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Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Laceno ./reportagen-f8/sicilia-basilicata-feb-2012-%C3%84tna-battaglia-sellat-t2714.html |
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Autor: | CV [ Sa, 03.03.2012, 22:49 ] |
Betreff des Beitrags: | Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Laceno |
Sicilia/Basilicata Februar 2012: Ätna - Piano Battaglia - Sellata/Arioso - Laceno Der Start via Alpe Mondoví: Mittwoch Abend, 22.2., will ich zum 5tägigen Kurzurlaub nach Süditalien starten. Wie nicht ganz anders zu erwarten war, ist natürlich noch das eine oder andere zu erledigen, so dass ich verspätet loskomme, es ist ca. 23 Uhr. Erstes Ziel ist die Alpe Mondoví in den Seealpen oberhalb von Cuneo. Angesichts der noch bevorstehenden 4500km und der hohen Spritpreise lege ich eher den Spargang ein und fahre nur 100-110km/h. Für die Alpe Mondoví genügt mir grundsätzlich auch eine Nachmittagskarte, so dass keine Eile geboten ist. Mich ärgern zunächst wieder mal die Autobahnpreise der Schweiz, 40€ Vignette + 36€ für ein Wohnmobil durch den Großen St. Bernhard. Letzteres war mir neu. Für diesen Preis kann man auch eine längere, aber mautfreie Route wählen. Doch bald ist angesichts des schönen Morgengrauens der kurze Ärger verflogen und es geht problemlos über Aosta und Turin weiter bis nach Frabosa an der Alpe Mondoví. Zuhause hatte ich den Foto nicht gefunden, was mich zuerst nicht störte, weil die meisten Gebiete ja schon bekannt und dokumentiert sind. Allerdings kam schon bei der Anfahrt zur Alpe das schwere Gefühl auf, dass man die Stimmung von Seealpen, Apennin und Sizilien doch besser in Bilder als in Worte fasst. Nunja, jetzt schon mittags 11:30 Uhr wollte ich erst mal auf die Ski springen, Bilder hin oder her. Die Alpe Mondoví ist ja hier schon bestens dokumentiert, z.B. http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... 48&t=38800 Sie ist ein ansehnliches Skigebiet mit fantastischem Ausblick über die noch schneebedeckte Poebene, in dem man schon mehr als einen halben Tag braucht, um einmal rumzukommen. Besonderes highlight ist ein alter, 2km langer Einzelsessel auf den Monte Moro mit 800m Höhenunterschied, wobei man die Ski in die Hand nehmen muss und keine Fußrasten die Füße stützen. Der Sessel ist unter „Kennern“ natürlich beliebt. Er ist m.E. in gutem Zustand und wird auch als „seggiovia storica“ beworben. Offenbar will man ihn nicht einer Skigebietsbanalisierung zugunsten einer kuppelbaren 08/15-Bahn preisgegeben? Schön! Man hat ihm kürzlich sogar Sitzpolster verpasst (siehe z.B. Starlis Bericht oben). (von http://www.mondole.it/index.php?id=12458) Wetter und Schnee sind prächtig, lediglich ein paar Kondensstreifen von Flugzeugen stören das Blau des Himmels. Einziger negativer Punkt ist, dass die "obenrum"-Verbintung via Kurven-SL (11 & 12) zwischen Prato Nevoso und Artesina nicht geöffnet ist. Dort hat der Wind zu sehr verblasen. Zum Vergleich, starlis gps-track: Die herrliche Umgebung lässt in mir die Entscheidung reifen, am Abend nun doch auf die Suche nach einem Foto zu gehen. Ich wollte mir für Bergausflüge sowieso mal eine kleine, möglichst flache Digicam für Hemd- und Hosentasche kaufen, so dass dafür nun wohl der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Nach kurzer Suche stoße ich auf einen IPERCOOP mit einer ansehnlichen Technik-Abteilung. Auch eine kleine, flache, 10MPixel Cam ist schnell gefunden. Mitlauschen des Beratungsgesprächs des Vor-Kunden half mir bei der korrekten Aussprache der Fachbegriffe „Memory Card“, sprich „Määmori Khardh“, „Batterie / Akku“, sprich „Badderriiiä / come telephonini!“ oder „USB-connection“, sprich „U-Esse-Bäh khonnegdschäneh“), herrlich! Der Kauf wird sich lohnen… Als nächstes steht also der „lange Zinken“ bis Kalabrien an. Es ist Donnerstag Abend, und meine Tour-Planung muss ja berücksichtigen, dass einige Skigebiete nur am Wochenende Vollbetrieb haben. Das ist in Mittel- und Süditalien so üblich, weil man sich hauptsächlich nur durch Wochenendegäste über Wasser halten kann. So ging’s also über die Gebirgsautobahnen nach Genua und weiter nach Pisa und Livorno. Die Autobahnen sind so aufregend, dass keine Müdigkeit hochkommt. Hinter Livorno wird’s jedoch flach und langweilig. Zwei CDs halfen mir noch durch Lazio bis südlich von Rom. Doch dann musste mal wieder ne Mütze Schlaf her, also rein ins Bett und bis 6 Uhr gepennt. Ich wollte zwar zu dieser Zeit schon bei Salerno sein, aber das war halt nicht möglich. So kam es nun, dass mir die baustellenreiche – weil gerade komplett neu designte – Autobahn durch den südlichen Apennin zu Tagesverkehr (und leider nicht nachts) vor der Brust lag. Die Fahrt durch insgesamt 140km einspurige Baustellen hinter untermotorisierten LKW ist entsprechend aufreibend. Dennoch ist die 450km lange Autobahn natürlich nach wie vor „der Hammer“! Aufgrund des Zeitverzugs habe ich dann aber Gambarie, ein kleineres Skigebiet am Aspromonte, aus der Planung gestrichen und mich lieber auf das Wesentliche konzentriert: rüber nach Sizilien. Schließlich ist bestes Wetter vorhergesagt! Einige Impressionen von der Fahrt durch den südlichen Appennin: Vesuv im Morgengrauen Dateianhang: Seltsame Abbaumethode um Strommasten rum Dateianhang: Nebel im Hochtal von Lauria Dateianhang: Baustellen, Baustellen, Baustellen. Die komplette A3 wird neu gebaut Dateianhang: Bei Lauria Nord, Schnee bis in die Tallagen Dateianhang: Es geht auf Cosenza zu, der Frühling lässt grüßen Dateianhang: Dateianhang: Hinter LKWs geht's langsam. Komplettneubau von Tunnel und Brücken Dateianhang: Das Cap von Messina mit den riesigen Strommasten - nicht mehr in Gebrauch Dateianhang: Bei den „Tragetti“ wurde ich allerdings erstmal wieder übers Ohr gehau’n. Ich löste ein Ticket für Camper, ohne auf irgendwelche Kategorien zu achten, und der finanztüchtige Verkäufer hat mir „Camper Super“ für 66€ hin und retour angedreht. Mist. Hab’s zu spät gemerkt, dass wohl auch Autovetture für unsere Größe genügt hätte. Weiter zum Piano Battaglia: www: http://www.pianobattaglia.it/ http://www.pianobattaglia.net/ Die Überfahrt am frühen Nachmittag hat sich aber dennoch gelohnt, denn die Uhrzeit passte noch genau, um 2h weiter bis oberhalb von Cefalu zum Piano Battaglia in den Alpi Madonié zu fahren. Das ist ein ehemaliges kleines Skigebiet, das aufgrund des Ablaufs der „vita technica“ der 3 Schlepplifte nach 35 Jahren nun nur noch mit kleiner Infrastruktur als Schneespielwiese der Familien aus Palermo und Umgebung genutzt wird. Dort vertrieb ich mir durch kleine Spaziergänge und ausgiebiges Photographieren die Zeit des Sonnenuntergangs. Für eine Skitour war es schon zu spät, aber dieses Gebiet braucht sowieso einen ausgiebigeren Besuch, weil die Tourenmöglichkeiten immens sind. Auf dem Weg zum Piano Battaglia... Entlang der Nordküste Siziliens Dateianhang: Bei Castelbuono geht's ins Landesinnere Dateianhang: Nach Isnella erreicht man den Pian Zucchi, eine schöne Waldebene auf 1100m Höhe, die auch einige Infrastruktur aufweist. Vieles davon hatte schon bessere Zeiten erlebt. Dateianhang: Schließlich erreicht man den Pian Battaglia auf 1600m Höhe, ein Schneeloch Dateianhang: Dateianhang: Das ehemalige Skigebiet wurde auf einen Zaberteppich redudiziert, weil die vita technica der beiden Leitner-SL ausgelaufen ist. So sah das Skigebiet um den Monte Mufara bis ca. 2005 aus (von http://www.pianobattaglia.it bzw. http://www.pianobattaglia.net) Heute ist die Situation verlassener, allerdings ist am Wochenende durchaus Schneespaßbetrieb... Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Noch ein Wort zum Schnee: Ich habe es in den vergangenen Jahren nicht wirklich beobachtet, aber Schneemangel scheint dort – zumindest im Februar – ein Fremdwort zu sein. Es liegen 2-3m Schnee auf 1500m Höhe und die Verkaufsstände und Hüttchen müssen ausgeschaufelt werden! Dateianhang: Sonnenuntergang am Piana Battaglia: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Panorama gegen Nordwesten, in Richtun Palermo Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang:
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Autor: | Chense [ Sa, 03.03.2012, 23:14 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Freue mich schon auf weiteres Der Monte Mufara wäre alleine wegen der Pisten "Falcone" e "Borsellino" erhaltenswert gewesen. Respekt, dass ein Skigebiet in Sizilien solche Pisten hatte wo man doch um es zynisch auszudrücken eher "Provenzano", "Brusca" und "Riina" erwarten würde. |
Autor: | CV [ Sa, 03.03.2012, 23:30 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Etna Sud: www: http://www.etnasci.it/aree-sciistiche/nicolosi-etna-sud Schon kurz nach Sonnenuntergang gehe ich mit ordentlicher Müdigkeit um die Nase ins Schlafzimmer. Denn der Wecker klingelt gegen 5:30 Uhr, um rechtzeitig zum Spektakel des Sonnenaufgangs auf 2000m Höhe am Rif. Sapienza am Ätna zu sein. Das hat auch bestens geklappt. Schon auf der Zufahrt nach oben dampft es aus einigen Spalten gegen den samtroten Himmel. Schließlich taucht die Sonne aus dem Meer auf und hüllt Gipfel und die Krater der Umgebung (Monti Silvestri) in Rosa. Die Bilder sprechen sicherlich für sich. Noch ist kein Mensch zu sehen, aber das wird sich an einem Samstag bei solch einem Wetter bald ändern. Noch fast nachts