Lauchernalp war ich leider schon länger nicht mehr. Genau genommen seit dem Bau der Gletscherbahn 2003. Seither habe ich alle Walliser Skigebiete abgeklappert, nur für die Lauchernalp hats nie so recht gereicht. Liegt halt für die Anreise aus dem Südosten etwas ungünstig. Zuweit für einen Tagesausflug, zu wenig weit für eine Woche Skiferien. Nun sollen ja die beiden Lifte zwischen Holz und Stafel durch eine neue 6er Sesselbahn ersetzt werden. Die Rückreise von Bern via Lötschberg lag günstig und daher habe ich noch einen Tag auf der Lauchernalp eingeschoben.
Das Lötschental mit der Lötschenlücke und dem Länggletscher. Dahinter kommt man auf den Aletschgletscher.
Die erste Gondel leider verpasst. Etwas nervig, die Bahn fährt bei Randzeiten nur alle 20min.
In der Luftseilbahn Wiler-Holz. Eine klassische 100er Pendelbahn aus dem Jahre 1994. Die Bahn bilder die erste Sektion zum Hockenhorn (3111 müM)
Die Sektion 2 etwas Gewöhnungsbedürftig aus einer 2er Sesselbahn und einem parallelen Skilift.
Der Skilift gehört zum Urerschliessungskonzept der Lauchernalp und geht in die 50er Jahre zurück. Damals versuchte eine englische Investorengruppe auf den Erschliessungstrend in den Alpen aufzuspringen.
Geplant war damals schon die Erschliessung des Hockenhornes. Begonnen hat man aber einfach mal in der Mitte auf der Lauchernalp mit einem einzelnen Skilift im Nirgendwo.
1965 wurde der erste Skilift zwischen Holz und Stafel aufgestellt. Bezahlt aus dem Aktienkapital der Englischen Investoren.
Da es aber keinen Zubringer gab, war man auf den schon 1960 gebauten Skilift Kippel-Haispil und die zweite Sektion bis nach Hockenalp, eine privaten Initiative, angewiesen.
Der Skilift von Kippel aus stammte von Baco und wurde 1967 zur 1er Sesselbahn mit eidgenössischer Konzession umgebaut. 1970 kam ein zweiter steilerer Skilift bis Märwig hinzu.
Um die Abhängigkeit von diesem Lift loszuwerden, baute man 1972 eine Zubringerbahn von Wiler aus nach Holz. Die 40er Pendelbahn von L+P Küpfer und daneben die Baco 1er Sesselbahn. Zu viel für beide, zu wenig zum Überleben. Der Sessellift wurde kurz darauf eingestellt und rostete Jahrelang vor sich hin. Die Luftseilbahn kam nach 4 Jahren betrieb ebenfalls in einen finanziellen Engpass und wurde durch eine Auffanggesellschaft unter Leitung der Bern-Lötschberg-Simplon Bahn übernommen.
Nachdem 1976 ein weiterer Skilift bis Gandegg gebaut wurde, kam 1982 eine fixgeklemmte 2er Sesselbahn parallel zum Skilift zwischen Holz und Stafel hinzu.
die 2er Sesselbahn stammt wie schon die Pendelahn von L+P Küpfer. Aktuell ist es die letzte noch in Betrieb stehende originale Küpfer 2er Sesselbahn der Schweiz. Die restlichen, Winterhorn, Ernergalen, usw haben ja alle das zeitliche gesegnet.
Die Bahn hat einen riesen Nachteil. Sie ist nur für die Bergförderung ausgelegt. Im Gegensatz zu allen anderen Bahnen bis zum Hockenhorn können hioer die Fussgänger nur zu Fuss richtung Tal.
Bergstation der 2er Sesselbahn Holz-Stafel
Weisshorn 4506müM
Andrang hatte es keinen. Ein Wunder, dass überhaupt Skilift und 2er Sessel gelaufen sind. Hatte aber extra angefragt, ob diese in Betrieb sind.
Das ganze von unten. Notabene irgendwann um halb 11 Uhr.
Sieht zwar aus wie Städeli, ist aber kein Städeli, sondern ein bis auf die Gehänge, Original Tebru.
Ankündigung der neuen 6er Sesselbahn von BMF.
Die 40er Pendelbahn wurde im Jahre 1994 zur 100er Pendelbahn geupdatet.
Bergstation Holz. Die Bahn dient als einziger Wintersichere Verbindung in die Siedlung auf der Lauchernalp und verkehrt daher fast immer mit Unterlast.
Apropos Siedlung, die Lauchernalp eine typsiche Zweitwohnungssiedlung mit Leerstehenden, unansehlichen Fertigchalets die sich in den Hang fressen. Könnte glatt eine Werbeplakat für die Zweitwohnungsinitiative sein.
Etwas weiter unten hats noch Platz für ein paar Hütten. mit blick aufs Unesco Weltnaturerbe.
Andere Seite mit Blick auf Goppenstein und das Rhonetal.
Pendelbahn besitzt die Kreuzung idealerweise in der Streckenmitte. Hier das Musterbeispiel dazu!
Lustig, das "Schliessbügel öffnen" Schild hängt isoliert an Schalter und Telefonseil.
Umlenkstation des SKilifts. Mit dem Abbruch der Anlage gibt es in der Schweiz nach meinen berechnungen nur noch 2 solche Betonsteher bei Skiliften, allerdings schon WSO nicht Tebru.
Die vom BAV nachträglich verlangten Entrauchungsklappen, damit das Feuer richtig gut brennen kann. :lach:
Weiter gehts mit Sektion 3, einer 3er Sesselbahn kuppelbar von Garaventa, der Einzigen Garaventa Anlage im Skigebiet.
