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BeitragVerfasst: Di, 18.10.2016, 20:23 
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Laas ist bekannt für seinen besonders beständigen und harten Marmor, der in alle Welt exportiert wird. Diese Bekanntheit und die Lage der Marmorbrüche auf bis zu 2400m sorgten dafür, dass schon früh Möglichkeiten gesucht wurden den Marmor ins Tal zu bringen. Zu diesem Zweck wurde die deutsche Firma Bleichert im Jahr 1929 beauftragt eine Lösung zu finden. Diese gipfelte in den folgenden 2 Jahren in der Erbauung der 1930 eröffneten Laaser Marmorbahn, welche aus 2 Schmalspur-Eisenbahnstrecken im Tal und am Berg und dazwischen einer Standseilbahn für eine Nutzlast von bis zu 120 Tonnen besteht. Ursprünglich wurden die Schmalspurstrecken mit Akkus betrieben, bevor 1937 die Elektrifizierung folgte. Schlussendlich wurde der Betrieb 1997 auf dieselelektrischen Betrieb umgestellt.
Die Bahn stand einige Jahre kurz vor dem aus, so wurde der Göflaner Marmor aus dem 2200m hoch gelegenen Mitterwandbruch zeitweise mit LKW ins Tal befördert. Doch 2013 entschied die Behörde, dass der LKW-Verkehr einzustellen sei. Somit wird nun wieder sämtlicher Marmor mit der Marmorbahn ins Tal befördert, wodurch die 7. älteste noch bestehende Bleichertbahn und die vermutlich letzte erhaltene Bleichert-SSB, sowie Bleichert-Eisenbahn gerettet wurde.

Doch nun zurück zum Anfang - Eigentlich wollte ich ja meinen Kollegen in Latsch (Verwechslungsgefahr!) besuchen um endlich einmal die wiedereröffnete Sesselbahn zur Tarscher Alm mit ihrer ganz eigenen Geschichte (unter anderem die wohl steilste Sesselbahn der Welt ... der grauenhafte Unfall in den 80er Jahren soll hier nicht unerwähnt bleiben) zu fahren und zu dokumentieren. Doch es regnete in Strömen und die Bahn war bereits außer Betrieb. Dennoch machte ich ein paar Bilder von der Talstation.

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^ Die schön renovierte Umlenkspannstation der DSB Tarscher Alm ^

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^ Bereits hier an der Ausfahrt erkennt man wie steil die Bahn gen Berg zieht - Sie macht auf ca. 1600m Länge 800 Höhenmeter ^

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^ Doch leider hing dichter Nebel über der Anlage - Verständlich, dass man hier und heute keinen Betrieb hat ^

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^ Ein kurzer Blick auf die Seilbahntechnik hier den Umlenkstationssteuerschrank war aber noch möglich ^

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^ Ausgerüstet ist die Bahn mit einer einfachen Doppelmayr-Schraubklemme aus der ersten Generation mit Federspeicher ^

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^ Heute Arbeitslos ^

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^ Traurig hängen die Sessel herum ... doch der Eindruck täuscht - Nach langen Jahren des Stillstands ist hier wieder Betrieb und wohl an sonnigen Tagen sogar ziemlich viel! ^

Nachdem dieser Plan ins Wasser fiel, ich aber noch nicht direkt die Heimreise antreten wollte suchten wir uns halt ein anderes Ziel und die Wahl fiel schliesslich auf Laas dieses verbliebene Unikum der Technik und die Kuriositäten die so ein Marmorbruch oft mit sich bringen mag ...