oberhalb von Nicolosi. Der Südostkrater des Ätna raucht noch kräftig nach dem Ausbruch von Anfang des Jahres 2012 Dateianhang: Auch hier noch rauchende Spalten Dateianhang: Weiter geht's hinauf in Richtung Rif. Sapienza. Vor wenigen Tagen gab's noch ordentlich Neuschnee. Etwas "lieblos" geräumt... Dateianhang: Sonnenaufgang am Rif. Sapienza mit Blick auf die Bucht von Catania Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Um 7 Uhr herrschte schon pralle Helligkeit, so dass ich die verbleibende Stunde bis zu Beginn des Skibetriebs noch mit einem kleinen Nickerchen überbrückte. Dateianhang: Zwischenzeitlich kam auch die Meute hoch…denn heute war ein Weltcup der Skitourengeher angesagt! Und was dann begann, war ein typisch sizilianisches Spektakel. Wenn man genug Zeit mitbringt, kann man’s genießen! Also, ungefähr folgendermaßen: - 8:10 Uhr an der Agudio-Bahn, Pforte natürlich noch verschlossen, denn offiziell beginnt der Betrieb ja erst um 9 Uhr. Es stehen aber schon einige Mitstreiter dort, wahrscheinlich beginnt man am Wochenende früher. - 8:15 Uhr öffnet die Pforte, juhu! Gleich zur Kassa. - Dahinter ein wild gestikulierender und mit drei telephonini gleichzeitig beschäftigter Mitarbeiter. Nix geht. Die Meute wird unruhig. - Eeehhh, abbiamo problemi con sistemazione delle piste! Aha…? Neuer Beginn um 9:30 Uhr. Keiner verstand, was er meinte, aber es klang wichtig. - Dann wurd’s mir klar: Ich wunderte mich schon um 7 Uhr, dass gerade eine Pistenraupe am Hang beschäftigt ist…. Die haben erst früh das Präparieren begonnen und werden wohl nicht rechtzeitig fertig! - Typische Konversationen: „Piste non sciabile!“, Antwort: „Andiamo fuori pista!“. “Abbiamo problemi con freni” (Bremsen); Publikum: „Andiamo senza freni!“ - Dann hieß es um 9 Uhr, nicht vor 9:45 geht’s los! Noch mehr Unruhe, zur Bar, oder wohin? Die Lautstärke der Diskussionen kann einem Rockkonzert oder einem startenden Jumbo leicht Paroli bieten. - Aber man weiß ja… organisiertes Chaos … Telephonitis … Ruhe bewahren … schon wenige Minuten später um 9:13 Uhr ging’s los. Also nicht mal ne akademische Viertelstunde nach dem offiziellen Betriebsbeginn. Ich liebe Italien. Schließlich konnten wir also in die Agudio-EUB einsteigen und los ging's: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Was dann folgt, ist ein skifahrerisches Highlight. Ich kenne Etna Sud in den Hochlagen des Ätna weit oberhalb Catanias schon von einem Besuch 1996 (2002 verschüttet aber praktisch identisch wieder aufgebaut). Die Aussicht auf Meer, Stadt und Berge ist grandios. Die Südexposition ermöglicht schon ab den Morgenstunden wunderbar aufgefirnte Hänge mit gleichmäßiger Neigung, so dass Pisten eigentlich völlig überflüssig sind. Hinzu kommen noch die gewaltigen Schneemassen. Das war 1996 schon so, und heuer auch. Vergangene Woche gab’s 2m Neuschnee, so dass man nur die wichtigsten Anlagen – d.h. eine Umlaufbahn und den obersten Schlepplift – ausgegraben hat, aber dennoch alle Pisten erreichbar sind. Die anderen zwei Schlepplifte und der Sessellift sind teils bis zur Seilhöhe eingeschneit. So ziehe ich mit einer Vormittagskarte knapp 2h lang meine Runden und photographiere wieder ausgiebig. Aussicht an der EUB-Bergstation: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: SL Montagnola, der bis über 2600m hinaufzieht Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Die SLs weiter unten sowie die 2SB sind nicht in Betrieb. Im Internet steht "aus Bürokratischen Gründen". Allerdings sind die auch teilweise bis zur Seilhöhe eingeschneit. Dateianhang: Dateianhang: Herrliche Offpiste Möglichkeiten Dateianhang:
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Autor: | CV [ Sa, 03.03.2012, 23:32 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Chense hat geschrieben: Freue mich schon auf weiteres Der Monte Mufara wäre alleine wegen der Pisten "Falcone" e "Borsellino" erhaltenswert gewesen. Respekt, dass ein Skigebiet in Sizilien solche Pisten hatte wo man doch um es zynisch auszudrücken eher "Provenzano", "Brusca" und "Riina" erwarten würde. Schon seit 2007 ist die prinzipielle Erlaubnis für den Bau einer 4SB vorhanden. Aber das dauert in Sizilien einfach bisschen länger... Aufgeben wäre sehr schade! |
