5 Meter und 30 Zentimeter dick ist die Schneedecke am offiziellen Messpunkt im Skigebiet am Loser bei Altaussee, und 4 Meter 20 Zentimeter davon sind zwischen 31.12.2018 und 9.1.2019 gefallen. Auch im Ausseerland, das ja aufgrund seiner Anfälligkeiten für den Nordstau mit Schneemassen umzugehen weiß, ist ein Schneezuwachs in diesem Ausmaß innerhalb weniger Tage ein Ereignis, das erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben hat. So war die Straße zur Losermaut, wo sich die Talstationen der Loserlifte und die Hagan-Lodge, ein großes Hüttendorf mit komfortablen Selbstversorgerhäusern befinden, wegen Lawinengefahr vom Abend des 6. Jänner bis Mittwoch, den 16. Jänner gesperrt, genau wie das gesamte Skigebiet. Einige Häuser mussten evakuiert werden, aber glücklicherweise gab es im Ausseerland keine wirklichen Katastrophen. Wegen der immensen Schneemengen mussten auch viele Dächer abgeschaufelt werden, wir waren ja bis 6. Jänner in unserem kleinen Haus auf Weihnachtsurlaub und ich bin da noch auf einem Nebengebäude herumgeturnt, um das Dach vom Schnee zu befreien, aber in der darauffolgenden Woche mussten wir aus der Ferne den Auftrag zum Abschaufeln des Wohnhauses geben.
Als wir nun am 17. Jänner nach Beruhigung der Lage zum Lokalaugenschein wieder ins Ausseerland kommen, ist die Straße zur Losermaut soeben wieder freigegeben worden, wir stehen aber zunächst vor dem Problem, dass unser Parkplatz aktuell nicht so wirklich benutzbar ist:
Immerhin haben unsere Helfer dafür gesorgt, dass wir wenigstens zum Eingang gelangen können.
Blick in die Gegenrichtung
Auch der Weg zum Holzschuppen wurde gebahnt.
Hier mit Größenvergleich:
Noch kann man aus dem Fenster schauen.
Neben unserem Haus befindet sich ein unbebautes Grundstück, auf dem in der letzten Woche unzählige Tonnen Schnee deponiert wurden.
Neben diesem Riesenschneehaufen wirkt unser Häuschen noch kleiner, als es ohnehin schon ist.
Hier der Schneehaufen von unten:
Nun folgen einige Impressionen von einem Spaziergang durch Altaussee. Ich liebe die schönen Jahrhunderte-alten Bauernhäuser. Die Bauform ist die eines sogenannten „durchgängigen Mittelflurhauses“, ursprünglich wurden sie ohne Veranden gebaut, die typische Ausseer Veranda entstand erst Ende des 19. Jahrhunderts, als Zimmer an Touristen vermietet wurden und man diesen zusätzlichen Wohnraum mit „Aussicht“ anbieten wollte.
Hier eines meiner Lieblingshäuser, das Eisenheberhaus:
Dieses Haus gehört übrigens Jimmy Petterson, einem Ski-Weltenbummler und Verfasser zahlreicher Ski-Publikationen aus den USA, der indirekt auch dafür verantwortlich ist, dass wir unseren Zweitwohnsitz in Altaussee gefunden haben.
Mittlerweile ist auch unser Parkplatz wieder zugänglich:
Wir schreiben mittlerweile Freitag, den 18. Jänner und im Skigebiet laufen immerhin schon 3 Lifte, Sandling-Jet, Loser-Jet 1 und Tellerlift Ramsau.
Wir sitzen nun im Sandling-Jet
Hüttendorf Hagan-Lodge
Die Sandling-Hauptabfahrt (rote 20), sowohl die rote 24 alsauch die blaue 21 sind wegen Lawinengefahr im oberen Bereich gesperrt.
