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Ein Karpartenmercedes auf Reisen (Sammeltopic)
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Seite 1 von 1

Autor:  Chense [ So, 16.06.2024, 21:41 ]
Betreff des Beitrags:  Ein Karpartenmercedes auf Reisen (Sammeltopic)

Prolog 2018-2024

Sechs Jahre ist es jetzt her, dass kurz vor dem Umzug ins "Ländle" mein letztes Auto einen kapitalen Motorschaden erlitten hat. Seitdem war ich ob der guten Verkehrsanbindung großteils im ÖPNV unterwegs und habe mir nur für einzelne Reisen oder auch einmal so zeitweise die "Familienkutsche" geliehen.

Spätestens seit Corona hatte ich aber schon daran gedacht mir mal wieder etwas neues zuzulegen wusste aber noch nicht so recht was es sein sollte ... Was ich wusste war, dass ich gerne mal die Möglichkeit hätte in dem Auto zu schlafen, so, dass die Vorgänger Golf und A3 für mich mit meinen 1,85 Höhe und nicht zu geringer Breite eindeutig ausfallen würden. Ein Caddy war dann mal die Option aber auch da wäre nur der Caddy Max geeignet eine lange Matratze aufzutreiben und außerdem waren die Preise für mich für Autos mit wenig KM astronomisch hoch.

Als Dacia dann 2022 den Jogger herausbrachte schien das Ziel näher zu rücken allerdings wollte ich doch noch einige Erfahrungen abwarten, ob das Auto allgemein tauglich ist und ob es sich für einen "Minicamping"-Ausbau eignet ... die Tage zogen ins Land und ich konnte mich nie so richtig entscheiden und schon war es April 2024 ... dann entschied ich mich endgültig jawoll es soll der Jogger werden. Eine letzte Hürde war, dass ich leider den von mir gewünschten Gas / Benzin - Hybrid nicht in unsere Tiefgarage stellen darf.

Da ich ein paar Sonderwünsche hatte (noch nicht das neue Sicherheitspaket da ich Spurhalteassistenten verabscheue, und manuelle Handbremse da ich die elektrische am Berg absolut nicht mag) musste ich noch ein wenig suchen bis ich bei einem sehr netten Autohaus (Kontakt gerne auf Anfrage) einige Lagerfahrzeuge fand die genau meinen Ansprüchen entsprechen. Flugs wurde das Auto nochmal mit dem Zimmermann meines Vertrauens angeschaut und von diesem für einen Innenraumausbau als tauglich angesehen.

Bevor nun die Frage kommt - Ja Dacia bietet ein eigenes Sleeppack an - dieses finde ich allerdings von der Platzausnutzung suboptimal und außerdem baut es so hoch, dass man im Fahrzeug nicht mehr aufrecht sitzen kann - Daher wird Ende des Jahres ein eigenes gebaut, auch darüber werde ich euch ein wenig berichten. Solange möchte ich den Wagen als normales Reiseauto nutzen, evtl. kommt auch ein Provisorium aus Schaltafeln o.ä. für eine ebene Liegefläche hinein.

Nun und schlussendlich war es dann am 14.06. soweit, ich durfte meinen "Karpartenmercedes" wie Dacia auch wahlweise liebevoll oder abschätzig manchmal genannt werden in Empfang nehmen und bin nun stolzer Besitzer eines Dacia Jogger TCE110 in der Extreme-Ausstattung.

16.06.2024 - Bewährungsprobe - Balcone d' Italia

Man verzeihe mir übrigens wenn ich hier auch so einiges über den Wagen an sich einbringe - Es ist mir einfach auch wichtig hier nach und nach so ein paar eigene Erfahrungen einzubringen, was ich so mit dem Auto und das Auto so mit mir mitmacht

Nur 2 Tage später sollte es losgehen ... und man soll ein Auto ja auf der Langstrecke einfahren und das nicht zu hochtourig aber durchaus nicht nur auf der Autobahn ... also was würde sich da besser anbieten als endlich mal den "Balcone d' Italia" zu besuchen ... und so ging es gegen 9.30 (eigentlich wollte ich ja um 8 los aber die Augen wollten nicht so recht :-D) erst einmal runter ins Rheintal und über den Grenzübergang Mäder auf die schweizerische A13 - Wenig Verkehr war also Tempomat auf gemütliche 110 und entspannt Richtung Süden.

Ein erster Test was in dem Motörchen (110PS, 3-Zylinder, 999cm³) steckt war dann die Nordrampe des Bernardino - noch auf der A13 war ich einerseits überrascht vom hohen Fahrkomfort der sicher auch dank des langen Radstandes zum entspannten Cruisen einlädt. Aber wie es bei jedem Auto so ist fielen mir auch ein paar Kleinigkeiten auf die ich nicht so besonders toll gelöst finde

1.) Einstellen des Radios. Wenn man Sender aus den Favoriten auswählen will ist das mit dem Display alles kein Problem ... aber die Senderliste aktualisieren kann man nur auf der allerersten Seite im Menü ... und das sind wenn man z.B. von der Rockantenne zurück will bei DAB mal eben über 60 Seiten - Ist der Aufmerksamkeit nicht zuträglich ... ich bin halt dann 10km ohne Radio bis zum nächsten Parkplatz gefahren und hab dann den SRF eingestellt ... in Italien nochmal das gleiche Spiel.