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^ Die Marmorbahn führt vom Marmorwerk das hinter uns liegt über eine Brücke und dann in relativ gerader Linie weiter in Richtung des Schrägaufzuges ^

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^ Wir folgten, da heute kein Betrieb war natürlich direkt der Brücke über die Etsch - hinten ist schon das Ziel namentlich der Schrägaufzug zu sehen ^

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^ Das Gleisbett deutet schon darauf hin, dass hier Marmor abgebaut wird ... ist dieser beim Fahren vom Zug gefallen? Mitnichten wie man später sehen wird ^

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^ Bis hierhin ist die Elektrifizierung der Bahn noch erhalten - Heute erfolgt der Antrieb wie gesagt dieselelektrisch ^

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^ Wir befinden uns nun vor der Trasse des Schrägaufzuges, der ca. 450 Höhenmeter bei einer durchschnittlichen Steigung von 50% überwindet - Die Schmalspurbahn nähert sich von links in einem engen Bogen an ^

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^ Einer der beiden Wagen des Schrägaufzuges - Wie man sieht befinden sich auf dem Wagen Schmalspurgleise, so, dass die Wagen der Bahn von der Lokomotive auf den Schrägaufzug geschoben werden - Von den einst beiden Gleisen ist heute nur noch das bergseitige in Benutzung ^

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^ So verwachsen die Gleise und das Seil wirken mögen - Sie stellen einen wichtigen Pfeiler der Wirtschaftsmacht von Laas dar ^

Neben der Trasse befindet sich der 2011 angelegte sogenannte Schrägbahnsteig der in Serpentinen bis zur Bergstation führt, wobei es einen Abzweig zur Ausweiche und fünf Schautafeln entlang der Trasse gibt.

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^ Über diesen Trafo wird die am Berg befindliche Antriebsstation, sowie die weitere Seilbahntechnik dort oben mit Strom versorgt ^

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^ Der Schrägbahnsteig nähert sich mehrmals der Trasse an, dies wird natürlich für einen Rückblick zur Talstation genutzt ^

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^ Ein Blick die Trasse hinauf entlang der Schienen mit einer Spur von etwas über 2,5 Metern ^

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^ Über diese Seilrollen wird das Zugseil mit einem Durchmesser von ca. 60mm (geschätzt) geführt - Sieht alles noch recht original aus ^

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^ Der Steig selbst ist nur im Tal beschildert, allerdings weisen immer wieder Wegweiser zur Laaser Alm und der Weg ist an sich auch kaum zu verfehlen ^

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^ Nicht weitab vom Weg befindet sich eine kleine Kapelle - Wäre ich kein so großer Freund der Kirche würde ich ja glatt dafür beten, dass uns die Marmorbahn noch lange erhalten bleibt ^

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^ Schon recht weit oben auf der Trasse - Die Bergstation verschwindet im Nebel - Man mag nicht glauben, welche Massen an Gütern hier alljährlich transportiert werden ^

Bis hierhin ist das alles interessant, aber noch unspektakulär - Spannend wude es dann an der Bergstation die nach einer guten Stunde Wanderung erreicht wurde und im weiteren Verlauf

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^ Die Bergstation aus dem Jahr 1930 ist erreicht - ganz klar ist mir die Seilführung ja noch nicht es handelt sich wohl um eine Windenbahn bei der das Seil beidseitig von der Winde bewegt wird, also den bergwärts fahrenden Wagen zieht und gleichzeitig den anderen "hält" ^

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^ Hier ist sogar ein Wagen der Schmalspurbahn auf dem Schrägaufzug geparkt, allerdings leer ^

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^ Über diese durchaus abenteuerliche Holz-/Stahl-Konstruktion wird das Zugseil geführt, um eine Bodenberührung zu verhindern - Es handelt sich bei der Bahn wie gesagt um einen Schrägaufzug mit Seilwinde ^

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^ Von den einstmals 3 Lokomotiven der Firma Brown and Boveri aus Mailand befinden sich noch 2 im Einsatz - je eine auf der Tal und Bergstrecke - Man beachte das Baujahr ... das Ding stammt noch Original aus 1930 ^

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^ Hier befindet sich das Gegenstück des Trafos an der Talstation, sowie nochmals die kuriose "Stütze" mit den beiden Seilen ^

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^ Wir begaben uns nochmals in eine etwas andere Perspektive ... auch in der Hoffnung in der Bergstation jemanden anzutreffen - allerdings erfolglos ^