Autor: | CV [ So, 04.03.2012, 0:24 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Nun geht’s zur zweiten und für mich neuen Etappe am Ätna: Etna Nord am Piano Provenzana. www: http://www.etnasci.it/aree-sciistiche/l ... -etna-nord Es gibt auf der Nordseite des Ätna oberhalb von Linguaglossa ein zweites kleines Skigebiet am Piano Provenzana. Dieses Gebiet ist nicht ganz so bekannt wie Etna Sud und wurde ebenfalls 2002 zerstört, aber mittlerweile nach 10 Jahren wieder aufgebaut. Nördlich von Catania der Blick auf das Valle del Bove am Ätna Dateianhang: Zufahrt durch das kleine Ätnastädtchen Linguaglossa Dateianhang: weiter in Richtung Piana Provenzana. Der Ätna raucht kräftig. Dateianhang: Die Zufahrt bringt wieder eine nette Begebenheit – Sizilianisch par excellence. Auf der Zufahrt zum Piano Provenzana türmen sich rechts und links der Straße die zusammengeräumten Schneemassen, so dass kein Straßenschild mehr zu sehen ist. Dies hat zur Folge, dass eine Gruppe von Autofahrern – zwei dicke BMWs vor mir und ich mit dem Wohnmobil hinterher – bei einer Abzweigung vor dem Parkplatz einfach mal die rechte der beiden Möglichkeiten nehmen. Nach ca. 300m wird der geräumte Teil der Straße nur 2,5m breit mit 2m Schneewänden beidseits. Und irgendwann nach weiteren 200m hört die Räumung einfach auf. Keine Wendemöglichkeit. Inzwischen sind uns natürlich weitere Autos gefolgt! Also… der ganze Blechwurm bitte rückwärts… Das hat schon Spaß gemacht! Dateianhang: Beeindruckend ist auch, wie die Besitzer von Ski- und Rodel-Verleihen mühsam ihre Hütten ausbuddeln. Wieder bin ich froh um die Kamera, sonst glaubt ja niemand, dass man erstmal ein Stockwerk eine Schneetreppe hinabsteigen muss, um dann durch eine 2m hohe „Schneeschlucht“ in eine Hütte zu gelangen. Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Am Piano Provenzana surren eine kuppelbare 4er Sesselbahn sowie 3 Schlepplifte. D.h. es „sollten“ surren. Denn ein Schlepplift wurde nicht ganz fertig; da stehen nur die Stützen ohne Rollen rum. Und ein zweiter, der höchstgelegene (Anfiteatro), wurde Anfang Februar als Neueröffnung gemeldet. Blöderweise kam dann vergangene Woche ein Schneefall dazwischen und das bedeutet am Ätna: Ausschaufeln! Nun ja, man kann natürlich auch abwarten, bis der Schnee zusammengesackt ist, was bei 3m aber noch bisschen dauern kann. Vor 2002 war Piano Provenzana ein reines SL-Gebiet: (von http://www.etnasci.it/aree-sciistiche/l ... -etna-nord) Nach der Zerstörung wurden SL 1 und 2 zur 4KSB Puochoz zusammengefasst. SL 3 (Conca) ist eine recht neue Leitner-Anlage und SL 4 Anfiteatro ein neuer Graffer-SL, der weiter hinaufgezogen wurde als früher. SL 5 wird gerade wieder aufgebaut. Es stehen 13 Stützen ohne Rollenbatterien und ohne Berg- und Talstation. Am SL Conca und der 4KSB - weite Carving-Hänge und viele offpiste Möglichkeiten. Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Neubau des SL und Bergstation der 4KSB Dateianhang: Dateianhang: Anscheinend gehen desöfteren die Pistenraupen kaputt. Es standen gleich zwei kaputte Boliden auf den Pisten Dateianhang: Dateianhang: SL Anfiteatro tief eingeschneit. Dateianhang: Dateianhang:
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Autor: | CV [ So, 04.03.2012, 0:54 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Skitour am Ätna: "[...] Und ein zweiter, der höchstgelegene, wurde Anfang Februar als Neueröffnung gemeldet. Blöderweise kam dann vergangene Woche ein Schneefall dazwischen und das bedeutet am Ätna: Ausschaufeln! Nun ja, man kann natürlich auch abwarten, bis der Schnee zusammengesackt ist, was bei 3m aber noch bisschen dauern kann." Man entschied sich offenbar doch für die zweite Variante – Abwarten – und ich mich für die Tourenausrüstung. So bin ich also in der prallen Nachmittagssonne auf Höhe Afrika den Vulkanhang hinaufgestiefelt, zunächst entlang des Schleppliftes und dann noch ein gutes Stück weiter bis zu einem Nebenkrater des Ätna, damit man auch (fast) komplette Rundumsicht genießen kann. Besonders begeistert scheint der Vulkan wohl nicht zu sein, aus dem Hauptgipfel hat’s kräftig gedampft und geschnaubt, aber die Ortsansässigen werden schon wissen, warum sie den Berg Monte Buono nennen. Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Bergstation des neuen Graffer-SL Anfiteatro. Dahinter bin ich weitergelaufen. Dateianhang: Mir tropfen Schweiß und Pfunde vom Leib, was sich aber in jeglicher Hinsicht wirklich lohnt. Denn nicht nur die Aussicht über Taormina, die Bucht von Messina bis nach Kalabrien ist gigantisch, auch die Abfahrt entlohnt für die Mühen! Die Nachmittagsonne streicht gerade noch über den Hang, so dass der Firn im Gegenlicht glänzt und man bei jedem Schwung seinem langgestreckten Ebenbild im Schattenwurf hinterhertanzt. Der Schnee ist wiederum fantastisch; tragfähiger windgepresster Harsch mit leicht aufgefirnter Sahnehaube. Es fährt sich wie auf Samt. Aufstieg in den weiten Schneeflanken des Ätna Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: vorbei ein einer Reihe von Nebenkratern. Manche sind wohl offenbar recht warm... Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Schließlich erreiche ich den Hauptgrat im Nordosten mit einem Nebenkrater. Jetzt reicht es... Dateianhang: Grandiose Aussicht in die Straße von Messina. Gegenüber Reggio Calabria Dateianhang: Und nun beginnt eine herrliche Firnabfahrt im Abendlicht Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Inzwischen ist es Abend und ich brauche wieder mal 1h Schlaf. Wieder aufgewacht bin ich alleine am Parkplatz, so dass ich den Schnee für eine Waschung wichtiger Körperteile nutzen kann. Erquickt von dieser kalten Einheit setze ich wieder über aufs Festland und fahre – diesmal nachts – Kalabriens Autobahn bis hoch nach Salerno und weiter ins Landesinnere der Basilicata, nach Potenza. Denn dort wartet ein bescheidenes, aber ungemein vielfältiges Skigebiet, das nur am Wochenende – es ist inzwischen Sonntag – Vollbetrieb hat: Sellata – Monte Arioso. |
Autor: | CV [ So, 04.03.2012, 1:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Sellata - Monte Arioso: www: http://www.skisellata.it/ Am nächsten Morgen zeigt sich der Apennin von seiner Schokoladenseite: blitzblau, leichter Wind, milde Temperaturen. Pistenmäßig folgen wohl die schönsten 3h dieses Kurzurlaubs. Ich nehme eine Vormittagskarte, da ich später noch zu einem anderen Gebiet will. Zumindest in den ersten beiden Stunden treffe ich immer die gleichen 15 Skifahrer, erst ab 10 Uhr wird es etwas mehr. Sellata bietet einen Doppelsessel und 5 Schlepplifte sowie 3 Förderbänder, die auch als Verbindungs“lifte“ dienen. Alle erschließen jeweils separate Geländekammern im lichten Wald. Dadurch gewinnt man trotz der bescheidenen Anzahl an Liften den Eindruck eines weitläufigen Skigebietes. Immer wieder gibt’s ne neue Ecke zu sehen! Tja, und die Pisten- und Liftnormierungsbehörde hat’s bisher wohl auch noch nicht in den tiefen Süden geschafft. Das war wirklich eine Zeitreise um 35 Jahre in die Vergangenheit. Keine Pistenmarkierung, kein Fangzaun, keine Polsterung an Bäumen (da hätte man viel zu tun!) und nicht einmal Zäune bei den Zustiegen zu den Schleppliften! Man fährt einfach ran an die Talstation und grapscht sich einen Bügel. Das Liftpersonal – größtenteils wohl jugendliche Wochenend-Jobber aus der Umgebung – erklärt unaufgefordert den Weg zu den anderen Liften, wünscht eine „Buona Giornata“ beim Zustieg oder kommentiert die skifahrerische Leistung („Ch`e figo!“), wenn man nach recht kurzer Zeit wieder am Lift steht. Die "Vorderseite" Sellata ist auch während der Woche in Betrieb: (von http://www.skisellata.it/) SL A ist ein schöner Graffer-SL, dessen versetzte Parallel-Anlage (Piefaone 1, rechts der roten Abfahrt) schon lange nicht mehr existiert. B ist eine Graffer-DSB, die auch gerne von Fußgängern benutzt wird, die die grandiose Aussicht vom Monte Arioso nutzen wollen. SL C ist eine neue CCM(!)-Anlage, die zur leichteren Verbindung mit dem hinteren Skigebietssektor erbaut wurde. Früher erreichte man diesen über einen ebenen Ziehweg. Die "Rückseite" des Monte Pierfaone bis hin zum Monte Arioso, zu der man auch Straßenzugang von Südwesten her hat, ist nur am Wochenende und in Ferien geöffnet. Die SLs A, B, C sind flotte Leitner-Anlagen mittelalten Datums. Die Trassierung der Pisten gefällt mir ausgesprochen gut, kurvig, nicht zu breit, und mit ordentlicher Neigung. Die drei Förderbänder "T" benötigt man auch als Verbindungsmöglichkeit. Nebenbei werden sie von der Mini-Skischule am Parkplatz benutzt. Dort gibt es auch ein kleines Restaurant, dessen Cafe-Maschine kaputt war (DESASTRO!!!) und dessen sonstiges Angebot sehr bescheiden war. Ich beginne zunächst mit einigen Runden in Sellata am Piefaone 2 Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: ... und wechsle dann zu den beiden sehr schönen Abfahrten an der DSB Piefaone 3 Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Rote Abfahrt, ost-exponiert und früh schon firnig Dateianhang: Dateianhang: nochmal hinauf... Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Schwarze Piste, Pulverschnee Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Bar Dateianhang:
