bild... |
Autor: | ::: trincerone [ Sa, 12.09.2009, 18:09 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
Ja, Krisu schreibt von einem Bild. Und das geht nicht. Also geht nur das Bild nicht. Und es geht gar kein Bild. |
Autor: | starli [ Sa, 12.09.2009, 19:07 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
Naja, m.E. liest sich auch das hier .. Zitat: Nach 3 Wochen konnte das am Seilreiter blockierte Funifor eingeholt werden: .. so, als ob danach ein paar Fotos kommen sollten? |
Autor: | Mt. Cervino [ Di, 29.09.2009, 18:38 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
In diesem höchst interessanten Bericht wird das Thema Beinahe-Absturz Funifor kurz angerissen. Viel interessanter und ausführlicher werden aber die Querelen und Streitigkeiten der Gemeinden, Bürgermeister, Hotelbesitzer und der Liftgesellschaft dargelegt. Es geht wohl immer noch darum den Stelvio als Ganzjahresskigebiet durch eine Erschließung mit einer Gondelbahn auszubauen. Link aus "Der Vinschger" http://www.dervinschger.it/artikel.phtm ... e=&seite=1 |
Autor: | ::: trincerone [ Mi, 30.09.2009, 0:48 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
Danke für den Link - der ist in der Tat sehr interessant dieser Artikel. Und geradezu stereotypisch... |
Autor: | CV [ Mi, 30.09.2009, 2:34 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
Vergangene Woche hing die Kabine ohne Fahrgestell und mehr oder minder mit Bindfaden am Tragseil festmontiert in der Talstation. Obwohl wochentags hat niemand auch nur irgendwas dran rumgeschraubt... Hektik sieht anders aus! |
Autor: | ::: trincerone [ Mi, 30.09.2009, 10:41 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Beinahe-Absturz Funifor Stelvio |
Ich hätte ja nie gedacht, dass es wirklich eine Situation gibt, in der es von Vorteil ist, dass sich beide Kabinen des Funifors unabhängig von einander betrieben werden könne, aber ich habe mich offensichtlich geirrt... |
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