Pizol DO, 08.02.18 | Perfekte Pisten bis zum SchlussWir umkreisen weiter das Allgäu... nach dem Bregenzerwald und dem Kleinwalsertal ging es dieses mal über Vorarlberg hinaus in die Schweiz.
Das Skigebiet am Pizol hatte ich schon länger im Hinterkopf. Bei Berichten sind teilweise unterschiedliche Meinungen zu hören- von genial bis langweilig... Uns hat es jedenfalls sehr gut gefallen.
Volle Auflösung:
KLICK!Offizieller Pistenplan (PDF-Prospekt):
KLICK!Das Skigebiet besteht aus zwei Teilen mit getrennten Liftlinien, die oben durch einen Verbindungslift verbunden sind. Auf Bad Ragazer Seite steht auf Höhe der Bergstation der Zubringerbahn die 6KSB Schwamm. Auf dem Plan sieht sie kurz aus, das ist sie aber mit 1,7km gar nicht. Erschlossen werden zwei sehr schöne Pisten großteils noch im Wald. Mit der sehr langen 4KSB Laufböden geht es dann in fast hochalpine Regionen mit sehr schönem Panorama - der höchste Punkt liegt auf 2250m.
Auf der Wangser Seite geht es nach den 2 Sektionen EUB mit zwei 4KSB weiter, im Gegensatz zu den Bad Ragazer Bahnen ohne Bubble. Oben steht mit dem SAC-Lift außerdem noch ein Schlepper.
Die Pisten sind grundsätzlich unmodelliert und damit gut strukturiert. Beschneiung gibt es außerdem im ganzen Skigebiet nur auf drei Pisten - je eine an KSB Schwamm, der 2. Sektion aus Wangs und an der KSB Furt-Gaffia.
Die Liftkapazitäten sind nicht besonders hoch, an den überwiegend "nur" 4er Sesselbahnen gibt es überall 2 oder 3 Abfahrten, die daher nie besonders voll sein können.
Insgesamt also ein Skigebiet ganz nach meinem Geschmack und wie es in Österreich - zumindest in dieser Höhenlage - leider nur noch selten anzutreffen ist.
Und wie sieht es preislich aus? Die Schweiz ist doch sooo teuer!
Für das Skigebiet Pizol trifft das jedenfalls nicht zu. Pizol ist eines der Skigebiete, die auf diese Saison ein dynamisches Preissystem eingeführt haben. Vom festen Maximalpreis (58 CHF) bei top-Wetter gibt es einen abgestuften Rabatt (bis zu 50%), je nachdem wie schlecht das Wetter werden soll. Buchen muss man das allerdings online und vor 8 Uhr morgens.
Das Wetter präsentierte sich in den verschiedenen Wetterdiensten komplett unterschiedlich - von Schneefall bis Sonne. Im Endeffekt muss man wohl sagen, sie hatten alle Recht.
Das Buchungssystem gab für diesen Wetterbericht einen Rabatt von 7%. Was es für uns aber erst richtig günstig gemacht hat, ist der Studententarif von regulären 38 CHF. Mit Wetterrabatt waren es dann noch 36,50 CHF, also 31,54€ - das war sogar günstiger als der Skipass am Bödele.
Von Sonthofen aus fuhren wir über Baad in den Bregenzerwald und durch den Achraintunnel weiter ins Rheintal. Um nicht auch die AT-Vignette auf extrem kurzer Strecke zu benötigen, wollten wir direkt weiter in die Schweiz. Dafür fuhren wir auf die L41 direkt nach Lustenau, die sich dann trotz gelber Markierung in OSM als sehr schmale Straße herausstellte...
Das Highlight auf der Straße war dabei diese Holzbrücke. Am Abend kamen wir dann in den Berufsverkehr und es war dort trotz allem wirklich stark befahren
Als Zubringerbahn wählten wir die Bad Ragazer Bahn, weil man dort nicht durch einen Ort fahren muss. Hier muss man zwar mangels Talabfahrt zwingend mit der Bahn wieder hinunter, in Wangs wäre die Abfahrt aber sowieso geschlossen und mangels Beschneiung wohl auch nicht fahrbar gewesen.
Die Tickets hatte ich als PDF am Handy. Auf der
Ticket-Verkaufsseite steht geschrieben:
Zitat:
Einfach den QR-Code am ausgedruckten Voucher oder am Mobiltelefon vorweisen
Die Dame an der Kasse beschwerte sich allerdings erstmal, dass wir es nicht ausgedruckt hätten und sagte, dass das so auf der Webseite steht. Ausnahmsweise würde sie uns die Tickets so geben, aber "nächstes Mal geht das nicht mehr". Sie meinte, dass anscheinend Leute Handys herumreichen und damit versuchen, mehrere Tickets zu bekommen? Ist mir nicht ganz verständlich, der Code geht ja wohl nur ein Mal und ich könnte es ja genauso einfach mehrmals ausdrucken
Funktioniert hat es natürlich trotzdem.
Nach der Auffahrt mit der Zubringerbahn fanden wir uns leider im Nebel. Erstmal ging es zur KSB Schwamm, die erst kürzlich einen Schlepper auf verlängerter Trasse ersetzt hat.
Die Bahn ist von BMF und hat die "Autositze", die kurz danach in ähnlicher Form auch Leitner ins Programm genommen hat...
Bei der folgenden Fahrt mit der KSB Laufböden wurde es langsam immer heller im Nebel...
