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Skitour: Hallstaetter Gletscher/Simonyhuette, 16.-17.12.2006 ./reportagen-f8/skitour-hallstaetter-gletscher-simonyhuette-16-17--t224.html |
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Autor: | helmut [ Di, 19.12.2006, 20:58 ] |
Betreff des Beitrags: | Skitour: Hallstaetter Gletscher/Simonyhuette, 16.-17.12.2006 |
Am Wochenende ging es - all den schlechten Verhältnissen zum Trotz - zur ersten Skitour dieses "Winters" (der sich ja bislang eher noch als Herbst darstellt). Als Ziel wählte ich den Dachstein. Hier garantierten die Gletscher Skimöglichkeiten und nach Rückfrage mit dem Hüttenwirt von der Simonyhütte (die im Norden unterhalb des Hallstätter Gletschers liegt) sei sogar die Abfahrt bis zur Hütte möglich. Als Begleiter (und Autolenker) konnte ich meinen Kletterpartner Gerhard gewinnen. Der kann zwar nicht wirklich Skifahren und hat keinerlei Erfahrung mit Tiefschnee oder Skitouren, aber ist begierig genug auch diese Seite des Alpinsports kennen zu lernen. Da er ja keine Vorkenntnisse hat, konnte ihn die Aussicht auf die schlechten Verhältnisse auch nicht weiter abschrecken . Gegen Mittag fuhren wir mit der Seilbahn von Ramsau auf das Gletscherplateau. Das Wetter war ideal und immerhin bot zumindest die unmittelbare Umgebung des Gletschers etwas Winterstimmung. Im Funpark unterhalb der Hunerscharte am Schladminger Gletscher tummelten sich vor allem Snowboarder, die durchaus beeindruckende "Kunststücke" darboten Um etwas in Schwung zu kommen fuhren wir gleich mal die Pisten runter bis zur Talstation der 2SB Mitterstein. Oben am Gletscher war die Piste griffig und schön zu fahren, die Piste des SB hingegen war eher hart und unschön – immerhin gab es jedoch keine Steine. Nachdem wir mit dieser einen Abfahrt praktisch das ganze offizielle Skigebiet des „Dachsteingletschers“ kennen gelernt hatten, machten wir uns endlich auf zu unserem eigentlichen Unternehmen, nämlich der halben „Überschreitung“ des Dachsteinmassivs bis zur Simonyhütte. Dies entspricht dem ersten Teil der so genannten „National-Skitour“, wobei üblicherweise natürlich bis ins Tal – nämlich nach Hallstatt – abgefahren wird, das sind dann immerhin 2500 Hm. Da wir schon spät dran waren (wir sind erst um ca. 13h00 auf den Gletscher rauf gekommen) mussten wir leider auf den Gipfel des Dachstein verzichten. Und begnügten uns mit dem Blick zum Dachstein (2996m) bei der Querung des oberen Hallstätter Gletschers. Die Spur ist mit einem Pistenbulyl präpariert und zusätzlich durch Holzstangen markiert, somit ideal für Kind und Kegel Die Tour vermittelt landschaftlich schöne Eindrücke: Blick zum Hohen Gjaidstein (2792m) Die Schneeverhältnisse ließen zu wünschen übrig. Durch die Stürme der vergangenen Tage war der Schnee stark windgepresst. Trotzdem gab es Möglichkeit für ein paar „Tief“schneeschwünge neben der durch einen Pistenbully „präparierten“ Route. Rückblick auf den Dachstein oberhalb des Hallstätter Gletschers. Unsere Abfahrtsroute erkennt man hier leider nicht - diese befindet sich am äussersten rechten Rand des Gletschers. Bei guten Verhältnissen kann man aber auch direkt über die mittlere und auch die östliche Zunge abfahren Blick zurück zu den Liften am Gletscherplateau An der Gletscherzunge wiesen die geparkten Skidoos der Simonyhütte darauf hin, dass auf der weiteren Route mit Schneemangel zu rechnen ist. Das Finden einer geeigneten „Spur“ zwischen all den Felsen wurde daher zu einer Prüfung meiner „Routenfindungsnase“. Zumal mein Kumpel Gerhard das erste mal auf Skitour bzw. überhaupt das erste mal abseits einer präparierten Piste fuhr. Auf der Suche nach Schnee zwischen all den Felsen. Eigentlich ging es aber sogar besser als ursprünglich befürchtet Nichtsdestotrotz gelang es mir eine Spur zu finden, die ein ununterbrochenes Abfahren durch Schneemulden in der Steinwüste ohne Steinkontakt ermöglichte. Teilweise kam aufgrund der relativen Windgeschütztheit dieser Mulden sogar so was wie „Tiefschneefeeling“ auf. Der Haken an der Route war allerdings, dass wir aus dieser Mulde wieder