Weite genießen – Tour plus in Graubünden – Januar 2009Das dritte Jahr in Folge war mein Ziel für die ersten Januartage Graubünden. Eigentlich fast schon langweilig angesichts der vielen interessanten Alternativen. Aber nur eigentlich, lassen sich doch rund um Chur noch genügend neue interessante Ziele entdecken. Und außerdem wäre da schließlich noch meine Sympathie für Graubünden und die angenehm kurze Anfahrt.
Da es mich in der Zeit zwischen Weihnachten und dem 6. Januar nicht unbedingt in die größeren Skigebiete zieht, verbrachten wir die Tage auch dieses Jahr wieder abseits der touristischen Brennpunkte und zum größten Teil auch außerhalb der Skigebietsgrenzen und unternahmen mehrere leichte Touren mit Liftunterstützung und herrlich langen Abfahrten. Dabei ging es weniger um sportliche Herausforderungen, als vielmehr darum möglichst viel Sonne zu tanken, die Winterlandschaft zu genießen und viel Abfahrtsspaß und vielleicht auch Platz für eigene Spuren im Schnee zu haben.
Drei herrliche Wintertage standen ganz unter dem Motto „Weite genießen“. Erstes Ziel war der sonnige Heinzenberg, jener sanfte wie sonnige Höhenzug zwischen dem Domleschg und dem Safiental
Teil 1: Tschappina – Piz TgumaWer auch im Hochwinter Sonne pur sucht, ist am Heinzenberg genau richtig. Sportlich geht es zwar in den beiden Skigebieten Sarn (2 Berichte hier im Forum) und Tschappina nicht zu, dafür aber hat man viel Platz auf den Pisten, eine wunderschöne Aussicht und auch die entspannte Atmosphäre gefällt mir sehr gut. Ein Pistenplan, der für die Routenbeschreibung ganz hilfreich ist, findet sich unter folgendem Link (PDF):
http://www.myviamala.ch/files/?id=4175Bei guter Schneelage kann man vom Skigebiet Tschappina auf einer präparierten Talabfahrt bis zum Ort Masein wenig oberhalb von Thusis abfahren. Wir haben dieses Glück, wählen für die Abfahrt aber lieber das freie Gelände. Da für die Talabfahrt meines Wissens kein eigener Shuttlebus existiert, muss die Strecke vom Ende der Talabfahrt bis zur Talstation des Schlepplifts in Obertschappina wahlweise per Postbus oder trampend überwunden werden.
Nach der Bergfahrt mit den langen Schleppliften auf den Lüschgrat führt unsere Route hinab zum Bischolpass und von hier auf den Piz Tguma. Die Abfahrt führt anschließend zwischen den im Plan grün markierten Wildschutzgebieten hindurch und vorbei an der Ortschaft Flerden hinunter nach Masein. Entnommen ist die Tour dem Buch „Die schönsten Freeride-Touren in den Schweizer Alpen“ von Jürg Buschor und Simon Starkl.
Genug der Vorrede, hier die Bilder dieses Tages:
Beginn der Runde in Obertschappina: Ideales Anfängergelände mit Blick zum Piz Beverin
Viel Platz auch im Skigebiet (erste Sektion ab Obertschappina)
Im Doppelschlepplift auf den Lüschgrat
Bereits bei der Auffahrt mit den Liften begeistert die Weite der Landschaft und der Blick zum Piz Beverin. Vom Lüschgrat führt eine kurze Abfahrt durch eine eigentümliche Landschaft hinunter zum Anfellpunkt, wo der kurze aber landschaftlich traumhaft schöne Anstieg zum Piz Tguma beginnt.
Blick vom Lüschgrat zum Gipfelziel (die rundliche Kuppe)
Impressionen von der kurzen Zwischenabfahrt
Beginn des Aufstiegs am Bischolpass
Ein paar Eindrücke vom kurzen Aufstieg
Der Gipfel empfängt uns mit einem fantastischen Panorama über den sanften Heinzenberg und hinunter ins tief eingeschnittene Safiental.
Blick über das Safiental Richtung Flims
Die schroffe Seite des Tguma: Blick in Safiental
Die sanfte Seite des Tguma: Blick über den Heinzenberg
Die Abfahrt über etwa 1300 Höhenmeter bietet unendlich viel Platz und vor allem im oberen aber auch im unteren Teil durchaus schöne wenn auch relativ flache Hänge. Der Schnee ist oben leicht windgepresst, unten hingegen schön locker. Der sehr flache Mittelteil der Abfahrt ist bei unserer Schneelage kein Problem, dürfte bei viel Tiefschnee das Vergnügen aber etwas trüben.
Ein paar Bilder vom oberen Teil der Abfahrt.
Sehr flaches Gelände im Mittelteil
Besonders gut gefallen mir bei dieser Abfahrt wieder einmal die Kontraste zwischen dem aussichtsreichen Gipfel und der bereits im Schatten liegenden Kulturlandschaft im Tal, wo wir zwischen Ortschaften und Stadeln unsere Spuren ziehen. Kein spektakulärer, aber ein schöner Auftakt der Tage in Graubünden.
Vorbei an der Kirche von Flerden
Ende der präparierten Talabfahrt bei Massein
Fortsetzung folgt...