Letzte Woche war der Abbau von Überstunden angesagt, den ich für einen etwas weiteren Ausflug in die Schweiz nutzte. Eine Option wäre Sommerski in Zermatt gewesen, aber Gandegg und Furggsattel waren bereits geschlossen. Ich wollte trotzdem im Wallis unterwegs sein und entschied mich für andere Ziele, das erste davon war Saas-Fee. Eine weitere Giovanola-EUB ist möglicherweise in ihrer letzten Saison, auch wenn man sich derzeit wohl um eine Verlängerung der Konzession bemüht. Dazu wollte ich schon ewig mal auf das Felskinn, natürlich mit der gleichnamigen Bahn. Schade nur, dass das nicht gleichzeitig mit der ersten 3S kombinierbar ist, wenn man schon mal hier ist.
Zur Abwechslung entschied ich mich für den Autoverlad, da es ein langer Tag werden sollte und ich jede Minute gebrauchen konnte. Die Zeitersparnis sollte bei ca. 30 Minuten liegen, wenn es auf der Route über Montreux keinen Stau gibt. Den gab es allerdings wie üblich ab der Verzweigung Härkingen, trotzdem erreichte ich den gewünschten Zug noch.
Beim Warten auf die Abfahrt des Zuges, dank des späten Sommers rauschen ohne Ende Wasserfälle in die Täler
Es war für mich eine Premiere mit dem Schweizer Autoverlad. Der erste Teil der Strecke war unbeleuchtet und es schaukelte teilweise ganz schön, dann begann die Baustelle und damit die Beleuchtung rechts.
Bei der Ankunft in Goppenstein, den Bahnhof hat man auch ziemlich massiv in das Tal gezimmert. Jetzt war es nicht mehr wirklich weit, aber dank diverser Schleicher zog es sich doch noch ziemlich hin. Und wie so oft fragte ich mich, welches Tempolimit auf dem Abschnitt zwischen Raron und Visp mit den breiten Spuren gilt.
Beim Anblick der Bahn war der ganze Stress der Anfahrt vergessen. Die Trasse ist recht steil, aber insgesamt nicht sonderlich spektakulär.
36 Franken werden retour für die Fahrt fällig, bis zum Felskinn kamen später noch einmal 46 Franken hinzu. Ein Tagesticket, das alle Bahnen bis zum Mittelallalin beinhaltet, wäre natürlich praktisch gewesen. Dafür war das Parkieren bis zu drei Stunden umsonst.
Seitenblick auf den Ort und auf weite Teile des Skigebiets von Saas-Fee.
Der linke Bereich bis hinauf zum Felskinn. Die Sommerskilifte sind von hier aus nicht zu sehen, dafür das Allalinhorn.
Die Stützen der Hannigbahn sind doch recht hoch, insofern kann man das „nicht spektakulär“ vielleicht in Teilen revidieren.
Blick auf den Feegletscher. Das geübte Auge erkennt sicher sofort die relativ kurze Anlage zum Längfluh. Waren die Spannfelder damals zu groß für eine EUB oder die Trasse zu steil?
Die Bergstation kommt in Sicht.
Das schöne Giovanola-Lila muss ich euch leider vorenthalten.
Das Almagellerhorn auf der anderen Talseite, rechts darunter das kleine Skigebiet Saas-Almagell. Für's Wallis finde ich die Gebiete hier auf den ersten Blick alle recht uninteressant.
Blick zum Felskinn. Vom Stollenlift oder den Egginern ist nicht mal mehr etwas zu erahnen.
Der rechte Teil des Gebiets mit Längfluh und Spielboden.
Und dann ist doch mehr zu erkennen von ganz oben. Links Mittelallalin und in der Senke das Sommerskigebiet. Bagger sind im Einsatz und „fräsen“ den Schnee weg. Die Kulisse dort oben ist vermutlich recht imposant, wenn man direkt unter dem Allalinhorn skifährt.
Längfluh...
Das zweite Ziel hier in Saas-Fee, leider hat man die Mittelstation der neuen Spielbodenbahn direkt neben die Talstation gestellt und damit deren geniale Architektur mit dem großen Schriftzug verschandelt.
Tiefblick, der Ort hat etwas mehr Charme als Zermatt, auch wenn gefühlt jedes Gebäude ein Hotel ist.
Hohsaas.
Das müsste das Fletschhorn sein.
Die Bahn hätte es zwar nicht verdient, aber man stand so schön direkt gegenüber, da bot sich das Bild einfach an.
Ich wurde beim Fotografieren direkt von der Liftlerin angesprochen, was das doch für eine schöne Anlage von Giovanola sei. Endlich wird man mal nicht weggejagt sondern kann sich auch noch gut unterhalten.
Quasi die Giovanola-Signature-Ausfahrt.
Die Beschilderung im Ort war etwas verwirrend und eine Baustelle erschwerte die Navigation in Richtung Spielbodenbahntalstation zusätzlich. Wenn man sich jedoch an der wuchtigen 3S orientierte, ging es irgendwie.
Das Geniale ist: der Schriftzug ist beleuchtet. Und ich hoffe, diese wird nachts auch noch eingeschalten?
Das hing am Einstieg von der Decke.
Anderswo hängen Tittenbilder...
Mittaghorn, wirkt ein wenig fremd am Platz.
Auf der Bergfahrt halten wir nicht auf Morenia, später steigen hier Mitarbeiter zu. Der ganze Komplex wirkt wie aus einem James Bond Film.
SL Egginerjoch, hier gab es früher eine zweite Sektion Hinterallalin, von dem die Bergstation wohl noch vorhanden ist.
Felskinn...
Die Weiterfahrt mit der „höchstgelegenen U-Bahn“ sparte ich mir für heute.
Irgendwie insgesamt eine kuriose Erschließung. Ich verstehe auch nicht, warum man nicht eine Talstation etwas zentraler in den Ort gesetzt hat, z.B. neben das Parkhaus und dann hoch in Richtung Plattjen.
Zur Feier des Tages spielte der Liftler Last Christmas (nicht).
Unten rechts der doppelte Baco Biffig mit seinen Betonstützen.
Ich hoffe, dass die Beleuchtung noch funktioniert. Wegen der Mittelstation aber nicht mehr so gut oder gar nicht mehr aus dem Ort zu sehen.
Weitere Übungshänge.
Teilweise ist noch die gute alte Zeit zu erkennen, wenn auch nur an einzelnen Türen.
Ein letzter Blick zur Hannigbahn, dann ging es weiter in Richtung Oberwallis.
Fortsetzung folgt.