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^ Hier wurde mir die Führung etwas klarer - Anscheinend handelt es sich um zwei Zugseile mit einem seitlich geführten Gegenseil - Aber ganz klar bin ich mir immernoch nicht wie dieses seilbahntechnische Unikum funktioniert - Ich bin mir nichtmal so recht sicher, ob das ganze nun unter Standseilbahn oder Schrägaufzug fällt ^

Nun wollten wir natürlich noch der Schmalspurbahn folgen und wollten herausfinden wie der weitere Transport des Marmors erfolgte

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^ Entlang der Trasse der Schmalspurbahn ist ein Fahrweg aufgeschüttet - Bestehend aus Marmorsand ^

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^ Nach etwas einem Drittel des Weges findet man die aktuelle Transportseilbahn für den abgebauten Marmor vor - Bis hierhin wird die obere Marmorbahn noch genutzt - Den Rest der Strecke gingen wir aber natürlich trotzdem - Zum Glück! ^

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^ Die erste Stütze dieser Bahn - Als wir vorbeikamen hing die Bahn ganz still da ... nur ein paar Arbeiter kümmerten sich um den Weg sonst passierte nicht viel ^

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^ Pazzo ... Das meinte ich ... das gesamte Gleisbett der Marmorbahn und zwar des NICHT genutzten Teils ist mit Marmor geschottert ^

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^ Der obere Teil der Bergstrecke wird inzwischen ansonsten nämlich sich selbst überlassen - Ein Wanderweg für Restesucher wie sich zeigen sollte ... Danke Laas! ^

Wahrlich die haben dort einen Wanderweg für unsereins angelegt, denn nach wenigen Kurven sollte sich ein krasses Bild bieten!

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^ Die einstige Verladung des Marmors die wohl ca. im Jahr 2011 endgültig aufgegeben wurde, aber schon vorher teils dem Verfall preisgegeben wurde, wurde nämlich stehengelassen ^

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^ Dieser Turm diente einst der Fixierung des Tragseiles der von Trojer 1930 errichteten Windenbahn wie wir gleich sehen werden ^

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^ Doch zuerst widmete ich mich dem einstigen Verladekrank mit Seilrolle und Drehkranz ^

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^ Wie so oft ist der ehemalige Kontrollraum, der hier wohl eher als Aufwärmhäuschen für den Kranfahrer und die Arbeiter diente (Bedienung der Windenbahn fand von der anderen Station aus statt) stilgerecht eingerichtet ^

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^ Irgendwie fand ich diese Spiegelung einfach interessant ... das zugewachsene Aufsichtshaus! ^

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^ In diesem Kasten waren wohl irgendwelche Sicherungen angebracht - evtl. für den Kran oder seine Steuerung ^

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^ Nun kehren wir zurück zum Turm - Wie man sieht war das Tragseil an einem gelagerten Ausleger aufgehängt - Die Rolle unten dürfte in irgendeiner Form der Zugseilführung gedient haben, wobei mich das bei einer Windenbahn gerade wundert ... war es doch eine normale einspurige PB? ^

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^ Dafür spricht zumindestens das oben zu sehende zweite Rad ... oder wurde hier ein anderes Seil zurückgeführt? ^

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^ Hier war einstmals das Tragseil der Bahn fixiert - Für die Gewichte die dort sicherlich transportiert wurden - wieviele Tonnen weiss ich nicht eine bemerkenswert filigrane Konstruktion ... aber Bleichert konnte man bekanntermassen vertrauen ^

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^ Hier nochmal das Tragseil, mit Umlenkrolle aus dem Hintergrund, die Holzplattform diente wohl als Arbeitsplattform von der aus die Helfer dem Kranfahrer beim entladen geholfen haben ^

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^ Interessiert wird die Plattform und alles rundherum begutachtet ^

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^ Fehlende Schmierung kann man den Südtirolern nicht vorwerfen! ;) ^

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^ Na gut mal kurz weg vom eigentlichen Thema ... ich mag Bachbetten einfach gerne ^

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^ Nachdem wir alles gesehen hatten machten wir uns im immer dichter werdenden Nebel langsam auf den Rückweg ^

