Vorweg ein Dank an starli und ATV: Ohne sie hätte ich von Skigebieten wie
Grandval,
Viola St Grée oder San Giacomo Cardini nie im Leben etwas gehört.
Ich selbst würde nicht gerade nach Zentralasien reisen, aber wenn schöne Gebiete an meinen üblichen Wegen durch Europa liegen, dann lasse ich mich gerne von den Berichten hier inspirieren. Und zumal wir aufgrund unseres
familienhistorischen Erbstücks (einem Haus bei Fayence, rund eine Stunde von Nizza oder Audibergue) oft zwischen der Schweiz und Südfrankreich unterwegs sind, drängen sich Starlis Tipps natürlich auf.
Die Tour 2014 war zum Beispiel möglichst weitgehend
dieser Starli-Reise nachgebaut. Leider herrschte damals im Piemont nicht sonderlich gutes Wetter, dafür gab es Meerblick von Gréolières und Turini aus. Auf der Rückfahrt herrschte Nebel am Col du Rousset, dafür gab es ein paar nette Schwünge in Villard-de-Lans. Die Bilder und Videos von damals harren immer noch der Aufbereitung. Irgendwann...
Damit aber schleunigst in die Gegenwart. Bzw. zuerst mal in den Sommer 2017: Vor einem halben Jahr waren wir wieder einmal im Monregalese, wie die Gegend um Mondovì heisst (bei den Römern hiess die Stadt "Mons Regalis"). Dabei fuhren wir auch mit der DM-Standseilbahn vom unteren in den oberen Stadtteil...
... und kamen auf der Rückfahrt bei der Seilbahnruine Super-St-Bernard vorbei:
Mehr Fotos von der Standseilbahn Mondovì
hier, mehr Fotos von Super-St-Bernard (2009 und 2017)
hier.
Aus dem Piemont werfe ich in schneefreien Zeiten immer wieder einen Blick hoch in die ligurischen Alpen und denke mir: "Wenn hier viel Schnee liegt, komme ich wieder einmal im Winter - diesmal muss das Wetter aber einfach perfekt sein." Und so kam es dann auch letzte Woche (jedenfalls fast - den leicht bedeckten späten Nachmittag und den Dunst über der Poebene ignorieren wir nun mal). Darum musste ich mein Lieblingsmotiv "Monviso" mindestens 100x ablichten, mit und ohne Klemmen und Gehänge.
Gebiete, die lange zu oder in Schwierigkeiten waren, erleben heuer eine Renaissance.
Viola Saint Grée,
Garessio 2000 und
Lurisia Monte Pigna informieren vor allem via Facebook ordentlich über die aktuellen Verhältnisse (und diese sind, Stand heute, 24.2.2018, wiederum sensationell - es gab schon wieder einen Meter Neuschnee im Piemont!).
San Giacomo postet gar so viele Bilder auf
Facebook und
Instagram, dass ich in Bern in Wintern wie diesem jeweils fast draufgehe - schon Ende November herrschten dank entsprechender Wetterlage traumhafte Verhältnisse.
Vorweg: Alle Bilder des ersten Skitages (Mondoleski: Prato Nevoso, Artesina - samt Turra und Rastello)
befinden sich in diesem Album auf skiliftfotos.ch. Neu kann man einfach die gösste Fassung des ersten Bildes anklicken (bis es in der "Lighbox" aufploppt") und dann mit der Pfeiltaste nach rechts durch das gesamte Album sausen, wenn's schnell gehen muss und man alles sehen will.
Im Februar standen diverse Fronarbeiten und Planungstage in Südfrankreich an, und ich überzeugte meine direkten Vorfahren, die ebenfalls skibegeistert sind, mittels sommerschi-Links, einen Zweitage-Stop im Piemont einzulegen. Wir wollten Samstag/Sonntag möglichst vermeiden, reisten demnach am Sonntagabend an. Je nach Route weiss man allerdings in Italien nie so recht, ob man nicht vielleicht doch in Usbekistan gelandet ist.
Schon bald nach der Ausfahrt Carrù (der Ort, wo wir im Sommer einen wahnwitzig feinen "
Gran Bollito Misto" assen), sahen wir aber unsere Zielorte angeschrieben und "live" im Hintergrund - also waren wir hier genau richtig:
In Villanova Mondovì fanden wir eine nette Unterkunft mit schöner Aussicht und netten Vintage-Plakaten...
