Savognin // 13. Februar 2024 // Lange Schlepper und Pisten
Mein Ziel – Savognin. Dieser berühmt-berüchtigte Werbespruch aus den 1970er-Jahren feierte bei mir Urständ. Wir schreiben bald Mitte Februar 2024. Im Tal riecht es seit Wochen nach Frühling, der Winter will nicht mehr so richtig, zumindest unterhalb von 1500 Meter nicht. Und mittlerweile war ich doch einen ganzen Monat lang nicht mehr auf Brettern.
Wie wir alle wissen: Februar, das ist traditionell im Winter neben den Weihnachtsferien die Ferienzeit schlechthin, nicht zuletzt in den Skigebieten. Und wenn dann gleich noch ein paar grosse Schweizer Kantone Sport- und Fasnachtsferien haben, dann kann es zu dieser Zeit in den Skigebieten arg voll werden. Gut natürlich für die Skigebiete. Ich hingegen bevorzuge diesbezüglich eher ruhigere Tage und Orte.
Wieso oft stellte ich mir im Vorfeld die Frage, wohin es denn gehen soll. Für mich war schnell klar: Berner Oberland: irgendwie kein Bock. Jura oder Freiburger Alpen: kein Schnee weit und breit. Wallis: gehe ich Ende Februar hin. Nach reiflicher Reflexion kam ich auf zwei Kandidaten: Savognin oder Airolo.
Blick von der Talstation der EUB nach Riom:
Wohin es mich letztlich verschlagen hat, ist ja bereits im Titel ersichtlich: Nach geschätzt 25 bis 30 Jahren habe ich es erstmals wieder nach Savognin zum Skifahren geschafft. Der Andrang war gross, wobei sich die Personenstöme im Skigebiet einigermassen gut verteilten. Über Nacht gab es rund 10 cm Neuschnee, und es war kalt, gefühlt zumindest. Oberhalb von 1800 Metern fand ich Top-Verhältnisse im Skigebiet vor. Die Pisten ab Tignigas nach Savognin runter waren nur ganz früh am Morgen praktikabel. Ansonsten aber war die vollbeschneite Talabfahrt der Horror, insbesondere ab der Mittagszeit. Alles wie erwartet.
Dafür war der Skilift "Laritg" der Oberhammer. Ein Super-Lift mit schöner Zwirbelkurve und zwei genialen Pisten. Allein nur wegen dieses Lifts hat es sich gelohnt, hierher wiederzukommen. Kurz: der "Laritg"-Schlepper war mein persönliches Highlight des Tages.
Resümée: das Skigebiet Savognin hat mir - mit Abstrichen - insgesamt recht gut gefallen.
Positiv:
- lange Lifte
- lange Abfahrten
- schöne Carving-Pisten
- Verhältnis Anlagen-Pistenkilometer ist sehr gut. Trotz relativ vielen Leuten musste man maximal zwei Minuten anstehen.
Negativ:
- Preis für eine Tageskarte (dynamisch) für mein Empfinden klar zu hoch. Bei mir waren es 72 Franken.
- Talabfahrt bzw. Pisten im Bereich Tigignas/Somtgant waren ab circa 11 Uhr teilweise grauenhaft: halt "klassische" Maschinenschnee-Pisten. Entweder eisig und pickelhart oder mit grossen Eishaufen, gepaart mit sonniger Exposition und intensivster Befahrung, das kommt in der Regel nicht gut.
- Das Panorama ist schön, aber insgesamt spielt sich fast alles gefühlt am gleichen Hang ab. Das ist ein wenig schade. Der Skilift "Laritg" ist da die löbliche Ausnahme.
Dummerweise begann mein Savogniner Ski-Tag mit einem kleinen Missgeschick: meine treue Digikamera gab leider nach drei Bildern den Geist auf. Beziehungsweise blieb einfach das Display schwarz. So war ich gezwungen, mit dem Handy zu fotografieren. Etwas, das meines Erachtens sehr unpraktisch ist. Zudem ist Zoomen mit dem Mobile quasi ein Kapitalverbrechen;-) Zu allem Verdruss war dann irgendwann auch noch der Akku meines Natels tot. Nun ja, kein Weltuntergang, aber ärgerlich.
Sehr erfreulich waren hingegen meine neuen Skis. Habe die (Head) in Savognin erstmals ausprobiert. Bin sehr zufrieden damit. Kommen fast an meine (bisherigen) Salomon SX-10 ran.
Zu Savognin: Überrascht war ich, dass das Parken etwa 200 Meter abseits der Gondelbahn gratis ist, während man bei der EUB zehn Franken bezahlt. Bin zwar kein Schwabe, aber das Gratis-Schnäppchen habe ich mir dann doch nicht entgehen lassen – und habe die 200-Meter-Extraschlaufe gerne in Kauf genommen;-)
Ich war um 8:45 in der Gondel. Tageskarte für teure 72 Franken erstanden. Frühmorgens ging es noch gut mit dem Andrang. So ab 10 Uhr wurde es dann an den neuralgischen Punkten schon voll - aber ist ja auch völlig normal in der Hauptsaison und bei diesen Wetterprognosen. Ich bin mir solche Massen einfach nicht mehr gewöhnt beziehungsweise ich bemühe mich, solche Tage im Normalfall um alles in der Welt zu vermeiden. Insofern wusste ich ja im Voraus, was mich unter Umständen erwartet.
Die vielen Leute an der 6KSB auf den Piz Martegnas wirkten für mich zuerst abschreckend. Aber zum Glück habe ich dann zu den Doppelschleppern im Radons-Sektor gewechselt. Bester Wechsel war dann derjenige zum Laritg-Schlepper, und ganz am Schluss Naladas. Extrem wichtig, dass es solche tollen Ecken in einem Skigebiet gibt. Den Laritg-Schlepper bin ich sicher fünf Mal hintereinander gefahren, so gut hat es mir dort gefallen. Diese Ecke erinnert mich an Sasolas, irgendwie abgekoppelt vom restlichen Gebiet. Der Schnee in dieser Ecke war perfekt, die Pisten hervorragend griffig. Und es hatte nur sehr wenig Leute, die sich dorthin verirrten. Grosses Kino, dieser Laritg-Lift. Auch die Aussenrum-Piste vom Piz Martegnas gefiel mir ausgezeichnet.
Vorerst ein paar wenige Bilder, leider nur Handy-Bilder. Kommt später dann mehr.