2.) Tempomat: Er funktioniert grundsätzlich sehr gut, aaaaaaaber ... ich finde er reagiert extrem träge ... gerade wenn es hügelig ist muss man ein paar km/h über die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigen damit er sanft übergeht sonst wird man erstmal ein wenig langsamer um dann wieder aufs Wunschtempo zu beschleunigen

3.) Begrenzer: Auch der funktioniert super aber ich finde es nervig, dass dann im Display erstmal ca. 20 Sekunden "Begrenzer ein" statt der gefahrenen Geschwindigkeit anzeigt und man mit dem Blick aufs Analoginstrument wechseln muss um die aktuelle Geschwindigkeit zu sehen...

Aber ja das sind alles Kleinigkeiten und nichts weltbewegendes ich wollte es nur erwähnen bevor es in die Berge geht ... da am Bernardino hat man dem Motörchen übrigens das einzige mal die recht geringe Leistung angemerkt ... im 6. hat man am Bernardino bergauf mangels Turbounterstützung einfach keine Meter ;-)

Nachdem es nach der vielen Schreiberei aber natürlich auch ein paar Bilder geben soll bin ich vor dem Nordportal des Bernardino-Tunnels mal ganz frech rechts abgebogen und über die verbliebenen Kehren auf die Passhöhe gefahren ... am Ospizio war mir zuviel los also ein Stück weiter den See entlang.

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^ Gut hat er sich gemacht auf dem Weg hinauf ... am Anfang war ich natürlich noch recht vorsichtig ist er mit seinen 4,55 doch ein ganzes Stück länger als seine Vorgänger ^

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^ Ein Blick über den schönen See ^

Nachdem ich aber recht spät dran war und es außerdem da oben um kurz vor 12 für kurze Hose und T-Shirt doch noch recht frisch war ging es nach einem schnellen Zigarettchen gleich weiter und über die Südrampe hinunter wo ich südlich des Tunnels wieder auf die Autostraße fuhr.

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^ Aber natürlich nicht ohne kurz am zum Glück wiedereröffneten Skigebiet anzuhalten, dem ich im nächsten Winter sicher mal einen Besuch abstatten werde ^

Die Südrampe hinunter ging es gemütlich dahin und an Lugano vorbei bis nach Melide wo es wieder hieß die Autobahn zu verlassen und zum Balcone d' Italia zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich übrigens noch vor je nach Wetter am Nachmittag entweder das Swissminiatur oder die Seilbahn zum Monte Tamaro zu besuchen ... Aber erstens kommt es anders und zweitens verfährt man sich auch mal ...

Ich hatte noch nicht das Navi aufs Handy gespiegelt und das Kabel vergessen daher nochmal in Maps geschaut ... Arogno - Lanzo d' Intelvi dann links ... na das sollte doch so schwer nicht sein ... in Arogno hielt ich sogar nach einer kurvigen aber nett zu fahrenden Bergstraße noch mal um in Maps nachzuschauen ... ja bin richtig - spätestens als es dann steil und eng bergab gehen hätte ich mir was denken sollen ... nö aber stur weiter ... dass ich falsch bin kam mir erst als auf einmal wieder der Lago Lugano vor mir auftauchte und es keine Wendemöglichkeit mehr gab bis ich wieder unten am See war ... also nochmal den gleichen Spass (allerdings über die Strecke die ich schonmal bergauf gefahren war denn ich war keine 500m vom Ausgangspunkt rausgekommen ...)

In Arogno hat es mir dann gedämmert ... das Schild nach Lanzo folgte nicht der Hauptstraße sondern einem Gässchen wo der Abzweig erstmal so eng war, dass ich einige Autos die aus ebenjenem kamen passieren lassen musste und dann auch noch den Motor abwürgte weil ich vor lauter Faszination wie langsam der BMW vor mir über die Kuppe fährt vergaß zurückzuschalten ... naja die Italiener die wegen mir dann kurz warten mussten hatten das wohl schon öfter an dieser Stelle gesehen.

Und dann wurde es erstmal ziemlich krass ... Einspurig durch die Walachei kaum schneller als 30 ... einige tiefe Schlaglöcher denen man kaum ausweichen konnte und 3 Spitzkehren die derart eng waren, dass ich selbst mit von außen anfahren gerade so rumkam ... ich dachte mir schon oh man wenn das so weitergeht verstehe ich warum manche auf Google die Straße als mies bewerten (1 Stern würde ich aber trotzdem nicht geben ... die Straße kann schließlich nichts dafür, dass wir Flachlandtiroler nicht autofahren können :-D)

Hier hatte ich mich dann aber getäuscht ... schlecht bewertet wurde ja die eigentliche in Lanzo d'Intelvi beginnende Stichstraße zum Balcone ... und die fand ich wiederum ziemlich harmlos, sogar teils neu geteert, keine Spitzkehren ausreichend breit ... daher schonmal hier der Spoiler ... wer dorthin möchte kommt sicherlich stressfreier wenn auch mit etwas Umweg hin wenn er von der "italienischen" Seite rauffährt. Damit und meiner Verspätung dürfte auch klar sein, dass ich den ursprünglichen Plan nicht weiterverfolgte.