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Autor: | CV [ So, 04.03.2012, 1:58 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Nun geht's auf die Rückseite des Pierfaone zum Monte Arioso CCM-Anlage Fosso Neviera Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Schmale Abfahrt zum SL Aquilotto, kurz und steil Dateianhang: Abfahrt am SL Aquilotto Dateianhang: Weiter geht's per Förderband zur Abfahrt Nr. 5 Dateianhang: und zu den nächsten beiden Förderbändern zum Parkplatz inkl. Skischule und Restaurant Dateianhang: Dateianhang: jetzt liftelt man weiter zum SL Falchetto Dateianhang: ... und rüber die schön geschwungene Abfahrt zum Nibbio Dateianhang: Dateianhang: hinauf mit dem steilen SL Nibbio Dateianhang: Der endet auf dem kahl geschorenen Hügel Monte Arioso mit prächtiger Rundumsicht Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Schließlich wieder eine schöne Hintenrum-Abfahrt zum SL Aquilotto, mit dem man wieder auf den Höhenrücken des Pierfaono kommt. Dort brauch's einige Stockschübe zur roten Abfahrt nach Sellata Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: ... wo man schließlich an der schnuckligen bar an der DSB wieder Land sieht. Dateianhang:
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Autor: | CV [ So, 04.03.2012, 2:41 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Nach einem Espresso Macchiato in einer provisorischen Bar geht’s dann weiter zum nächsten Ziel, Laceno. www: http://www.skilaceno.com/ Laceno liegt in einer Gebirgsregion südöstlich von Neapel. Man sieht der Infrastruktur an, dass u.a. wohlhabende Süditaliener dort wohl gerne zum Sommerfrischeln oder Winterspaß hinfahren. Die Fahrzeuge können mit der Tegernseeregion durchaus mithalten. Schwieriger ist allerdings das Erreichen von Laceno – zumindest, wenn man nicht ortsansässig ist und sich auf Karten und digitales Material verlassen muss. Zunächst geht es auf der brückenreichen Gebirgsautobahn von Potenza gen Neapel. Dateianhang: Dateianhang: Der Routenplaner gibt mir als Zufahrt eine kurvige Straße über ein Dorf namens Calabritto aus. Calabritto liegt malerisch auf einem Felssporn oberhalb des Tales. Dorthin gelange ich noch, doch dann ist irgendwie Schluss, Sackgasse, keine weiteren Möglichkeiten. Schön ist’s hier heroben, aber irgendwie halt noch weit weg von Laceno. Soviel also zum neumodischen Zeugs! Dateianhang: Oben das malerische aber fehlgeleitete Calabritto... Aber wir haben ja auch eine analoge Karte – aus Papier, wenn Ihr versteht was ich meine... die gibt mir noch einen weiteren Zustieg von Süden aus. Nach etwas Suchen finde ich die Abzweigung und fahre bergan. Das geht eine ganze Weile gut, bis die Schneemassen höher werden und die geräumte Fahrbahn enger… kennen wir das nicht? Nun ja, aber immerhin stand unten ein Schild „Localita Laceno“, also fahr ich weiter. Ganze 15km, auch mit Kehren. Ihr ahnt, was jetzt kommt… irgendwann wurd’s wohl dem Räumer zu bunt – oder die Mama rief zum Mangiare – jedenfalls war wieder Schluss. Geschätzt hätten wohl nur noch 2-3km gefehlt, aber immerhin hat er ein 6m breites Plateau geräumt, so dass man mit 5,73m gerade so wenden kann. Grazie mille! Dateianhang: 15km in RIchtung dead end... Jetzt werde ich doch langsam narrisch, weil ich ja schon noch ein paar Runden skifahren wollte… es bleibt also die dritte und längste Route, und siehe da: eine wunderbar breite Passstraße, auf der auch ein Flachlandtiroler ohne Kollaps hochkäme. So wurden aus den veranschlagten 1,5h leider 3h Transferzeit zwischen den beiden Skigebieten. See und Hochtal von Laceno Dateianhang: Ich muss wohl etwas mitgenommen ob der stressigen Zufahrt ausgesehen haben; jedenfalls gibt mir der nette Mann in der Biglietteria die Nachmittagskarte für 10€ (statt 15€), weil ja nur noch der halbe Nachmittag übrig bliebe. Laceno bietet zwei einigermaßen lange Sektionen Doppelsesselbahn, die v.a. im oberen Teil eine nette Anzahl von schönen Pisten erschließen. Ganz so abwechslungsreich wie Sellata ist es hier jedoch nicht. Auch wurde wohl in letzter Zeit recht viel modelliert. Skiplan von http://www.skilaceno.com, SLs C war vor Jahren länger (ausradiert, jetzt nur noch Seillift) und E war genausowenig in Betrieb Talbereich, eine große Spaßwiese, ... und dann Dateianhang: in der Seggiovia Settevalli Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Kurz vor dem Zentrum Raiamagra an der Mittelstation, dort startet die 2. Sektion Dateianhang: an der Bergstation Dateianhang: Dateianhang: Auf der blauen Außenrum-Piste Settevalli, doch schon recht modelliert Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Bergstation SL E, nicht mehr in Betrieb Dateianhang: Nächste Fahrt mit der DSB Raiamagra, wieder oben und auf die rechte Schwarze Dateianhang: Allerdings gibt es eine Besonderheit, nämlich eine lange, schmale, schwarze „Hintenrum-Abfahrt“ vom Gipfel bis ins Tal, ohne zwischendurch einen Lift oder eine andere Piste zu kreuzen – Nordica mit Namen. Auch hier ist man typisch italienisch: die Piste der Begierde ist IMMER geschlossen. Das erinnert an Madesimo, an den Canalone. Dort stand früher auch immer ein Gesperrt-Schild. Auf die Frage, warum: „sempre scritto!