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BeitragVerfasst: Di, 31.01.2006, 22:13 
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RetroRebel

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Beiträge: 1764
Wohnort: Niederösterreich
Symphonia Alba - Salzkammergut in 5 Sätzen

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Präludium (Lento): Anreise (21.1.06)
1. Satz (Andante): Loser – Pulver und Girak (22.1.06)
2. Satz (Allegro): Tauplitzalm – Blau und Weiß (23.1.06)
3. Satz (Presto): Krippenstein – Im Schattenwald (24.1.06)
4. Satz (Adagio): Loser – Zur schönen Aussicht (25.1.06)
5. Satz (Larghetto): Feuerkogel – Tragik des Hochplateaus (26.1.06)



Präludium (Lento): Anreise (21.1.06)

21.1.06, 16 Uhr, Traunkirchen am Traunsee (Oberösterreich)
Die Fortbildungsveranstaltung im Klostersaal, an der wir die letzten beiden Tage teilgenommen haben, ist zu Ende, ab jetzt: URLAUB!
Die meisten Teilnehmer fahren zurück Richtung Regau zur Autobahn, wir nehmen den entgegengesetzen Weg ins innere Salzkammergut.
Viel Schnee schon am Traunsee, weiße Mauern entlang der Straße bei Ebensee, der Feuerkogel hüllt sich in Wolken. Weiter, vorbei an der k. u. k. Sommerfrische Ischl, Villen in Schönbrunnergelb, der Zauner mit den leckeren Mehlspeisen in der Vitrine, die Katrinbahn mit ihren ewigen Problemen – Zusperren oder Ausbauen?
Goisern, das Österreich wenigstens zwei bedeutende Personen geboren hat, Weltmusiker Hubert von ... und den anderen, der entbehrlicherweise in Kärnten sein Unwesen treibt und Ortstafeln versetzt.....
Es wird dunkler, nicht nur der Tageszeit wegen, auch die Wolken werden dichter, und bei der Auffahrt zum Pötschenpaß fallen die ersten Flocken. Rechts unten der Hallstätter See, schwarzes Wasser, tiefgeduckte Bootshäuser mit Kähnen im Winterschlaf, das Ostufer so schmal, dass nur die Bahntrasse Platz findet.
Praktisch nur zwei Kehren zur Passhöhe, dazwischen eine lange, wechselnd steile Passage, bald ist man oben, an der Grenze zur Steiermark, wirkt harmlos, trotzdem immer wieder gesperrt wegen Lawinengefahr, wenn die Straße zum Ennstal auch zu ist (Koppenpaß dann sowieso), dann sind Altaussee und Bad Aussee von der Umwelt abgeschnitten. Deshalb wurde auch das Krankenhaus in Bad Aussee nicht wie geplant geschlossen.
An der Passhöhe die grünen Willkommenstafeln, jetzt sind wir in der Steiermark. Später, knapp vor der Abzweigung nach Altaussee rechts der Nightclub Splendid, rote Laternen versprechen „Lust und Genuß“, wie so oft in den Alpen Etablissements dieser Art in der Einschicht.
Die Schneemauern sind wohl schon 2 Meter hoch an der Abzweigung hinunter nach Altaussee, nur mehr wenige Minuten bis zu diesem wunderbaren Ort im geographischen Zentrum Österreichs.
Verstreute Häuser in einer weitläufigen Tallandschaft, im Nordosten begrenzt durch den See und die Ausläufer des Toten Gebirges, ein wenig dichter im Zentrum. Viel Holz, die für die Region typischen verglasten Holzverandas, alles fügt sich gut in die Landschaft ein, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder Künstler zu kürzerem und längerem Verweilen angezogen hat. Nichts deutet auf einen Schiort hin, keine Reklametafeln, keine Schirmbars, nicht einmal ein Sportgeschäft im Ort, Tourismus findet hier überwiegend in anderen Jahreszeiten statt.
Wir zweigen von der Hauptstraße ab, ein schmaler Weg führt vorbei an einer Gärtnerei zu unserem Ziel, gleichzeitig mit uns treffen Freunde ein, die den Tag schon auf der Piste verbracht haben.
Begrüßen, - Wie war es? - Toller Schnee! Und so viel! - , die Zimmer werden bezogen!
Draußen Schneefall, immer dichter, es ist ganz still, der Schnee schluckt fast alle Geräusche, nur mehr gedämpft kann man die Lichter der Nachbarhäuser erkennen.
Um 7 Uhr meldet sich der Hunger, warmer Pullover, Jacke, Handschuhe und Haube, es schneit weiter und wird nun auch kälter, Minus 7 zeigt das Thermometer. Durch eine Märchenlandschaft stapfen wir zum Zentrum, der Schnee fühlt sich an wie Watte unter den Schuhen, kein Knirschen, alles ganz gedämpft, bewundernswert, die tiefen freigeschaufelten Schluchten, die zu den heimelig beleuchteten Häusern führen.
Eine behagliche Gaststube, gut geheizt, die Brillenträger sehen kurzfristig nichts, - Was, so viel Schnee schon auf der Mütze? – und ein gutes Abendessen. Wie überall in der Gegend sind die Einheimischen in der Überzahl in den Gasthäusern.
Dann wieder zurück zur Unterkunft, es schneit weiter. Vorfreude. Schlafen.


