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05.09.2009 Grächen-Gabelhorn "Ende eines Traums" ./reportagen-f8/05-09-2009-graechen-gabelhorn-ende-eines-traums--t4244.html |
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Autor: | ATV [ Di, 14.04.2020, 16:06 ] |
Betreff des Beitrags: | 05.09.2009 Grächen-Gabelhorn "Ende eines Traums" |
05.09.2009 Grächen-Gabelhorn Fotos sind wie Risotto. Schmecken Aufgewärmt einfach noch besser ans Frisch. In dieser Zeit habe ich mich dazu hinreissen lassen ein paar alte Bilder aus dem Lager hervorzugraben und wiedermal ein paar Berichte zusammen zu stellen. 2009 war das Jahr aus welchem diese Bilder stammen. Vielen ist so nicht mehr existent. An diesem Septembermorgen ging es nach Grächen im Mattertal Wallis, Hochgebirge und die wohl Niederschlagsärmste Region der Schweiz. Die Hänge oberhalb der Ortschaft sind mit mannhohem Blockschutt übersäht, das Gelände schroff, der Berg gnadenlos. Hier befinden wir uns in einer Zone in welchem die Alpen die 4000er Grenze überschreiten. Dennoch ist es erstaunlich, dass man in Grächen trotzdem ein Skigebiet aus dem Boden gestampf hat. Und das schon Ende der 50er Jahre mitd em Bau der 2EUB-Hannigalp. OK in diesem Teil des Skigebietes handelt es sich noch vornehmlich um Lerchenwald und Bergwiesen. Anscheinend hat man sich aber in den 50er Jahre schon Gedanken gemacht und das Skigebiet so geplant, dass es auch heute noch in mehr oder weniger der gleichen Form besteht. Das Gebiet wurde in den 60er und 70er Jahre Richtung Heidnisch Tosso und Wannihorn erweitert. Im Jahr 1984 wagte man den grossen Schritt und Investierte in ein zweites Skigebiet welches in 2 Etappen von Grächen aus via Seetalhorn eine Verbindung ins Saasertal als Skischauckel entstehen sollte. So wurde 1984 die 6EUB Hannig und die Baugleiche 6EUB Seetlhorn gebaut, ein Jahr später folgten die Sesselbahnen Plattja-Seetalhorn und die 2SB Riedberg-Gabelhorn. Eigentliches Endziel war via Färichlücke Richtung Balfringletscher zu kommen. Dazu kam es aber nicht. Die Sesselbahn Gabelhorn Seilbahntechnisch zwar ein Highlight, Pistenmässig aber eine reine Verbindungbahn ohne Verbindung erlebte nicht mal den 20ten Geburtstag, die 6EUB Seetalhorn wurde nach 25 Jahren abgebrochen, die 2SB Plattja wurde als Einzige ersetzt. Morgen früh auf der Furka Anfahrt etwas unkonventionell über die Moosalp Skilift Ried 3SB MoosalpI von BMF Moosalppass Im Winter gibt es hier ein kleines Skigebiet Mit Kurvenskilift Talstation Hannigbahn Die grossen Pläne 2.0 Mittlerweile Geschichte die 6EUB Hannigalp. Das Auto habe ich an der Talstation platziert und bin zur Talstation der 6EUB Seetalhorn hochgelaufen. Da die Bahn aber im Sommer nur als GUB nach Fahrplan läuft lagen noch ein paar Fotos drinn. An der Talstation der Mittlerweile ersatzlos abgebrochenen 6EUB Seetalhorn. Aus technischer Sicht war die Bahn ein Highlight. Kühn schwang sich das Trasse mit gewaltigen Fachwerkstützen hoch über den Lerchenwald. Ohne der heute üblichen Schneise im Wald. Da die BAhn Giovanola klemmen besitzt wurde sie in den letzten Jahren zur 4EUB degradiert. 1220 Höhenmeter auf 2806m Strecke können sich sehen lassen. Über der Waldgrenze wechselt die Geologie schlagartig auf Blockschutt. Geniale Bahn von VonRoll Habegger Absolut ungeeignetes Gelände für ein Skigebiet Trotzdem hat man mit viel TNT ein paar Schläuche in den Hang geschlagen. Bergstation Seetalhorn auf 2868müM. Permafrostzone. Die Station wurde auf Stahlstelzen gestellt. Trotzdem bewegte sie sich langsam aber sicher Talabwärts Antrieb befand sich im Berg. Für alle Anlagen wurden extra Hochspannungsleitungen hier hoch auf fast 3000müm gezogen. Als Freileitung noch Erdkabel versteht sich. Zweite Anlage am Seetalhorn, die 2SB Plattja Typsiche VonRoll-Habegger 2er Sesselbahn aus den 80er Jahren mit Tobleronestation. Abfahrten Plattja auch viel Blockschutt Viel Aufwand für wenig Piste, dafür schöne Aussieht auf Bietschorn 2SB Plattja, links kommt der Ziehweg von der Sesselbahn Gabelhorn runter. Zoom auf die Talstation besagter Sesselbahn Die Bahn ist fast schon eine Legende. 493 Höhenmeter auf 983m Strecke! Das macht fast 1:2 Steigung! Trasse der Bahn in der Totalen Blick auf die Piste Blick hinauf zum Namensgebenden Berg Die Bergstation kommt in Sicht Auch die Ski blieben hier Bergstation Gabelhorn auf 2896müM Hier hätte es noch weiter nach Süden gehen sollen. Sicher fordernde Abfahren. Antriebsscheibe liegt ein paar Meter hinter der Bergstation Bergstation Gabelhorn. Rechts die Stromversorgung. Ganze Ausstiegsbereich Sicherheitsbremse ausgeschlachtet. Der Lift diente wohl als Ersatzteillager für die 2SB Plattjy Ausgehöhlte Station. Derjenige der die Leite gestellt hatte, hatte wenigsten Mut. Ende Gelände Herstellerschild, Gepoppt nicht geschraubt. Tja das wars dann wohl Irgendwie traurige Stimmung hier oben. Aber spektakulär war die BAhn ja schon. Die sanitären Einrichtungen. Nochmals ohne Worte Abschied in Raten Gabelhorn 3134müM Fällt langsam aber sicher auseinander Bergstation Lift und Namensgebender Berg Ja hier hinten hätte man noch ein paar Hänge inkl. Gletscher erschliessen können. Niederhalter Nochmals ein Zoom zurück Wieder zurück im Caterpillar homegrown. Bergstationen Seetalhorn davor die schmale Abfahrt der 2SB Gabelhorn Zoom Seetalhorn 2SB Plattja Durch die Geröllwüste gehts richtung Heidnisch Tosso, hier die Mittelstation der 4KSB Stafel-Seetalhorn. Da hier alles Permafrostboden ist, ist die Mittelstation in einer Betonwanne verschiebbar. Ich folge aber den ehenamligen Pisten zum Wannihorn. Dieser Bereich des Skigebiets ist gesperrt. Durch auftauen des Permafros zerbröselt der Berg langsam aber sicher. Immer weider ist der Skiweg verschüttet Dann kommt der nächste Lift in Sicht Auch in Mysterium, der Skilift Sputnik auf dem Wannihorn. Wieso Sputnik? Russisch für Weggefährte, denke weil er nur als Verbindungslift vom Skilift Wannihorn zu den Pisten war? Ob das Fundament immer so war? Jedenfalls aufwändig an den Fels geklebt Die ganze Strecke des Liftes. TSL Sputnik Ausstiegssituation mit den Pisten richtung den bereich welcher heute durch die 4KSB erschlossen wird. Einzige Stütze des Liftes Skilift Sputnik Abfahrt von der Bergstation nach Norden Küchenwang Rückseite blick ins Saastal Bergstation Wannihorn Skilift Wannihorn Bereich Ausstieg Wannihorn und Skilift Sputnik Talstation Sputnik Talstation, hier erkennt man auch den Hersteller. Borer Büssersach Talstation Sputnik und Bergstation Wannihorn Zoom auf die Trasse Sputnik Antrieb erfolgte Hydrostatisch 52 Höhenmeter auf 178m Strecke Inneneinrichtung des Lifthäuschen Vorne Hui Hinten Pfui Im Keller untergebracht der Antrieb Luftgekühlter 4Zylinder Deutz Dahinter der Hyrdrostat für den Antrieb des Schleppers Seit 2006 kalt Ausstieg Skilift Wannihorn Skilift Sputnik in der Totalen, dahinter Seetalhorn Blick über den Skilift Wannihorn. Dahinter ist die Zwischenstationd er 4KSB zu erkennen. Der Lift war auch eine steile Sache Zoom der Trasse von der Bergstation aus. Pistenbereich Wannihorn, etwas weniger aber auch viel Bulldozereinsatz. 407 Höhenmeter auf 974m Strecke. Auch heftig. Leider ging es sich nie aus den Lift zu fahren. Steile Sache Typischer WBB Schlepper Skilift Wannihorn Gab auch ein paar schöne Sujets ab Weiter gehts zur Hannigalp Skilift Furggen II Noch in Betrieb ist dieser WBB Skilift Gleich daneben steht ein Oldtimer Der letzte seine Art in der Deutschschweiz, Skilift Furggen I Poma Skilift Furggen I Leitner 4KSN Bärgji Noch ein Oldi, der Skilift Paradisli Skilift Paradisli Bergstation Skilift Paradisli von 1974 Skilift Paradisli Skilift Paradisli 4KSB Bärgji Bergstation Bärgji Gelände im Bereich Furggen Zoom zum Seetalhorn mit 4KSB Stafel und der 6EUB. Skilift Furggen I Oldtimer mit Automatik, Skilift Furggen I Schön dass der Lift so lange überlebt hat In der Totalen Der letzte Poma im ganzen deutschsprachigen Alpenraum?? Bergstation 6EUB Hannig Von Roll-Habegger 6EUB Mit Giovanola Klemmen 6EUB Hannig Im gegensatz zur Seetalhornbahn befindet sich der Antrieb hier in der Talstation Talfahrt oder eher Querfahrt mit der 6EUB Hannig Niederhalterstütze alla Giovanola Die Bahn machte nur 497 Höhenmtere auf 2323m Strecke. Um Vergleich zu den anderen Lift also fast nichts. 6EUB Hannigalp Seetalhornbahn nochmals in Aktion Steile Ausfahrt aus der Talstation Schönes geschaukel über die Strasse War schon eine fotogene Anlage Teilweise hatte die Bahn CWA Kabinen Teilweise solche von De Giorgi Kreuzung in der Mitte Steile Sache Einfahrt in die Talstation Ich vermitte die Bahn irgendwie. Ende Wer noch mehr sehen will: Album: https://www.stahlseil.ch/gallery/main.p ... mId=497636 |
Autor: | lelec [ Do, 16.04.2020, 8:28 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 05.09.2009 Grächen-Gabelhorn "Ende eines Traums" |
Toller Bericht In Grächen wurde das Skigebiet so verkleinert wie glaube sonst nirgendwo... Extrem Schade |
Autor: | ATV [ Do, 16.04.2020, 17:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 05.09.2009 Grächen-Gabelhorn "Ende eines Traums" |
lelec hat geschrieben: Toller Bericht In Grächen wurde das Skigebiet so verkleinert wie glaube sonst nirgendwo... Extrem Schade Anlagentechnisch ja, Pistenmässig eher weniger, eigentlich ist bis auf das Wannihorn (2 Pisten) und der Ziehweg von und zur Sesselbahn Gabelhorn, fahrbar. Da gibt es schlimmeres. |
Autor: | Emilius3557 [ So, 19.04.2020, 13:01 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 05.09.2009 Grächen-Gabelhorn "Ende eines Traums" |
Danke Dir, Michi, für diesen eindrucksvollen Bericht! Vom Terrain her wirklich extrem und kaum skigeeignet mit diesen riesigen Blöcken und den extrem steilen Hängen. Wenn es dort wenigstens viel Niederschlag als Kompensation gäbe! Aber diese Gegend ist ja wohl die trockendste der Schweiz... Grächen als Ort ist aber ganz schön, oder? Für Familien ganz nette Destination, oder? Die 6-EUB Seetalhorn muss wirklich eine beeindruckende Anlage gewesen sein: Steil, große Höhendifferenz, hohe Stützen. Toll, dass Du das so dokumentiert hast. Der Bereich Wannihorn ist wegen des Permafrostauftauens und der Steinschlag-Gefahr geschlossen, richtig? Die ganze Gegend ist schon massiv hochalpin, diese riesigen Berge, diese gewaltigen Höhenunterschiede... |
Autor: | lelec [ So, 19.04.2020, 17:43 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 05.09.2009 Grächen-Gabelhorn "Ende eines Traums" |
Ja die beiden SL sind wegen Permafrost, Steinschlag und wenig Benutzern zu. Wären es wohl teure 4-KSB wären sie wahrscheinlich noch offen.... |
Autor: | Kabinenzug [ Mo, 20.04.2020, 16:22 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 05.09.2009 Grächen-Gabelhorn "Ende eines Traums" |
Vielen Dank für diesen interessanten historischen Bericht eines Gebietes in dem ich selbst noch nie war. Insbesondere die ehemalige EUB Grächen-Seetalhorn mit ihren damals imposanten techn. Daten und den hohen Fachwerkstützen hat es mir in letzter Zeit angetan. |
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