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BeitragVerfasst: Do, 02.03.2006, 16:18 
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RetroRebel

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Mont Blanc - Eine Woche Schifahren im Bann des höchsten Berges der Alpen

I. Les Contamines (19.2.06)
II. Chamonix - La Flégère, Le Brévent (20.2.06)
III. Courmayeur - Punta Helbronner (21.2.06)
IV. Chamonix - Aiguille du Midi (22.2.06)
V. Chamonix - Les grands Montets (23.2.06)
VI. Courmayeur - Cresta d´Arp (24.2.06)


V. Les grands Montets (Donnerstag, 23.2.06)

Bis etwa 5 Uhr früh sind die Sterne durch das Dachflächenfenster zu sehen, aber beim Läuten des Weckers um 6 Uhr 45 gibt es weder Sterne noch Berge, jedoch handelt es sich augenscheinlich nur um eine Schicht aus Bodennebel, sodaß wir uns keine großen Sorgen machen
Nachdem Alain gestern sein Auto wegen Startproblemen in die Werkstätte gebracht hat, holen wir ihn heute von seinem Chalet am Ostende von Chamonix ab und sind knapp vor 9 Uhr bei der Talstation einer weiteren weithin berühmten Seilbahn im Tal von Chamonix, einer Pendelbahn, die in 2 Sektionen vom Bergsteigerdorf Argentiere (1252m) über die Mittelstation Lognan (1972m) zum höchsten Punkt Les Grands Montets (3275m) führt, im Schatten der 4121 m hohen Aiguille Verte.
Auch hier um diese Uhrzeit überhaupt keine Wartezeiten, wir kaufen die Schipässe (wir nehmen an jedem Tag der Woche eine Tageskarte, da es keinen Schipaß gibt, der auch an der Punta Helbronner gilt), auch ist es hier nötig, für jede Auffahrt nach Les Grands Montets zusätzlich 5 ? pro Person aufzuzahlen.

Pistenplan Chamonix

Das Schigebiet wird vom Tal aus mit der ersten Sektion der Pendelbahn und einem kuppelbaren Vierersessellift aus erschlossen, oben gibt es dann neben der Gipfelbahn noch eine Einseilumlaufbahn sowie einige Sesselbahnen.
Das ganze Gebiet ist nord- bzw. nordwestseitig, daher liegen die Hänge am Morgen im Schatten, erst nach dem Verlassen der Bergstation blinzeln wir ins strahlende Sonnenlicht.
Deshalb steht auch zunächst ein Besuch der Aussichtsterrasse an.
Les grands Montets 01
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Blick nach Osten zum Glacier d´Argentiere, unten kann man schon die ostseitigen Hänge erkennen, über die uns die erste Abfahrt führen wird.
Les grands Montets 02
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Auch hier sieht man die Standardabfahrt vor dem Gletscher
Les grands Montets 03
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Im Westen Aiguille du Midi und Mont Blanc
Les grands Montets 04
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Und das Tal von Chamonix im Nebel
Les grands Montets 05
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Die nordseitigen Hänge mit der Seilbahntrasse sind noch alle im Schatten
Les grands Montets 06
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Dann heißt es wieder fleißig Stiegesteigen, zuerst von der Terrasse zum Ausgang der Seilbahnstation, dann noch etwa 40 Höhenmeter hinunter zum Gletscher.
Wir verlassen die Standardabfahrt nach rechts, wo Alain noch einige unverspurte Hänge für uns findet
Les grands Montets 07
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Les grands Montets 08
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Les grands Montets 09
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Wieder beeindruckend die Gletscherformationen, aber man gewöhnt sich langsam daran
Les grands Montets 10
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Les grands Montets 11
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Ähnlich dem Mer de Glace im Valle blanche erreicht man auch hier eine flache Gletscherfläche
Les grands Montets 12
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Les grands Montets 13
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Dann geht es meist in leichter Schrägfahrt hinaus zur Mittelstation.
Bei diesen Verhältnissen überlegen wir nicht lange und fahren gleich nochmals hinauf.
Diesmal wählt Alain eine Variante näher zur Standardabfahrt, hier ist zwar schon alles vespurt, aber der Schnee ist locker und angenehm zu fahren.
Les grands Montets 14
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Les grands Montets 15
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Dafür wartet unten eine Steilstufe zur Gletscherebene mit einigen engen Couloirs
Les grands Montets 16
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Les grands Montets 17
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Les grands Montets 18
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Kurze Rast vor prächtiger Kulisse
Les grands Montets 19
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Les grands Montets 20
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Und wieder geht es in Schrägfahrt zurück zur Mittelstation
Les grands Montets 21
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Als nächstes fahren wir mit der EUB Bochard zur gleichnamigen Bergstation auf 2765 Meter, von dort geht es durch den Combe de la Pendant über 1000 Höhenmeter hinunter zur Talstation der Dreiersesselbahn Retour Pendant. Dieser Hang liegt noch zum größten Teil im Schatten, das Gelände ist, wie der Großteil der Nordhänge komplett verspurt, allerdings ist die dadurch entstandene leichte Buckelpiste wegen des griffigen Schnees gut zu fahren (abgesehen vom Kraftmangel in den eigenen Oberschenkeln).
Talstation der EUB
Les grands Montets 22
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Bergstation der EUB
Les grands Montets 23
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In der Variante
Les grands Montets 24
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Les grands Montets 25
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Nun entscheiden wir uns zum Kauf einer dritten Fahrt zu Les grands Montets und investieren nochmals 5 ?.

