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BeitragVerfasst: Mo, 28.03.2011, 20:16 
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2011...Obersaxen, wie immer erste volle Märzwoche:

Abendstimmung mit Blick Richtung obere Surselva (Disentis, Sedrun, Oberalp):


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Nachdem ich bereits Anfang/Mitte Februar für einen Kurz-Trip in Mundaun-Obersaxen-Val Lumnezia war, (siehe Bericht hier: http://www.sommerschi.com/forum/reportagen-f8/11-2-13-2-2011-obersaxen-oben-blau-unten-gruen-und-t2490.html) und es schon dannzumal mit der Schneelage alles andere als paradiesisch war, gings vom 5. bis 12. März 2011 einmal mehr wieder nach Graubünden in die schöne Surselva.

Fazit: Vom Wetter her konnte es gar nicht besser sein! 7 Tage Sonne, davon die ersten drei Tage völlig wolkenlos... Schnee hatte es etwas schätzungsweise rund 10 cm mehr als bei meinem Besuch im Februar, dennoch habe ich noch nie so wenig weisse Materie dort oben angetroffen - nur in der Saison 1993/94 war es in puncto Schnee noch schlechter. Totalschneehöhe: Unten bei den Talstationen 30 cm, oben zwischen 50 und 60 cm. Die Nordseite (Obersaxen) war schneetechnisch teilweise sehr gut zu befahren (Stein, Teile von Sasolas und partiell Sez Ner), an anderen Orten war es hingegen kritisch oder mässig lustig (z.B. Talabfahrt nach Valata) oder sogar grenzwertig (Piste Stein-Wali). Die Südseite - das Val Lumnezia - war dank Kunstschnee bestens zu befahren, wenn auch die ganze Szenerie für mich ziemlich gewöhnungsbedürftig war, sprich Kunstschneeband in völlig aperer Landschaft.

Bezueglich Befüllungsgrad der Pisten war das übliche Bild vorherrschend: Am Sez Ner war es vergleichsweise voll, währenddessen man im grossen Rest des Skigebiets meistens wohltuend-entpannt seine einsamen Runden drehen konnte.

Doch nun lasse ich die Bilder sprechen:

Auf der langsamen 3er-Sesselbahn Valata-Cuolm Sura: Sieht auf den ersten, leicht flüchtigen Blick gar nicht sooo schlecht aus...

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Blick auf Stein und Hitzeggen:

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Auf dem kuppelbaren 6er-Sessel Cuolm Sura-Piz Mundaun:

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Hinterhältige Eisplatten auf den Pisten:

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Bergwärts Richtung Piz Mundaun:

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Blick zurück auf die Trasse des steilen Piz-Mundaun-Sessellifts:

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Felssporn beim Piz Mundaun, mit 2064 der niedrigste der vier Obersaxer Skigipfel:

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Bergstation auf dem Piz Mundaun mir der urchigen Skihütte (und neuem, sympathischem Wirtepaar):

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Zoom gegen Norden: Das müsste eigentlich der Calanda sein, wenn ich mich nicht täusche...

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Auf dem Piz Mundaun: wolkenlos:

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Kleine Jumps lagen zwischenzeitlich durchaus drin:

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Blick rüber auf das ziemlich apere Brigels:

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Dürfte wohl ab 2014 der Vergangenheit: Bergstation des schönen & langen WSO-Schleppers Gischniga-Stein:

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Auf dem Stein mit Blick in Richtung Surselva sowie den Brigelserhörnern:

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Uebergang vom Stein in den Sez-Ner-Sektor: Bereits hier wurde es mit dem Schnee kritisch:

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Dennoch gab es Hors-Piste-Möglichkeiten:

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Sez Ner mit dem 6er-Sessel:

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Auf der kuppelbaren Sez-Ner-Hochleistungsanlage:

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Eine der vielen Pisten rund um den Sez Ner:

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Wie gesagt: Auf den ersten Blick sieht alles prächtig aus, doch wenn man sich dort oben auskennt, ist leicht ersichtlich, wie wenig Schnee es in dieser Saison in der Surselva hatte. Blick vom Sez Ner in Richtung des Skitourengipfels Um Su:

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Blaue Piste vom Sez Ner rüber zur Sonnenstube, dem Lugnez. Gleichzeitoig auch Uebergang zwischen Nord- und Südexposition:

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Rastort Canorta auf knapp 2000 Meter über Meer: Prächtige Landschaftskulisse im Val Lumnezia:

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Rhätisches Matterhorn: Der Piz Terri...

