Eine Kollegin stellte mir dankenswerterweise folgende Photos von ihrem Besuch am Kitzsteinhorn am 03.08.2022 zur Verfügung.
Blick vom Tunnelausgang (?) auf das Gletscherplateau. Bis auf kleine Firnreste alles aper. Ganz vorne wohl Depot-Schnee für die Ausflugsklientel, die vornehmlich aus dem Nahen Osten stammt.
Wie man hier unschwer erkennen kann.
Das räumlich sehr konzentrierte Schnee-Erlebnis auf ca. 2900 m am Schmiedinger Kees. Bildmitte rechts die Bergstation der 8-EUB Gletscherjet 4.
Wohl bei der Talfahrt aufgenommen. Die "Ice Arena" (?), vorne der SL Magnetköpflift, der egtl bis Ende Juli Skibetrieb anbieten sollte (nur bis Ende Juni "durchgehalten"). Im Hintergrund Sonnblick-Gruppe und rechts Großvenediger.
Talfahrt mit dem GJ 4. Rechts unten Bergstation 8-KSB Schmiedinger, darüber die markante Riesen-Stütze der PB.
Schmiedinger Kees aper, aber nicht so schwarz und nicht so spaltig wie andere Gletscher.
Gletscher-Ende an den Kitz-Liften: Vermattungen, Planien, Schneischächte, Schneedepots, frische "Geländekorrekturen" im Gang. Hinten der SL Maurer (zur Erinnerung: dort wurde im August (!) 1967 der erste Gletscher-SL am KSH errichtet).
Soweit die knappe Bestandsaufnahme aus fremder photographischer Perspektive.
Dazu auch passend:
https://salzburg.orf.at/stories/3167217/Zitat:
Kitzsteinhorn-Gletscher um zwei Drittel geschrumpft
Durch die Klimaerwärmung und das wärmere Wetter im vergangenen Winter und Frühjahr ist es heuer ein besonders schlechtes Jahr für die heimischen Gletscher. Gut zu erkennen ist das auch auf dem Kitzsteinhorn (Pinzgau), wo der Gletscher in den letzten 70 Jahren um zwei Drittel geschrumpft ist.
In den 1960er Jahren galt der Sommerskilauf auf dem Kitzsteinhorn als ein mögliches Zukunftskonzept für den lokalen Tourismus. Schnee und Eis waren genügend vorhanden. 60 Jahre später fehlt das „doch-nicht“ ewige Eis. Die Gletscherfläche ist seit ihrer ersten Vermessung vor knapp 70 Jahren um rund zwei Drittel zurück gegangen.
Klimaerwärmung massiv spürbar
Seit 2010 wird die Entwicklung des Gletschers auf dem Kitzsteinhorn auch wissenschaftlich beobachtet und gemessen. „In diesem Jahr ist der Gletscher schon sehr von der Klimaveränderung betroffen. Wir haben aus dem Winter sehr wenig Restschneemenge – es ist zirka halb so viel, wie wir letztes Jahr hatten. 2021 waren es im Mai noch vier Meter Schnee, heuer nur noch zwei Meter. Das variiert natürlich von Jahr zu Jahr. Es waren heuer auch noch ein sehr warmer Mai und Juni und zusätzlich lag eine Sahara-Staub-Auflage auf dem Schnee, die die Schmelze noch verstärkt hat, weil die dunklere Oberfläche natürlich mehr Wärme entstehen hat lassen“, erklärt Norbert Karlsböck, Vorstand der Gletscherbahnen Kaprun.
Tourismus an Gletscherschwund angepasst
Im Kaprun hat man sich an die Entwicklungen des Gletschers angepasst. neue Schwerpunkte wurden gesetzt. „Die Erfahrungen der letzten zehn Jahre haben gezeigt, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Sommer durchaus positiv ist, auch wenn kein Sommerskilauf mehr möglich ist. Jetzt steht der Naturgenuss im Vordergrund: wandern, bergsteigen, mountainbiken. Der wirtschaftliche Erfolg ist durchaus besser geworden“, meint Karlsböck.
Gerade im Sommer würden viele Gäste die Möglichkeit schätzen mit der Gondel auf 3.000 Meter Seehöhe zu fahren. Den Gletscher werden sie aber nur mehr rund 30 Jahre bewundern können – dann soll das ewige Eis bis auf wenige Flecken geschmolzen sein.
Sehr schöne, zumindest von mir noch so nicht gesehene, historische Sommerskiphotos mit dem alten Schmiedinger SL und dem alten Maurer SL, jeweils noch nicht gedoppelt, also zwischen 1969 und 1974 entstanden.
Edit: Photos verkleinert, Beitrag erweitert um Medien-Bericht.