“ (steht immer dort). In Laceno steht außerdem noch ein Schild, dass die Abfahrt nur für „sciatori provetti“ geeignet sei und man auf jeden Fall zu zweit fahren solle. Aber eigentlich ist das ja eh egal, weil sie ja geschlossen ist und somit auch niemand eine Haftung übernimmt. Also recht viel Tammtamm um eine schmale, unpräparierte Waldabfahrt, die aber jetzt nicht wirklich ein Mittagstal oder Val Lasties ist. So ist halt Italien… Ich halte mich also an alle Schilder – sempre scritto – und hebe mir die Abfahrt als Abschluss des Skitages auf. Natürlich ist niemand unterwegs – anhand der Spuren sieht man, dass dies wohl schon länger so ist – und ich habe auch keinen Partner dabei. Aber die Schneeverhältnisse sind recht pappig und durchsäht mit Ästen infolge eines Sturmes, so dass selbstredend sowieso sehr vorsichtiges Fahren geboten ist. Die 700 Höhenmeter in schwerem Schnee kosten dann wieder einiges an Schweiß. Insgesamt gesehen aber schon eine nette Aktion. Einstieg in die Nordica... Dateianhang: ... es geht über einen Kamm, hier im Nebel Dateianhang: und dann in schmale Waldschneisen mit einigen sturmverblasenen Ästen Dateianhang: Dateianhang: Unten trifft man wieder auf den Ex-SL C, dessen rote und schwarze Piste nicht mehr erreichbar ist, denn die Nordica ist ja auch immer gesperrt. Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Nach diesem dritten, sehr ereignisreichen Tag geht es dann abends noch weiter bis südlich von Rom, um am nächsten Tag nach Pescasseroli und Ovindoli im zentralen Apennin zu starten. Tja, und schon nachts zeigt sich die andere Seite des Apennin: es zieht ein Sturm auf, der auch im Flachland die Autos schwer zum Schaukeln bringt. Der nächste Morgen nach dieser unruhigen Nacht bringt wieder blauen Himmel, freigefegte Luft, aber doch merklich Wind. |
Autor: | CV [ So, 04.03.2012, 3:11 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Heimfahrt via Pescasseroli und Ovindoli (Abbruch) www: http://www.sciareapescasseroli.it Start ist nördlich von Neapel... Dateianhang: Nach einem kurzen Verfahrer finde ich dann doch die Straße von San Donato über die Forca d'Acero nach Pescasseroli. Die Forca ist ca. 1500m hoch und nicht wirklich eine Hochgebirgsstraße. Doch was jetzt kommt, reiht sich nahtlos in meine Top-3 Hochgebirgsstraßen-Erlebnisse ein. Die erste Überraschung erfolgt kurz nach der Zufahrt aus Rom. Schon in den Oliven-Hainen liegt der erste Neuschnee, weiter oben sieht man Schneefahnen durch die Bäume fegen. Immerhin ist ein Räumer gefahren. Schnell wird es heftiger. Der Wind fegt mit Orkanstärke von der Forcia herunter und bläst den Neuschnee in die Straße. Teilweise sind die Fahnen so hoch und dicht, dass man nur 2m weit sieht – trotz Sonnenscheins! Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: Kurz sieht man mal auf einen freien, steilen Wiesenhang, und ich denke mir: da geht die Straße hoffentlich nicht lang! Oh doch… über einen freien Wiesenhang mit zwei Kehren drin. Die erste Kehre gelingt, auch die zweite nehmen wir mit bissl drift, dann weiter gegen den Wind, und… … auf der linken Seite ein 1,5m hoch eingeschneites Auto! Immerhin hat der Räumer, dessen Spur zumindest die größten Wechten beiseite gehalten hat, daran vorbei gefunden, so dass ich auch durchkom…me, … wenn nicht just aus dem Sturm Gegenverkehr auf meiner Seite auftaucht. Jo! Er Vollbremsung, ich Vollbremsung. Trotz Aufeinanderzurutschen halten wir noch 1m voneinander entfernt. Das ging also noch mal gut. Ich glaube, mein Gegenüber hat sich ziemlich in die Hose gemacht. Obwohl ich Bergfahrer bin, will er nicht zurücksetzen. Okay, der Klügere gibt nach. Ich fahre also ca. 10m zurück, so dass er vorbei kommt. Und jetzt anfahren? Glück gehabt, 2. Gang rein und das Ding fährt am Berg auf tief schneebedeckter Straße einfach los. Dateianhang: Dateianhang: Danach ist’s geschafft. Auf der anderen Seite hinunter nach Pescasseroli ist alles vergleichsweise einfach und ruhig. Natürlich ist klar, dass bei solch einem Wetter kein wirklicher Skibetrieb stattfinden kann. Es laufen nur 2 Tallifte in Pescasseroli. Blauer Himmel, schnell ziehende Wolken, orkanrauschende Bäume. Die Fahrt hierher geschah also im Nachhinein um ihrer selbst willen. Dateianhang: Vor Pescasseroli passiert man das idyllisch gelegene Dorf Opi Dateianhang: Schon auf der Zufahrt nach Pescasseroli sieht man den Idealhang am Monte Vitelle. Allerdings ist an Skibetrieb in Höhenlagen nicht zu denken. Dateianhang: tu felix austria... etwas entzweit Dateianhang: Dateianhang: Skiplan (von http://www.sciareapescasseroli.it) Es ist nur DSB Orsetta (B) und SL Campo Scuola (D) in Betrieb. Das ist mir dann doch etwas zu wenig Dateianhang: Da der Wind auch tagsüber nicht nachlässt, streiche ich Ovindoli und fahre direkt wieder gen Heimat. Dabei geht es nördlich durch die sehenswerte Hochebene von Avezzano Dateianhang: Dateianhang: Dateianhang: ... und schließlich nördlich von Rom vorbei an Orvieto. Dateianhang: Was bleibt nach 5000km? 1. Eine sehr aussichtsreiche Alpe Mondovi; da lohnt sich ein Wiederkommen – einfach so. Macht Spaß dort! 2. Ein tolles Tourengelände mit grandiosem Panorama am Pian Battaglia. Dort werde ich sicherlich mal für mehrere Tage hinfahren. 