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Der Schnee wurde immer weniger...am Schluss der Woche gab es zwei, drei kurze Passagen, bei denen man die Skier abschnallen musste:

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Signina-Gruppe; erste Schneilanzen in Sicht:

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Kunstschneepiste und das Lugnezer Dorf Villa/Vella:

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Talabfahrt: reines Kunstschneeband; war aber gut zu befahren:

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Talstation 4KSSB Villa-Triel:

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Schneebänder in völlig aperer Landschaft - so weit das Auge reicht:

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Wanderferien im Herbst:-)

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Unmittelbar vor der Zwischenstation Triel auf 1600 Metern:

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Von der Zwischenstation Triel ging es weiter auf den Hitzeggen: Hier oben angekommen präsentierte sich einem wieder ein völlig anderes Bild:

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Bergstation 4KSSB Triel-Hitzeggen; ersetzte 1994 einen alten Habegger 2er-Sessel:

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Blick rüber zum Piz Mundaun: Gut erkennbar, wie die Pisten bereits leiden:

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Vergleichsbild vom Vorjahr, das wesentlich schneereicher war. Der Piz Mundaun mit der Hauptstadt Graubündens, Chur, im Hintergrund. Sieht man auch nicht alle Tage, dass Chur im März unter einer Schneedecke liegt:

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So sieht der Hitzeggen vom Piz Mundaun aus:

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Piz Terri im Abendlicht: was für ein schöner Berg!

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Betriebsschluss-Stimmung mit dem typischen Märzlicht in der Surselva:

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Stillgelegter Tegia-Dado-Gadastatt-Lift. Gerüchteweise soll hier irgendwann auf zum Teil identischer Trasse eine Sesselbahn auf den Hitzeggen hochgezogen werden. Ich fände das genial; aber leider fehlt mir dazu der Glaube...

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Trasse Tegia-Dado-Gadastatt-Lift: War das ein Super-Lift, als der noch lief...wirklich ein Jammer!

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Fast wie Colorado: Das Kistenstöckli bei Brigels...

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Feierabend-Ausklang...Kaffee mit Nuss-Schnaps:

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Dieses Licht...

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Stimmungsbilder kurz vor Eindämmerung am Piz Mundaun:

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Bekanntlich geht die Sonne im Westen unter: Blick in Richtung Diesentis und Sedrun:

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Der Piz im rosa Gewand:

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Am Stein waren sowohl die Pisten als auch die Schneebeschaffenheit ideal:

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Rechtsseitige Piste vom Stein:

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Bergstation 3er-Sessel Kartitscha-Stein:

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08-15-Design Bergstation 6KSSB Wali-Sez Ner:

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Ideales Tourengelände: Um Su, im Hintergrund Piz Terri (3177 M.ü.M.):

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Musste zwischendurch sein: Abstecher in den Frühling...

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War - wie im Februar - hervorragend zu fahren: Sasolas-Sektor...

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Auf dem Sasolas-Schlepper mit Rheinschlucht im Hintergrund:

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Sasolas-Schlepper, links im Schatten der Piz Mundaun:

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Blick von der Bergstation des Sasolas-Skilifts ins Rheintal:

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Zoom nach in das obere Stockwerk des Skigebiets von Laax darf nicht fehlen:

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Laax, Zentraler Hub Crap Sogn Gion:

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Nette Kontraste: Piz Mundaun im Vordergrund mit Schneeband-Talabfahrt nach Falera (gehört zum Skigebiet von Laax):

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Schlepper Gischniga-Stein:

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Signina-Gruppe im Abendrot:

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Menschenleer: Piste beim Stein...

