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2013 // Ein Hauch von Russischem Frühling ./reportagen-f8/2013-ein-hauch-von-russischem-fruehling-t2999.html |
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Autor: | pancugolo [ Mi, 22.05.2013, 1:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Russischer Frühling |
Wow. Tolle Photos. Nach Moskau will ich auch mal. Und Russland überhaupt finde ich ein faszinierendes Land. Die Russen die ich bisher privat kennenlernte (meistens aus Moskau) waren überaus nett und symphatisch. Ganz das Gegenteil zur Perception der Russen in Europa. |
Autor: | intermezzo [ Mi, 22.05.2013, 9:15 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Russischer Frühling |
Zitat: @pancugolo: Wow. Tolle Photos. Nach Moskau will ich auch mal. Und Russland überhaupt finde ich ein faszinierendes Land. Die Russen die ich bisher privat kennenlernte (meistens aus Moskau) waren überaus nett und symphatisch. Ganz das Gegenteil zur Perception der Russen in Europa. Ich hatte mit Russen ausschliesslich auf der Messe zu tun. Die Kontakte, die ich hatte, waren allesamt okay. Ist aber natürlich in keinster Weise repräsentativ, da Business (= gilt natürlich überall auf diesem Planeten). Erstaunt war ich ein wenig über die relativ schlechten bis inexistenten Englischkenntnisse der Moskowiter. Gut, vielleicht bin ich bei meinem dreitägigen Trip einfach an die Falschen geraten... Grundsätzlich: Russland ist faszinierend, gerade für uns Westler, keine Frage. Und Moskau ist zweifellos auch eine sehr spannende und äusserst lebendige, zuweilen extrem hektische Stadt (der Pkw-Verkehr ist der helle Wahn). Diese Weltstadt ist m.E. nicht wirklich schön (wie z.B. St. Petersburg), aber spannend in verschiedenster Hinsicht. Leider hatte ich privat nur sehr wenig Zeit, um mir die Stadt genauer anzusehen. Immerhin hat es aber nach Messeschluss dann doch noch für einen wirklich tollen Ausflug zum Kreml und auf den Roten Platz gereicht. Das flotte Wetter mit wolkenlosem Himmel und frühlingshaft warmen Temperaturen war jedenfalls ein totaler Pluspunkt... Sehr überrascht war ich ob der Tatsache, dass man auch 2013 in einer Weltstadt wie Moskau ohne Kenntnisse des Kyrillischen total aufgeschmissen ist. Diese aufschlussreiche Erfahrung gemacht habe ich, als ich mit der Metro zum Kreml gefahren bin. Dort ist alles ausschliesslich in kyrillischen Buchstaben angeschrieben, zudem fehlen die Nummern der Metrolinien in den U-Bahnstationen gänzlich. Musste bei meiner Fahrt dorthin zweimal umsteigen - was insofern nicht ganz einfach war, als dass diese beiden Metrostationen jeweils Knotenpunkte mit vier verschiedenen Metrolinien waren. Fragen zum Verbindungsweg auf Englisch waren leider zwecklos... Was solls, nach einer kleinen Irrfahrt hatte ich dann in einer halben Stunde die wichtigsten kyrillischen Buchstaben intus - und so war dieses eher kleine Problem dann auch gelöst. Wie bereits erwähnt, war ich ja 1988 zu Sowjetzeiten bereits einmal dort...nun, verändert hat sich in der Zwischenzeit - was erzähle ich da - natürlich praktisch alles. Zum Beispiel das allgemeine Preisniveau, das astronomisch hoch ist, zumindest im Stadtzentrum von Moskau! Ein paar alltägliche Dinge - an die ich mich noch lebhaft zurückerinnern kann, sind aber durchaus gleichgeblieben, so etwa die unzähligen Zuckerwasser-Automaten auf den Gehsteigen, die kleinen Kioske an den Bus- und Metrostationen, die omnipräsente russische Musik aus scheppernden Lautsprechern auf dem Messegelände...und, und, und! Einzig das bierähnliche Getränk Kwas, das früher auf den Strassen aus Zisternenwagen zum Verkauf angeboten wurde, habe ich nicht mehr erspähen können. Allerdings soll dieses Getränk bei den Russen nach wie vor ziemlich beliebt sein. |
Autor: | philipp23 [ Do, 23.05.2013, 22:56 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Russischer Frühling |
