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Spätsommer im Bregenzerwald (21.09.2012)
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Autor:  vovo [ Do, 24.01.2013, 1:38 ]
Betreff des Beitrags:  Spätsommer im Bregenzerwald (21.09.2012)

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Nun ist es schon wieder vier Monate her, dieser schöne Tag. Am jenem Freitag, den 21.09.2012 war bestes Wetter vorhergesagt, das geradezu einlud, in Richtung Berge aufzubrechen. Ich nahm die Offerte an, genehmigte mir einen freien Tag und fuhr in Richtung Bregenzerwald, einer überaus schönen Gegend bei Bregenz. Trotz der laufenden Schisaison und der Freude über dass herrliche Schleppliftfahren und Kennenlernen neuer Gebiete denkt man Ende Januar durchaus ein bisserl wehmütig an Tage wie diese zurück, an Tage in der besten Zeit des Jahres – den Monaten September und Oktober. Die schweißtreibenden Hitzetage flauen ab, die drückende, schwüle Luft ist nicht mehr und das Damoklesschwert ständiger Sommergewitter im Gebirge muss auch nicht mehr befürchtet werden. Ideale Bedingungen also, um herumzuwandern, Sessellift zu fahren und LSAP-Gebiete zu besichtigen!

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Bei der Anreise machte ich noch vor Oberstaufen Halt, wo die alte Poma-DSB am Hündle ihre letzte Sommersaison erlebte und nebenan bereits die neue EUB erwuchs. Schade, wieder eine alte, interessante Bahn weniger....

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An kalten Wintertagen ist so eine Kabinenbahn sicherlich angenehmer, aber im Sommer finde ich Fahrten mit nicht kuppelbaren, langsam den Berg hinaufschwebenden Sesselliften einfach besser.

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Wer das Schild jetzt wohl überm Bett hängen hat?

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Wenigstens bin ich die Bahn mal noch gefahren, dachte ich mir, auch wenn die Trasse überhaupt nicht spektakulär ist – es geht ca. einen Kilometer die Almwiese hinauf, mehr nicht. Ein letzter Blick zurück, dann setzte ich meine Fahrt fort, über die Grenze nach Österreich und den Bregenzerwald hinein...

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Ankunft in Andelsbuch – ich hab das namensmäßig schon oft mit dem unweiten Alberschwende verwechselt, weisen doch beide Orte interessante Lifte auf. Unterwegs war mir die Gegend immer uriger erschienen, alte, große Bauernhäuser aus Holz versammelten sich auf den Talböden und Anhöhen. Irgendwie hätte man, so fand ich, auch meinen können, man befände sich irgendwo in der Schweiz.

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Dieses Abzeichen erinnerte mich an einen Brüssel-Aufenthalt vom Vorjahr, wo sich dutzende Japaner, Amerikaner und auch Deutsche um eine Brunnenfigur scharten, als ob sich im Wasser eine schöne Frau räkeln würde. Der Abstecher zu jener Sehenswürdigkeit war eigentlich nur deswegen interessant und nicht wegen jener pinkelnden Figur selbst.

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Als ich die Bilder Zug und Zug in den letzten Januartagen fertig bearbeitet habe, wünschte ich mir manchmal doch irgendwie schnell so einen warmen, wettermäßig perfekten Tag herbei. Doch es soll ruhig noch eine Weile Winter bleiben, so lange es genug Lifte gibt, die man unbedingt fahren will.

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Andelsbuch mit seinen beiden uralten Doppelsesselbahnen ist wirklich einen Besuch wert...

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Im Sessel sitzen, nach oben schweben...

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Man meint, man fährt direkt in den Wald hinein...

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Ich saß vollkommen allein im Sessel, weit und breit keine anderen Leute.

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Betonwüste vorm Ausstieg – eine sehr interessante Oldtimeranlage von 1971, wenn mich nicht alles täuscht. Die 2. Sektion müsste 1972 dazugekommen sein.

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Erst mal den Ausblick genossen – zwar kein Hochgebirge wie inmitten der Alpen, aber trotzdem ganz nett.