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^ Endlich oben angekommen ... Mensch und Maschine hatten es sich hart verdient aber der Ausblick bzw. Tiefblick auf den Lago Lugano ist auch wirklich eine Belohnung! ^

Mit ein Grund für die Auffahrt war natürlich auch, dass hier ein LSAP schlummert, es war nämlich in den 70er Jahren immer wieder geplant eine Seilbahn hier hinauf zu bauen und der Rohbau der Bergstation stand auch schon ... Leider wurden dessen Überreste inzwischen zu einer Aussichtsplattform umgewandelt ... und so

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^ Ist dieser Motor neben einer Schautafel das einzige was noch daran erinnert, dass hier einmal eine Seilbahn zum Balkon (der diesen Namen wirklich verdient hat) führen sollte ^

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^ Der wunderschöne Blick nach Lugano kann ein echten Seilbahner natürlich nur ein bisschen dafür entschädigen ;-) ^

Nunja und dann entschied ich mich eben über Italien zurückzufahren ... also hinab an das Nordostende des Lago Lugano (vieeel entspannter). Hier fragte ich mein liebes Auto dann ob es sich so frisch schon bereit fühlt für den Splügenpass und es nickte eifrig ;-) Gut eigentlich war es so, dass ich wieso auch immer den Tunnel am Bernardino mit dem am Bernhard verwechselte und der Meinung war 31 CHF für den Tunnel zahlen zu müssen ... also dann halt über Chiavenna nach Norden!

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^ Zwischendrin im Tal nochmal kurz am Lago Lugano stoppen ^

Der Splügenpass ist dann schon eine ganz eigene Nummer wenn von Süden angefahren ... 52 Kehren, 1800 Höhenmeter und einige einspurige Tunnels ... dazu wie immer ein paar irre die Kurven in die man nicht sieht schneiden oder rasende Motorradler. Aber hey wir lassen uns doch nicht stressen oder? Ausserdem verstand ich auf diesem Weg nach oben der ja doch so einiges an Kurven und Kehren zu bieten hat das Auto das erste mal so richtig und auf einmal war der Spassfaktor nochmal deutlich erhöht ... eine Familienkutsche die auch Berge kann? Na siehste da hab ich mir doch das richtige ausgesucht! (Davor war es zwar nett zu fahren aber irgendwie meinte ich ich müsste viel vorsichtiger fahren als mit den doch etwas sportlicheren Vorgängern)


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^ Da oben am See ist es wirklich schön und es war inzwischen auch warm genug also eine Zigarette ^

Dabei stieg dann auch ein Italiener aus seinem Womo neben mir aus und wir kamen ein wenig ins Reden, dass er einen schönen Übernachtungsplatz gefunden hat und ich sicher auch mal hier oben nächtigen würde. Er bot mir dann auch noch einen Macchiato an und so rauchten wir zusammen noch eine weitere Zigarette und verabschiedeten uns ... von ihm noch der Hinweis, dass er oft da oben anzutreffen sei.

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^ Noch ein kurzer Zwischenstopp auf der Nordrampe die ja deutlich weniger kurvig und kürzer ist (nur 2 Kehrengruppen) ^

Anschließend ging es ins Tal zurück und wieder über die Autobahn nach Hause wo ich nach 560km und ca 8,5 Stunden Fahrzeit um 19:30 eintraf.
Was ist also mein Fazit? Bis auf die Kleinigkeiten die ich vorab angemerkt habe kann ich nur sagen - Bewährungsprobe mit einer 1 mit Sternchen bestanden. Dieses kleine Motörchen ist gerade in den unteren Gängen dank kurzer Übersetzung erstaunlich spritzig unterwegs und nachdem er für seine Größe gut auf der Straße liegt und sich ziemlich präzise lenken lässt macht es richtig Spaß in den Bergen zu fahren ... gleichzeitig ist total entspanntes Cruisen auf der Autobahn möglich. Wie das dann bei 130 aussieht werde ich in Zukunft noch sehen ... ich will den kleinen großen Karpartenmercedes ja nicht von Anfang an zu sehr fordern (deswegen hab ich auch tatsächlich den Splügen rauf nachdem keiner unterwegs war einiges langsamer gemacht als sonst und hohe Touren ziemlich erfolgreich vermieden). Was mich übrigens auch noch positiv überrascht hat war ein Blick auf den Bordcomputer ... 5,3 Liter sollen es gewesen sein. Realistisch sind wohl eher 5,5 bis 5,6, wenn ich so auf die Restreichweite schaue, aber genau sehe ich das natürlich erst beim nächsten Tanken.

So das war nun viel Text ... beim nächsten Mal dann mehr Bilder ... Eisernes Ehrenwort!

Autor:  Chense [ Fr, 02.08.2024, 19:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Karpartenmercedes auf Reisen (Sammeltopic)

Zeit für ein kleines Update ... letzte Woche gab es ein paar Tage Urlaub (im "normales" Auto Modus) ... davon werde ich auch noch ein wenig berichten ... zuerst aber ein paar Worte und Bilder zum Umbau der dieses Wochenende in die erste Etappe ging.

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^ Zu Beginn wird der gesamte Innenraum zum Schutz mit PVC ausgelegt ... befestigt haben wir das ganze erstmal mit Doppelklebeband - Hier werde ich mir aber noch was besseres einfallen lassen müssen ^

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^ Als nächstes geht es an den Bettkasten ... hier ist gerade der vordere Deckel in der Mache ^

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^ Der Kasten ist zweiteilig ausgeführt und besteht an den Enden jeweils aus einer alten Tischplatte ... seitlich und als Deckel / Liegefläche sind es 18mm starke Fichtenholzplatten. Bei Bedarf kann der vordere Teil nach hinten genommen werden und die Rücksitzbank wieder eingebaut werden. ^

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^ Der hintere Teil ist mit Klavierbändern befestigt und lässt sich so ausklappen ... hier habe ich ca. 50 Liter Stauraum ... der vordere Teil wird mit Leisten in Position gehalten und kann im ganzen rausgehoben werden ....dort sind es rund 100 Liter Stauraum. Die Liegefläche beträgt 180x75 cm.
Das vorne zu sehende Brett ... ^

