02.01.08 – Glattwang – Fideriser Heuberge – Abgefahren
Wenig aufsteigen – viel abfahren, für mich eine verlockende Kombination. Als Inspiration dient mir das Buch „Skitour Plus“, erschienen im Schall-Verlag, das auch zahlreiche Touren in Graubünden beschreibt. Angesichts der lange zurück liegenden größeren Schneefälle war ich allerdings nicht so scharf auf lange Geländeabfahrten. Zumindest eine Tour wollten wir aber doch unternehmen – etwas ganz Gemütliches mit viel Abfahrt.
Diese Bedingungen erfüllt der Glattwang nahe dem kleinen Skigebiet Fideriser Heuberge mit drei Schleppliften. Als Aufstiegshilfe dient der Kleinbus, der vom Dorf Fideris im Prättigau hinauf ins Skigebiet fährt. Zwei größere Schlepplifte und ein Verbindungslift erschließen hier einfaches Gelände mit ganz viel Platz.
Wo ist das überhaupt aber überhaupt? Naja, das da unten ist keine Karte, aber etwas Besseres habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Die Karte aus dem Buch wollte ich dann doch nicht einfach abfotografieren.
Start der Busauffahrt im Ort Fideris
Auffahrt ins Skigebiet
Zum Glattwang sind es vom Skihaus Arflina, wo die Busse enden, nur etwa 400 Höhenmeter, die Abfahrt nach Fideris hinunter hat 1500 Höhenmeter. Nachdem ich im Gegensatz zurm Pistenfahren und zum Variantenfahren Touren nur mit Board gehe, aber noch keinen einzigen Tag in dieser Saison drauf stand, will ich mich erst mal im Skigebiet kurz einfahren.
Also schnell noch drei Einzelfahrten, mit jedem Lift eine (jeweils drei Franken). Bereits hier im Skigebiet hat man wirklich endlos Platz. Leider gibt der Verbindungslift den Geist auf, also muss ich zu Fuß zurückstapfen. Eine kurze Traverse (nur bei der günstigen Lawinenlage möglich) führt vom der Bergstation des zweiten Schlepplifts zur üblichen Aufstiegsroute auf den Glattwang. Von hier sind es nur noch etwa 150 hm bis zum Gipfel. Die Hänge hinunter zur Zufahrtsstraße sehen alle sehr verlockend aus, noch immer gibt es hier viel Platz für eigene Spuren im Tiefschnee.
So sieht es im Skigebiet aus.
Am östlichen Schlepplift
Der westliche Schlepplift, für mich Zubringer Richtung Glattwang
Blick zurück zum östlichen Schlepplift
Traverse zur Aufstiegsroute
Ein paar Eindrücke vom kurzen Aufstieg:
Blick vom Gipfel nach Südwesten
Wir fahren vom Gipfel aber am Grat nach Norden ab. Nach einem kurzen Flachstück folgen relativ steile Hänge mit traumhafter Schneequalität. Eine kurze Querung auf Höhe der Waldgrenze schließt sich an, dann geht es durch offene Waldschneisen weiter.
Abfahrt am Kamm
Traumhaftes Skigelände
Auf Höhe von etwa 1300 Metern verlassen wir die Hauptroute und schieben über einen flachen Waldweg hinüber Richtung Fideris (die Hauptabfahrt endet am Bahnhof). Zu unserer Überraschung folgen erneut wenig verspurte Hänge mit gutem Schnee. Nur die letzten 50 Höhenmeter auf der auch als Rodelbahn genutzten Zufahrtsstraße in die Heuberge sind etwas steinig und eisig. Auf den sanften Hängen am Ortsrand von Fideris klingt eine großartige Abfahrt aus.
Waldschneise im Mittelteil
Beginn der Querung Richtung Fideris
Noch immer super Schnee
Gelandet in Fideris
Aber noch ist nicht Feierabend. Nach einer kurzen Aufwärmpause im VW-Bus geht es noch einmal hinauf in die Heuberge zum Fondue und zur anschließenden Schlittelpartie über 12 km zurück nach Fideris. Mit nur drei Stirnlampen für fünf Leute wird es eine spannende nächtliche Abfahrt, vor allem weil die Straße durch den Busverkehr ziemlich vereist ist. Mit der entsprechenden Vorsicht aber trotzdem eine ziemliche Gaudi. Was für ein Tag: Erst 1500 Höhenmeter herrliche Abfahrt im Tiefschnee und dann noch 12 Kilometer Rodeln.
Blaue Stunde in den Heubergen
Nächtliche Abfahrt