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^ Wie im vorigen Bild sieht man auch hier, dass die Schmalspurbahn eine Art Abtsche Weiche besitzt - Es waren also eine "linke" und eine "rechte" Lokomotive bzw. Wagen unterwegs ^

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^ Der Nebel lichtete sich nochmals kurz und gab die Sicht auf die Gegenseite frei ^

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^ Schliesslich gibt der Nebel sogar den Blick auf die gegenüberliegende Seite des Hanges mit der ehemaligen Antriebsstation frei ... wobei ich mich Frage wo die Winde sich befand? Unterhalb am Boden wohl ^

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^ Die zweite Station nochmals im Überblick mit Verladekran ^

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^ Und zuletzt wird sogar die Station beim Marmorbruch sichtbar - Vermutungsgemäß war die obige Station also eine Zwischenstation zu der auch der sogenannte Marmorweg aus dem Jennerwandbruch führte und von hier wurde aus beiden Steinbrüchen das Material zur Oberen Marmorbahn transportiert ^

Nun kehrten wir langsam zur neuen Transportbahn übrigens auch einer Windenbahn zurück und welch Überraschung ...

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^ Die Windenbahn hatte Marmor aus dem Bruch geladen und war bereit diesen auf einen LKW abzukippen - Allerdings nicht zum Abtransport ins Tal - Die Arbeiter erzählten uns, dass sie am Weg bis zur Windenbahn weiterarbeiten - Es handelte sich also um Marmorkies ^

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^ Das Material wird mittels einem integrierten Hubzug langsam abgelassen ... ^

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^ ... und auf einen bereitstehenden LKW gekippt ^

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^ Hier nochmals die Trasse der Marmorbahn ... diese soll in Zukunft auch noch mit Marmor geschottert werden wie wir erfuhren ^

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^ Wir waren zurück an der Bergstation und widmeten uns nochmals kurz der dortigen Technik - Dieser Wagen ist der vom Tal aus gesehen linke wie man am Rad erkennen kann ^

Nun machten wir uns auf den Weg ins Tal mit dem Ziel diesmal bei der Ausweiche vorbeizuschauen ...

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^ Die Bahn besitzt wie bei Standseilbahnen üblich eine Abtsche Ausweise ... halt mit etwas größeren Dimensionen - Interessant auch die Vollstahlräder ohne Einlage zur Seilablenkung ^

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^ Das ganze nochmal von näher dran ^

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^ Von hier aus hat man auch nochmal einen schönen Ausblick auf die Schmalspurstrecke und das durchaus gewaltige Marmorwerk von Laas ^

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^ Dies ist nicht die vorhin erwähnte Kapelle sondern eine andere soweit ich mich entsinne ^

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^ Langsam neigt sich die Tour dem Ende zu ... wir nähen uns der Brücke über die Etsch ^

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^ Im beginnenden Abendlicht verabschiedet man sich am Bahnhof Laas voneinander bis zur nächsten Tour! ^

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^ ... und ich verabschiede mich über den Reschenpass von Südtirol ^

Wieder einmal ein eindrückliches Erlebnis auf einer meiner Südtiroltouren ... dieser Bericht entstammt der selben Tour wie der Bericht vom Virgl und ich versuche nun peu a peu auch wenn es 2 Jahre her ist die Eindrücke der Tage dort wie auch der Tage 2015 zusammenzufassen und zu bündeln um mein wunderschönes, geliebtes, so kurioses Südtirol von einer etwas anderen Seite zu zeigen.