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^ ... ist gesteckt und stützt sich am Beifahrersitz ab. So entsteht zusammen mit dem Polster eine Sitzfläche die mir nach oben (bei ca. 1.85m Körpergröße) noch eine Handbreit Platz zum Dach lässt. Neben dem Bett habe ich mit einer weiteren Platte einen ebenen Boden geschaffen auf dem z.b. die Ski zu liegen kommen - Daher ist dieser auch nochmal mit aufsilikoniertem PVC geschützt. Das Flacheisen zwischen den beiden Kästen hält diese zueinander in Position und kann weggeklappt werden. ^

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^ Den Fußraum der Rücksitze habe ich bewusst freigelassen. Hinter dem Beifahrersitz wird eine Powerstation mit 0.8kWh Kapazität Platz finden. Hinter dem Fahrersitz z.B. Ski- oder Wanderschuhe, sowie ein Wasserkanister ^

Morgen werde ich dann noch unter der Sitzfläche längs eine Strebe einbauen. Dies dient einerseits zur Stabilisierung und andererseits kann dann das Bettzeug getrennt vom Rest sauber aufbewahrt werden. Außerdem werde ich auf o.g. Skiablage noch Zurrpunkte anbringen. Nächste Woche sollten Matratze (12cm stark) und Kompressorkühlbox (18l Volumen) kommen und dann kann der erste Test beginnen. Die Powerstation wird leider erst Ende August da sein, so, dass vorerst die Kühlbox von Powerbanks betrieben wird.

Momentan überlege ich noch im vorderen breiteren Bereich ein kleines Regal für div. Kleinzeug wie z.b. Kochfeld, Topf etc. anzufertigen das gleichzeitig als Arbeitsfläche dient. In diesem Fall würde die Kühlbox in den Beifahrerfussraum wandern ... das wird aber dann nach einem ausführlichen Test entschieden.

Autor:  Chense [ So, 18.08.2024, 12:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Karpartenmercedes auf Reisen (Sammeltopic)

Erstens kommt es anders ... 16.08-17.08.2024

Dieses Wochenende war es endlich so weit ... Bewährungsprobe für das Bett!

Als erstes Ziel hatte ich mir ursprünglich den Splügenpass bzw. genauer den Parkplatz am See in Montespluga ausgesucht, da ich ein Ziel haben wollte, das nah liegt, damit ich falls irgendetwas garnicht klappt notfalls noch Nachts wieder zurückfahren kann.

Allerdings las ich am Freitag noch vor dem Losfahren in Park4Night, dass dort jetzt Schilder stehen die von 25€ pro Nacht sprechen ... für einen Parkplatz der außer Grauwasserentsorgung die ich nicht brauche nichts bietet war mir das entschieden zu teuer. Inzwischen ist übrigens die Info gekommen, dass nur die Schilder aufgestellt wurden, zu zahlen sei dann ab 2025 ... also kriegt der Splügen auch noch eine Chance von mir.

Hmmm also wohin? Livigno wollte ich ohnehin anfahren was gibts denn da in der Nähe ... Achja der Lago di Cancano wo schon 1910 zum Bau der beiden Staumauern Elektro-LKW fuhren und es eine (mit 5€ human) bemautete Straße mit 19 ziemlich krassen Kehren gibt. Also ins Maps eingegeben, den Munt la Schera Tunnel natürlich außen vor gelassen noch ein paar Sachen ins Auto gepackt ... Kühlbox angeschlossen (hier schonmal das erste Plus! Das Ding funktioniert einfach super und auch am Abend nach 4 Stunden ohne Strom waren die Getränke noch erstaunlich kalt!) und LOS!

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^ Von Vorarlberg ging es erstmal über die A13 nach Landquart und dann weiter Richtung Flüelapass ... momentan zwar einige Baustellen aber einfach angenehm zu fahren ^

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^ Nach dem Pass ist vor dem Pass also links ab auf den Fuorn / Ofenpass ... hier hatte ich dann mal jemand vor mir wo ich mir echt dachte ... Wenn das Postauto deutlich schneller ist als du dann solltest du dir überlegen ob der Pass für dich geeignet ist ;-) ... und dann das Schild sagt es ja schon Richtung Umbrail den ich noch nie bergwärts gefahren bin ^

Der Umbrail ist ja schon so eine Marke ... unten ziemlich eng ziemlich kurvig und dann oben einfach nur gemütlich ... aber ich mag es ja wenn man kurbeln muss ... und interessanterweise waren an diesem Tag sogar die Organspender auf 2 Rädern richtig human!

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^ Oben angekommen ein kurzer Zwischenstopp und ein sehnsüchtiger Blick Richtung Stelvio ... soll ich noch rauffahren? Naja ist schon kurz vor 5 und der Anblick des sterbenden Gletschers macht eh nur traurig also weiter ... ^

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^ ... und die Südrampe des Stelvio die überhaupt Neuland für mich war runter nach Bormio. Am Ende war es dann auch gut, dass ich den Stelviopass ausgelassen habe denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ^

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^ Etwa eine Stunde und eine wirklich spannende Passtraße die einfach noch ganz im alten Stil ist an den Torre di Fraeli vorbei und am Lago di Cancano angekommen ... unten fiel mir schon das Schild Camper verboten auf ^

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^ Also erstmal ins gemütliche Rifugio am See und ein Kaltgetränk zu mir nehmen ... dann die Cheffin fragen wie das denn bei Camperverbot mit Übernachten im Auto ist "Naja also gern gesehen ist es nicht und alleine würde ich nicht bleiben es gibt hier einige Wolfsrudel" ... Gut dann also ab in Park4Night und suchen ... ^

