Ich hatte in der Vergangenheit bereits zwei erfolglose Versuche unternommen, auf der Lauchernalp Ski zu fahren, einen im März letzten Jahres, als dieses Gebiet leider, obwohl es bereits auf der Magic Pass-Website sichtbar und beworben war, in Wirklichkeit noch nicht dazugehörte, und einen an einem Sonnabend Ende Januar 2024, als ich emotional und körperlich überfordert vom drängenden Skipublikum und dem Mangel an Parkplätzen mit Schimpf und Schande abreisen musste.
Beim dritten Versuch lief es besser. Nachdem ich es geschafft hatte, im engen und exorbitant teuren Parkhaus (CHF 13,50 für ca. 7 Stunden: Betretet niemals den Parkplatz Nr. 2, denn wenn ihr im Freien keinen Platz findet, seid ihr dann gezwungen das Parkhaus zu betreten, das noch viel teurer als draußen ist: Es wäre besser, direkt den Parkplatz Nr. 1 anzusteuern, der sich auf dem Dach des Parkhauses befindet, dessen Ein-, Ausfahrt und Preise davon jedoch unabhängig sind) zu parken, fanden wir wie durch ein Wunder keine Warteschlange an der Seilbahn-Talstation. Leider war die Talabfahrt, die als abwechslungsreich und nett zu befahrend beschrieben wird, aufgrund absoluten Schneemangels logischerweise gesperrt. An Schnee mangelte es jedoch nicht ganz oben, denn zwischen 1968 und 3100 Metern über dem Meeresspiegel, wo sich die Skipisten winden, war die Schneedecke zwischen 100 und 360 cm. dick.
Die alpine Landschaft der Lauchernalp ist ausgesprochen schön und die nach Südosten ausgerichteten Hänge fangen von morgens bis nachmittags die Sonne ein. Dies ist jedoch gleichzeitig ein Vorteil und ein Nachteil dieses Skigebiets: Sein Vorteil ist der großartige Panoramablick, den man von den Pisten genießen kann, und sein Nachteil ist eine gewisse Monotonie und mangelnde Abwechslung der Abfahrten, die alle überdies ziemlich nivelliert ausschauen, was für die Schweiz eher seltsam ist. Es könnte auch sein, dass die natürlichen Unebenheiten des Bodens darunter teilweise durch die beträchtliche Dicke der Schneedecke abgefedert wurden, aber das glaube ich nicht wirklich, da am nächsten Tag in Leukerbad, einem nahegelegenen Skigebiet mit ähnlichen Beschaffenheiten, die Lage ganz anders aussah.
Wir fuhren von 9 bis 10 Uhr praktisch ohne Warteschlangen, von 10 bis 12 Uhr mit manchmal ziemlich lästigen Warteschlangen, vor allem an der EUB ganz oben, aber nach 12 Uhr schienen die Leute plötzlich verschwunden zu sein und sind nie mehr auf die Pisten zurückkehrt. Die Tatsache, dass die Aufstiegsanlagen hintereinander aufgereiht sind, trägt wesentlich zur schon erwähnten Eintönigkeit des Skierlebnisses bei, aber da die Orografie in dieser Gegend so ist, kann man wenig tun. Anders ist die Situation jedoch für diejenigen, die abseits der Pisten unterwegs sind, wo die großen Freiräume zwischen den Pisten zweifellos einen angenehmen Spielplatz darstellen. Leider blieben die wenigen Versuche, die Pisten zu verlassen, erfolglos, da der sehr tiefe und schwere Schnee dazu neigte, die Skier und Beine vom Becken abwärts zu verschlucken, sodass ein fast treibsandähnlicher Eindruck entstand: Sehr breite Skier, was ich leider nicht dabei hatte, wären am heutigen Tage das richtige gewesen um off-piste auf der Oberfläche zu gleiten.
^ Von der Bergstation der EUB, der vierten und höchsten der vier Seilbahnabschnitte, geniesst man ein wunderschönes Panorama in Richtung Berner Raum.
^ Der Kanderfirn.