ca. 50 Höhenmeter durch teils knietiefen Schnee zurück zur markierten Standardroute aufsteigen. Der Rückblick auf die markierte Standardroute zeigt deren Nichtbefahrbarkeit. Das Suchen einer eigenen Linie hat sich also ausgezahlt. Der Gegenanstieg mit Ski auf den Schultern war ordentlich anstrengend. Der Blick auf die nahe Hütte war daher eine schöne Erleichterung Knapp vor der Simonyhütte (2203m) ergibt sich ein schöner Blick auf das Gebiet des Krippensteins. Da schauts traurig aus … gut zu erkennen das weiße Band (zwischen all den Latschen) der offiziellen Talabfahrt. Unterhalb der lang gestreckten Felswand links führt die Imisl, eine der Varianten am Krippenstein Der Abend auf der Hütte war recht gemütlich – knistender Kachelofen, ausgiebiges Essen. Die Überraschung war, dass der Hüttenwirt den Schneemangel recht gelassen nahm. Voriges Jahr gab’s zur gleichen Zeit zwar Tonnen von Schnee, dafür aber so gut wie keine Gäste (aufgrund des Schlechtwetters). Heute hingegen waren durchaus einige Gruppen (z.B. ein deutscher Skitourenkurs, ein deutscher Schneeschuhkurs sowie einige Individualgäste wie wir). Über Nacht gab’s dann den angekündigten Schlechtwettereinbruch. Insbesondere am Vormittag herrschte Nebel und schlechte Sicht sowie leichter Schneefall. Mehr als 1-2 cm Neuschnee waren allerdings nicht drin. Beim Rückaufstieg entschieden wir uns für die teilweise apere Route direkt den Stangen nach (welche wir bei der Abfahrt umfahren hatten). Dadurch verloren wir weniger an Höhe - mussten die Ski aber für einige Stellen über Felsen tragen. Aufstieg (nun wieder mit Fellen) zurück zum Hallstätter Gletscher bei schlechtem Wetter am Sonntag – Das „Hüttenmatterhorn“ (Schöberl, 2422m)) im frischen Winterkleid Am Hallstätter Gletscher hatten wir dann zeitweise Nebel, was einen guten Eindruck über die Problematik von Gletschertouren bei schlechter Sicht vermittelte. Aufgrund der maschinell gespurten Route war es in unserem Fall natürlich harmlos. Am Schladminger Gletscher im Skigebiet angekommen gab’s sogar kurzfristig einige Sonnenstrahlen, die wir für kurze Abfahrten im Bereich des Hunerkogellifts nutzten. Wartezeiten gab’s hier – wie bereits auch am Samstag – keine. Um 15h30 ging es dann wieder zurück auf die Heimfahrt nach Wien. Alles in allem angesichts der herrschenden Schneeverhältnisse im nordöstlichen Alpenraum eine doch gelungene Skitour. |
Autor: | gerrit [ Do, 21.12.2006, 13:34 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Aufgrund der zeitweisen Nichterreichbarkeit dieser Seite habe ich den Bericht erst heute entdeckt. Schön, daß es trotz der prekären Schneelage trotzdem möglich war, eine fast richtige Skitour zu machen. Seid ihr mit der Bahn runtergefahren? Angeblich sind ja auch schon Leute durchs Edelgrießkar abgefahren. |
Autor: | helmut [ Do, 21.12.2006, 22:48 ] |
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Ja, wir sind wieder mit der Bahn runtergefahren. Das vom Edelgries hab ich gehört. Allerdings ist zur Zeit sicher nur noch der alleroberste Bereich fahrbar. Unten muss man die Ski (sicher mehrere hundert Höhenmeter) tragen, die Sommerwege sind fast durchwegs noch erkennbar. Vom letzten Neuschneefall her liessen sich allerdings noch alte Spuren erkennen. Sogar in der ziemlich extremen Rinne des Gamsfeldgassls (Steilrinnen östlich des Edelgries) waren alte Spuren erkennbar. Davon und auch von den No-Go-Verhältnissen in der Schwadering hab ich Fotos gemacht. Die werde ich bei Gelegenheit mal hochladen. |
Autor: | helmut [ Mo, 25.12.2006, 16:14 ] |
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Hier nun die versprochenen Bilder, welche die Verhältnisse (bzw. eigentlich Unverhältnisse ) einige der Südrinnen in der Ramsau/Dachstein zeigen Unterer Teil der Edelgriess (Querung Richtung Kramllahn) bzw. Steilrinne Gamsfeldgasse (hier waren alte Spuren vom vergangenen Neuschneefall drin). Unterer und mittlerer Bereich der Schwadering. Links die Querung im Bereich des Sommerwegs praktisch schneefrei (Sommerwag war deutlich zu sehen) |
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