Nach dem Tag in La Plagne ging es am Abend weiter nach Les Menuires, wo ich mich für die kommenden Nächte einquartiert hatte, um von dort aus zwei Tage lang Val Thorens zu erkunden.
Zur faszinierenden Geschichte von Val Thorens wurde bereits in diversen Topics hier im Forum alles geschrieben und gesagt, so dass ich - auch aus Zeitgründen, damit dieser Bericht irgendwann einmal fertig wird - auf eine weitere Zusammenfassung diesmal verzichten möchte.
Zum besseren Verständnis dennoch zwei Links:
http://www.trincerone.com/avalon/hist-en.swfTrincerones Zusammenfassung der Lifthistorie. Nicht mehr ganz aktuell, aber immer noch ein sehr guter Einstieg in die Thematik.
http://www.funitel.de/downloads/valtho.kmz oder
http://goo.gl/maps/HbTlfLifttrassen aktueller und ehemaliger Lifte für Google Earth oder wahlweise zur Direktansicht in Google Maps.
Nach diversen Besuchen im Winter und der damit verbundenen, immer wiederkehrenden Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex "Val Thorens" war es schon lange mein Wunsch, mich dort einmal im Sommer ausführlich umzusehen. Da ich alleine unterwegs war, mussten größere Aktionen wie beispielsweise eine Begehung des durchaus noch von Spalten durchzogenen Chavière-Gletschers dabei allerdings leider außen vor bleiben.
Der erste Tag stand im Zeichen des Glacier de Péclet. Ähnlich wie in La Plagne interessierte mich hier vor allem der aktuelle Gletscherstand. Nach einer kurzen Runde durch das leere Val Thorens am nächsten Morgen machte ich mich bei eher durchwachsenem Wetter zu Fuß auf den Weg über die Pisten in Richtung Lac Blanc.
Für den heutigen Tag mein ständiger Begleiter: Funitel de Péclet
Alte Schneekanone Typ "Feuerwehrspritze" im unteren Teil der Piste
Blick zurück auf den Ort, von einer sauber planierten und begrünten Piste.
Dann das erste Relikt aus der Anfangszeit in Form eines Fundaments der alten Péclet-EUB von PHB.
Nochmal der Blick von eben dort auf Val Thorens
Eine ähnliche Perspektive aus einem Winter ca. Ende der 80er Jahre. Die alte EUB steht noch, vom späteren Funitel keine Spur.
Und gleich das nächste Fundament. Bis auf die untersten im Bereich der Talstation dürften praktisch alle Stützenfundamente noch erhalten sein.
Inzwischen öffnet sich auch der Blick nach oben. Schon hier fällt auf: Am Ex-3300 ist nur noch ein Schuttfeld mit Eisresten.
Weiter oben verlasse ich die Piste und folge einem Fahrweg in Richtung Lac Blanc
Am Caron scheint inzwischen die Sonne...
...und auch hier lockern sich die Wolken ein bisschen auf.
Und dann wird so langsam das ganze Ausmaß der Tragödie sichtbar. Hier war mal ein Sommerskigebiet, letztmalig in Betrieb im Sommer 1999!
Hier die Kurzzusammenfassung von trinc.
Blick mit dem Tele zum letzen verbliebenen Gletscherlift, TSF3 du Glacier, und zum Ex-3300. Die Bergstation des Sessellifts steht auf einer Felsformation, die Anfang der 70er Jahre noch als Insel in Form eines Croissants aus einem weitgehend gleichmäßigen Gletscherhang ragte. Seit dieser Zeit dürften etwa 40 bis 50 m Eisdicke verloren gegangen sein.
Nochmal die Bergstation etwas größer. Rechts dahinter, in der Felswand, dürfte irgendwo die Bergstation des TK de la Face verankert gewesen sein.
Weiter rechts thront die Bergstation des Funitels
Überblick in der Totalen. Links der Weg führt zur Talstation des ehemaligen Pointe-Lifts.
Noch einmal ein Blick auf den Glacier-Sessellift. Einen Abbau wegen zu hohen Bodenabstands wird es hier wohl nicht geben. Denn Eis, das abschmelzen könnte, ist fast keines mehr da.
Damit ist mein Ziel für diesen Tag im Wesentlichen erreicht. Zum Funitel wäre es noch gut eine halbe Stunde Fußmarsch, die ich mir aber für's nächste Mal aufhebe, ebenso wie eine detailliertere Suche nach den Überresten der Gletscherlifte.
Beim Abstieg mache ich mich auf die Suche nach Überresten des ehemaligen TK Lac Blanc, der einst installiert wurde, um im Herbstbetrieb den oberen Teil der Péclet-Abfahrt nutzen zu können.
Die Talstation ist schnell gefunden. Im Hintergrund die Trasse, auf der - hier nicht sichtbar - ein einsamer Wanderer unterwegs ist. Ob der auch nach Fundamenten sucht?
Allerhand Reste liegen hier herum. Darunter ein Stück rostigen Stahls, das meine Aufmerksamkeit erregt.
Wohl ein Teil eines Tellergehänges. Leitner?
Stationsfundamente
Insgesamt sieben Stück
Ziemlich massiv
Noch einmal aus der Entfernung - rechts neben der Schneilanze, auf der anderen Seite des Baches.
Wieder mal ein Fundament der Péclet-EUB.
Fortsetzung folgt...