Wer erinnert sich noch an diesen Klassiker der Pop-Musik?
Nun, an diese Gondelbahn in der Presanella-Gruppe dürfte sich kaum noch jemand erinnern:
^ Erbaut wurde sie im Jahre 1958 vom italienischen Energiekonzern ENEL, um nur 3 Jahre später wieder stillgelegt zu werden.
^ Da aber landesüblich nichts abgerissen wird, was nichts Neuem im Wege steht, ist alles trotz der alpinen Witterung auf über 2.100m Höher noch recht gut erhalten.
^ Metallteile klappern derweil draußen im Wind. Gespenstische Stimmung.
^ Die Anlage diente für ein paar Jahre als Bauseilbahn für die geplante Nutzung der Cornisello-Seen als Stausee zur Erzeugung elektrischen Stroms. An dieser Stelle sollte einst eine gigantische Staumauer entstehen. Aufgrund der Vajont-Katastrophe und den daraus resultierenden Bürgerprosteste im tiefer gelegenen Valle Rendena musste das Projekt jedoch gestoppt werden.
^ So blieb eine einzigartig schöne Naturlandschaft nahezu im Urzustand erhalten. Hier der Lago Nero auf 2.230m mit Brenta-Dolomiten im Hintergrund
^ Blick auf den Lago di Cornisello inferiore inmitten der Presanella-Gruppe.
^ Hinauf geht es zur Bocchetta del Uomo.
^ Noch ein letzter Blick zurück zum Lago Nero, im Hintergrund die Groste-Steinplatte des Skigebiets von Madonna di Campiglio.
^ Die Bocchetta del Uomo (2.350m) ist erreicht.
^ Hier öffnet sich der Blick in das Val d’Amola und auf die gleichnamige Hütte.
^ Val d’Amola
^ Die Amola- oder auch Segantini-Hütte (2.373m).
^ Der Kubus in der Felswüste. Originalbau der Segantini-Hütte aus dem Jahre 1900, welche auch heute noch als Dependance der neuen Hütte genutzt wird.
^ Blick hinunter in das Val d’Amola. Das Schneefeld hat für Anfang August noch beträchtliche Ausmaße. Leider hatte ich keine Ski dabei.
^ Auch hier, im Val d’Amola sollte ein Stausee zur Energieerzeugung entstehen. Heute weiden hier an der Malga Vallina friedlich die Rinder im Presanella-Granit vor Brenta-Dolomit im Hintergrund. Nirgendwo ist mir in den Alpen ein Ort bekannt, wo Granit und Kalk bzw. Dolomit so eng beieinander stehen wie hier, was der Landschaft in dieser Gegend unglaubliche Kontraste verschafft.
^ Alpenglühn in der Brenta-Gruppe (Bikdmitte Cima Brenta, rechts Campanile Alto und Basso).
^ Plötzlich wieder: Lost World! Ein Relikt eines versunkenen Projektes.
^ Die Sonne geht unter und beleuchtet die Brenta mit ihren letzten Strahlen des Tages…
^ …bevor kurz danach der Vollmond aufgeht.
Lost World!
_________________ "Wir dürfen den Sand nicht in den Kopf stecken!" (Lothar Matthäus)
hast ein tolles stimmungsbild eingefangen. als ich "enel" las, lief es mir kalt den rücken runter (habe erst vor kurzem des buch: "der fliegende see" gelesen)
_________________ im "winter" auf atomic beta race & movement random im "sommer" nur auf movement random & hagan chimera 3.1 & scott scale 29 sram xx1 http://de.wikipedia.org/wiki/Firngleiter
Ja, zu der Anlage wollte ich schon lange, seitdem Krisu mir mal Bilder gezeigt hatte.
Ganz allgemein: wirkliche wundervolle Aufnahmen aus einer der schönsten Gegenden der italienischen Alpen! Eigentlich müsste ich mal richtig lang durch die Massive rund um den Adamello wandern, da gibt so viel Weite und wunderbare Landschaften...
_________________ ... the echo of a distant time ...
Registriert: So, 18.12.2005, 19:12 Beiträge: 8031 Wohnort: Nicht mehr im Forum
Nette ZUB - schade, dass man nach dem Auflassen der Stauseepläne die Bahn nicht einfach als Tourisenbahn umfunktioniert hat....
::: trincerone hat geschrieben:
Ganz allgemein: wirkliche wundervolle Aufnahmen aus einer der schönsten Gegenden der italienischen Alpen! Eigentlich müsste ich mal richtig lang durch die Massive rund um den Adamello wandern, da gibt so viel Weite und wunderbare Landschaften...