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Da surrt die alte DSB gemütlich rauf und runter.

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Ich glaube, hier würde mir ein Zweitwohnsitz eher gefallen als in Kitzbühel...

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Ein paar Schritte in den Wald hinein und mitten zwischen den Fichten trifft man da auf die Talstation der 2. Sektion. Eine überaus steile DSB, die wirklich imposant hinaufzieht und später bei der Talfahrt beste Ausblicke bescheren sollte. Doch ich war ja noch auf dem Weg nach oben, befand mich noch im kühlen Schatten und freute mich auf das Erreichen der Sonnenzone oben.

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Erneut völlig einsam saß ich allein im Doppelsessel und schwebte vergnügt nach oben. Ich glaube, ich bin da immer etwas egoistisch und störe mich manchmal an anderen Leuten, die sich bei solch schönen Entspannungsfahrten vor und hinter einem über mehrere Sessel hinweg unterhalten, laut herumschreien oder gar Leuten auf der Piste zugrölen müssen. Am Buchenberg im Allgäu neulich saß vor mir so eine Pappnase, die mit der Ehefrau im Sessel davor herumschäkern wollte. Beide hatten sie je einen Schlitten am Nachbarsitz und konnten sich so nicht nebeneinander kuscheln. „Mäuschen! Mäuschen! Mäuschen!“ rief der Mann vor mir unentwegt in langsamen Abständen und winkte seiner Gattin. Noch nie in meinem Leben hatte ich mir so sehr eine Seilentgleisung herbeigewünscht!

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Oben kündigte sich bereits die Sonne an!

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Ach, was war das nur für ein Wetter...

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Kurz mal den Hals verrenkt – das hat sich gelohnt...

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Einige Zeit lang vermochte ich nicht zu knipsen, da die Sonne frontal zur Trasse stand. So konnte sich der Kamerasensor ein bisserl erholen, während ich die warmen Strahlen genoss. Hier erreicht man die Stelle, wo ein alter Schlepper die Trasse kreuzt.

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Standardmotiv hier oben...

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An jedem Berg findet man leider solche Schilder – besonders an der Reiteralpe hat es dort an einer Stelle eine ganze Ansammlung.

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Weiter hinten weckte ein steiler Schlepper in mir Überlegungen, einmal im Winter hier her zurückzukehren, auch wenn an eisigen Tagen die Auffahrten in den beiden DSBen sicherlich nicht so vergnüglich sind.

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Ich stapfte ein bisserl umher und fand schließlich unweit der Talstation des Doppelschleppers einen Platz, wo ich gemütlich meine mitgebrachte Brotzeit einnehmen konnte.

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Danach ging es wieder an die Talfahrt – als eigentliches Ziel stand noch das stillgelegte Skigebiet am Hirschberg in Bizau auf dem Plan. Doch hier geht es nur um das „Drumherum“, die Spätsommereindrücke an jenem Tag...

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Zoom zur Bergstation des die DSB-Trasse kreuzenden Schleppers hinüber...

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Bei der Talfahrt kann man von hier oben bis zum Bodensee blicken – direkt an dessen Ufer sollte ich knapp drei Monate später Ski fahren.

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Ein tiefer Ausblick eröffnet sich...

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Schlepperkreuzung von oben.

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Hier geht es dann sehr steil hinunter.

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Zoom zur Trasse der 1. Sektion hinunter.

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Landung mitten im Wald.

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Hier kommt es ein bisschen herüber, wie steil die 2. Sektion da hinaufzieht.

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Irgendwie die vollständige Trasse der 1. Sektion drauf gekriegt.

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Manchmal würde ich am liebsten den ganzen Tag bergauf- und bergab im Sessellift schweben – aber lieber in einer DSB, wo dann auch noch nebenan Platz für Proviant wäre.

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Eigentlich braucht es nicht vieler Worte...

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Leider wieder am Ende – aber es waren vier tolle Fahrten in Andelsbuch.