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Erschliesst eine nette Carver-Speedstrecke: Skilift Untermatt...

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Carlo Janka - auf die nächsten Jahre verewigt:

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Langsam, aber gemütlich: 3er-Sessel von WSO auf den Stein...

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WSO for ever (oder doch nicht???)...

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Sasolas: Nur im untersten Teil der Lifttrasse wars mit dem Schnee prekär; die Pisten waren in sehr gutem Zustand:

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Skitourist mit Pfiff:

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Blick auf die andere Seite nach Brigels/Waltensburg: Ob die Talabfahrt noch lange hält?

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Die Sprünge werden immer besser...

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Blau und weiss:

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Space-Attacke in Richtung Glarnerland:

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So, es war schön...aber leider vorbei. Next year, same time, aber hoffentlich mit mehr Schnee...

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Zuletzt geändert von intermezzo am Di, 12.04.2011, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di, 12.04.2011, 13:10 
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News aus der Surselva: Der Sasolas-Sektor ist bis 2017 vorläufig gerettet. Für die Finanzierung (Betriebskosten) des Skilifts kommt - neben den Gemeinden Luven und Mundaun (Surcuolm und Flond) - weiterhin auch der Verein "Prosasolasplitsches" auf. In sechs Jahren läuft aber die Betriebsbewilligung für den Schlepper definitiv ab. Immerhin eine Art Trostpflaster - aber eine wirklich nachhaltige Lösung ist das dennoch nicht.


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BeitragVerfasst: So, 15.05.2011, 2:58 
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Ich mag Deine Berichte aus Obersaxen. War zwar noch nie da, aber es gefällt.
Du scheinst eine emotionale Bindung zu dem Gebiet zu haben. Das kenne ich auch ;-)

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"Wir dürfen den Sand nicht in den Kopf stecken!" (Lothar Matthäus)


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BeitragVerfasst: Mo, 16.05.2011, 9:31 
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Zitat:
@pancugolo:
Ich mag Deine Berichte aus Obersaxen. War zwar noch nie da, aber es gefällt.


Danke. Schön, dass dieser Bericht wenigstens jemandem (sprich Dir) gefällt...


Zitat:
@pancugolo:
Du scheinst eine emotionale Bindung zu dem Gebiet zu haben. Das kenne ich auch :wink:


Emotionale Bindung zu Mundaun-Lumnezia-Obersaxen: Das kann man so sagen. Ich fahre schliesslich mindestens einmal pro Saison seit 1983 dorthin, infolgedessen ist mir das Gebiet natürlich schon sehr ans Herz gewachsen. Aber mir ist es auch wichtig zu betonen, dass ich kein blinder Verehrer dieses Gebiets bin. Wer sich die Mühe nimmt, meine verschiedenen Berichte zu Obersaxen aus den letzten Jahren durchzulesen, dem bleibt nicht verborgen, dass ich mich auch immer wieder sehr kritisch mit dieser schönen Skischaukel auseinandersetze.

Dennoch: Mir ist dort oben noch nie langweilig geworden, auch nach Jahren nicht!

Zitat:
@pancugolo:

Und Dir würde ich als Freeride-affinem Menschen dringendst mal raten, mit Fellen von Obersaxen aus auf den Piz Valgronda oder Piz Titschal zu steigen. Dort warten interessanteste Hänge für Tourenabfahrten mit zum Teil beachtlichen Höhendifferenzen...


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BeitragVerfasst: Mo, 16.05.2011, 10:46 
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intermezzo hat geschrieben:
Zitat:
@pancugolo:
Ich mag Deine Berichte aus Obersaxen. War zwar noch nie da, aber es gefällt.


Danke. Schön, dass dieser Bericht wenigstens jemandem (sprich Dir) gefällt...



Mir gefällt er auch, hab ihn wohl irgendwie überlesen :lol: . Wenns mal richtig runterlässt, muss ich dringend auch mal dorthin. Und die Surselva ist allgemein einfach wunderbar
:D


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BeitragVerfasst: Mo, 16.05.2011, 11:07 
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@ChaosB99:

Auch Dir sei für die Rückmeldung gedankt.