Nun sind auch die nordseitigen Hänge von der Sonne beschienen.
Les grands Montets 26
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Alain wählt nun eine Variante westlich der Bahn (von unten gesehen rechts), die über Gletschergelände in den Bereich der Bergstation der 6KSB La Herse 2595m) führt, hier findet sich fallweise eine eher dünne Schneeschicht auf blankem Gletschereis, was zu einem eigenartigen Fahrgefühl führt.
Les grands Montets 27
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Les grands Montets 28
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Les grands Montets 29
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Les grands Montets 30
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Die Bergstation der KSB befindet sich direkt neben der charakteristischen 2. Stütze der oberen Seilbahnsektion.

Les grands Montets 31
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Einmal fahren wir noch mit der 6KSB La Herse und von der Bergstation über 1500 Höhenmeter über zwar angenehm zu fahrende aber in der Summe trotzdem kräfteraubende Buckelpisten ins Tal.
Les grands Montets 32
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Les grands Montets 33
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Interessant ist dann noch der Talstationsbereich des zweiten Zubringers, einer 4KSB mit zwei Einstiegsmöglichkeiten: Vom Stationsgebäude beim Parkplatz fährt man langsam zu einem etwas höher liegenden Einstieg für Wiederholungsfahrten.
Les grands Montets 34
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Wieder ein toller Schitag bei strahlendem Wetter, zwar deutlich weniger unverspurter Schnee, jedoch trotzdem lohnendes freies Schigelände mit griffigen Buckelpisten und abermals hautnahes Erleben eines riesigen Gletschers. In 6 Abfahrten haben wir immerhin 6700 Höhenmeter zurückgelegt.

I. Les Contamines (19.2.06)
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BeitragVerfasst: Fr, 03.03.2006, 19:19 
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RetroRebel
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Gerrit, hast du die 4KSB auf dem letzten Bild noch ein wenig genauer dokumentiert? Das ist auch so ein (vermutlich) weltweit einzigartiges Kuriosum, noch dazu von Montaz.

Ansonsten mal stellvertretend für die ganze Serie: Vielen Dank! Tolle Bilder, die Gegend ist einfach nur beeindruckend.

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BeitragVerfasst: Fr, 03.03.2006, 19:40 
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RetroRebel

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k2k hat geschrieben:
Gerrit, hast du die 4KSB auf dem letzten Bild noch ein wenig genauer dokumentiert? Das ist auch so ein (vermutlich) weltweit einzigartiges Kuriosum, noch dazu von Montaz.