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^ Und siehe da unten im Ort Pradelle gibt es einen großen öffentlichen Parkplatz direkt an einem Flüsschen - Im Winter geht hier die Langlaufloipe los ^

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^ Außerdem ist nicht weit entfernt noch eine ganz nette Burgeria ... der Burger war jetzt nicht weltbewegend aber absolut okay und ich konnte mich auch noch ein wenig mit dem Chef unterhalten nachdem sich herausgestellt hatte, dass er doch lieber fließend deutsch spricht als mir bei meinem Freestyleitalienisch zuzuhören :-D ^

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^ Nun aber erstmal gemütlich machen ... ^

Nun was gibt es zur ersten Nacht zu sagen? Vieles hat gut funktioniert! Die Matratze ist superbequem und 1,90x70 reicht für mich locker. Und auch die von mir gewählte Lösung mit Kissen und einem Deckenbezug als Decke ist mir lieber als ein Schlafsack zumindest im Sommer. Mir hats gut gereicht bei minimal 11° nachts.
Der kleine Ventilator tut auch im Auto gut seinen Dienst und dient zusätzlich als Minipowerbank (zusätzlich zu der die ich eh mithabe und dann bald der Bluetti) auch wenn es nervig ist, dass er zwar einen Schlafmodus hat in diesem aber die Piepstöne nicht abgestellt werden.
Und die 2 kleinen LED-Lampen machen schönes Licht!
Achja und Klettkabelbinder (z.B. zum Aufhängen des Ventilators und der Lampen) und Neodymmagnete (fürs Trocknen von Wäsche etc) waren auch ne gute Idee!
Schlussendlich habe ich 6 Stunden recht gut geschlafen und war am nächsten Tag ausreichend fit für Teil 2 der kleinen Ochsentour durch die Alpen.

Aber viel wichtiger ist ja die Frage was noch nicht so ganz funktioniert bzw. einfach verbessert werden könnte:
- "Sofamodus": Ja er funktioniert mit dem Brett super ich kann mich gemütlich an den Beifahrersitz lehnen mit dem Kopf an dessen Kopfstütze und hab nach oben noch gut Platz, aber das Kissen das ich gekauft habe war dann doch dünn und nach 2 Stunden sitzen tat mir auf gut deutsch der Arsch weh ... hier wird noch nachgebessert, zuerst probiere ich aber mal ob ich ohne sie zu beschädigen die Matratze nutzen kann ... das gekaufte Kissen kriegt aber auch seine Nutzung - siehe Verdunklung.
- "Pinkelpause": Ich will ja nicht mitten in die Natur ... also hab ich mir eine Flasche mitgenommen ... im dunklen schwer zu treffen und jedes mal Licht machen will ich auch nicht ... da muss ein 2L Kanister mit großer Öffnung her ;-)
- "Schlüsselgedanken": Ich hab zwar einen super Platz gefunden an dem der Schlüssel immer greifbar ist, aber gerade in der Hülle ist es im dunklen schwer den richtigen Knopf zu finden ... hier muss ich mir irgendwas taktiles machen
- "Dunkelheit": Die Verdunklung funktioniert zwar, aber hinten stören mich die Isomatten etwas, denn ich sehe halt so garnicht was um mich rum passiert ... das werde ich noch auf von innen durchsichtige Verdunklungsrollos tauschen. Und an der Heckscheibe wird das gekaufte Kissen eingesetzt, denn das lässt sich sich dann tagsüber mit den Klettkabelbindern am Dachhimmel anbringen und mit der Matratze "sichern" und abends einfach runterklappen und dient gleichzeitig als Isolierung der Füße gegen die kalte Heckklappe.

Jetzt hab ich schon viel geschrieben aber das wichtigste über das ich mir noch Gedanken machen muss ist die Raumaufteilung ... hierzu erstmal noch ein Bild aus der Bauphase:

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Der Platz vorne links mit dem ebenen Boden sollte eigentlich ein Regal aufnehmen, das für Kochgeschirr dient und gleichzeitig eine Arbeitsfläche bietet. Einsteigen wollte ich dann über die Heckklappe sobald dort ein Schalter zum von innen öffnen und schließen angebracht ist. ABER:
Im schmalen Bereich hinten ist jetzt die Matratze eingeklemmt. Der Bereich vorne ist:
- Super zum Ein- und Aussteigen, weil man einfach viel schneller ist als über die Heckklappe
- Kann als kleiner Vorraum dienen in dem man Schuhe an und ausziehen kann oder sich einfach bei geöffneter Türe hinsetzen und ein Bierchen trinken
- Man kann so mit etwas Verrenken auch bei geschlosener Türe sowohl alle Fächer des Betts aufmachen als auch zwischen Bett und Sofa umbauen ohne Aussteigen zu müssen.

Was mache ich nun also? Momentan sieht der Plan so aus, dass nur im hinteren Bereich vor der Matratze ein kleines Regal hinkommt (ca. 30Breit, 40 Lang, 60 Hoch) in dem Kochfeld, Topf und Geschirr Platz finden und die Arbeitsfläche kann dann von diesem Regal ausgeklappt werden. So kann ich immernoch im Bereich hinter dem Fahrersitz knien und alles umbauen. Außerdem kann dann abends auch die Kompressorkühlbox dort stehen wenn ich auf dem "Sofa" liege und ich muss nicht jedes mal wenn ich was rausholen will mit der Beifahrertür knallen.

So nun habt ihr aber mehr als genug gelesen ... jetzt habt ihr euch ein paar Eindrücke von Tag 2 verdient!