Ich finde die Surselva grundsätzlich ein geniales Gebiet - vor allem gefällt es mir halt in diesem relativ tiefliegenden Keil (Obersaxen), denn von hier aus hat man halt einen fantastischen 360-Grad-Rundblick auf die wesentlich höheren, umliegenden Berge - angefangen von Laax/Flims über die Brigelserhörner hinüber nach Vals bis hin zur markanten Signina-Gruppe. Vor allem aber beeindruckt mich die Weite des Gebiets immer wieder (vergleichbar mit Laax)...

Zitat:
@ChaosB99:
Wenns mal richtig runterlässt, muss ich dringend auch mal dorthin.


Unbedingt. Im Lawinenwinter 1999 war es der Oberhammer - da lagen ab Anfang Februar durchgehend 2,5 Meter Schnee. Ich war just am ersten Wochenende dort, als es in 36 Stunden 1 Meter und 70 cm hingelegt hatte. An den meisten Orten wäre wohl wegen Lawinengefahr nicht an Skifahren zu denken gewesen, in Obersaxen mit den Skiliften und der vergleichsweise günstigen Exposition der Nordhangkette war alles offen. Der viele Schnee damals war herrlich, solch' ein schneereiches Phänomen kommt aber dort leider nicht allzu oft vor (Flims/Laax bekommen, obwohl gleich gegenüber, immer mehr Schnee ab als Obersaxen).


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BeitragVerfasst: Mo, 16.05.2011, 11:18 
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Uebrigens, interessant ist auch der untenstehende Artikel von Anfang Mai 2011 über (den erst küzlich verstorbenen) Gunter Sachs und seinen Bruder Ernst Wilhelm Sachs und ihre Beziehung zu Obersaxen (Copyright: Basler Zeitung - falls das problematisch sein sollte, ersetze ich den Text einfach durch den Link). Just for info: Surcuolm liegt auf dem Obersaxener Hochplateau.


Zitat:
Der Besuch des jungen Playboys


1976 liessen sich Gunter und Ernst Wilhelm Sachs im bündnerischen Surcuolm einbürgern. Was zog die Jetsetter in das ärmliche Bergbauerndorf in der Nähe von Ilanz?


Surcuolm ist rätoromanisch und heisst «über dem Berg». Über alle Berge nach Surcuolm in der bündnerischen Surselva flüchteten 1976 die berühmten deutschen Millionäre Ernst Wilhelm und Gunter Sachs. Die beiden Brüder verkauften in dieser Zeit ihre Anteile am Sachs-Konzern und wollten sich in Surcuolm einbürgern lassen und damit der deutschen Erbschaftssteuer entgehen.

Sie hatten ein Feriendomizil in Valbella und waren auch in Gstaad oder St. Moritz gern und oft gesehene Gäste – aber Surcuolm? Was zog die Jetsetter in das ärmliche Bergbauerndorf in der Nähe von Ilanz? Weshalb kam gerade Surcuolm zum Handkuss und sollte mit jährlich 300'000 Franken Steuern durch Ernst Wilhelm Sachs beglückt werden – mehr als der zehnfache Betrag, den das 87-Seelendorf bis dahin selber zusammengebracht hatte.

«Kapitale des Sachsenlandes»

Bereits 1969 hatte die Gemeinde beschlossen, vermehrt in den Tourismus zu investieren und baute in d er Folge einen Skilift. Weitere Bahnen folgten. Der damalige Vizepräsident der Bergbahnen, der Bündner Merens Cahannes, war mit den Gebrüder Sachs persönlich befreundet und ihr persönlicher juristischer Berater. Als sich das Einbürgerungsgesuch der beiden Deutschen in Valbella nicht wunschgemäss schnell abwickeln liess, wurde Cahannes im Gemeindehaus von Surcuolm vorstellig.