Klar doch, das Ding ist schon sehr schräg.
Zunächst mal ein Teil der Trasse, geht etwas schräg unter der Pendelbahn.
Les Grands Montets 35
Bild

Und noch ein paar Bilder aus dem Talstationsbereich:
Der obere Einstieg:
Les Grands Montets 36
Bild

Der untere Einstieg im Gebäude der Talstation der Pendelbahn:
Les Grands Montets 37
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Die Förderstrecke dazwischen:
Les Grands Montets 38
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BeitragVerfasst: Fr, 03.03.2006, 19:41 
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RetroRebel
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BeitragVerfasst: Fr, 03.03.2006, 22:56 
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RetroRebel
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Alter, wie geil ist das denn?? Das hatte ich noch gar nicht gekannt!!! :)

@admin; wusste schon, warum ich mal in die Gegend wollte... ;) :D Wie weit ist es von da nach La Grave, schafft man beides an einem WE?? ;) Nein, scherz... ;)


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BeitragVerfasst: So, 05.03.2006, 7:09 
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Endlich komme ich dazu, die (lange ersehnten) Berichte in Ruhe zu lesen. Wie erwartet bin ich ganz von den Socken :wink:. Sogar das richtige Fotografierwetter hattet ihr! Eure Fotos zeigen, dass Les Grands Montets nicht zu Unrecht den Ruf als ganz grosser Skiberg der Alpen (bzw. der Welt) hat. Wenn ich mir eure Fotos von den Abfahrten anschaue, denke ich, dass sich allein wegen so eines Skitages die Anreise nach Chamonix lohnt. Beruhigt bin ich, dass du erwähnst, dass ihr auch nach ein paar Abfahrten, die Oberschenkel spürt :wink:.

Was mich wundert ist, dass die Wartezeiten an der Gipfelbahn recht kurz waren. Wie sah es diesbezüglich an den anderen (Haupt-)Anlagen des Gebietes aus ?

Noch eine Frage: Ihr seid nicht die Pas de Chevres (anfangs eine Steilrinne, die sich runter Richtung Vallee des Blanche zieht, das man dann auch über die Moräne erreicht) gefahren. Waren die Verhältnisse nicht o.k. ? oder hat eurer Führer die Route selbst für euch als zu steil eingeschätzt ? oder hatte das gar keinen besonderen Grund (bzw. waren die zahlreichen anderen Routen an dem Tag einfach besser...) ?

Auf alle Fälle vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Meine Lust, evtl. noch im April einen Abstecher - gute Verhältnisse vorausgesetzt - dorthin zu machen, ist wieder deutlich gestiegen ...


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BeitragVerfasst: So, 05.03.2006, 8:05 
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RetroRebel

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Die nahezu nicht vorhandenen Wartezeiten haben mich auch positivst überrascht. Wenn man ausreichend früh (gegen 9 Uhr) dran ist, gibt es überhaupt kein Problem, wir haben während des ganzen Aufenthaltes lediglich 2 Mal die "Überholspur" benützt, die man mit Schilehrer oder Bergführer nehmen kann.
Die Pas de Chevres sind wir nicht gefahren, weil auf dieser Seite extrem wenig Schnee war (windverblasen). Alain hat sie uns von beiden Seiten her gezeigt, aber das wäre nur ein Steinslalom geworden.

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BeitragVerfasst: Do, 09.03.2006, 20:37 
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Noch eine Frage:

Wie war aus Deiner (subjektiven) Sicht die Spaltengefahr (grad Richtung Argentieregletscher soll die recht beträchtlich sein) und welche Hinweise, Warnungen hat diesbezüglich euer Führer Alain gegeben ? (aus den Fotos seh ich, dass ihr - wie auch im Vallee Blanche - immer mit Hüftgurt gefahren seid).


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BeitragVerfasst: Do, 09.03.2006, 20:48 
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RetroRebel

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Er hat uns im Gletscherbereich immer genaue Anweisungen gegeben, wo wir im Verhältnis zu seiner Spur fahren sollen, also rechts davon, links davon oder genau drauf. Fallweise mußten wir auch Abstände lassen. Stehenbleiben immer oberhalb des Guides (also anders als im Schikurs). Den Hüftgurt gab er uns, um uns - sollte doch jemand in eine Spalte fallen - leichter bergen zu können, ein Seil hatte er im Rucksack.
Im Gletscherbereich ist es wirklich sehr wichtig, sich nach diesen Regeln zu verhalten, so ist mir eine Stelle in Erinnerung, an der es so richtig einladend gewesen wäre, die Spur um 1 bis 2 Meter abzuschneiden, als ich aber (natürlich auf der Spur) über die nächste Bodenwelle gefahren bin, habe ich gesehen, daß direkt im "Abschneider" eine extrem tiefe Spalte gewesen wäre, die von oben überhaupt nicht zu erkennen war.

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