Passo Tonale : Sylvester 2007
Am Sylvestertag 2007 hatten meine Begleitungen und ich nochmal Lust, ein uns unbekanntes Gebiet anzusehen.
Eigentlich waren in den nördlichen Bereichen Graubündens ja bessere Schneeverhältnisse zu erwarten, nur irgendwie zog es uns in den Süden.
Madesimo ohne Canalone hatte ich so ein Wenig verweigert, so dass wir zum Passo Tonale fuhren.
Morgens fuhren wir also vom Engadin zunächst über den Berninapass:
^^Im Puschlav verabschiedet sich erstmal die Winterstimmung. Es sieht eher nach Spätherbst aus.
^^Tirano: Bis hier in Italien fährt die Berninabahn, teilweise auf der Straße, was ich ziemlich cool finde
Die Luft ist erfüllt von Smog, der wohl von den Heizungen und Kaminen herrührt.
^^Nach dem Passo del Aprica erreichen wir Edolo, was einen sehr schönen Eindruck macht. Bella Italia lässt grüßen.
Nur von Winter kaum eine Spur.
Mit -2° ist es allerdings relativ kalt.
Danach erreichen wir Tonale.
Wir kaufen uns für 26 Euro eine 4 Stunden Karte.
Die Zeit läuft erst mit dem ersten Benutzen einer Bahn.
Von dann an wird bei jedem Lifteinstieg der Endzeitpunkt am Display angezeigt.
Das nenne ich perfekt gelöst.
Da könnten sich die Engadiner mal ein Beispiel dran nehmen.
Zunächst fahren wir mit der EUB zum Passo Paradiso herauf.
Unter uns die vereiste Piste Paradiso, die voll von Skifehrern ist, die zu ca. 90% überhaupt nicht zurecht kommen und mehr oder weniger unkontrolliert herum und herunterrutschen.
^^Die stillgelegte und angeblich schwarz gebaute Graffer DSB
Es ist verdammt kalt.
Schätzungsweise zwischen -10 und -15°.
Jetzt geht es in die DSB zum Fuße des Presenagletschers, wo mir (ich bin ja noch vollkommen kalt) ein extrem kalter Sturmwind entgegenweht:
^^Der Wind ist eiskalt und mir frieren zunehmend zunächst die Hände, dann die Füße ein.
^^Unerbittlich pfeift mir der eiskalte Sturm entgegen. Die Sonne vermag mich nicht zu erwärmen.
Die Geschwindigkeit des Liftes kommt mir immer langsamer vor.
Schließlich erreichen wir den Presenagletscher.
Auf dem Gletscherhang ist der Schnee staubig und griffig.
Ein Genuss.
Das Gefälle ist angenehm und für einen Sommerskihang schon ganz gut.
Mehrmals fahren wir die Piste bevor wir uns in der (meiner Meinung nach zu teuren) Hütte aufwärmen.
Danach fahren wir zurück zum Passo Paradiso.
^^Am rechten Rand verlasse ich die Piste in der Hoffnung, einen Blick in das Seitental mit den Abfahrtsrouten zu werfen, was natürlich nicht möglich ist.
Dafür gibt es ein Traumpanorama in das Val Di Sole.
An dieser Stelle die angekündigte Frage:
Die im Pistenplan eingezeichnete Route vom Presenagletscher durch das Paralleltal, die später mit der Route, die die stillgelegte Graffer DSB begleitet, zusammentrifft:
Wo muss man fahren, um nicht in abartig steilen Couloirs oder an unüberwindbaren Felswänden zu landen?
Ist das überhaupt schon mal jemand gefahren?
^^Ich hab mal einige vermeintliche Möglichkeiten eingezeichnet (ich kann das in PS wohl nicht so toll) und Nummeriert.
Spuren waren überhaupt keine da, vermutlich zu wenig Schnee?
Nochmal die Graffer DSB.
Hach, wenn die nur liefe...
^^Blick von der Paradisopiste Richtung Ponte Di Legno.
Schnee liegt erst ab kanpper Höhe von Tonale.
Im Tal die wahnsinnig lange Verbindungs EUB von Ponte Di Legno mit einer Zwischenstation bis Tonale.
Die Frage wäre, wie wichtig die wirklich ist.
Natürlich ist der Ort jetzt sehr gut angebunden, nur kann man mit Skiern nur bis zur Zwischenstation fahren und da gäbe es schließlich noch andere Bahnen, die ersetzt werden könnten.
Z.B. die DSB vom Passo paradiso zum Presenagletscher, die nun wirklich kalt und langsam ist, könnte auch anders gelöst werden.
Außerdem wäre auf der Südseite eine Erschließung weiter nach oben cool, vielleicht mit Verbindung der beiden Hochtäler und mit Erschließung eines Gipfels.
Danach begeben wir uns auf die Sonnige Südseite.
Nicht nur das Licht, sondern auch die Landschaft sind wie verwandelt.
Von der Schroffheit des Adamellomassives mit seinen steilen Abhängen und mächtigen Felsen ist nichts, aber auch garnichts zu sehen.
Diese Seite hat eine eher liebliche Charakteristik. Weite, baumfreie Hänge in strahlendem Sonnenschein.
Welch ein Kontrast.
Der wenige Schnee ist total verblasen.
Die Pisten sind eisig.
Wie auch schon auf der Paradisopiste fahre ich entweder in kurzen Schwüngen direkt am Rand, wo sich der Schnee zusammengeschoben hat oder neben der Piste, wo es griffig und gut zu fahren ist.
Die meisten Leute rutschen unkontrolliert (einer liegend 2m an mir vorbei) über die Eisplatten.
Hier hälfe nur noch ein kaum abgehängter und nicht entgrateter 87° Rennschliff
^^Neben der Piste ist der Schnee griffig und es macht Spaß.
Außerdem ist hier niemend, mit dem man kollidieren könnte.
Es bietet sich ein phantastischer Ausblick auf die gegenüberliegene Cima Presanella.
^^Weiche Hänge gegenüber schroffen Felswänden und Gletschern.
^^Blick zur Paradisoscharte
^^Ich hab mal die Lage des Tunnels und der schlimmsten Bausünden markiert.
Die Abfahrt muss mal so genial, voller Kult und Style gewesen sein. Ich könnte flennen
Die Lage und die Umgebung, das natürliche Gelände sind so genial!
Ich kann vom Adamellomassiv gar nicht genug bekommen
Noch einige Impressionen:
^^Alberne Fotos müssen auch mal sein.
^^Ich mag die Weite des Hochtalsals, das da es ja ein Pass ist, keinen Talschluss hat, sehr!
^^Licht und Schatten.
Da unsere 4 Stunden Karten bald ablaufen werden, entschließen wir uns, noch einmal ganz herauf zu fahren, um oben noch einen Café zu trinken.
Nachdem ich meinen Espresso genossen habe machen wir uns auf, die letzte Abfahrt anzutreten.
Beim Verlassen der Hütte blicken wir in die glühende Abendsonne.
^^Abendstimmung legt sich auch über die Cima Presanella : 3556m.
^^Als fast die Letzten erreichen wir den Parkplatz
^^Ich werde wiederkommen, bei besserer Schneelage.
Und dann werde ich am Presenagletscher und dem Passo Paradiso fuoripista fahren.
Falls jemand auch noch Lust hat....?