Die Bergler zeigten sich willig: Gegen ein offizielles Einstandsgeld von je 6000 Franken und die Umsiedlung von Ernst Wilhelm Sachs von Valbella nach Surcuolm bekamen die Sachs-Brüder den Schweizer Pass. Der Deal löste ein grosses mediales Echo aus: Plötzlich war die kleine Bündner Gemeinde weltweit bekannt und wurde da und dort als «Kapitale des Sachsenlandes» oder gar als «Sachsenhausen» verhöhnt.

«Das war alles purer Neid», erinnert sich Hiazint Brunold, der heutige Gemeindeschreiber von Mundaun, wie Surcuolm seit 2009 nach der Fusion mit Flond heisst. Auch wenn er erst se it 30 Jahren in der Gemeinde arbeitet, weiss er viel aus Erzählungen der Zeitzeugen, von denen heute die meisten tot sind. So weiss Brunold auch, dass die wenigen Stimmen im Dorf, die gegen die Einbürgerung waren, von Auswärtigen kamen. «In Surcuolm war man sehr stolz, solche Bürger zu haben», sagt Brunold.

Protestantisches Geld für katholische Kirche

Doch das Glück währte nicht lange: Kurz nach der Einbürgerungsfeier in der neuen Turnhalle mit Alphornklängen und Ländlertänzen kam Ernst Wilhelm Sachs im April 1977 bei einem Lawinenunglück in der Nähe von Val d’Isère ums Leben. Der Traum vom grossen Geld war damit auch beerdigt, denn nur Ernst Wilhelm hatte in Surcuolm eine Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung gemietet und war dadurch steuerpflichtig. Ob die 300'000 Franken jährliche Steuern je einmal bezahlt wurden, weiss Brunold nicht. Gewiss ist allerdings, dass die protestantischen Sachs-Brüder 100'000 Franken an die Renovation der katholisc hen Dorf-Kirche bezahlt hatten.

«Wir haben mehr vom Image durch die Gebrüder Sachs als durch ihr Geld profitiert», sagt Gemeindeschreiber Brunold. Durch ein kantonales Steuergesetz ging auch noch die Erbschaftsteuer flöten. Das sei zwar gemein, aber auch nicht so schlimm. Viel wichtiger sei der langfristige Effekt auf den Wohnungsbau. «Sehr viele Deutsche haben hier ein Feriendomizil, weil die Sachs-Brüder Bürger von Surcuolm waren», sagt Brunold. «Noch heute wollen Leute wissen, wo Ernst Wilhelm Sachs gelebt hat.»

Nach dem Tod von Ernst Wilhelm wurde kein Sachs-Nachkomme in Surcuolm gesichtet. Auch Gunter Sachs liess sich nach der Einbürgerungsfeier nie mehr blicken. Entsprechend zurückhaltend ist die Gemeinde auch im Vermarkten der berühmtesten Bürger. «So sind wir Bergler eben», sagt Brunold. Auch wenn ihn selber die Todesnachricht von Gunter Sachs schockiert hat, so wird Surcuolm nichts zu Ehren des Verstorbenen unternehmen. Auch an Ernst Wilh elm Sachs erinnert nichts mehr im Dorf. Nur eines ist gewiss: Dank des Images der Sachs-Brüder ist Surcuolm über dem Berg.

Quelle: Basler Zeitung (BaZ)


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BeitragVerfasst: Mo, 16.05.2011, 20:23 
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Ach, das hat jetzt richtig gut getan, hier im kalten, grauen München solche schönen Bilder aus den Schweizer Bergen anzuschauen!
Der Bericht gefällt mir gut - stimmungsvolle Bilder, ein paar interessante Lifte und tolle Panoramaaufnahmen.


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BeitragVerfasst: Mo, 16.05.2011, 20:47 
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@Vovo:

Hoppla - ich war vergangene Woche drei Tage geschäftlich in München! Da herrschte dort noch prächtigstes Sommerwetter...

A propos interessante Lifte: da ist vor allem der Gischniga-Stein-Schlepper wirklich ein äusserst interessantes Teil. Ein sackschwerer Lift, und obendrein extrem lang. Leider befürchte ich, wenn der bald mal geschliffen wird, dass es dann mit der Ruhe auf den Pisten dort vorbei sein wird (kuppelbare Sesselbahn lässt grüssen = massive Kapazitätserhöhung = meistens auch vollere Pisten)...


