Endlos ging es die Bundesstraße am Ufer des Traunsees entlang, zumindest meinte ich das in meiner Vorfreude aus jenes besondere Gebiet da hinten oben. Doch während sich Wolkenfelder vor die Sonne schoben und der anfangs freundliche Tag in Regen umzuschlagen drohte, fand ich zu jenem Taleingang am Ortsrand, wo die Feuerkogelbahn spektakulär raufzieht.
Bei meiner Ankunft in Ebensee sah es irgendwie gar nicht nach Skisaison aus, denn nirgends lag Schnee und ich erblickte keine anderen Gleichgesinnten mit Brettern über der Schulter und Helm auf dem Kopf. Dazu milde Frühlingsluft und Regenwolken über den Bergen.
Verschwitzt kam ich an der Seilbahn an und musste eine zeitlang warten, ehe es an die Auffahrt über den Parkplatz, vorbei an den Häusern am Ortrand, eine Straße in ein Seitental hinweg und schließlich über eine Felswand ging.
Es war nicht viel los, kein Gedränge, nun auch wenige andere Skifahrer sowie die üblichen Aussichtsgucker und Spaziergänger, die sogar die Mehrheit gestellt haben dürften.
Die Straße in das Seitental hinein, umgeben von Laubwald zumeist, man schwebte immer höher fast wie in einem Flugzeug.
Weit und breit keine Häuser mehr, keine Almen, nur Wildnis und Wald, vom Skigebiet hier unten keine Spur...
Nach dem Flug über die Felswand, die jeden Verdacht auf einen Vorgängerschlepper zunichte machte, taucht hinter den aktuellen Stützen noch eine der Vorgängerbahn aus den 20ern auf, die Mitte der 80er ersetzt wurde und im Film „Agenten sterben einsam“ verewigt wurde.
Unten quert schließlich die Grubersunkbahn mit den markanten roten Stützenaufstrichen.
Hierher hat es mich nach der Ankunft oben, empfangen von kühlem, aber schon deutlich in Richtung Frühling weisenden Wind, dann auch gleich verschlagen. Der Schnee war weich, aber es herrschte kaum Andrang, die Wolkenfelder zogen durch, zwischendrin noch ab und an die Sonne und sofort nahm einem die gewisse Stimmung da oben auf, die sich nur schwer beschreiben lässt.
2009 wurde hier ein steiler, alter Schlepper weiter links bergwärts gesehen ersetzt, aber das wusste ich erst nach meiner Heimkehr, da ich zuvor keine Zeit für die Historie des Bergs hatte. Vielleicht besser so, denn auf diese Weise konnte ich unvoreingenommen den Feuerkogel besuchen und das Wissen um die nun nicht mehr existierenden Kultanlagen dort oben hätte vermutlich zu sehr dunkle Wolken entstehen lassen.
Irgendwo da drüben verlief der alte Schlepper, aber wie gesagt wusste ich das nicht. Aber irgendwie gefiehl mir diese moderne Bahn, steil zieht sie nur etwa 700 m lang hinauf, dafür ein absoluter Sahnehang sowohl bergab auf den Brettern wie bergauf im Sessel die Aussicht genießend.
Immerwieder dieser markante Berg, aber ich kenne mich in dieser Gegend nicht aus und merke mir die Namen immer recht schlecht.
Da hinten läuft gewissermaßen der letzte Kracherlift – der steile Swoboda-Schlepper Steinkogel, den ich recht bald rufen hörte.
Doch um dorthin zu gelangen, fuhr ich noch zu diesen flachen, kleinen Tellerlift, der noch die Uraltstützen von Swoboda aufweist. Ich glaube, der hieß Feuerkogellift.
Von dieser Position aus betrachtet lässt sich nachempfinden, weshalb mich der Steinkogellift am meisten reizte. Der Heumahdgupflift verläuft auch recht reizvoll, war aber außer Betrieb und ein weiterer – der Edeltallift – schleppert doch recht bieder dahin.
Aber egal, die Lage, Aussicht und Stimmung hier oben übertrumpfte das alles, ließ selbst die Bahn „hinten runter“, die ebenso wie der Grubersunksessel 2009 errichtete EUB Gsoll trotz ihrer gewöhnlichen Modernität interessant erscheinen. Die Wolken waberten am Himmel und der steile Schlepper kam immer näher.
Der Liftler wird sich was gedacht haben, aber hier blieb ich erst einmal stehen und ließ den Blick umhergehen.
Zoom zur Bergstation der Pendelbahn wieder mit dem markanten Berg im Hintergrund, der irgendwie mein Interesse weckte. Sicherlich habe ich nach meiner Rückkehr den Namen herausgesucht und Wikipedia bemüht, doch mittlerweile habe ich es auch schon wieder vergessen, dafür die Liftnamen und Lifthistorie umso mehr im Kopf behalten.
Neben dem Lift eine steile, schwarze, einsame Abfahrt, weicher Schnee zwar, aber ich flitzte dort mehrmals hinab, dann wieder oben im Wind stehen, den Blick schweifend...
Die Gsollbahn, die einer 80er-Jahre-Wopfner-DSB weiter links (von hier aus gesehen) ersetzt hat und den halben Weg etwa hinunter nach Ebensee erschließt. Von dort wäre sogar noch eine Route ins Tal gegangen, aber an jenem Märztag konnte man das natürlich vergessen.