3. Der Monte Buono, Ätna. Eine Frühlingsdestination, die ihres Gleichen sucht. Berge, Schnee, Panorama, Meer. 4. Sellata – Monte Arioso. Hat mich trotz bescheidener Ausmaße dank seiner Vielfältigkeit voll überzeugt, gerne mal wieder. 5. Laceno. Schon schön und eine interessante Nordica. Fällt aber schon ein Stück ab. Außerdem sollte ich erwähnen, dass Sizilien natürlich wegen seiner kulturellen Sehenswürdigkeiten mehr als nur eine Reise Wert ist. Ich war nun insgesamt zum 8. Mal in Sizilien – davon nur zweimal zum Skifahren, sonst immer für Kultur- und Erholungsreisen. Der größte Wert dieser m.E. „kompletten Insel“ ist ihre Vielseitigkeit (Alpin, Kultur von Griechen, Etruskern, Römer bis zur mittelalterlichen Kirchenkunst, Essen, Meer uvm.). |
Autor: | baeckerbursch [ So, 04.03.2012, 13:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Wow! Sehr schön. Aber du bist mir auch zuvor gekommen. Ich fliege in 3 Wochen nach Sizilien zum klettern, mit dabei die Skitourenausrüstung zur Ätnabesteigung |
Autor: | starli [ So, 04.03.2012, 22:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Nur 5 Tage und dann runter bis Sizilien? Puh! Zitat: Mich ärgern zunächst wieder mal die Autobahnpreise der Schweiz, 40€ Vignette + 36€ für ein Wohnmobil durch den Großen St. Bernhard. Wieso nicht via Gotthard? Der ist in der Vignette inkludiert ...Zitat: Aufgrund des Zeitverzugs habe ich dann aber Gambarie, ein kleineres Skigebiet am Aspromonte, aus der Planung gestrichen Wie kann man nur! Gambarie hat m.E. ein viel besseres Meer-Pano als die beiden Etna-Skigebiete.... wenn es nicht gerade unter den Wolken liegt (nerv!)Bin morgen/übermorgen auch am Etna, mal gespannt, was mich erwartet. Wettermäßig solls ja leider nicht sooo toll werden... da werde meine Fotos wohl nicht mit deinen Konkurrieren können... SL Anfiteatro sollte egtl. seit mind. 1 Woche laufen, weil ich die Schneeberichte ja vor meinem Urlaub verfolgt hatte.. aber anscheinend hatte man das wieder verschoben, wie ich gerade lese... Sellata war ich vorgestern und hab's in meinem Bericht als "die vielleicht kurioseste Skischaukel der Welt" bezeichnet ;) Zitat: SL C ist eine neue CCM(!)-Anlage Korrekt: MEB! Steht doch groß drauf :) Mit den schönen Metallic-Blue-Stangen. Gib's nur von MEB.CCM-Anlage Fosso Neviera Wegen der Nordica-Abfahrt hätte ich Laceno auch evtl. noch geplant diese Woche. Hab ich mich letztes Mal ja leider nicht fahren trauen. Leider, hätte ich sicher besseren Schnee gehabt als dies Mal... soll ja angeblich tw. über 40° Gefälle haben?! Auf alten Plänen sind ja im oberen Bereich ca. 3 Varianten eingezeichnet! Der Berg muss früher wohl weniger Bäume gehabt haben (so wie halt auch der Monte Moro) ... |
Autor: | CV [ So, 04.03.2012, 22:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
@Gotthard: hätte je nach Zeitverzug auf Pontechianale umdisponieren wollen. Daher lieber via Aosta. (Abfahrtspunkt war Karlsruhe!) @Gambarie: hat mir zwar schon bissl Leid getan, aber Battaglia und Ätna bei Schönwetter war mir wichtiger. Wollte ja unbedingt per Pedes höher als die Skigebiete hinaus. Und alleine im Nebel am Ätna... ich weiß nicht Battaglia hatte ich mir im Herbst 2010 schon mal zu Fuß angesehen. Dort war mir die Sonnenuntergangsstimmung wichtig. @Sellata: ja, wirklich genial dort. V.a. auch die gelöste stimmung und die Leute @Nordica: 40 Grad erscheint mir übertrieben! Sie ist schmal, aber nicht steiler als andere schwarze Pisten. |
Autor: | CV [ So, 04.03.2012, 22:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
PS: ja, klar, MEB (nicht CCM) in Sellata! ... wobei ich jetzt grad ins Grübeln komme, ob nicht Conca am Etna nord dann ein CCM war (und nicht Leitner, wie ich's dunkel in Erinnerung hatte...). Egal, Du wirst es sehen. |
Autor: | pancugolo [ Mo, 05.03.2012, 2:19 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sicilia/Basilicata Feb. 2012: Ätna-Battaglia-Sellata-Lac |
Toller Bericht! Vor allem der Ätna-Teil. Ja, die A3-Situation sowie die leider oft geschlossenen Lifte dort haben mich daran gehindert, den Berg nach meinem Abruzzen-Aufenthalt auch mal aufzusuchen. Zum Glück läuft er ja nicht weg |
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