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BeitragVerfasst: Mo, 16.05.2011, 21:33 
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intermezzo hat geschrieben:
Hoppla - ich war vergangene Woche drei Tage geschäftlich in München! Da herrschte dort noch prächtigstes Sommerwetter...

A propos interessante Lifte: da ist vor allem der Gischniga-Stein-Schlepper wirklich ein äusserst interessantes Teil. Ein sackschwerer Lift, und obendrein extrem lang. Leider befürchte ich, wenn der bald mal geschliffen wird, dass es dann mit der Ruhe auf den Pisten dort vorbei sein wird (kuppelbare Sesselbahn lässt grüssen = massive Kapazitätserhöhung = meistens auch vollere Pisten)...


Ja, am Wochenende war leider nix mehr mit Biergarten...

Das Problem mit dem Ersatz-Wahn, dem immer mehr Schlepper zum Opfer fallen, ist ja hinreichend bekannt. 2010 konnte man das an der Reiteralm in der Steiermark ganz gut beobachten: Am "Seppn Jet", einer 4KSB (ein total bescheuerter Name) standen die Leute an und die Piste war recht gut besucht, während nebenan am 1,7 km langen Holzerlift kaum jemand unterwegs war. Die Piste war leer und man hatte höchstens mal zwei Leute vor sich beim Einstieg. Das ist jetzt sicherlich vorbei, seit dem die da eine 8EUB reingepflastert haben...


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BeitragVerfasst: Mo, 16.05.2011, 22:21 
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Zitat:
@vovo:
Das Problem mit dem Ersatz-Wahn, dem immer mehr Schlepper zum Opfer fallen, ist ja hinreichend bekannt. 2010 konnte man das an der Reiteralm in der Steiermark ganz gut beobachten: Am "Seppn Jet", einer 4KSB (ein total bescheuerter Name) standen die Leute an und die Piste war recht gut besucht, während nebenan am 1,7 km langen Holzerlift kaum jemand unterwegs war. Die Piste war leer und man hatte höchstens mal zwei Leute vor sich beim Einstieg. Das ist jetzt sicherlich vorbei, seit dem die da eine 8EUB reingepflastert haben...


Meine Worte - und wahrscheinlich sehen hier auch ein paar weitere User das genau gleich!



Zum Abschluss noch ein paar Restfotos:

Piz Mundaun, 6KSB:

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Leider gibts in Obersaxen auch viele Traversen und Ziehwege, lässt sich aber angesichts der enormen Ausdehnung nur schwerlich anders lösen:

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Typisches Surselva-Abendlicht:

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Skilift Gischniga-Stein:

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Variantenfahren am Sez Ner:

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Hier war mal eine Erweiterung des Skigebiets bis auf über 2800 Meter geplant, wurde aber nie realisiert geschweige denn konkret als Projekt in angriff genommen: Von links nach rechts: Grener Berg, Piz Gren (2890 Meter). Rechts leider nicht sichtbar wäre der Piz Val Gronda (2820 Meter):

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Nach Pistenschluss auf dem Piz Mundaun mit Blick ins Lugnez, das Tal des Lichts:

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Sport der etwas anderen Art am Abend: Cooles Fussballspiel aus Zentralamerika. Mal was anderes als Tipp-Kick...

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Zurück zum Wintersport: Talstation des Sasolas-Skilifts:

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Sasolas, Bereich Talstation:

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Sasolas-Trasse:

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Auf dem Skilift Untermatt:

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Müsste eigentlich der Oberalpstock sein:

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Sieht aus der Ferne aus wie Spielzeug-Sessel:

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Agility im Schnee:

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Adios! Letzter Blick hinauf in die obere Surselva:

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BeitragVerfasst: Di, 17.05.2011, 10:45 
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intermezzo hat geschrieben:
Meine Worte - und wahrscheinlich sehen hier auch ein paar weitere User das genau gleich!


