3.1.2011: leere Pisten und guten Schnee gesucht, Hochfelln gefunden. Oder: der Tag der 4 positiven Überraschungen
Am 3.1. sollte trotz absoluter Hochsaison ein Gebiet angesteuert werden, das an den Liften wie auf den Pisten eine akzeptable Skifahrerdichte und gleichzeitig auch ordentliche Schneebedingungen versprach. Was neues kennenzulernen und kurze Anfahrtswege waren Nebenkriterien. Also viel - auch Dank eines Berichts im AF (von Münchner, vielen Dank!) - und der Wetterprognosen, die Wahl auf den Hochfelln.
Der Anfang war etwas stockend, ich kam 2 min zu spät an, die Kabine fuhr los, während ich mich skifertig machte. Also rund 25 min Wartezeit, denn die erste Sektion der PW fährt nur alle 30 min. Unten schneite es leicht, der Berg hüllte sich in Wolken.
Endlich oben angekommen, es schneite mäßig stark, ging es erst mal zu Gipfel hoch. Auf dem gesamten Südhang war erst eine Spur, also gleich mal Hang und Schnee testen. Der Südhang ist schön geneigt, der Altschnee war gut verfestigt, aber griffig, und darauf lagen ca. 10 cm luftig leichte Neuschneeauflage, die bis zum Nachmittag auf 20 cm anwuchsen. Es ging überraschend gut zu fahren, keine Steine, keine festgefrorenen alten Spuren, sondern ein entspanntes Gleiten auf einem festen Untergrund mit Neuschneegarnitur. An dem Tag und mit den eher geringen Erwartungen die erste positive Überraschung des Tages. Auch die Piste war noch in gutem bis sehr guten Zustand und gefällt mir sehr gut. Klar, es ist in weiten Bereichen keine moderne Carvingpiste, dafür ist sie oft zu schmal und teils auch zu kuppig und buckelig, aber mir hat sie dennoch oder gerade deshalb gefallen. Aufgrund der geringen aber ausreichenden Förderkapazität der PB sowie der anspruchsvollen Piste, die nur von entsprechend fortgeschrittenen Skifahrern befahren wurde, gab es in der Tat genügend Platz auf der Piste und es wurde unter diesem Aspekt ein relaxter Tag.
An der Mittelstation hatte ich wieder gerade die Abfahrt der PB verpasst und durfte knapp 15 min warten. Die Kabine war ca. zu 3/4 gefüllt (blieb auch so für den Rest des Tages) und brachte mich noch oben. Dort beginnt oberhalb der Bergstation ein kleines Kar, das auf die Pist zurück führt und auch nur eine Spur auwies, also nichts wie rein. ca. 15 cm trocken-leichter Pulver auf festem Grund bei ordentlich Gefälle, das macht Laune auch bei schlechter Sicht und Schneefall. = 2. positive Überraschung des Tages.
So auf den Geschmack gekommen testete ich dann die schwarze Pistenvariante (unpräpariert): Im oberen Teil vergelichbar Südhang oder Kar, im unteren Teil weniger berauschend mit einigen Steinen. Ich bin die schwarze Variante später noch einige Male gefahren und es ließ sich doch eine ganz gute Spur um die Steine herum finden. Dafür wurde der obere Teil eisiger mit Neuschneehügeln.
An Mittelstation war die Bahn natürlich wieder abgefahren so dass ich bei der nächsten Fahrt gleich den Bründlinglift angesteuert habe. Ein Glücksgriff und die 3. positive Überraschung. Das teils walddurchsetzte Almgelände bietet einige nette Hänge und kaum jemand der sie nutzt (Die Kinderskikurse bleiben auf den Pisten).
Für den Rest des Tages habe ich dann PB und Schlepplift kombiniert und bin entweder Südhang mit Abfahrt vom Gipfel oder das Kar gefahren. Für den Abschluss des Tages stand natürlich die Frage an, wie runterkommen. Nach einigen netten Gesprächen mit Skifahrern und Tourengehern kritallisierte sich heraus, dass die Abfahrt nach Kohlstatt und die Verbindung zurück bis zur PB-Talstation wohl möglich ist, und so habe ich die Chance genutzt = 4. positive Überraschung). Die Abfahrt wird nicht präpariert, aufgrund der hohen Tourengeherdichte ist sie allerdings pistenähnlich ausgefahren und harte bis eisige Stellen wechselten sich mit Pulverschneezonen und -hügeln ab. Mir hats gefallen. In Summe ist diese Abfahrt von Neigung und Trassenführung sehr attraktiv, es fehlt jedoch an einem Rückbringerlift. An dem Tag (und auch die Tage davor) konnte man jedoch auf der Straße fast bis zur Talstation mit Skiern fahren. Einige Duzend Doppelstockschübe waren jedoch nötig.
Doch nun zu den Bildern.
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P1050223-Mittelstation1-k.jpg [ 99.1 KiB | 1481-mal betrachtet ]
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Mittelstation zur Mittagszeit, es schneit noch immer recht ordentlich, was dem Rest des Tages zugute kommen wird.
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Hier (links) das kleine Kar unterhalb der Bergstation nach einigen Abfahren. Die meisten Abfahrtsspuren sind von mir. Die Tourengeher gehen hier zwar hoch, fahren aber nur selten da runter...
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Hier ein Teil der Hänge am Bründling-Schlepper. Das Wetter bessert sich.
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erstaunlich vielseitiges Gelände am Bründling.
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Blick auf den Chiemsee in der Winterlandschaft.
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Südhang mit Lift und Gipfelkapelle.
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Spuren legen in den Neuschnee des Südhangs
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Blick Richtung Ruhpolding
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Auch ein nicht mehr betriebener Lift hat seine guten Seiten.
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Und weils so schön war gleich noch mal. Warum die vielen Tourengeher das an dieser Stelle optimale Gelände nicht intensiver nutzen ist mir unverständlich. Vielleicht gehts ihnen in erster Linie um den Aufstieg.
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Hier zwei Impressionen von der Abfahrt nach Kohlstatt.
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Links an den Häusern führt die "Abfahrt" vorbei.
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Fahrstraße zurück zur Talstation im Mischbetrieb mit dem Pkw-Verkehr.
Alles in allem ein überaus gelungener Skitag, viel besser als erwartet. Da werde ich wieder mal hinfahren, besonders wenn auch der Weg zurück zur Talstation fahrbar ist.
Aus dem Hochfelln ließe sich aus meiner Sicht als Skiberg viel mehr machen, aber es müsste schon ein große Summe Geld investiert werden. Vermutlich ist der Sommertourismus im Chiemgau so einträglich, dass für den Wintertourismus kein hinreichendes Interesse besteht. Mir solls Rechts sein, es wäre aber schade, wenn irgendwann der Skibetrieb am Hochfelln eingestellt würde.