Danke für die Bilder, wirklich super! Gerade, weil ich vor ein paar Wochen in St. Petersburg war. Daher auch noch ein paar Kommentare bzw. Vergleiche zu meinen Eindrücken. Englischkenntnisse: Die sind in Russland faktisch inexistent, das haben wir in St. Petersburg auch gemerkt. Ich denke mal, dass Englisch in Schulen nicht zwingend gelehrt wird oder möglicherweise erst seit einigen Jahren. Bei einer vornehmlich ausschließlich russisch sprechenden Bevölkerung wird das Fragen nach dem Weg dann gleich wieder eine Herausforderung oder ein kleines Abenteuer, wenn man in die außenliegenden Bezirke möchte . Übrigens kommt man manchmal mit deutsch noch weiter wie mit englisch. Kyrillisch: Wir sind aus Helsinki nach St. Petersburg gekommen. Wenn man nach einem Tag dann das kyrillische Alphabet etwas intus hat, dann versteht man im kyrillischen Russland auf einmal wieder mehr wie in Finnland . Preisniveau: Wenn man wie wir aus Skandinavien kommt, ist St. Petersburg sogar vergleichsweise günstig gewesen . Insgesamt würde ich die Stadt aber auf dem europäischen Großstadtstandard einordnen, etwa vergleichbar mit den großen deutschen Städten wie München oder Hamburg. Mit Russen hatten wir (leider) auch nicht sonderlich viel Kontakt (auch wegen der Sprachbarriere eben). Dem Faszinierenden des Landes kann ich mich aber vollumfänglich anschließen, wenngleich St. Petersburg die "schöne", herausgeputztere Stadt ist. Und damit gleichzeitig die "unrussischte". Wenn du nichts dagegen hast, würde ich noch einige Aufnahmen von unserer Reise anhängen. PS: Das Hotel ist ja mal richtig krass. Geniales Foto! |
Autor: | intermezzo [ Fr, 24.05.2013, 9:01 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Russischer Frühling |
Zitat: @philipp23: Dem Faszinierenden des Landes kann ich mich aber vollumfänglich anschließen, wenngleich St. Petersburg die "schöne", herausgeputztere Stadt ist. Und damit gleichzeitig die "unrussischte". Wenn du nichts dagegen hast, würde ich noch einige Aufnahmen von unserer Reise anhängen. Klar doch! Wäre wunderbar, wenn Du St. Petersburger Bilder von Dir hier reinstellen würdest. Im Übrigen besten Dank für Deine spannenden Ausführungen! St. Petersburg: Ist sicherlich die "schönere" Stadt als Moskau, da gebe ich Dir Recht. Von meinem ersten Trip nach Russland im Jahr 1988, als ich mit der Uni dort war, könnte ich auch noch ein paar tolle Bilder reinstellen. Sowohl von Leningrad, wie St. Petersburg zu Sowjetzeiten hiess, aber auch von Moskau. Kann ich hier bei Gelegenheit mal hochladen. Englisch: Habe im Vorfeld schon damit gerechnet, dass die Russen wohl nicht allzu sattelfest in englischer Kommunikation sein würden, dass sich die diesbezügliche Situation vor Ort dann aber derart krass präsentierte, hat mich dann schon etwas erstaunt. Schliesslich schreiben wir ja das Jahr 2013... In skandinavischen Ländern wie Dänemark, Schweden oder Norwegen, so mein Eindruck, wird in der Regel sehr gut Englisch gesprochen. Aber das kannst Du - aufgrund Deiner Aufenthalte in den nordischen Ländern - sicherlich besser beurteilen als ich... In Finnland, das ja nicht zu Skandinavien gehört, ist das nicht ganz der Fall, so meine (einmalige) Erfahrung. Mit Englisch kommt man in Finnland zwar gut durch, aber die Schweden und Norweger scheinen mir alles in allem deutlich bessere Englischkenntnisse als Finnen zu haben. So auch heuer auf der Messe in Moskau erlebt, wo ich mit drei finnischen Firmen in Kontakt stand... St. Petersburg: Ist sicherlich die "schönere" dieser beiden wohl bekanntesten russischen Städte, da gebe ich Dir Recht. Damals war ich mit der Uni dort. Habe aus dieser Zeit noch einige tolle Bilder von Leningrad, wie St. Petersburg zu Sowjetzeiten hiess, ausserdem auch von Moskau. Kann ich hier beizeiten auch noch reinstellen. Moskau: Das gesamte Ensemble mit Kreml und Rotem Platz ist einfach per se schon ein ultimatives Erlebnis. Schon alleine deswegen lohnt sich m.E. eine Reise dorthin -- mühselige & teure Beschaffung des Visums hin oder her! Das Preisniveau in Moskau ist teilweise exorbitant. Gut, man muss da schon differenzieren: Das Ticket für die U-Bahn ist sehr günstig, circa 0,40 EUR. Hingegen: Preise für Essen und Trinken sind ziemlich hoch - für eine stinknormale Pizza Margeritha haben wir 22 EUR hingeblättert, ein Bier kostete zwischen 4 EUR und 9 EUR. Das Hotel Kosmos in Moskau ist ein sehr spezieller Bau - mir gefällt er jedenfalls recht gut, obwohl ich normalerweise nicht auf so Riesenkisten stehe. Überrascht war ich insbesondere, dass dieses Hotel bei meinem Besuch völlig ausgebucht war. |
Autor: | philipp23 [ Fr, 24.05.2013, 10:54 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 2013 // Ein Hauch von Russischem Frühling |