Die Anlage wurde 1986 gebaut und ersetzte die beiden Sektionen Skilift via Märwig nach Gandegg wobei letzterer noch als Beschäftigungslift besteht.
Die 3er Sesselbahn ist mit 30 Jahren auch schon etwas angejahrt. Als kuriosum besitzt die Bahn einen Hängenden Antrieb, welcher sich frei Hängend auf dem Spanngewicht befindet.
Wärend die unteren Stützen aufgrund von möglichem Kriechschnee als Rohrstützen ausgeführt sind, kommen bei den oberen Stützen Fachwerkmasten um Einsatz.
Der Lift war Mitte 80er Jahre eine Serie Sesselbahnen mit Hängeantrieben. Darunter fallen auch Tgantieni, Piz Scalottas, und Salaniva.
Umlenkstation im Berg. Aufgrund des kuriosen Antriebkonzeptes läuft die Bahn recht ruppig.
Weiter gehts mit der erst 2003 eröffneten Skigebietsvollenung, der Gletscherbahn Hockenhorngrat
Die von Doppelmayr gebaute 15er Gondelbahn war die Erste kuppelbare 15er EUB der Schweiz.
Das Skigebiet von Unterbäch
Gletscherbahn Hockenhorngrat auf 3111müM
Die Bahn führt über den nicht mehr all zu grossen Milibachgletscher. Daher die hohen Stützen.
Die Kaminenbahn mit den runten Eierkabinen find ich noch cool. Lieber solche Stehplätze als Plastikledersitze.
Seitlich in den Berg gebaute Station. Die Bahn gefällt mit vom Konzept her irgendwie. wenige Kabinen, grosse Spannfelder und Sethkabinen.
Die rund 1km lange Trasse in der Totalen.
Ausblick vom Gipfen ins Gasteretal.
Blick auf die Ortschaft Selden. Im Sommer per Gebirgskraftpost erschlossen.
Jahrelang war das Tal Militärgebände. Heute naturbelassen und wild.
Quizfrage, wer findet die Seilbahn?
Stützenhattrick auf dem Hockenhorngrat. Dahinter das Bietschhorn 3934müM. Unesco Welterbe.
Schwarze Piste Milibachgletscher. War leider wegen Lawinengefahr gesperrt.
Der Skilift Märwig, ehem. Sektion 4
Neben der Piste gabs hier schöne Sulzfahrten, am Nachmittag wars dann aber sehr mürbe.
Skilift Märwig, ein Habegger Fabrikat.
Talstation des typischen Habegger Skilifts.
Blick von der ehem Bergstation Skilift Stafel-Märwig auf die Talstation. Steiles Teil.
Skilift Märwig-Gandegg
3er Sesselbahn Gandegg
Nochmals die 3er Sesselbahn Gandegg. Ruppige Sache der Lift.
Schwarze Piste Gandegg
Niederhalter Sesselbahn Gandegg
rote Piste Gangegg. Allgemein sehr viele Pistenvarianten.
Skilift Märwig
Die Stütze fand ich interessant, da das Talseil nur eine 2er Wippe besitzt.
Lustiger Schneeball.
Variante entlang der Sesselbahn
Piste von Märwig nach Stafel. Schwerz.
Ehem. Talstation Skilift Stafel-Märwig
Muss ein ordentlich steiles Ding gewesen sein.
Bergstation 2er Sesselbahn Holz-Stafel. Man erkennt wieso der Lift keine Talfahrt besitzt.
1600. Ein paar Spuren mehr sind dazu gekommen.
Nochmals zum Abschluss die 2er Sesselbahn Holz-Stafel.
Wiede vor der Nase abgefahren und 20min warten. Grml.
Talstation in Wiler
100er Pendelbahn Wiler-Holz
Dann gings durchs Sizilien der Schweiz. Die Walliser Clowns habe es noch nicht fertig gebracht den seit 40 Jahren im Bau befindlichen Tunnel zu eröffnen. Was der BER für Deutschland, das sit die A9 fürs Wallis. Mittlerweile hat man den Verkehr von der Strasse durch Visp auf diese noch engere Umfahrungsstrasse verlegt. Schlichtweg eine Frechheit.
Simplonstrasse ging schon etwas besser. Hier die Kreuzung mit der Gondelbahn Rosswald.
Simplon Passstrasse, das Ganterviadukt.
Auf der Brücke
Skilift Rotwald, schon in der Sommerpause
Skilift Simplon Kulm II schon in der LSAP Pause.
Centovalli übergang in die Schweiz
Und zum Abschluss noch der Sonnenuntergang über der Magadinoebene.
Registriert: Sa, 05.02.2011, 11:09 Beiträge: 255 Wohnort: Fulda
Danke für den Bericht, ich war am Anfang etwas verwirrt, die alten Lifte zu sehen, weil ich schon einen aktuellen Bericht mit 6KSB gelesen habe. Umso interessanter, auch die Vorgänger zu sehen und die gesamte Geschichte zu erfahren.
Und zusätzlich danke für das Bild auf der Ganterbrücke. Mein Professor hat sich gerade letzte Woche schwer über diese Brücke aufgeregt, weil am Rand die Zugbänder von den Pfeilerköpfen in die Felder gekrümmt sind. Und das ist ja eine Vergewaltigung eines Zugbandes. Auf deinem Bild sieht man jetzt, dass diese Krümmung bei weitem nicht so krass ist wie es bei seinem Bild von der Seite aussah. Grundsätzlich hat man bei der Brücke aber nicht mit Beton gespart
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