Sprach's und fuhr nächstes Jahr wieder in die Dolomiten :-)
Sprach's und fuhr nächstes Jahr wieder in die Dolomiten
Alter, wie oft denn noch: ich fahre seit mittlerweile fast 30 Jahren so ziemlich jedes Jahr in Dolomiten, um dort meine Familie zu besuchen!! Das hat aber wenig damit zu tun, dass ich besonders beschaulich fände, auf der Weltcupabfahrt am Ciampinoi durch die frischverbaggerte Erde durch den Schneilanzenwald zu spazieren. Und das wird sich vermutlich die nächsten 20 Jahre auch nicht ändern.
Das hat aber wenig damit zu tun, wo ich URLAUB mache - da stehen Berge momentan (schon seit längerem) bei mir nicht soooo hoch im Kurs. Das letzte war jetzt die Geschichte mit dem Kosovo, das nächste ist im November Napule und Sicilia ... ( muss sein... ).
Im Brenta/Adamellogebiet - wie auch in der Vanois - will ich seit Jahren mal wandern gehen, aber das hat sich bisher nie wirklich so ergeben. Na ja, und dieses Jahr kommt eben am 6.11. das neue Co'Sang Album raus und ein paar stylische Herbst/Winterklamotten brauch ich auch noch - also hat Neapel mal wieder gewonnen.
Umso mehr freue ich mich über die magischen Bilder, die wir hier aus dem Adamellomassiv sehen... vielleicht sollte ich mal im Winter mit den Schi hin...
_________________ ... the echo of a distant time ...
Ein stylisher "Marcia / Arresto" Schalter dieser Bahn dient als Haupt schalter meiner PC infrastruktur zuhause... Das gute an der bahn ist, dass die stationen recht wirksam vergittert sind, d.h. im inneren findet sich noch halbwegs unzerstörtes.
Der Berghang südlich des Staussees ist, obwohl aus Granit/Gneis, nicht stabil -zumindestens nicht aus der Vajont Perspektive. In der Tat ist ein Tunnel der zukünftigen Umrundungsstrasse eingebrochen.
Die bahn wurde von Rosnati & C.Srl aus Mailand gebaut, das besondere an dieser Wallmannsberger Anlage ist dass Materialkübel und Personenkabinen gleichermassen am Seil hängen. Zudem konnte in einem speziellen Wagen, der 2 Wallmennsberger Laufwerke kombinierte, 7000kg Last transportiert werden- dann allerdings nur im Pendelbetrieb da kein Stationsumlauf möglich. 7000kg entsprechen heute 70 (übergewichtigen) Peronen. Nicht schlecht für eine ZUB...
Im folgenden ein kleiner Ausschnitt eines Textes von Ing. Rosnati selbst, wortnah übersetzt, charakteristisch für die ausschweifende Art des italienischen Redens einer vergangenen Epoche, stets gerne den Mensch in den Mittelpunkt rückendend:
...die viersitzigen Wagen stehen stets in den beiden Stationen zur Verfügung für die am Bau tätigen Personen, für die Aufsichtsorgane zur Ausführung von Kontrollen, für Arbeiter die sich von einer Arbeitsstelle zur anderen begeben, für Spezialisten die sich an die Baustelle begeben um die Baumaschinen zu betreuen, für Kranke oder Verletzte, die zur Wiederherstellung zu Tal befördert werden, für den Kaplan, den Arzt u.s.w
Ist das nicht wunderschönes palavern? Sicher hätte man das auch kürzer formulieren können, aber das weite schreiben ist eben Abbild einer generation, die die für italien damals charakteristische stark humanistisch geprägte schulbildung genossen hat.
Heute würde der entsprechende Manager zum hervorheben der Vorteile statt klassisch inhaltsbehafteter ausschweifender Sätze (die zumindest hübsch zum lesen sind) die üblichen NLP-verseuchten Verblendungen aufführen.... soll ich mal in DM jahrbuch rauskramen?
Na mach ich doch gleich: Permanente Innovation, absolutes Qualitätsstreben, höchstmögliche Sicherheit und kompromisslose Technik sind die Säulen... BLA BLA BLA". (DM Jahrbuch 2007) (Ist die Textfarbe nicht passend gewählt? *g*)
Es schneit fast auf 900m, wird doch zeit fürn nachtzug nach rom...
Registriert: So, 18.12.2005, 19:12 Beiträge: 8031 Wohnort: Nicht mehr im Forum
::: trincerone hat geschrieben:
Alter, wie oft denn noch: ich fahre seit mittlerweile fast 30 Jahren so ziemlich jedes Jahr in Dolomiten ...
Genau, das ist ja mein Argument, endlich mal wo anders hinzufahren :-)
::: trincerone hat geschrieben:
..., um dort meine Familie zu besuchen!!