Dunkle Wolken überm Heumahdgupflift, der leider außer Betrieb war. Ich wollte aber dennoch hier zum Feuerkogel rauf und bereute es nicht, den Kasberg bei Grünau dafür in der Mittagszeit verlassen zu haben, obwohl das dortige Skigebiet ebenso vorzüglich mundete.
Die windumtoste Bergstation im Telezoom.
Irgendwie kam mir der Anblick dieses Bergs aus dem Internet bekannt vor – es müsste sich um den Hofschneid handeln, der einst von einem „sausteilen“ Schlepper erschlossen wurde, der leider nicht mehr ist.
So sah er aus, der Hofschneidlift:
http://www.whysummer.info/lanschi/feuer ... eil5/5.jpgDa bricht einem glatt der Skistock....
Der Heumahdgupflift wurde 2008 errichtet und ersetzte den alten 60er-Jahre Schlepper etwas weiter links. Auf der jetzigen Schlepptrasse verlief (in etwa) wohl bis in die 90er-Jahre ein Pendel-Sessellift.
Also wenn ich eine Zeitreise frei hätte....
http://www.whysummer.info/lanschi/feuerkogel/h3.jpghttp://www.whysummer.info/lanschi/feuerkogel/h5.jpgWieder der Steinkogellift, der im Nachhinein das Trostpflaster für die verpassten Anlagen darstellte. Aber wie bereits gesagt – auch danach hat sich hier oben etwas gehalten, das den Namen Flair verdient.
Kann das sein, dass man in der Ferne Richtung Süden den Dachstein sieht?
Die Talstation des schlafenden Schleppers.
Der Edeltallift – auch hier wurde 2008 der alte Schlepper gegen einen neuen getauscht. Früher hieß der hier wohl Vorderes Edeltallift, weil es hinterrücks des Heumahdgupflifts noch den Hinteren gab, der wohl auch als Rückbringer vom Hofschneidlift diente.
Der alte Lift:
http://www.whysummer.info/lanschi/feuer ... eil5/3.jpgDie Sonne schaute mal wieder vorbei.
Vermutlich die alte Bahn.
Als es wieder zuzog und einige Regentropfen fielen, machte ich mich auf, die Abfahrt an der EUB Gsoll zu erkunden. Man hätte sich über das Wetter ärgern können, aber es herrschte eine düstere Stimmung, die mir schon wieder irgendwie gefiehl. Fast allein war ich nun unterwegs und die Gondeln schwebten leer über die Piste im oberen Bereich.
Hier startete bis 2009 eine DSB von Wopfner, die erst über einen vorgelagerten Hang drüber und schließlich irgendwo links der Grubersunkbahn herauskam.
Ganz unten angelangt, wo es dann nur noch per Skiroute weitergegangen wäre.
Wetterbedingt herrschte wie gesagt eine recht düstere Stimmung.
Dass sie immer solche Betonungetümer bauen müssen, verstehe ich nicht.
Erst tröpfelte es noch gegen die Scheibe...
Dann kam wieder die Sonne...
...um gleich wieder zu verschwinden.
Links tat sich ein weiter Ausblick auf, aber aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse gelang kein gescheites Bild.
Da kam die DSB herauf.
Da oben dürfte die Bergstation gewesen sein.
Nochmal zur Grubersunkbahn, wo es eigentlich die beste Piste hatte, da der Ausblick natürlich der weiter hinten gelegenen Steinkogelabfahrt keine Chance bei der Bewertung lässt.
Düstere Stimmung kurz vor Liftschluss.
Ich bleib noch eine zeitlang am Berg oben, gute Frischluft genießend...
Hier fällt nochmal die alte DSB-Schneise auf...
An der Bergstation gibt es noch eine Katze, die sich auch Ortsfremden nähert und auf meinen Skiern herumschlich.
Zoom zum Traunsee hinunter...
Die alte und die neue Stütze...
früher:
http://www.whysummer.info/lanschi/feuer ... bahn/8.jpgEs dauerte ein wenig, bis die nächste Kabine ins Tal fuhr, aber so konnte man noch weiterhin da hinunter schauen. Einmal erschrak ich jedoch, da eine Frau an der Bergstation herumlief, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit Beate Zschäpe aufwies, aber vielleicht täuschte ich mich auch, da die Brille im Auto wartete.
Von unten nochmal an die Stelle gezoomt, wo die Feuerkogelbahn jene erwähnte Felswand überwindet, ein imposanter Streckenabschnitt.
Wieder am Parkplatz angekommen...hier der Blick auf jenen Hang links der Pendelbahn, wo irgendwo die Skiroute ins Tal verlaufen müsste. Kann das eigentlich sein, dass ggf. geplant ist, hier eine erste EUB-Sektion hinauf zur Talstation der Gsollbahn zu errichten? Irgendwie doch sonst seltsam, dass sie dort oben eine solche Anlage ins Nirwana gestellt haben.
Nach der langen Heimreise erfuhr ich dann vorm Rechner, was ich dort oben verpasst habe: ein steiler Schlepper zwischen den Felsen, vier weitere alte Schlepper, dann noch der Pendelsessellift... aber dennoch war es ein schöner Nachmittag voller interessanter Eindrücke inmitten eines Skigebiets, das nach Rückbau und Anlagenersatz immer noch seinen Reiz hat.
Hier geht es zumBericht mit vielen historischen Bildern und Infos zum Feuerkogel:
Hier noch ein Luftbild aus Wikipedia, das den Zustand bis 2009 zeigt – man sieht die DSB den Buckel vor dem Feuerkogel raufkommen, oben den steilen Grubersunklift und hinten den alten Heumahdgupfschlepper: