Andermatt am 27.3.07 - once again
Nebel ^ 3 = Sichtweite von 5 Metern. Das wäre so ungefähr die Zusammenfassung meiner beiden bisherigen Andermatt-Besuche im Januar dieses Jahres. Als ich damals mit einem Kollegen eine Woche in Sedrun verbrachte, war klar, dass wir auch mal den Gemsstock erkunden wollten, um den Skipass der „Gotthard Oberalp Arena“ auch auszunutzen“. Tja, und beide Male war es ziemlich sch.... Da am Gemsstock die Hänge bekanntlich nicht die flachsten sind, die Pisten allesamt vereist waren und man von einer Pistenmarkierung nicht zur nächsten sah, war es gar nicht der Brüller. Orientierungslos sassen wir damals irgendwo zwischen Gemsstock und Gurschenalp auf dem Eis, und wollten einfach irgendwie runter.
Das war einmal... Ich dachte mir aber, dass es bei besserem Wetter vermutlich eine andere Welt ist. Und so war es auch. Letzten Dienstag hatte ich frei, mein Vater zufälligerweise auch. In welchem Skigebiet, das nicht zu weit entfernt ist, sind noch viele Pisten offen und das Wetter akzeptabel? Richtig, Andermatt. Und da erinnerte ich mich auch noch an fantastische Berichte von MM und [trincerone]TrashTours. Der Fall war klar! Um 06:45 ging es aus dem Haus und ab Richtung Uri. Besonders gefallen hat mir wieder mal die Axenstrasse. Bereits um 08:30 kamen wir in Andermatt an. Der Wetterbericht im Radio sagte für die Gotthard-Region Schneefall voraus. Allerdings habe ich in diesem Winter mehrmals erfahren dürfen, dass man sich nicht wirklich auf SF Meteo verlassen kann. Auch dieses Mal sollten andere Quellen recht behalten, denn der Himmel war zu diesem Zeitpunkt blau.
Ich denke, es ist überflüssig, in diesem Forum das Gebiet zu beschreiben, wer den Pistenplan trotzdem sehen will:
http://www.gotthard-oberalp-arena.ch/da ... ap-opt.pdf
Blick vom Parkplatz auf die erste Sektion und die Kabine vor den Lawinenverbauungen (Grossansicht jeweils durch Anklicken)
60-Personen-Kabine
Zack-zack schwebten wir hinauf, direkt auf den Gemsstock, wo wir um genau 9 Uhr ankamen. Wäre mit einer 0815-Gondelbahn niemals möglich gewesen, schon gar nicht auf dem Trassee. Eisig kalter Südwind erwartete uns, dazu eine Temperatur von weniger –10°C. Im Laufe des Tages wurde es noch etwas wärmer, doch die Wettersituation blieb mehr oder weniger identisch: An den Alpengipfeln bildeten sich Quellwolken, darum war auch der Gemsstock im Nebel - ansonsten recht schön.
Bergstation auf etwas mehr als 2950 Metern, gut zu sehen der Ausgang der älteren Generation ein Stockwerk höher
nach Süden...
... und nach Norden, mit oberer PB-Stütze
Und dann durfte ich endlich das geniale Gelände erkunden
Und wieder einmal wurde mir bewusst, für welche Unterschiede die Sicht sorgen kann. Die Pisten waren kaum weniger hart als bei meinem Januar-Besuch. Doch bei besserer Sicht fühlt man sich sicherer und steht konsequent statt ängstlich auf den Kanten, allfälligen Hindernissen kann man ausweichen. Trotz Hartschnee und kaum vorhandenen Kanten war es deshalb ein riesiges Vergnügen, auf den Pisten die Kurven anzusetzen und durchzudrücken. Nachdem eine Offpiste-Fahrt nicht hielt, was sie versprach, weil es schlichtweg kein Tiefschnee mehr war, liess ich dies für den Rest des Tages bleiben. Davon konnte ich schliesslich fünf Tage zuvor in Flumserberg reichlich Gebrauch machen.
Apropos Pisten: Ich mag grundsätzlich lange Pisten mit viel HDF. Und davon gibt es ja drei. Zuerst war die Sonnenpiste an der Reihe. Ständige Wechsel zwischen kurzen Wegen, Schussstrecken und Hängen mit unterschiedlicher Neigung, dazu die abgelegene Lage machen diese Piste einmalig. Auch die beiden schwarzen Varianten haben mir auf Anhieb gefallen: Sie führen durch noch alpineres Gelände, sind gespickt mit Steilhängen und Schussfahrten, dazu war die linke Variante nicht gewalzt (Ich mag mit dem Snowboard auch solche Sachen
)