Ok, die Priorisierung war mir nicht klar. Ich dachte, du fährst deshalb seit 30 Jahren in die Dolomiten, weils dir da so gut zum Wandern gefällt und besuchst so nebenbei an 1, 2 Tagen irgendwelche Verwandte. (Obwohl, so weit wäre der Adamello von den Dolomiten ja auch nicht weg....)
::: trincerone hat geschrieben:
Das letzte war jetzt die Geschichte mit dem Kosovo, das nächste ist im November Napule und Sicilia ... ( muss sein... ;) ).
Mit etwas Glück kannst ja vielleicht am Ätna schon skifahren...
::: trincerone hat geschrieben:
vielleicht sollte ich mal im Winter mit den Schi hin...
Du solltest vor allem nicht wieder die steilste Piste zum Einfahren nehmen, sonst wird deine "da muss ich auch mal hin" - Liste wieder nicht weniger :-) Wobei, manche Gebiete erledigen sich ja für dich mit der Zeit von selbst (siehe Paganella)
Na ja, mal schauen, was ich diesen Winter so mache, im Prinzip gibt es in der Tat kaum noch Schigebiete, wo ich unbedingt mal hin müsste, Alpe Devero würde mich reizen und dieses Gebiet daneben, wo man von der Simplonstraße auskommt.
Aber ganz ehrlich: Paganella würdest DU doch vermutlich mittlerweile auch nicht mehr hinfahren oder?
In die nördlichen Dolomiten würde ich zum Wandern übrigens tatsächlich überhaupt nicht fahren, ohne den familiären Aspekt. In die südlichen aber schon, sprich Palagruppe, Adamello & Co. Die finde ich nach wie vor sehr schön. Dort trifft man auch andere Klientel... wer sich mal richtig schocken will, fahre Anfang September nach Kastelruth... hehe!
Na ja, aber das ist ja alles auch eigentlich gar nicht das Thema hier, ich kann nur noch mal sagen, dass mich die Bilder von Panc' mal wieder sehr beeindrucken und ich hoffe ja noch ein wenig, dass es vielleicht eine Fortsetzung gibt, da ich mal vermute, dass Du nicht nur einen Tag unten warst??
_________________ ... the echo of a distant time ...
Vielen Dank für die netten Kommentare! Nun, Trinc hat Recht, ich bin ziemlich oft in der Gegend. Aber an jenem Tag gab es diese ganz besonderen Lichtverhältnisse. Klare Luft, ein eindrucksvollses Spiel zwischen Wolken und Sonne, und dann noch der Aufgang des Vollmondes über der Brenta. Schluchz!
Generell zur Adamello-Presanella-Gruppe: Für Ski-Touren eine ganz formidable Gegend. Das Meiste allerdings recht anspruchsvoll. Das Schöne an der Gegend ist, dass aus mir unerfindlichen Gründen sehr wenig los ist (abgesehen von der Gegend rund um den Passo Tonale). Ich bin einmal im Frühwinter alleine mit Ski und Zelt losgezogen und habe das kompette Massiv durchquert. 4 Tage lang habe ich keine Menschenseele gesehen. Gefühle wir Arvard + Messner bei ihrer Antarktis-Durchquerung. Könnte ein Buch über meine Erlebnisse jener 4 Tage schreiben.
_________________ "Wir dürfen den Sand nicht in den Kopf stecken!" (Lothar Matthäus)
Ein Bericht über die vier Tage Adamello wäre auch schon nicht schlecht...
Meines Erachtens gehört das Adamellomassiv (und die Anrainer) zu den schönsten der Alpen, insbesondere des östlichen Teils. Die gigantischen Gletscher und Felsen, dann aber unten die lieblichen typisch südalpinen Lärchenwälder und gar die Dolomiten der Brenta - das alles auf einem Fleck (jedenfalls ziemlich) ist wohl einzigartig in den Alpen. Die Weite und Einsamtkeit des Massivs haben mich immer ebenso fasziniert, wie seine Größe und Höhe, ein hochalpines Flair, das man aus den Ostalpen so eigentlich kaum kennt, mal abgesehen von einzelnen Stellen des Alpenhauptkammes und des Ortlers vielleicht. Der Adamello ist aber viel wilder, vorallem nach Süden hin, nicht umsonst leben in diesem Nationalpark die letzten Bären der Alpen.
Ich finde Deine Bilder stelle vieles davon sehr wundervoll dar, auch gerade die Aufnahmen des Rifugio, die Steine und die Farben, das ist genau das, was ich am nicht-deutschsprachigen Südalpenraum so mag...
_________________ ... the echo of a distant time ...
Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 43 Gäste
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.