... und da wir den kulinarischen Genüssen der Gegend alles andere als abgenegigt sind, war es nur zu schön, dass mit dem "Cavallo Rosso" ein ideales Lokal nach einem kurzen Spaziergang...
...gepflegte Hausmannskost zu fairen Preisen bot:
Der Blick zum Fenster raus am Morgen: Vielversprechend!
Nach einem für italiensche Verhältnisse ausgesprochen vielseitigen Frühstücksbuffet machten wir uns auf dem Weg ins Gebiet Mondolèski.
"Mondoleski" tönt nach einem "Kunstnamen", ist es an sich auch, ist aber benannt nach dem Monte Mondolè, der über dem Gebiet thront. Mondoleski ist ein Zusammenschluss aus Frabosa, Prato Nevoso und Artesina. An sich könnte man mit einer Bahn auch noch Lurisia anbinden. Aber auch so bietet das Gebiet mehr als genug für einen Tag!
Dank Starlis Tipp
in diesem Bericht besuchte ich Rastello, siehe unten - im Nachhinein wäre es geschickter gewesen, gleich dort ins Skigebiet einzusteigen. Oder doch nicht, da wir in Frabosa aufhörten? Wir hielten uns dann leider an den Tipp des Hotels, mittenhinen nach Prato Nevoso zu fahren. Das ist allerdings nicht nur hässlich, sondern war auch um neun Uhr schon überfüllt. Mongrosso "ganz links" oder Rastello "ganz rechts" wäre die bessere Option gewesen. Wie sich ganz am Schluss herausstellen sollte, wäre es heute sogar Frabosa Soprana (direkt im Dorf) gewesen. Jä nu. Doch dazu später.
So bogen wir in Frabosa Sottana also rechts statt links ab und fuhren die Kehren nach Prato Nevoso hoch; die Schneehöhe nahm von Höhenmeter zu Höhenmeter zu:
Dann standen wir also auf dem Parkplatz...
... und wunderten uns: Von hier geht nur gerade eine 4SB hoch? Tatsächlich! (Waren früher mal
zwei parallele Tellerlifte.)
Das Ticket finde ich als Schweizer natürlich extrem günstig: 34 Euro? Ein Schnäppchen!
Diese Art von Skistationen meide ich natürlich sonst wie der Teufel das Weihwasser...
... aber erstens muss man sich manchmal einfach etwas gaaaanz anderes antun, und zweitens wusste ich ja mitunter dank starlis Besuchen hier, dass es an diesem Ort durchaus völlig andere Ecken gibt.
Lassen wir nun aber die Bilder sprechen. Wir arbeiteten uns via die erste 4SB, die 6KSB Caudano und die 2SB Rossa in Richtung Artesina vor:
Mein Lieblinsgberg, den man fast immer und fast von allen Seiten sieht (sei es vom Matterhorn aus, aus dem Piemont, aus dem Flugzeug...), thronte bereits am Horizont - auf diese Stimmung hatte ich mich nun wochenlang gefreut! Auftritt Monviso...
In der Ferne sieht man von oben schon das nächste Ziel, die 2SB Trucca Turra, und links oben den doppelten Tellerlift Turra:
Vorerst blieben wir aber noch im Sektor Prato Nevoso und genossen einige Abfahrten auf bestens gemachten Pisten:
Von der Bergstation der 6KSB sieht man dann auch erstmals in Richtung Meer:
Und einmal mehr ist klar: Wenn die "Truppe Alpine" wirklich so Ski fahren, wie ich sie in Cervinia und hier erlebt habe, wird Italien die nächsten Kriege tendenziell verlieren...
Weiter geht's gen Südwesten/Westen...
Auch bei der Bergstation der 2SB Rossa: Blick zum Mittelmeer!
Nach der Begegnung mit den leider stillgelegten Leitner-Schleppern sind wir bei der endgültigen Point-of-No-Return-Abzweigung der beiden Teilgebiete Prato Nevoso und Artesina gelandet:
Fortsetzung mit den coolen Anlagen von Turra und Rastello folgt demnächst!