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^ Morgens halb 9 in Italien ... erstmal Zeit für n Kno... Caffe! Zum Glück ist gleich um die Ecke eines mit leckerem Macchiato! ^

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^ Der Foscagnopass ist um diese Zeit noch richtig angenehm zu fahren ^

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^ Und heutzutage kommt bei diesen Benzinpreisen ja Vorfreude auf ... vor wenigen Jahren noch wäre ich in Österreich an jeder Tanke mit dem Preis als zu teuer vorbeigefahren ^

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^ Livigno lasse ich an diesem Tag links liegen und nehme nach Foscagno und Eira den dritten Pass des Tages in Angriff die Forcola ... hier heisst es aufmerksam sein und sich zwischen den Radfahrermassen den Berg hochzuschlängeln ^

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^ Wenig später habe ich den Berninapass passiert und mein Auto am Bahnhof Ospizio Bernina parkiert ... ich als fauler Sack wollte natürlich nachher den Weg nichtmehr hochlaufen und bin deswegen runter zum Bahnhof gefahren ^

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^ Und just zu meiner Ankunft hält auch der Berninaexpress hier ... eigentlich wollte ich um den See laufen aber irgendwie denke ich mir in diesem Moment ne das mach ich anders und laufe nach Alp Grüm runter um später wieder mit dem Zug hinauf zu fahren ^

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^ Also los auf den malerischen Weg am See entlang ... und wie man sieht trotz Hochsaison ist kaum was los ^

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^ Wenig später blicke ich zurück zum Bahnhof ^

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^ Und schon kommt der nächste Zug und fährt durch diese Traumkulisse ... da die Straße ja woanders verläuft ist außer diesem kaum ein Laut zu hören ... Wunderbar! ^

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^ Die Staumauer rückt näher und näher ... ^

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^ Ich genieße derweil die ca. 20 Grad bei leichter Brise und bleibe immer wieder stehen um zu fotografieren ^

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^ Bald bin ich an der Staumauer angekommen ... ^

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^ ... und blicke von dieser auf den tiefblauen See. Allein dafür hat es sich schon gelohnt hierherzukommen ... ein paar andere sehen das auch so und wir schießen Erinnerungsfotos voneinander ^

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^ Mein weiterer Weg führt immer weiter nach Süden ... immer leicht abfallend aber immer wieder auch kurz bergauf ... genau richtig für so einen Spaziergang! ^

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^ Dann komme ich zum Abzweig wo ich zwischen dem Weg an der Bahnstrecke und dem über die Aussichtspunkte wählen muss ... ich wähle den über die Aussichtspunkte, da mir auf dem anderen Weg Outdooractive Mutterkühe signalisiert ... man muss die armen ja nicht stören bloss wegen ein bisschen Ferrophilie ^

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^ Und es lohnt sich auch wirklich ... unten im Tal liegen Cavaglia (da will ich auch mal hin wegen des Gletschergartens) und der Lago di Poschiavo ^

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^ Noch mehr freue ich mich aber natürlich Alp Grüm mit der bekannten Himmelskurve zu sehen ^

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^ Und welch ein Glück der Zug nach Poschiavo / Tirano kommt kurz vor meinem, so, dass ich das weithin bekannte Schauspiel des Zuges in der Kurve genießen kann ^

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^ Und ich muss natürlich bevor es wieder nach oben geht vor dem Palügletscher posieren der mich schon einige Zeit aussichtsmäßig begleitet ^

Kurz darauf kommt mein Zug und oh Wunder an so einem Hochsaisontag kriege ich problemlos einen Platz auf der linken (See)seite.

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^ Wenig später sitze ich im Auto und fahre gen St. Moritz ... was hier etwas nervt sind die Radfahrer die an den Bahnschranken immer ganz nach vorne fahren nur damit man sie dann bergab wieder mühselig überholen muss ... aber hey its Urlaub?! ^

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^ Statt Richtung St. Moritz und Julierpass biege ich aber ab nach Samedan und nehme den anspruchsvolleren Albulapass hier muss ich bei der Auffahrt erstmal an den letztes Jahr verstorbenen Gino Mäder denken ^

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^ Fürs Landwasserviadukt reicht die Zeit nichtmehr aber das wird ein anderes mal gemacht wie überhaupt eine Fahrt mit der beeindruckenden Albulabahn ^

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^ Tja und dann nach dem obligatorischen Stau an der Isla Bella bin ich wieder an der A13 ... quere bei Kriessern die Grenze ... und bin schon fast wieder daheim ^

Bis zum nächsten Mal!

Autor:  ATV [ Di, 20.08.2024, 9:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Karpartenmercedes auf Reisen (Sammeltopic)



Und wer die volle Dröhnung will :lol: :

Autor:  Chense [ So, 25.08.2024, 19:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Karpartenmercedes auf Reisen (Sammeltopic)

23.-24.08.2024 - Von kleinen und großen Bahnen

An diesem Wochenende stand nachdem ich ja so einige Sachen gefunden hatte die ich noch ändern möchte und nachdem endlich meine Bluetti Powerbox gekommen ist die nächste Runde an.

Diesmal habe ich mir wieder einen Parkplatz am Wasser ausgesucht und wollte weniger pro Tag fahren (gut das hat dann nicht so ganz geklappt) und so sollte es am Freitag nach der Arbeit über die Lenzerheide und den Julierpass nach Italien gehen.

Um 13 Uhr also ab ins Auto und los ... die Fahrt über die Lenzerheide war erstmal etwas nervig - mehr dazu aber später - und am Julier gab es leider einen relativ böse aussehenden Unfall mit einem Radfahrer - Scheint aber alles glimpflich ausgegangen zu sein!