Hier geht auch nochmal ein großer Dank an meinen Kollegen und Führer der immer wieder solche Ziele ausgräbt :)


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BeitragVerfasst: Fr, 21.10.2016, 19:23 
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Registriert: Mi, 05.11.2014, 18:45
Beiträge: 182
Chense hat geschrieben:
Von den einstmals 3 Lokomotiven der Firma Brown and Boveri aus Mailand befinden sich noch 2 im Einsatz - je eine auf der Tal und Bergstrecke - Man beachte das Baujahr ... das Ding stammt noch Original aus 1930


Genauer "Technomasio Italiano Brown Boveri" oder nur kurz "TIBB", immerhin sozusagen der Haus- und Hoflieferant der FS. Die bekanntesten Baureihen (wie E.626, E.636, ALe 840, E.633...) wurden dort hergestellt. 1871 bis 1903 war Technomasio Italiano ein eigenständiges Unternehmen im Bereich Elektromotoren und Generatoren, bis es von Brown Boveri aufgekauft wurde. Brown Boveri wurde wiederum 1988 mit ASEA zu ABB fusioniert und TIBB somit zu ABB Technomasio, 1996 entstand durch Kooperation von ABB mit Daimler Benz die Adtranz und der italienische Part wurde Transportation-Adtranz Italy (z.B. E.412), ab 1999 die Daimler-Chrysler Rail Systems (Italia) S.p.A und 2001 wurde an Bombardier verscherbelt und daraus Bombardier Transportation Italy.

http://lokdaten.npage.de/dieselloks/tibb-3150-51.html

Hier ein kurzer Artikel zur TIBB 3150 und 3151, auch ein Video der talseitigen Lok in Aktion gibt es. Bild 1 verrät am Wagen normale Spurkränze und somit kommen wir zum Nächsten Punkt.

Chense hat geschrieben:
Wie im vorigen Bild sieht man auch hier, dass die Schmalspurbahn eine Art Abtsche Weiche besitzt - Es waren also eine "linke" und eine "rechte" Lokomotive bzw. Wagen unterwegs


Ich muß Dich enttäuschen. Im 1. Bild sieht man, am Knick, deutlich die beweglichen aber zugestopften Weichenzungen. Im 2. Bild ist ein ganz normales Weichenherz zu sehen. Eine Abtsche Weiche hat dagegen kein klassisches Weichenherz sondern eine höchstens ähnliche Sonderkonstruktion. Den Konstruktionsaufwand betreibt man nicht wenn man nicht unbedingt muß.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abtsche_Weiche


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BeitragVerfasst: Fr, 21.10.2016, 20:24 
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cyper hat geschrieben:

Chense hat geschrieben:
Wie im vorigen Bild sieht man auch hier, dass die Schmalspurbahn eine Art Abtsche Weiche besitzt - Es waren also eine "linke" und eine "rechte" Lokomotive bzw. Wagen unterwegs


Ich muß Dich enttäuschen. Im 1. Bild sieht man, am Knick, deutlich die beweglichen aber zugestopften Weichenzungen. Im 2. Bild ist ein ganz normales Weichenherz zu sehen. Eine Abtsche Weiche hat dagegen kein klassisches Weichenherz sondern eine höchstens ähnliche Sonderkonstruktion. Den Konstruktionsaufwand betreibt man nicht wenn man nicht unbedingt muß.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abtsche_Weiche


Danke für die Enttäuschung :) Ich kenne Abtsche Weichen schon gehört ja zum Beruf, aber ich hab die Weichenzungen nicht erkannt und daher gemeint es könnte sich eigentlich nur um eine etwas komische Abart der Abtschen Weiche oder eine ähnliche Konstruktion handeln.

Und natürlich ganz herzlichen Dank für die Infos zu Brown und Boveri und den Lokomotiven :)


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BeitragVerfasst: Sa, 22.10.2016, 13:00 
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Auch hier Danke für den interessanten Bericht. Deinen Begleiter hab ich übrigens letzte Woche zufällig in Südtirol kennen gelernt. Er hat auch von Euren Touren erzählt und da passt es ja grad ganz gut, dass nun endlich die Fotos erscheinen.


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BeitragVerfasst: Sa, 22.10.2016, 13:39 
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vovo hat geschrieben:
Auch hier Danke für den interessanten Bericht. Deinen Begleiter hab ich übrigens letzte Woche zufällig in Südtirol kennen gelernt. Er hat auch von Euren Touren erzählt und da passt es ja grad ganz gut, dass nun endlich die Fotos erscheinen.