Auf jeden Fall. Allerdings weniger aus nostalgischen sondern mehr eben aus den oben angführten Gründen mit den
überfüllten Piste.
Aber was sollen die Schigebiete machen, der gewöhnliche Schi- oder unfähige Snowboardfahrer fordert ja immer mehr Seppn-Jets, am besten mit gelber Bubble und Sitzheizung :( . Das sind dann aber meistens auch die, die im Umkehrschluss über volle Pisten jammern :lol:
Ich bin wirklich froh, das in vielen Gebieten der Schweiz sich dieser KSB-Wahn noch nicht so extrem durchgestzt hat wie in AT. Andererseits handeln sich die Schweizer natürlich auch wieder Probleme damit ein...
Wir haben neulich bei mir am Stammtisch im Stall meine Bilder aus Chandolin angeschaut.
Erste Reaktion: "Huch solche Berge hams im Österreich aber nicht" zweiter Satz: "Aber in der Schweiz steht halt nur Schrott rum. Da ists in AT scho besser" hmpf. Was soll man da noch sagen?


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BeitragVerfasst: Di, 17.05.2011, 11:11 
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Zitat:
@ChaosB99:
Wir haben neulich bei mir am Stammtisch im Stall meine Bilder aus Chandolin angeschaut.
Erste Reaktion: "Huch solche Berge hams im Österreich aber nicht" zweiter Satz: "Aber in der Schweiz steht halt nur Schrott rum. Da ists in AT scho besser" hmpf. Was soll man da noch sagen?


Eigentlich soll und muss man dazu rein gar nichts sagen. Wer mit orangen Bubbles und Hightech-Kapazitätsbahnen fahren will, dem sei dies wirklich völlig unbenommen. Und diejenigen, die sich nicht daran stören, dass sie sich auf hoffnungslos überfüllten Pisten bewegen: Das respektiere ich selbstverständlich auch. Ich mache es ja hin und wieder ja selber auch...

Dennoch: Ich bin ehrlich gesagt einfach froh, dass es in der Schweiz noch - mit der Betonung auf noch - relativ viele solche Gebiete mit "Schrott"-Anlagen gibt. So kann man sich schön auf's Skifahren oder Boarden konzentrieren und muss nicht dauernd achtgeben, auf der Piste abgeschossen zu werden.

Bestes Beispiel für relativ viele Leute aufgrund Kapazitätssteigerung der Bahn plus Komfortfaktor - da wir ja hier ueber Obersaxen sprechen - ist der 6KSB Sez Ner. Es ist das einzige Teilgebiet, das immer gut belegt bis ziemlich voll ist. Die andere 6KSB auf den Piz Mundaun ist jedoch meistens leer - was aber seinen Grund hat, da die Pisten dort runter schwarz und für die meisten zu steil sind (mit Ausnahme einer blauen Ziehweg-Piste)...


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BeitragVerfasst: Di, 17.05.2011, 22:04 
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So ein Tisch-Fussballspiel (Eigenbau?) kenn ich aus meiner Kindheit (bzw. von meinen Großeltern) auch noch, hatte es sogar griffbereit und hab's fotografiert:

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Im Übrigen, Skiwege als Verbindungen können mir gar nicht lang genug sein - je länger und je weiter die Lifte von einander entfernt sind, desto größer ist ja das Gebiet und desto interessanter find ich's.

_________________
Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
Meine Berichte sind ab sofort nur noch auf meinem Blog: http://blog.inmontanis.info
Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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BeitragVerfasst: Mi, 18.05.2011, 7:33 
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Wohnort: Basel
@starli:

Very cool - was Du nicht alles hast! Und dann auch gleich noch zur Hand! Super! Ich kannte dieses selbstgebastelte Tisch-Fussballspiel bis vor ein paar Jahren nicht, bis ein Freund es aus Zentralamerika mitgebracht hat. Das auf meinen Fotos abgebildete Ding ist allerdings vom Schwierigkeitsgrad etwas schwieriger, da vor den Toren je drei Verteidiger stehen, siehe die beiden Fotos weiter unten.

PS: Das mit den Ziehwegen hat - wenn man es so betrachtet - natuerlich auch was...

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