Bergstation des Sandling-Jet
Die Verbindungspassage (rote 22) hinüber zur 21 ist aber nicht gesperrt, wurde jedoch auch nicht präpariert, ein paar nette Schwünge gehen sich aus.
Abfahrt mit Seeblick!
Hier sind wir im unteren Bereich der 21.
Blick zum Hüttendorf
Nun befinden wir uns im flachen Bereich der Loser-Hauptabfahrt (1) knapp unterhalb der Bergstation des Loser-Jet 1.
Auch die Stellenkogelhütte muss abgeräumt werden.
Weitere Impressionen dieser Abfahrt, die wir praktisch für uns alleine haben.
Tellerlift Ramsau
Loser-Schiarena
Wir wechseln nun zum 19. Jänner, wo wir unsere Naya, die ja gestern brav zu Hause gewartet hat, zur Loserhütte ausführen. Zunächst muss einmal der Schneewall am Ende des geräumten untersten Teils der Loser-Panoramastraße überwunden werden.
Wie man auf diesem Bild vielleicht erkennen kann, wurde die Loserstraße im oberen Bereich unterhalb der Hütte noch gar nicht von den Schneemassen befreit.
In der letzten Nacht hat der Altausseer See die erste Eishaut bekommen.
Unter der Stütze der DSB Loser 2 an der Loserhütte musste ordentlich Schnee zur Seite gebracht werden.
Tiefblick nach Altaussee
Ins Tal fuhren wir auf der Loserstraße, da auf der Normalabfahrt zu viel Betrieb war, um unsere vierbeinige Begleiterin gefahrlos laufen lassen zu können, daher nun einige Bilder von dem hier möglicherweise noch gar nicht dokumentierten Allzweck-Verkehrsweg, auf dem sich Schifahrer, Tourengeher, Rodler, Spaziergänger und auch Radler (mit Ballonreifen) tummeln, an diesem Tag aber war nur wenig Betrieb.
Nun möchte ich aber noch nachsehen, wie es eigentlich ganz oben aussieht. Ich bin soeben aus der DSB gestiegen, von der Talstation der 4-KSB Loserfenster kann man aber noch nicht viel sehen.
Auch die Lawinenverbauten sind gänzlich unter der Schneedecke verschwunden.
Hier musste ordentlich freigefräst werden.
Wer je im Sommer am Loser gewesen ist, der weiß, dass die Landschaft hier extrem zerklüftet, felsig und mit zahlreichen Mulden und Dolinen garniert ist und man sich einen Skibetrieb gar nicht vorstellen kann, nun aber verdeckt eine meterdicke Schneedecke die Topographie.
Interessant ist auch, dass sich der Schnee schon extrem gesetzt und verdichtet hat, unterhalb einer Schicht von ca. 10 bis 20 Zentimeter findet sich eine absolut kompakte und tragfähige Schneedecke.
An den Geländekuppen musste der Schnee abgegraben werden, um den Liftbetrieb zu ermöglichen.
Und die Bergstation musste überhaupt mehrmals ausgegraben werden, wie ja auch auf den Webcam-Zeitraffern nachzuschauen ist.
Im Lauf des Tages wurde hier praktisch alles gefahren!
Augstsee. Hier wird das Wasser für die Beschneiungsanlage am Loser gewonnen.
Der Schneehaufen da unten ist übrigens das Restaurant Loser-Alm.
Restaurant Loser-Alm aus der Nähe.
Von der anderen Seite kann man noch hineingehen.
Loser-Alm von oben
An der langen Querpassage unterhalb der Loserhütte führte die Abfahrt früher nach einer kleinen Gegensteigung zwischen einigen Almhütten durch, durch den Pistenneubau im letzten Jahr befindet sich die gewalzte Piste nun unterhalb davon, ich folge aber der alten Route und fahre nun nicht zwischen sondern über die Hütten hinweg.
Diese Hütten sind alle zwischen 5 und 6 Meter hoch!
Und als Abschluss noch der Blick auf den Loser von der Sandling-Piste aus.