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^ Nach dem Unfall weiter über den Julier ... mehr eine Autobahn als ein Pass ... irgendwie langweilig ^

Danach noch den altbekannten Maloja hinunter bis ich gegen 18 Uhr in Villa di Chiavenna ankam wo sich ein Parkplatz der auf einer bekannten Camperapp sehr gut gelistet war finden sollte ... Ich ging erst einmal etwas in einem wirklich schönen Restaurant am Sportplatz der Gemeinde essen (siehe voriger Post) und kam gegen 20:30 am Ziel an.

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^ Jawoll schöne Aussicht Platz passt also! ^

Der Platz füllte sich dann auch recht schnell ganz gut so, dass wir am Ende zu Acht dort standen ... Gespräche haben sich leider trotzdem nicht wirklich ergeben, so, dass ich einfach meine Powerbox nutzte um mir noch ein Bierchen zu kühlen ;-)

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^ Der Weckel klingelt früh und so geht es ab durchs untere Val Chiavenna Richtung Comer See und dann rechts ab nach Lugano ... was eine immer wieder nervige Strecke .... gefühlt fährt man 60km nur durch Dörfer ... aber wenigstens durch das frühe Aufstehen kaum Verkehr! ^

Das erste Tagesziel liegt in Melide und hat viele Bahnen ... aber leider etwas kleine ;-) Richtig! Ich wollte heute als Hauptziel das Swissminiatur besuchen ... kaum 21 Franken für den Eintritt gelöhnt ging es auch schon los!

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^ Die erste Rotair der Welt dreht ihre Ründchen ^

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^ Gleich nebenan kann man Richtung Männlichen fahren ... kleines Land diese Schweiz ^

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^ Der Gemsstock neben dem Schilthorn - Sieht man auch nur hier! ^

Also soviel schonmal als Fazit im Vergleich zum Minimundus in Klagenfurt fahren hier viel mehr Bahnen ... das finde ich natürlich toll! Ein MiWuLa (Hamburg) ist es aber auch nicht. Soll es aber ja auch nicht sein!

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^ Auch der Glacier-Express dreht seine Runden durch die Anlage ... bergig ist es aber schon! ^

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^ Ein wohl recht bekanntes "Haus am See" der Schweiz wie hieß es nochmal? ^

Hier begann nämlich das Problem, das den ganzen Tagesplan der eigentlich war danach noch am See zu spazieren und den Themenweg zu gehen durcheinander bringen sollte ... es war bereits um kurz nach halb 11 derart drückend schwül, dass ich mir einfach nicht vorstellen konnte nochmal eine Nacht zu verbringen ... und die 2 Stunden zurück auf italienisches Territorium (oder alternativ wieder den Splügen hoch) wollte ich auch nicht ... Sorry liebe Schweizer aber ich geb bei euch gern was für Attraktionen aus - Nicht aber für das meist recht gediegen mittelmäßige Essen auf für Vorarlberger üblem Preisniveau ;-)

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^ Dem Charme der Anlage tut das aber keinen Abbruch ... die Ponte del Ferro wird überfahren - Ist aber ein Zug aus Wengen oder? Interessante Verlängerung der Centovallibahn :-D ^

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^ Ein Chateau auf Berg vor nochmal Berg :-) ^

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^ Ich glaube die Autofähre hat dezent Angst von Riesenfischen verspeist zu werden ;-) Ist halt 1:25 ^

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^ Nach einer kurzen Trinkpause (hier muss ich euch wieder loben ... 2.50 Chf für ein Wasser ist in so ner Attraktion noch im Rahmen und die beiden Ladies waren auch sehr nett ... und fesch :D) geht es weiter dem Basler Münster und einem Überblick über das kompakte Gelände mit seinen 132 Ausstellungsstücken ^

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^ Die Vereinten Nationen dürfen in dieser Zeit natürlich nicht fehlen - Danke Schwyz für die Neutralität! ^

Was bleibt als Endfazit? Die Googlebewertungen sagen ja oft es sei alles alt und verranzt ... ich finde es wiederum gut, dass hier auch noch Stücke stehen die 65 Jahre alt sind und immer wieder renoviert werden. Und wenn das Wetter nicht so ätzend gewesen wäre, hätte ich hier gut und gerne 3 Stunden verbracht und mich mehr über manches Stück informiert!

Damit ich nicht gar so faul bin aber doch noch ein kleiner Spaziergang am Lago di Lugano entlang bis zur Staumauer von Melide ... hier gäbe es dann eben auch noch einen Themenweg zu See und Staumauer.

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^ Ich mag den See mit seinen diversen Armen ja recht gerne ... Apropos Lugano ... Ich bin mal ganz blöd den Autobahnschildern gefolgt ... Aber wie kommt man von Italien kommend sinnvoll nach Lugano Süd? Der Umweg laut Schildern führt nach Nord und ist einfach nur gaga ^

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^ Ein Schwarm wird von Booten die immer wieder den See queren aufgescheucht ^

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^ Passenderweise kreuzt gerade ein Bussard den Damm ^

Nun hiess es also Pläne überdenken ... blöderweise steht da im Tessin ja noch so eine Seilbahn ... genauergesagt die letzte ihrer Art und die hat nur noch ein paar Betriebstage ... und blöderweise zog da gerade ein Gewitter drüber - Am Telefon hab ich keinen erreicht. Aber gut ich will eh über den Bernadino heim und dann schauen wir halt mal in Rivera was sich über der Autobahn dreht - Und ich hatte Glück.