Schweden und Norwegen sind sicherlich was das englischniveau angeht deutlich führend, ich würde sogar behaupten wollen, dass das Englischniveau in Schweden das weltweit höchste unter den nicht-englischsprachigen Ländern ist. Beeindruckend ist vor allem, dass nicht nur die junge Generation flächendeckend der englischen Sprache mächtig ist (in jener Altersgruppe kommt das ja langsam auch im deutschsprachigen Raum), sondern auch ältere Leute sowie "einfachere" Arbeiter, wie beispielsweise mein Hausmeister. Du liegst m.E. auch richtig mit deinen Eindrücken bzgl. Finnland. Dort kommt man gut durch (die Finnen müssen einfach Englisch lernen, denn man kann wohl von kaum einem Kurzaufenthaltler erwarten, Finnisch zu lernen ), das Niveau liegt aber deutlich unter dem Skandinavischen, aber gefühlsmäßig immer noch klar über dem deutschen. Interessant fand ich in Helsinki, dass Finnland offiziell aufgrund der schwedischen Minderheit zweisprachig ist und somit offizielle Texte oder Straßenschilder meistens in finnisch sowie schwedisch verfasst sind. Ja, Moskau ist sicherlich absolut faszinierend, irgendwann will ich da auch noch hin. Das Preisniveau liegt aber offenbar in der Tat deutlich über dem von St. Petersburg, krass. Zum Vergleich: U-Bahn in St. Petersburg 25 rb (60ct), Bus 40 rb (50ct), Bier ca. 160-200 rb (4-5 Euro). Insgesamt ÖV billiger, Essen+Trinken etwas teurer wie in Deutschland. Zurück zu St. Petersburg und ein paar Eindrücken von unserer Reise. Mit einer Art „Eisbrecher-Fähre“ erreichen wir St. Petersburg über den wichtigsten Hafen Russlands. Der Palastplatz, mächtig, die Eremitage liegt dabei hinter mir. Невский проспект (Newsky Prospekt), Hauptverkehrsader. In St. Petersburg sind O-Busse sehr populär und helfen dabei, das Smog-Problem etwas zu lindern. Kasaner Kathedrale, eine Nachempfindung des Petersdoms in Rom. Einer meiner Höhepunkte ist die Erlöserkirche Moskowskaya mit Lenin Der Katharinenpalast strotzt nur so vor Gold und ist deshalb sehr beeindruckend. Außerdem mit den Öffis recht abenteuerlich zu erreichen, wenn man nicht so genau weiß, wohin man eigentlich muss. Dafür bekommt man auch einen Eindruck der Außenbezirke der Fünfmillionenstadt, was ich bei einer derartigen Stadtreise immer sehr interessant und wichtig finde. Das Bernsteinzimmer wird m.E. überbewertet. Die Abreise erfolgt wieder mit der Fähre. Das Fährterminal erinnert noch an die sowjetische Vergangenheit, genauso wie die Hafenausfahrt... Die Anreise per Fähre bietet den Vorteil, unter bestimmten Konditionen 72 Stunden visafrei in Russland bleiben zu dürfen. |
Autor: | Nordlicht [ Sa, 25.05.2013, 16:41 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 2013 // Ein Hauch von Russischem Frühling |
paar Anmerkungen von mir : Visum - kein Problem, erledigen spezielle Reisebüros ohne großen Aufwand. Wohnen - Hotels sind fast immer überteuert. Tipp: private Ferienwohnungen. im Netz gut zu finden. Fremdsprachen : schwierig, nur wenige sprechen oder verstehen Englisch, unter den Jüngeren allerdings die meisten.Paar Brocken Russisch sollte man schon lernen, es lohnt sich. St. Petersburg ist nicht so chaotisch wie Moskau, hat auch ne super Studenten- und Musikszene und ist schöner. Die Preise in der Gastronomie sind in etwa so wie bei uns , oft sogar höher. |
Autor: | intermezzo [ Sa, 25.05.2013, 18:36 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 2013 // Ein Hauch von Russischem Frühling |
@Nordlicht: Visum: Klar, das habe ich auch via ein spezialisiertes Reisebüro in Bern - da dort die russische Botschaft in der Schweiz ist - machen lassen. Das Problem dabei war, dass die Reise ziemlich kurzfristig zustande kam - und man für ein Russland-Visum seit Februar dieses Jahres NEU und zwingend eine offizielle Bestätigung der Krankenkasse benötigt, dass im Krankheitsfall die eigene Krankenkasse Russland überhaupt abdeckt. Ohne eine solche Bestätigung läuft nichts, ergo gibts auch kein Visum. Dann gabs die Frage zu klären, ob Geschäfts- oder Privatvisum. Geschäftsvisum ist nochmals einiges mühsamer. Normalerweise wäre das ja eigentlich Peanuts, sofern die eigene Krankenkasse Russland abdeckt - was bei mir der Fall war/ist. Das Problem lag dann einzig und alleine bei meiner Krankenkasse, die mir dieses Standardformular reichlich spät zustellte, sodass das Visum wirklich auf den allerletzten Drücker per Kurier ankam. - Hotels sind vor allem in Moskau überteuert, ja. Für eine Geschäftsreise nehme ich aber sicherlich keine Ferienwohnung... - Es scheint ganz so, als ob vor allem Moskau extrem teuer ist. Haben mir etliche an der Messe auch so bestätigt. |
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