Ich danke ;) Bist du etwa ein bisschen Lift gefahren in Südtirol? Ja Zeit wurde es dass die Bilder erscheinen ... waren ja schonmal soweit, dass ich die Berichte schreiben konnte nur ist mir dann der entsprechende PC eingegangen, so, dass alles nochmal sortiert und bearbeitet werden musste. Auch die anderen Berichte werde ich nach Möglichkeit bald mal online stellen ... für so einige sind die Bilder schon bearbeitet ... nächste Woche villeicht


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BeitragVerfasst: Mo, 31.10.2016, 23:45 
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Chense hat geschrieben:
Bist du etwa ein bisschen Lift gefahren in Südtirol?


Ich war an der DSB Tarscher Alm und am Vortag noch an der Pendelbahn nach Vöran hinauf. Für die DSB in Trafoi fand sich leider keine Zeit mehr.


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BeitragVerfasst: Di, 01.11.2016, 14:42 
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vovo hat geschrieben:
Chense hat geschrieben:
Bist du etwa ein bisschen Lift gefahren in Südtirol?


Ich war an der DSB Tarscher Alm und am Vortag noch an der Pendelbahn nach Vöran hinauf. Für die DSB in Trafoi fand sich leider keine Zeit mehr.


Sehr schön zu hören :) Vöran kenne ich leider noch nicht und die Tarscher Alm nur im Regen ... irgendwie hab ich da sowas, dass ich das schlechte Wetter in Tarsch anziehe ... 2014 regnete es und die Bahn war nichtmal in Betrieb ... 2015 war ich da die Bahn lief stieg dann auf Anraten des Herrn Kollegen ein, weil es "bald regnen wird" ... bis zur 3. Stütze kam ich dann hatten mich Regen und Gewitter - viel von der Fahrt hab ich nicht mitgekriegt, weil ich mich mit meiner dünnen Softshelljacke irgendwie notdürftig trocken hielt ... bin dann dankenswerterweise!! vom Maschinisten mit dem Jeep runtergenommen worden.


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BeitragVerfasst: Do, 10.11.2016, 23:18 
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Und der Sicherungskasten, den du meinst, ist auch keiner. Der alte Bleichert Kran hatte einen Stecker, mit welchem die Winde des Kranlaufwerkes angesteuert wurde. Und das ist die Steckdose dazu. In der Gegenstation befand sich logischerweise auch eine. Der Antrieb befand sich in einem Gebäude am Hang auf der Bruchseite.

Ich hab die Anlage ja noch in Aktion erlebt und ganz beiläufig dort Rolf von Bleichert kennengelernt... Der alte Seilkran war für 12 Tonnen ausgelegt.
Zur Standseilbahn und deren Seilführung: es ist keine Windenbahn, sondern eine ganz normale Standseilbahn, jedoch befindet sich im Maschinenhaus eine große Seiltrommel, die das Seil 3 mal umschlingt und dabei von Links nach Rechts bzw. umgekehrt läuft. Der Antrieb ist noch original und akustisch eine Wucht.

Zitat:
Wie im vorigen Bild sieht man auch hier, dass die Schmalspurbahn eine Art Abtsche Weiche besitzt - Es waren also eine "linke" und eine "rechte" Lokomotive bzw. Wagen unterwegs ^


Es mag für den Laien so ausschaun. Aber die Unterbrechung braucht man, damit der Spurkranz das Herzstück auch befahren kann. Ein Herz einer Abt'schen Weiche schaut ein ganz klein wenig anders aus und die Schienenstränge gehen durch. Die einzige Standseilbahn, die ich kenne, die zwei Wagen auf einer eingleisige Strecke mit ohne Abt'scher Ausweiche (also herkömmlichen Weichen und einfachem Spurkranz) ist die zweite Sektion in Llandudno.

Zu den Loks: die Loks wurden mehrfach umgebaut - zuerst Akkuloks, dann auf Fahrleitungsbetrieb und zum Schluss wurde ein Diesel in den Vorbau integriert. Eine Lok wurde an die Bahnstrecke Auer - Predazzo (Fleimstalbahn) abgegeben und dort mit Einstellung des Bahnbetriebs verschrottet.