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^ Denn am Monte Tamaro dreht ja bekanntermaßen die allerletzte Carlevaro-Savio in Europa und die letzte kuppelbare weltweit ihre Runden ^

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^ Ich sollte einfach dieses leuchtende Polo nicht anziehen wenn ich Seilbahnen fahren will :D ^

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^ Und da es vorher geregnet hatte war auch sonst auf der Fahrt nicht so wahnsinnig viel an Fotos zu holen ^

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^ Schon am Berg angekommen versuchte ich ein wenig diese einmalige - Leider bald verschwindende Bahn zu dokumentieren - Spannend die untenliegenden Förderer ^

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^ Der Umlauf ... ^

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^ Wenn die Stunde geschlagen hat denn ... ^

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^ Passenderweise steht ja oben die Santa Maria degli Angeli ... ein echter Botta. Oben ein Steg auf dem monumentalen Bauwerk mit Treppen nach unten ^

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^ Zur kleinen Kapelle ^

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^ Mir ist aber ehrlich gesagt die Bahn wesentlich wichtiger - und netterweise ist man beim Personal ganz entspannt in den letzten Tagen und lässt mich durch die Station spazieren ^

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^ Die Carlevaro-Klemme durchfährt die Klemmkraftprüfung ... hatte nicht Doppelmayr das erfunden wie so vieles? NICHT! ^

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^ Nochmal rundherum bevor es zu Tale geht ... na gut erstmal in die Mittelstation ^

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^ Save the last dance for me liebes Poma-Ei ^

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^ Dann aber wirklich ab in die Gondel und bergab ... la ultima volta ^

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^ Noch mal zur Seite schauen auf dieses Monument das nicht weiß ob es Kirche oder Architektur sein will ;-) ^

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^ In der Mittelstation steige ich auf Hinweis des Kollegen am Berg nochmals aus ... einerseits um diese so höchst kuriose Kuppelschiene zu sehen ^
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^ Andererseits ist hier ein höchst kompetenter Kollege der nicht nur Deutsch spricht und mich von meinem Freestyleitalienisch erlöst sondern mich auch ob der letzten Tage in die heiligen Hallen mitnimmt! DANKE DANKE! ^

Man freut sich auf die neue Bahn die man jahrelang mit allem Komfort den man braucht geplant hat aber andererseits das merke ich allen an und bekomme ich hier auch nochmal bestätigt ist es ein technischnes Unikum das nun von uns geht. Ich hoffe sehr, dass man wenigstens diese Technik noch ein wenig dokumentiert sei es in Form von Bildern oder eines kleinen Museums. Grazie Ugo Carlevaro e Benito Savio!

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^ Was man aber auch sagen muss ist natürlich, dass die Anlage in den 90ern antriebstechnisch komplett überholt wurde wie uns die beiden Hydraulikaggregate zeigen - Der Schiffsdiesel hinten rechts wie so oft in Italien verbaut ist nichtmehr im Einsatz ^

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^ Erst flach dann steil geht es zuletzt von der Mittelstation gen Tal ^

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^ Und dann geht es über den Bernardino nach Hause ^

Zuletzt wollte ich ja noch etwas auflösen... nun über den Bernardino bis Kriessern lieferten sich Deutschland und die Schweiz wieder mal ein extrem hartes Match - Liebe Deutsche, Liebe Schweizer seid mir bitte nicht böse aber der Seitenhieb muss sein!

Wo kommen die schlechtesten Autofahrer her?
Die erste Halbzeit war einfach eindeutig ... 2 erstklassige Stürmer aus dem nördlichen Raum lieferten schon auf der Anfahrt zum Bernardino hochklassige Tore in Form von mit Tempo 80 auf die linke Spur ziehen und dann rechts überholt werden ... hinauf dann die nächsten starken Attacken mit 60 aufwärts und genauso schnell abwärts ... dann vor Rothenturm nochmals ein klassischer deutscher Angriff ... zu zweit und sichtlich zusammengehörend beide Spuren mit einem 50er blockieren ... aber nach der Halbzeit äh Isla Bella schlägt die Schweiz hervorragend zurück ... wir zählen alleine bis zum Dreieck Sarganserland mehrere wunderschöne Angriffe in Form von ohne Blinken nach links gehen und das deutlich langsamer als der Hintermann ... auch die berühmte Lichthupe beim überholen von LKWs ist ein super Spielzug den allerdings so fair müssen wir sein beide Nationen beherrschen ... kurz vor Kriessern steht es dann unentschieden bis wir ein Manöver beobachten das drei Tore auf einmal verdient hätte ... Die Schweiz kann sich auf ihre Spitzenstürmer aus Zürich verlassen die in Oberriet den Beschleunigungsstreifen nutzen um sich gegenseitig auszubremsen bis es dem Polo zu blöd wird und er ohne jedes Vorzeichen mit Tempo 60 auf die linke Spur schiesst ... 6:4 für die Schweiz ... auf dem Weg hinauf in mein Heimatdörfle versucht ein Ravensburger Stürmer (auch die sind ja sehr bekannt ;-)) noch einmal hartnäckig auszugleichen aber mehr als das Anschlussstor durch nutzen einer Landstraße als Tempo 30 Zone fällt nicht ...

Achja Österreich hat auch fleissig mitgespielt genau wie die Franzosen... sind aber im Halbfinale ausgeschieden - Die einzigen die wieder ohne jeden Tadel durchgekommen sind waren die Italiener :)

Sorry liebe Nachbarn aber der Seitenhieb musste sein :-) Bis zum nächsten mal!

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