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Ortswechsel von Andelsbuch nach Alberschwende, wo allerdings der ESL an jenem Tag nicht in Betrieb gewesen ist. Allerdings wusste ich das bereits vom Internet her und war deswegen nicht böse überrascht worden. Zweieinhalb Monate später sollte ich eh wieder hier her zurückkehren und trotz mäßigem Wetter einen schönen Skinachmittag erleben.

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Nun brach der Abend herein, eine anstrengende, aber interessante LSAP-Wanderung am Hirschberg lag hinter mir und ich tappte noch ein wenig mit der Nikon in der Hand bei Alberschwende herum.

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Nebenan verläuft der alte Sohmsberglift – ein Kurzbügler.

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Ich lief dann noch ein wenig den Berg hinauf, wo vier Schlepper in meiner Wanderkarte eingezeichnet sind und alle bis auf einen auch noch „am Leben“ sind.

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Ein weiterer feiner Kurzbügler, wie sich im Dezember herausstellen sollte – der Dresslerberglift.

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Der Schlepplift danach scheint nicht mehr zu existieren. Hier der übernächste im Reigen um Andels...äh Alberschwende, ein kurzer Übungslift.

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Ganz hinten dann noch der Tannerbergschlepper. Muss bis vor kurzem noch ein Kurzbügler gewesen sein. Im Winter leider schon mit den normalen Bügeln bestückt, aber dafür noch mit Dieselantrieb. Leider gab es hier eine halbe Stunde lang einen Defekt, aber das passiert eben manchmal. Besser bei so einem Lift, als in einer Kabine oder Sessel festsitzen.

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Zoom irgendwohin...

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Es ging wieder zum Auto zurück. Ich freute mich bei angenehmen Temperaturen auf den Winter und ebenda wieder auf die Sonne, denn bei meinem Skiausflug hier her war es bewölkt, kalt und später schneite es wie verrückt.

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Die Sonne versank und ich rollte über die Landstrassen in Richtung Oberstaufen. Unterwegs musste ich noch zwei, drei Mal rechts ranfahren.

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Der Bregenzerwald ist schon wirklich eine urige Ecke. Irgendwie hat sich hier noch mehr Ursprünglichkeit bewahrt wie an etlichen anderen Gegenden in den Alpen. Ähnliche Gedanken hatte ich mir schon einen Monat zuvor in Niederösterreich gemacht, wo ebenfalls alte Häuser und fehlende Bausünden oder Massentourismusburgen das Landschaftsbild prägten.

So genoss ich hier von einem Parkplatz irgendwo noch vor der Grenze den untergehenden Spätsommertag....

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Bei Oberstaufen ein letzter Halt. Parkplatz finden, zurück am Rande der Fahrbahn, kritische Blicke der vorbeifahrenden Leute...

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Leider wurde Steibis mittlerweile generalüberholt. Für Familien sicherlich ein geeignetes Urlaubsziel, aber von den Liften her hätte mich das vor fünfzehn Jahren total fasziniert – alter Stemag, alter Leitner, alter ESL, ein Diesel-Stemag...

Den ESL habe ich 1990 beim Schullandheimaufenthalt in Betrieb gesehen, doch der Lehrer wollte nicht und so gingen wir nur unterm Lift durch und wieder weiter. Damals wanderten wir aber noch die Fluh hinauf und ich bekam die dort nun abgebauten Schlepper zu Gesicht. Auch der Dreistarlift und der kleine Schlepper direkt in Steibis sind mir in Erinnerung geblieben. Bald ein viertel Jahrhundert her....

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Zoom zum besagten Ort hinüber. Weiter hinten am Falken wäre noch ein interessanter Stemaglift im totalen Abseits für die Hüttengäste. Der Leitner davor an der Hörmoosalpe scheint leider nicht mehr zu laufen.

Bei den nächsten Touren sollte der Sommer dann schon vom Herbst eingeholt worden sein, doch goldenes Laub und morgendliche Nebelschwaden sind zum Fotografieren nochmal interessanter als die letzten wirklich warmen Tage im September vor dem Abklingen der beliebtesten Jahreszeit unter den Nicht-Skifahrern.

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