Bürchen Törbel VS // 16. März 2018 // So muss Skilift sein!
Inspiriert von Forumskollege WSO, der im AF bereits über Bürchen berichtet hatte, ging die Reise gestern ins Wallis ins eher unbekannte Skigebiet von Bürchen-Törbel-Moosalp. Hat sich voll und ganz gelohnt. Das kleine, aber mehr als feine Skigebiet befindet sich auf einer Höhenlage zwischen 1500 und 2550 Metern hoch über dem Rhone- bzw. dem Mattertal. Grandios ist der Törbeltal-Schlepper, der sagenhafte 650 Meter Höhendifferenz schafft. Und dabei geniale Pisten erschliesst. So muss Skilift sein! Ähnlich viele Höhenmeter schafft in der Schweiz nur noch der Städeli-Schlepper Gischniga-Stein (Obersaxen GR) mit 604 Metern Differenz zwischen Tal- und Bergstation. Aber bekanntlich wird dieser schwere Brummer demnächst abgerissen und auf die Saison durch eine 6KSB ersetzt.
Aber wir sind hier nicht in der bündnerischen Surselva, sondern in der Schattenbordregion mit ihren drei Sommer-/Winterstationen Eischoll, Unterbäch und Bürchen. Diese drei Ortschaften liegen hoch auf einem Terrassengelände hoch über dem Rhonetal - mit Bürchen im Winter verbunden ist Törbel-Moosalp, das aber bereits im Mattertal liegt. Unterbäch und Eischoll sind als Skigebiete miteinander verbunden, Nicht aber Bürchen mit Unterbäch und Eischoll. In den 1990er-Jahren gab es mal Pläne, mittels zwei Skiliften die Gebiete zu verbinden. Bei meinem Besuch hat mir ein älterer Ferienhausbesitzer auf dem Skilift Törbeltälli auch erzählt, dass man oben beim Augstmatthorn sogar einen Skitunnel geplant habe, um Bürchen und Unterbäch-Eischoll miteinander zu verkuppeln. Ob das stimmt, weiss ich nicht. Klar ist eindeutig, dass das Vorhaben vor allem am Geld scheiterte, wie so oft. Falls ich hier Müll erzähle, Korrekturen und Ergänzungen werden gerne entgegen genommen...
Nach einer relativ entspannten und recht flotten Anreise mit dem Zug ab Basel via Lötschberg-Basistunnel gings sogleich ins "Poschti", schweizerdeutscher Ausdruck für das Postauto. Die Fahrt von Visp rauf nach Bürchen ist spektakulärer als ich gedacht und erwartet habe. Und die Strasse ist teilweise sehr schmal, was mich ein wenig überrascht hat, schliesslich sind die drei Ferienorte Bürchen, Unterbäch und Eischoll in den letzten Jahren ziemlich stark gewachsen. In Bürchen an der Talstation der 3er-Sesselbahn von Bartholet angekommen: ich bin total alleine - oder fast, wie sich erst spät herausstellen sollte. Rasch für günstige 44 Franken eine Tageskarte gekauft, und ab ging die Reise. Exakt 8:50 war ich bereits auf dem Lift, und in der ersten Stunde lag mir das Gebiet quasi als Privatskigebiet zu Füssen. Später gesellten sich dann schon noch einige Wintersportler hinzu, anstehen musste ich kein einziges Mal.
Startpunkt des Skigebiets Bürchen-Ronalp ist der fixgeklemmte Zubringer-Sessel Ried-Chaltenboden, der 2007 einen Skilift ersetzte und der ziemlich lahm rauffährt. Für mich aber überhaupt kein Problem, da gibt es weit Schlimmeres. Die Pisten waren perfekt präpariert, und das im ganzen Gebiet. Kompliment. Über Nacht hatte es einen Flaum von vielleicht drei Zentimetern Neuschnee hingelegt, was dem ganzen Ambiente einen hochwinterlichen Touch bescherte. Kurzum: wunderbare Verhältnisse mit grösstenteils Pulverschnee, an den sonnenexponierten Hängen bildeten sich nachmittags Sulzhaufen.
Kommt später mehr. Hier ein paar Appetithappen:
Schöne Atmosphäre und sehr gutes Essen: Moosalp:
Genialer Lift: Törbeltälli von Küpfer. Überwindet 650 Höhenmeter. Bergstation auf 2550 Metern.