1.Satz (Andante): Loser – Pulver und Girak (22.1.06)

Informationen und Panorama: www.loser.at

Wie immer in der ersten Nacht in einem neuen Bett wilde und farbige Träume. Draußen alles weiß, das Auto versteckt unter 20 cm flaumigem Pulver. Frühstück, zu sechst drängen wir uns um den Tisch in der gemütlichen Stube. Dann muß der Besen geschwungen werden, der Schnee soll herunter vom Auto, die Konsistenz stimmt euphorisch für das Kommende.

L01 Tief verschneit präsentiert sich die Umgebung
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L02 Die Autos sind frei, jetzt geht es los
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Wieder sehen wir, dass Wintersport nur Nebensache ist, eine schmale, manchmal nur einspurige Straße führt hinauf zu den Talstationen.
Der Loser, schon viele Jahrzehnte ein klassischer Skiberg, anfangs nur für Tourenfahrer. Dann in den 60-er Jahren Bau der Straße, die Vermieterin erzählt, mit dem Bus ging es hinauf und mit den Schiern hinunter. Schließlich Bau von einigen Schleppliften am Hochplateau.
In den 70-er Jahren endlich zwei Doppelsesselbahnen vom Tal aus und ein Schlepper auf den gegenüberliegenden Sandling.
Das war´s dann, Erweiterung oder Zusammenschluß mit einem anderen Gebiet aus topographischen Gründen nicht möglich, Rückgang des Betriebs in den 90-er Jahren und Überlegung: Zusperren oder Aufrüsten? Letztendlich doch Ausbau mit zwei kuppelbaren Sesselbahnen im Tal und einer am Hochplateau. Trotzdem immer ein Geheimtip, auch in den Ferien und am Wochenende keine Wartezeiten.

Oben gerade mal einer der 3 Parkplätze voll, der Berg hüllt sich in Wolken, leichter Schneefall. An der Kasse ein Schild: in Betrieb 3 Lifte
Ob heute oben noch was geht? Vielleicht, aber zur Sicherheit werden ermäßigte Karten verkauft. Egal, Tiefschnee gibt’s auch unten, 10 bis 20 cm auf präparierter Piste, wesentlich mehr daneben. In Betrieb sind Sandlinglift und Loserjet 1, ebenso ein kurzer Übungslift.
Wir verspuren die Pisten und das benachbarte Gelände.

L03 Auf der Sandlingabfahrt
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L04
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L05 Auf der Loserabfahrt
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L06 Sandlinglift mit neu errichtetem Hüttendorf
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Nach der Mittagspause wieder hinauf mit dem Loserjet, plötzlich ist die Absperrung rechts weg, Loserlift 2 ist in Betrieb, eine Girak-DSB, noch nahezu im Originalzustand. Durch tiefverschneiten Wald hinauf zum Hochplateau, auch die Loserfensterbahn fährt. Es schneit nun wieder stärker, oberhalb der Baumgrenze aber dichter Nebel, man sieht gerade mal den übernächsten Sessel, manchmal auch weniger. Am Lift stört´s ja nicht, aber dann bei der Abfahrt. Wir tasten uns von einer Pistenmarkierung zur nächsten, Geländekanten und Niveauunterschiede sind nicht zu erkennen, und davon gibt´s am Loser genug, die Pisten passen sich hier dem Gelände an, Erdbewegungen sind praktisch nicht erfolgt.
Sowas macht keinen Spaß, aber da gab es doch noch einen Hang unterhalb der DSB, im Wald ist die Sicht sicher besser.

L07 Meine Begleiterinnen in Aktion
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L08
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L09
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L10 Und das Ergebnis
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Mit diesem Hang beschäftigen wir uns fast den ganzen Nachmittag, obwohl man eigentlich die gesamte untere Hälfte der Strecke unter dem Lift fast herausschieben muß, dann geht es auf der nicht mehr geräumten Loserstraße bzw. auf Abkürzungen durch den Wald wieder ins Tal.

L11 Variante durch den Wald
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L12
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Nach dem Schifahren noch ein Ausflug zur Blaa-Alm, mit Allrad macht so was schon sehr viel Spaß.

L13 Straße zur Blaa-Alm
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Die Freunde verabschieden sich, sie waren nur für´s Wochenende hier, wir bleiben zu dritt. Aanschließend noch ein Spaziergang durch den tief verschneiten Ort.

L14
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L15
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L16
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L17 bis zum zugefrorenen und eingeschneiten See, Tee und Kuchen im Brahms-Café der Seevilla, Klaviermusik, zwar nur vom Band, aber trotzdem idyllisch, langsam versinkt der Tag.
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_________________
Schweben im Powder - Die, die es erlebt haben, verstehen, den anderen kann man es nicht erklären!


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr, 10.02.2006, 0:30 
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RetroRebel
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Registriert: Mo, 09.02.2004, 5:42
Beiträge: 6908
Wohnort: Hannover
Geil, das erinnert mich an meine erste Nacht in Alagna--- *träum* :)


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