Und genau an der Bergstation bekamen wir das erste mal die Sonne zu Gesicht. Schade, damit waren alle Abfahrten im Nebel...
Mit Ausnahme der flachen Pisten am Verbindungslift, den man von beiden Seiten aus bis zum höchsten Punkt benutzt. Kurios ist hier die Pistenführung quasi direkt auf der Lifttrasse, ohne Absperrungen und Fangzäune! Erklär das mal einem italienischen Pistenbauer
In Richtung Wangser Seite sieht es aber gar nicht so schlecht aus! Im Hintergrund zu sehen die Bergstationen des SAC-Lift und KSB Pizolhütte
Am SAC-Lift hing die Wolke gerade nur oberhalb der Talstation. So testeten wir erstmal beide Pisten - insbesondere die Rote macht sehr viel Spaß dank einigen Sprungkanten
Während der Liftler an der Bergstation die Sonne genießen konnte, schien sein Kollege an der Talstation gar nicht zu verstehen, dass nur wenige Meter über ihm die Sonne herauskommt. Er wunderte sich jedenfalls, dass wir die Pisten so gut fanden, weil doch so ein Nebel sei
Weiter runter zur KSB war die Abfahrt dann leider ein einziger Blindflug. Solange man von einer Pistenstange noch die nächste erblicken kann, kann man da wenigstens noch halbwegs fahren. Richtig Interessant wird es, wenn man erst ein Stück blind fahren muss, bis man die Nächste sehen kann. Und das obwohl die Stangen dort tatsächlich relativ eng gesteckt sind.
Blick von der Bergstation Pizolhütte auf SAC-Lift und Verbindungslift...
...und auf das Nebelmeer
Pizolhütte - ist es Architektur oder doch ein Provisorium?
Einen ganz kurzen Abstecher ins Geländer erlaubten wir uns oberhalb des Nebels
Die Wolke zog immer etwas nach unten und oben, blieb aber insgesamt ungefähr auf Höhe der Talstation SAC-Lift
Irgendwann fuhren wir dann doch mal ganz runter. Erstmal auf die rote Piste an der 2. Sektion Maienberg-Furt - da merkte man gleich den schlechter zu fahrenden Kunstschnee.
Bei der zweiten Fahrt suchten und fanden wir den Abzweig zur schwarzen Abfahrt - und die war quasi noch unberührt
Die wurde dann gleich mal wiederholt und in der Gondel gab es die Mittagsrast - Wetterbedingt leider nicht auf der Skibank
Gegenüber sieht man auch die Berge - gerade waren wir mal zwischen den Wolken
Danach ging es mit den beiden 4KSB wieder hinauf und in richtung Bad Ragaz
Dazu fährt man die blaue Piste 2, die weit ab von sonstiger Infrastruktur führt. Nach dem Ausfahren aus der Wolke herrschte eine coole ruhige Stimmung...
Das Publikum im Skigebiet ist sehr schweizerisch. Entsprechend zielgruppenorientiert auch die Werbung - keine Ahnung was die mir mitteilen will
Und naja den Helmschmuck hat es bei der Gruppe wohl auch gebraucht
Am Nachmittag wurde die Sicht langsam besser und die Berge kamen zum Vorschein (Ist das der Säntis?)
Der frühere Schwammlift ging nur bis etwas oberhalb der EUB-Bergstation, die neue Bahn geht jetzt weiter hinauf, sodass man die schwarze Piste 22 direkt wiederholen kann. Eine gute Investition.
Auf der genialen roten 12 - erst etwas flacher (im Nebel) und dann unter dem Nebel ein absoluter Prachthang
Ich in Bewegung...
Es wird stetig heller und die Pisten sind noch so frisch wie am Morgen
Das war wohl die größte Menschenansammlung des Tages
Das Gebiet eignet sich durchaus auch für Powder-Ausflüge! Durch den Nebel allerdings heute leider nicht im großen Stil möglich...
Es geht noch einmal mit dem Verbindungslift hinüber
Endlich sehen wir, wo wir vorher im Nebel rumgestochert sind
schöne alte Berghütte
Vom Bad Ragazer Skigebietsteil sieht man vom Wangser Teil aus nichts
Felsspitzen im oberen Bereich geben dem Skigebiet ein sehr hochalpines Feeling
Für diese Bilder sind Jannis Finger fast abgefroren... Kalt wars heute definitiv
Bergstation Gaffia vor Felswänden
Zurück im Bereich Pardiel
Rheintal mit Nebelmeer
Habe ich schon erwähnt, dass die Pisten bis zum Schluss perfekt blieben? Das Bilder ist bei der letzten Abfahrt um 16:17 Uhr entstanden
Ich entschuldige mich vielmals für den Finger vor der LinseUnd Schluss...
Die Seilbahn führte uns zum Schluss wieder durch die Wolkendecke
Die Talstation steht einfach mitten in den Feldern - außer dem großen Parkplatz gibt es hier nichts.
Fazit zum Tag? Natürlich war es nervig, ungefähr ein Drittel des Tages im Nebel rumzurutschen. Aber das wurde durch die bis zum Schluss genialen Pisten bei absolut Null Betrieb voll entschädigt. Natürlich lag der geringe Andrang auch am Wetter, aber "Tiroler" Verhältnisse werden hier wohl so schnell nicht herrschen. Die Pisten sind richtig lang machen sehr viel Spaß, gerne wieder! Nächstes Mal vielleicht sogar mit Powder-Ski...
- Fortsetzung folgt -