Und zum Buch mach ich jetzt auch noch schnell Werbung - Die Laaser Marmorbahn - ein Wunderwerk der Technik von Hubert Tscholl, dem ehemaligen Maschinisten der Schrägbahn und Lokführer der oberen Strecke. Sind viele interessante Bilder drin.

MFG Dachstein

_________________
Girak, Wopfner, Voest, Swoboda - Hauptsache alt und kultig


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BeitragVerfasst: Sa, 12.11.2016, 17:24 
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Dachstein hat geschrieben:
Und der Sicherungskasten, den du meinst, ist auch keiner. Der alte Bleichert Kran hatte einen Stecker, mit welchem die Winde des Kranlaufwerkes angesteuert wurde. Und das ist die Steckdose dazu. In der Gegenstation befand sich logischerweise auch eine. Der Antrieb befand sich in einem Gebäude am Hang auf der Bruchseite.

Ich hab die Anlage ja noch in Aktion erlebt und ganz beiläufig dort Rolf von Bleichert kennengelernt... Der alte Seilkran war für 12 Tonnen ausgelegt.
Zur Standseilbahn und deren Seilführung: es ist keine Windenbahn, sondern eine ganz normale Standseilbahn, jedoch befindet sich im Maschinenhaus eine große Seiltrommel, die das Seil 3 mal umschlingt und dabei von Links nach Rechts bzw. umgekehrt läuft. Der Antrieb ist noch original und akustisch eine Wucht.

Zitat:
Wie im vorigen Bild sieht man auch hier, dass die Schmalspurbahn eine Art Abtsche Weiche besitzt - Es waren also eine "linke" und eine "rechte" Lokomotive bzw. Wagen unterwegs ^


Es mag für den Laien so ausschaun. Aber die Unterbrechung braucht man, damit der Spurkranz das Herzstück auch befahren kann. Ein Herz einer Abt'schen Weiche schaut ein ganz klein wenig anders aus und die Schienenstränge gehen durch. Die einzige Standseilbahn, die ich kenne, die zwei Wagen auf einer eingleisige Strecke mit ohne Abt'scher Ausweiche (also herkömmlichen Weichen und einfachem Spurkranz) ist die zweite Sektion in Llandudno.

Zu den Loks: die Loks wurden mehrfach umgebaut - zuerst Akkuloks, dann auf Fahrleitungsbetrieb und zum Schluss wurde ein Diesel in den Vorbau integriert. Eine Lok wurde an die Bahnstrecke Auer - Predazzo (Fleimstalbahn) abgegeben und dort mit Einstellung des Bahnbetriebs verschrottet.

Und zum Buch mach ich jetzt auch noch schnell Werbung - Die Laaser Marmorbahn - ein Wunderwerk der Technik von Hubert Tscholl, dem ehemaligen Maschinisten der Schrägbahn und Lokführer der oberen Strecke. Sind viele interessante Bilder drin.

MFG Dachstein


Hallo Dachstein vielen Dank für die Informationen und Korrekturen:

- Sah ein wenig nach Sicherungskasten aus, aber so richtig klar war ich mir nicht was drin ist das ist ja jetzt gelöst
- Danke für die Info mit der Seiltrommel - Seilführung sprach ja eher für eine normale SSB oder eine sehr komische Windenbahnkonstruktion, aber ich habe eben von mehreren Seiten was von Windenbahn gehört - Nun ist das gelöst ... würde die Bahn ja auch zu gerne mal "live" und "mittendrin" erleben! :)
- Das mit der Weiche hat sich ja inzwischen geklärt danke auch dir nochmal :) Bin einfach doch mehr der "Luftseilbahner" :D

Das Buch steht bei mir auf der Bestellliste! Jetzt aber erstmal das wunderbare Büchlein "Drahtseile zum Himmel" nochmal verschlingen.


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BeitragVerfasst: Mo, 14.11.2016, 15:20 
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Den Antrieb live erleben - aber nur mit Gehörschutz, vor allem beim Bremsen. Sonst bist du fast taub.

MFG Dachstein

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